dass so ein kompliziertes Landemanöver durchgeführt wird, verwundert mich stark. so viele Sachen , die dabei schief gehen können^^
Es
ist ja auch oft genug schief gegangen
. Dass derzeit jede Marslandemission erfolgreich runterkommt, war früher nicht so selbstverständlich. Aber wie soll man es anders machen, die Eintrittsgeschwindigkeit in die Atmosphäre ist so enorm hoch, dass man nicht einfach einen Fallschirm rauswerfen und abwarten kann, bis man sanft aufsetzt.
Wenn man das mal genauer durchdenkt, ist das Landen auf einem Körper mit Atmosphäre einfach und kompliziert gleichermaßen. Bei einem Körper
ohne Atmosphäre wie z.B. dem Mond oder einem Asteroiden oder Kometen ist ganz klar: Man muss die gesamte "mitgebrachte" Geschwindigkeit selbst bis auf Null runterbremsen und allen dafür benötigten Treibstoff bzw. Stützmasse schon beim Start dabei haben, was die Sonde er-schwert und damit verteuert. Dafür ist die entsprechende Physik relativ einfach.
Auch auf Körpern mit dichter Atmosphäre
könnte man im Prinzip komplett mit Landetriebwerken landen. Nur muss man die Sonde dann schon sehr früh sehr stark abbremsen, um nicht sofort in der Atmosphäre zu verglühen, und braucht dann entsprechend länger für den restlichen Abstieg, mit weiterem Treibstoffverbrauch... autsch. (Ich weiß nicht, ob in den 1970ern die Veneras auf der Venus und die Vikings auf dem Mars vielleicht noch so gelandet sind - zumindest für die letzte Phase hatten sie auf jeden Fall Landetriebwerke.)
Dabei eignet sich so eine Atmosphäre dank des Luftwiderstands doch wunderbar selbst zum Bremsen
! Man muss die Ankunftsgeschwindigkeit gar nicht selbst ausbremsen, sondern versteckt sich halt hinter einem Hitzeschild und lässt die "Luft" so lange um sich rum wirbeln, bis man eine angenehme Geschwindigkeit erreicht hat. Dann Fallschirm raus und weiter. Durch den gesparten Treibstoff kann auch die Startrakete kleiner und billiger ausfallen (selbst bei Orbitsonden nutzt man das ja gerne aus, um Bremstreibstoff zu sparen - Stichwort Aerobraking). Allerdings ist die Physik einer solchen Landung komplizierter, man bekommt es hier mit Aerodynamik zu tun, und ist mit vielen Unwägbarkeiten behaftet, zum Beispiel "wie hoch reicht die Atmosphäre heute überhaupt".
Terminus