Ich denke, einige aus diesem Forum ... wären ... fürs erste mit einem erfolgreichen Erstflug des ATV durchaus zufrieden
NIEMAND hofft das mehr als ich! Könnte ich jetzt erklären, will ich aber nicht...
Die ESA macht das nicht. Sie ist inkompetent.
Nö, also das kann ich nicht unterschreiben. Sie - bzw. ihre Mitarbeiter - sind zwar oft stur und es ist manchmal schwer, mit ihnen zurecht zu kommen
, aber inkompetent - nein. Das einzigste Problem ist - dreimal dürft ihr raten - das fehlende Geld.
Das geschätzte Budget der ESA für 2006 beträgt 2904 Millionen Euro. Die ESA funktioniert nach dem Prinzip eines geografischen Mittelrückflusses (“Geographic Return“), d.h. sie investiert über Industrieaufträge für Raumfahrtsprogramme in jedem Mitgliedsstaat Beträge, die mehr oder weniger den Beitragsgeldern des jeweiligen Landes entsprechen.
Das ist richtig, aber man muß doch etwas differenzieren:
Das Budget der ESA setzt sich aus 2 Töpfen zusammen. In den ersten MUSS jedes Mitgliedsland entsprechend seines wirtschaftlichen Bruttoinlandsprodukts nach einem festen Schlüssel einzahlen. Aus diesem Topf werden das wissenschaftliche Programm (also etwa Huygens, Smart, Mars Express...usw.), das Technologieentwicklungsprogramm und die ESA-Center und -Mitarbeiter bezahlt. Mittelrückfluss an die einzelnen Länder (langfristig) entsprechend der Einzahlungen.
Daneben gibt es den zweiten Topf der "freiwilligen" Programme. Hier kann ein Land Anteile an einem bestimmten Projekt zeichnen, muß es aber nicht. Projekte kann jedes Land vorschlagen (auf, bzw. rechtzeitig vor den Ministerratstagungen). Ist ein Projekt zu 95 % gezeichnet, wird es realisiert. Da gehört also auch eine gewisse "Werbung" dazu.
In diese Rubrik fallen die großen Programme, wie Ariane, Columbus, ATV, etc. ATV wurde zwar von Deutschland vorgeschlagen, aber dann hat die Riegerung für die Entwicklungphase nur 29% gezeichnet, Frankreich aber 39% - und damit wurde der Hauptauftragnehmer eine französische Firma, Aerospatiale (heute EADS) in Les Mureaux.
Für die Fertigungsphase hat dann D 39% gezeichnet und F nur 29%, deshalb wechselt die Programmleitung jetzt nach Bremen.
Bei diesen freiwilligen Programmen agiert ESA im Prinzip nur als Projektkoordinator und Geldverteiler.
Wenn wir also ein bemanntes ATV wollen, dann müssen wir erstmal "die da" in Berlin überzeugen, damit sie sich hinter solch ein Projekt stellen, es vorschlagen - und einen großen Anteil der Gesamtkosten bezahlen. Denn sonst entwickelt wieder Frankreich die Kapsel, und wir bauen die Toilette.
Aber die in Berlin kassieren ja lieber, als daß sie was rausrücken.....
Gruß
roger50