Autonomie hin oder her.. sowohl Sojus wie auch Ariane fliegen ein automatisches Programm, inklusive Abtrennung der Satelliten. Es gibt vom Boden aus keinerlei Einfluss, außer die Rakete in einer frühen Flugphase zu sprengen. Dieses wiederum obliegt jedoch den Sicherheitsfachleuten der Basis, die in Ihrer Entscheidung vollkommen unabhängig von Arianespace oder den Russen sind.
Es geht hier also lediglich um die Beobachtung und Auswertung der Live-Telemetrie von der Oberstufe.
Aufgrund des Flugprofils ist die ESA mit ihren Bodenstationen vermutlich gar nicht darauf eingestellt...
Übrigens waren die beiden SatComBW-Satelliten auch ursprünglich für Sojus geplant, sind dann aber aufgrund von Startverzögerungen auf Ariane geflogen.
Arianespace "kauft" die Träger in Russland, genauso wie sie das auch mit Ariane oder (künftig) Vega in Europa macht.
Wer oder was gestartet wird, entscheidet alleine Arianespace, sofern die Nutzlast mit dem Launcher überhaupt kompatibel ist.
Welchen Sinn hätte es auch, wenn die Russen einen Start auf Sojus aus politischen Gründen ablehnen würden? Arianespace würde dann eben die Ariane nehmen...
Insofern scheint mir die ganze Diskussion etwas an den Haaren herbeigezogen zu sein. Ich glaube nicht, dass Russland ein Interesse hat da unkooperativ zu sein, geht es doch um gemeinsame wirtschaftliche Interessen.
Amerika hat sich mit seiner Blockade-Politik, ITAR, usw. selbst ins Abseits gestellt und damit die Autonomie der europäischen Raumfahrt eher gefördert, sehr zum Leidwesen der amerikanischen Raumfahrtfirmen....