Außerdem sind die beiden Kameras der Raumsonde, so glaube ich jedenfalls, fest an der Raumsonde montiert und können nicht nachgeführt werden. Es ist sehr kompliziert, unter diesen Voraussetzungen scharfe Bilder anzufertigen. Vor ähnlichen Problemen stand die Saturnsonde Cassini bei mehreren sehr dichten Vorbeiflügen an der Oberfläche von dem Saturnmond Enceladus.
Genau, das meinte ich auch schon mit der "Verarbeitungsgeschwindigkeit der Instrumente" in meinem früheren Post. Letzlich zählen die Kameras ja auch zu den Instrumenten...
@Braunschweiger : Im Hauptasteroidengürtel wurde bisher nur Ceres als Zwergplanet eingestuft. Vesta und die im Durchmesser noch etwas größere Pallas werden nach wie vor als Asteroiden geführt.
Braunschweiger & Co. geht es wohl um eine eventuelle
zukünftige Einstufung einiger Asteroiden als Zwergplaneten.
@Vierer: Satelliten und Raumsonden werden vor dem Beginn einer Mission in einem unterschiedlichen Maß sterilisiert. Um zu verhindern, dass fremde Himmelskörper mit irdischen Bakterien verseucht werden, müssen Sonden, welche auf fremden Körpern landen, frei von solchen irdischen Bakterien und Mikroben sein. Dieser Sterilisationsprozess ist mit einem ziemlichen ( auch finanziellen ) Aufwand behaftet. Vielleicht wurde DAWN nicht in dem größtmöglichen Maß sterilisiert, vielleicht will die NASA das Risiko einer möglichen Kontamination aber auch ganz allgemein möglichst gering halten.
Ich denke auch, es geht um weitestgehende Risikominimierung. Selbst wenn man DAWN bestmöglich sterilisiert, ist das wohl nicht 100%ig möglich, also möchte man möglichst verhindern, dass DAWN auf Ceres stürzt und biologisches Material dort verteilt.
Bei den Riesenplanetenmonden gibt es dazu eine einfache und gleichzeitig perfekte Lösung: Man steuert Galileo auf Jupiter bzw. Cassini auf Saturn und ist so von deren Monden ferngeblieben. Kommt man dann später mit einer Landemission z.B. zu Enceladus oder Europa und entdeckt dort tatsächlich biologisches Material, kann man wenigstens sicher sein, dass es originäres Exomaterial ist - und nicht etwa von der Erde stammt.
Bei Ceres ist das nicht so einfach. Es gibt dort keine einfache, perfekte Möglichkeit, die Sonde zu entsorgen, da Ceres kein Mond ist. Für eine perfekte Entsorgung müsste DAWN genug Extrastützmasse mitführen, um Ceres nach Ende der Mission wieder zu verlassen und z.B. in die Sonne zu steuern. Das ist den Verantwortlichen aber zu "teuer", also haben sie hier den Kompromiss gewählt, diese für einige Jahrzehnte absturzsichere Orbithöhe anzupeilen (was nebenbei den Schluss zulässt, dass die Sonde
nicht genug Stützmasse dabei haben dürfte, um noch weitere Ziele anzusteuern).
Ich könnte mir denken, dass hinter dem "begrenzt absturzsicheren Orbit" folgendes Kompromisskalkül steckt: Angenommen man entdeckt bei der DAWN-Mission, dass Ceres eine Atmosphäre
hat und ein potenzieller Kandidat für außerirdisches Leben
ist. In diesem Fall würde eine zukünftige Landemission auf Ceres so hohe Priorität erhalten, dass wir noch vor Ablauf der 25-50 Jahre auf Ceres landen und so sicher sein können, dass die Lebensspuren, die wir dann vielleicht entdecken, originäres Ceres-Leben sind und nicht eventuell/möglicherweise/vielleicht von der abgestürzten DAWN stammen.
Was ich bei diesem 700-km-Orbit noch nicht verstanden habe: Ist das wirklich der tiefste Orbit, der für DAWN überhaupt geplant ist, oder nur einfach der Endorbit? Ich meine, rein technisch könnte sie
zwischenzeitlich ja sehr wohl auf 200 km oder noch weiter runter gesteuert werden, oder...?
Apropo, was ist, wenn DAWN gar keine Atmosphäre um Ceres entdeckt? Dann ist es doch eigentlich egal, oder? Also, dann könnte DAWN ruhig hart landen?
Außerdem : Warum überhaupt landen? DAWN verfügt über keine Instrumente, welche auf der Ceres-Oberfläche relevante Daten sammeln könnten...
Denke ich aber doch: Die Kameras.
Aber
auf der Oberfläche wird Datensammeln eh nicht möglich sein, weil Ceres' Gravitation viel zu stark für eine weiche Landung ist. Bei NEAR und Hayabusa ging das ja auch nur, weil deren Forschungsobjekte wenige 100 Meter große Felsbrocken mit fast nicht vorhandener Gravitation waren. Mit denen verglichen sind Ceres (und Vesta) geradezu Riesen.
Sinn würde eine harte Landung auf Ceres nur machen, um mit den bis kurz vor dem Aufschlag aufgezeichneten Daten (v.a. Bildern) noch möglichst viel über die Ceres-Oberfläche zu erfahren. DAWN würde sich also als Impaktor betätigen, genau wie der Deep-Impact-Impaktor und LCROSS.
[...später...]
Ah, Schillrich hat das ja schon quantitativ durchkalkuliert.
Terminus