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New Horizons Mission

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Offline Steffen

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1125 am: 18. Juli 2015, 07:22:01 »
Hallo

Hier ist eine schöne Darstellung der Sonnenokkultation aus den Alice-Daten, die zeigt, dass die Atmosphäre viel größer ist, als vorher angenommen wurde.


http://pluto.jhuapl.edu/Multimedia/Science-Photos/image.php?gallery_id=2&image_id=238

viele Grüße
Steffen

Offline Youronas

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1126 am: 18. Juli 2015, 12:52:28 »
Eine Zusammenstellung der bisher erschienenen, hochauflösenden Bilder mit dem groben 3er Mosaik:



Quelle: Unmannedspacefight.com

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1127 am: 18. Juli 2015, 13:06:08 »
Komisch, dass sich wieder alle auf die LORRI-Bilder stürzen. Aus der kurzen Entfernung am Dienstag müsste doch auch MVIC@RALPH schöne scharfe UND farbige Panoramafotos vom ganzen Pluto gemacht haben. Wann kommt denn davon mal was?

GalacticTraveler

  • Gast
Re: New Horizons Mission
« Antwort #1128 am: 18. Juli 2015, 14:51:48 »
Könnten diese schollenartigen Strukturen tatsächlich zusammengefrorene Schollen aus was auch immer auf einem flüssigen Untergrund sein? Das würde auch das völlige Fehlen von Kratern erklären...?

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1129 am: 18. Juli 2015, 15:40:04 »
Könnte die Tombaugh Regio im Prinzip eine Senke sein, also eine "tiefe Stelle", in der sich besonders weiches Material sammelt (das also besonders nahe seinem Schmelzpunkt ist und daher halbwegs fließfähig), und deswegen diese glatte Oberfläche? Demnach wäre die Regio ein "Eismatschmeer"? Oder eben auch ein flüssiges Meer mit Eisschollen darauf? Allerdings wundert mich dann, warum es so schollenartig aussieht, man würde ja vielleicht eher eine Gletscherlandschaft erwarten wie an den Polkappen der Erde oder des Mars'. Müssten nicht auch hier und da Inseln aus härterem Material daraus hervor ragen? Aber vielleicht verhalten sich ja diese Methan- und Kohlenstoffmonoxid-Eise, deren Schmelz- und Dampfpunkt nur ca. 15 Grad auseinander liegen (eben nachgeguckt :P ), vielleicht grundsätzlich anders als Wassereis?

Auch würde mich mal interessieren, wie die Tombaugh Regio im Kontext mit Charon positioniert ist. Die rotieren ja doppelt gebunden umeinander. Ich meine ja nur... ;)

Offline Axel_F

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1130 am: 18. Juli 2015, 16:15:23 »
Über ein "Eismatschmeer" hatte ich auch schon nachgedacht. Gerade weil auch die Berge stark nach den Resten eines absterbenden Gletscher auf der Erde errinnert. Der ganze Schlamm sammelt sich dann in der Tombaugh Region an.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

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Offline MR

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1131 am: 18. Juli 2015, 16:20:13 »
Könnten diese schollenartigen Strukturen tatsächlich zusammengefrorene Schollen aus was auch immer auf einem flüssigen Untergrund sein? Das würde auch das völlige Fehlen von Kratern erklären...?

Ich vermute fast, das es so ist. Seht euch mal die Bruchlinien zwischen den Schollen in der Sputnik Planum an. An einige Stellen sieht es so aus, als würde eine zähflüssige, dunkle Masse entlang der Bruchlinien von unten hervorquellen und die Hügel im rechten Bildbereich bilden. Nach den bisherigen Auswertungen kann das eigentlich nur weiches Wassereis sein, das dann an der Oberfläche erstarrt und die aus Wassereis bestehenden Hügel bildet.

christian

  • Gast
Re: New Horizons Mission
« Antwort #1132 am: 18. Juli 2015, 17:13:10 »



Die drei rot markierten Bildern haben wir jetzt schon gesehen, Gelb und Grün gibt es später noch in der gleichen Auflösung. Die Gelben schon am 20.7.

Montag 20. Juli 2015 18:20 Uhr MESZ, Downloadzeit 3.3 h: 4x LORRI von Pluto mit 0.4 km/Pixel - 77.000 km Entfernung (Gelbe bzw. Pinke Rahmen) zur Ergänzung des am Mittwoch übertragenen (3 Rahmen Rot bzw. Gelb) Mosaik.

Vormerken: 23. Juli nächste Pressekonferenz der Nasa. Änderungen vorbehalten.

Danach wird New Horizons acht Wochen lang Wissenschaftsdaten der anderen Instrumente SWAP, PEPSSI und SDC in Realzeit ohne Bilder übermitteln. Es werden auch die Verwaltungsinformationen für alle anderen Daten übertragen, um sie hinterher auf der Erde wieder richtig zusammensetzen zu können.

Erst danach wird ab dem 14. September über einen Zeitraum von zehn Wochen mit dem systematischen Download aller gespeicherten und komprimierten Bilddaten begonnen. So werden alle während des Vorbeifluges aufgenommenen verlustbehafteten Daten bis zum 16. November 2015 die Erde erreicht haben.


sollte es noch einen schmalen Streifen in höhere Auflösung geben, zu dem ich leider gerade die Karte nicht finde.

tobi

  • Gast
Re: New Horizons Mission
« Antwort #1133 am: 18. Juli 2015, 18:47:28 »
Ich finds toll, wie die NASA die Ergebnisse so schnell veröffentlicht (also nicht nur die Bilder auch Analysen). :D

Und das obwohl die Nature Veröffentlichung zeitlich  noch soweit weg ist.

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Offline Mim

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1134 am: 18. Juli 2015, 21:47:02 »
Hallo,
kann mir jemand die doppelt gebundene Rotation Pluto - Charon erklären?
Was ist damit gemeint?
Vielen Dank und viele Grüße, Mim  :)

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Offline Schillrich

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1135 am: 18. Juli 2015, 22:02:05 »
Hallo Mim,

beide zeigen sich gegenseitig immer dieselbe Seite. Bei der Erde ist der Mond "einfach gebunden", da er uns immer dieselbe Seite zeigt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline Matjes

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1136 am: 18. Juli 2015, 22:03:38 »
Zwei Tänzer fassen sich an die Hände und drehen sich gemeinsam.
Dabei schauen sie sich immer in die Augen.

Re: New Horizons Mission
« Antwort #1137 am: 18. Juli 2015, 22:06:28 »
Hallo,
kann mir jemand die doppelt gebundene Rotation Pluto - Charon erklären?
Was ist damit gemeint?
Vielen Dank und viele Grüße, Mim  :)
Pluto und Charon zeigen sich gegenseitig immer die selbe Seite. Sie routieren also genauso schnell, wie sie umeinander kreisen.
Unser Mond hat auch eine gebundene Rotation, daher sehen wir immer dieselbe Seite des Mondes. Die Erde jedoch dreht sich (zum Glück) unabhängig davon, zeigt dem Mond also nicht immer dieselbe Seite. Bei Pluto-Charon betrifft das allerdings beide.

Der Grund für eine gebundene Rotation sind die gravitationsbedingten Gezeitenkräfte, die der Rotation Energie entziehen und in Wärme umwandeln, bis die Rotation quasi relativ zur Umkreisung zum Erliegen kommt.

Siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation

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Offline Gertrud

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1138 am: 18. Juli 2015, 22:20:53 »
Hallo @Terminus,
(......)
Auch würde mich mal interessieren, wie die Tombaugh Regio im Kontext mit Charon positioniert ist. Die rotieren ja doppelt gebunden umeinander. Ich meine ja nur... ;)

Die Tombaugh Region ist die abgewandte Seite zu Charon.
Auf diesem Bild ist es gut eingezeichnet.



Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline frog

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1139 am: 19. Juli 2015, 00:17:37 »
Das heißt also, wenn ich in der Tombaugh Region leben würde, könnte ich Charon nie sehen?
"Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß es außer uns noch weitere intelligente Lebewesen im Universum gibt. Doch wir werden es nie erfahren, denn wir sind verloren in Raum und Zeit".
Professor Heinz Haber ~1969

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1140 am: 19. Juli 2015, 00:54:24 »
Das heißt also, wenn ich in der Tombaugh Region leben würde, könnte ich Charon nie sehen?

Ja genau.

Und ich frage mich, ob Plutos auffällige Tombaugh Region womöglich gerade etwas damit zu tun hat, dass sie auf der von Charon abgewandten Seite liegt. Also ich meine: Die umkreisen sich da wohl schon seit Milliarden Jahren wie zwei Tänzer, wie Matjes es so schön verglichen hat. Ist es denn denkbar, dass dieses Gegenseitig-Umkreisen zweier Himmelskörper nach so langer Zeit auch irgendwie an der Oberfläche einen sichtbaren Einfluss entwickelt? Ich denke da etwa an die Fliehkraft, die der Gravitation ja ein wenig entgegenwirken müsste...?

Wie sieht wohl Charons abgewandte Seite aus? Hat der "auf dem Rücken" vielleicht auch eine "auffällige Stelle"?

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Offline frog

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1141 am: 19. Juli 2015, 10:27:38 »
Es müssten ja dann auch auf der Charon zu gewandten Seite von Pluto jede Menge und auch lange Sonnenfinsternisse geben und auf der anderen Seite von Pluto gar keine. Das könnte sich zusätzlich zur Fliehkraft/Gravitation auch im Laufe von Jahrmillionen auf die Oberflächenstruktur von Pluto ausgewirkt haben.
"Ich habe nicht den geringsten Zweifel, daß es außer uns noch weitere intelligente Lebewesen im Universum gibt. Doch wir werden es nie erfahren, denn wir sind verloren in Raum und Zeit".
Professor Heinz Haber ~1969

Rawi59

  • Gast
Re: New Horizons Mission
« Antwort #1142 am: 19. Juli 2015, 10:35:20 »
Es müssten ja dann auch auf der Charon zu gewandten Seite von Pluto jede Menge und auch lange Sonnenfinsternisse geben ...
Jede Menge eher nicht. Im Durchschnitt nur alle 124 Jahre gibt es überhaupt Phasen, in denen die Bahnebene von Charon so steht, dass für ein paar Jahre regelmäßig Sonnenfinsternisse auftreten. Um 1989 war das so und um 2105 ist es wieder so weit. Die Dauer der totalen Phase einer solchen Finsternis beträgt dann, bei halbwegs zentralem Durchgang, etwa 75 Minuten.
« Letzte Änderung: 19. Juli 2015, 12:10:15 von astroman »

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Online Klakow

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1143 am: 19. Juli 2015, 11:39:45 »
Mich würde bei solchen Strukturen sowohl beim Pluto wie auch andern Monden interessieren ob und wenn ja welches Eis das ist, ob es Bereiche gibt die immer noch flüssig sind und natürlich ob es da Leben gibt.
Vielleicht stehen uns genauso große Überraschungen bevor wie bei den Exoplaneten, hier nach Häufigkeit und großer Bandbreite von Typen.

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Offline MR

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1144 am: 19. Juli 2015, 12:30:56 »
Mich würde bei solchen Strukturen sowohl beim Pluto wie auch andern Monden interessieren ob und wenn ja welches Eis das ist, ob es Bereiche gibt die immer noch flüssig sind und natürlich ob es da Leben gibt.
Vielleicht stehen uns genauso große Überraschungen bevor wie bei den Exoplaneten, hier nach Häufigkeit und großer Bandbreite von Typen.

Leben kann man wohl definitiv ausschließen, bei -230 °C ist es dafür einfach zu kalt. Es scheint aber auf jeden Fall geologische Aktivität zu geben, die sehr junge Tombaugh Regio ist ein eindeutiger Beweis dafür. Wie diese Aktivität genau aussieht, müssen wir abwarten. Aktuell deutet einiges auf Geysire hin. Zusätzlich sieht es so aus, als ob die Kruste unter der Tombaugh Regio zumindest leicht aufgeschmolzen ist und an den Bruchlinien weiches Wassereis nach oben gepresst wird. Es ist sicher kein Zufall, das dies gerade auf der von Charon abgewandten Seite zu beobachten ist. Offensichtlich verursacht Charon Gezeitenkräfte, die etwas Wärme entstehen lassen und dadurch diese Aktivitäten auslösen.

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1145 am: 19. Juli 2015, 12:32:36 »
Es müssten ja dann auch auf der Charon zu gewandten Seite von Pluto jede Menge und auch lange Sonnenfinsternisse geben und auf der anderen Seite von Pluto gar keine. Das könnte sich zusätzlich zur Fliehkraft/Gravitation auch im Laufe von Jahrmillionen auf die Oberflächenstruktur von Pluto ausgewirkt haben.
Dass sich Sonnenfinsternisse auf die Oberfläche auswirken, kann ich mir jetzt allerdings nicht vorstellen...

Mich würde bei solchen Strukturen sowohl beim Pluto wie auch andern Monden interessieren ob und wenn ja welches Eis das ist [...]
Zu dem Thema gab es vorgestern ein Posting bei der NASA, wonach mit dem Instrument RALPH in der Tombaugh Regio Kohlenstoffmonoxid-Eis entdeckt wurde. Die Konzentration steigt wohl zur Mitte des "Herzens" hin an:

http://www.nasa.gov/image-feature/frozen-carbon-monoxide-in-pluto-s-heart

Re: New Horizons Mission
« Antwort #1146 am: 19. Juli 2015, 12:51:23 »
Offensichtlich verursacht Charon Gezeitenkräfte, die etwas Wärme entstehen lassen und dadurch diese Aktivitäten auslösen.
Gezeitenkräfte müßte man aufgrund der doppelt gebundenen Rotation eigentlich ausschließen können. Anders als bei Io gibt es auch keine anderen größeren Körper, die den Abstand zwischen Charon und Pluto schwanken lassen. Die Wärme müßte also woanders herkommen, z.B. wie bei der Erde durch radioaktiven Zerfall im Planeteninneren, wobei man bisher davon ausgegangen ist, daß solche Prozesse gerade bei kleineren Körpern längst erloschen sind.

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1147 am: 19. Juli 2015, 13:10:56 »
Gezeitenkräfte müßte man aufgrund der doppelt gebundenen Rotation eigentlich ausschließen können. Anders als bei Io gibt es auch keine anderen größeren Körper, die den Abstand zwischen Charon und Pluto schwanken lassen.

Genau, das wurde ja auch bei der ersten oder zweiten PK der NASA nach dem Vorbeiflug gesagt.

Zitat
Die Wärme müßte also woanders herkommen, z.B. wie bei der Erde durch radioaktiven Zerfall im Planeteninneren, wobei man bisher davon ausgegangen ist, daß solche Prozesse gerade bei kleineren Körpern längst erloschen sind.

Naja, "ein bisschen was geht immer", und vielleicht reicht das bisschen bei den Stoffen, die Plutos Kruste bilden, mit ihren niedrigen Schmelzpunkten, halt schon aus?

Vielleicht muss man aber einfach nochmal neu nachdenken, was eigentlich in großen Körpern alles Wärmefreisetzung verursachen könnte. Dass es auf Io, Enceladus, Europa und Co. an der Gravitation des jeweils nahen Planeten liegt, ist streng genommen ja auch nur eine Theorie, die freilich auch recht gut erklärt, warum diese Monde umso aktiver sind, je näher sie um ihren Planeten kreisen. Vielleicht Eventuell ist das aber immer noch nicht die ganze Wahrheit...

Rawi59

  • Gast
Re: New Horizons Mission
« Antwort #1148 am: 19. Juli 2015, 13:29:18 »
Naja, "ein bisschen was geht immer", ...
Die Exzentrizität der Bahn von Charon ist zu vernachlässigen, d.h. es findet keine Libration in der Länge statt. Als Neigung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene steht in der deutschen Wikipedia 0,000°, in der englische ein Fragezeichen. Wenn die deutsche Version stimmt, hätte man auch keine Libration in der Breite, so dass alles gegen nennenswerte Gezeitenkräfte spräche.

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Offline Terminus

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Re: New Horizons Mission
« Antwort #1149 am: 19. Juli 2015, 13:36:35 »
Naja, "ein bisschen was geht immer", ...
Die Exzentrizität der Bahn von Charon ist zu vernachlässigen, d.h. es findet keine Libration in der Länge statt. Als Neigung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene steht in der deutschen Wikipedia 0,000°, in der englische ein Fragezeichen. Wenn die deutsche Version stimmt, hätte man auch keine Libration in der Breite, so dass alles gegen nennenswerte Gezeitenkräfte spräche.

Sorry, Missverständnis: Mit "ein bisschen was" meinte ich den radioaktiven Zerfall, den Prodatron angesprochen hatte. Habe das jetzt nochmal deutlicher gemacht.