Umfrage

Zu welcher Lösung wird die ESA im November gelangen?

Mission wird eingestellt, der Rover kommt ins Museum.
4 (25%)
Mission wird von der ESA komplett realisiert, in dem man noch einen Lander entwickelt und eine Trägerrakete einsetzt.
0 (0%)
Mission wird mit Roskosmos wieder ins Leben gerufen, weil sich die politischen Verhältnisse geändert haben.
2 (12.5%)
Mission wird in Kooperation mit der NASA realisiert, die NASA liefert den Lander und die Trägerrakete, Europa bezahlt dafür einen Fixpreis
6 (37.5%)
Mission wird doch irgendwie ins Mars Sample Return Projekt einbezogen, wo die ESA einen Rover beisteuern sollte, jedoch mit anderen Aufgaben (Proben einsammeln).
4 (25%)
Mission wird bei einem Startup beauftragt, das wegen geringer Erfolgswahrscheinlichkeit scheitert.
0 (0%)
irgendwas anderes
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 06. Juli 2022, 22:05:29

ExoMars-Rover Rosalind Franklin

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Offline dksk

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #550 am: 14. Mai 2018, 13:10:53 »
Es gibt ein aktuelles Dokument mit technischen Details incl. Statusangaben und es wird auch nicht mit Ironie gespart.
Stand 08.05.18 von Lavochkin/Roskosmos

Bildquelle und Dokumentenlink:

https://www.laspace.ru/company/ROS_2018.pdf



Was auf dem Übersichtsbild gut zu erkennen ist und nochmal den Status zur vorherigen Frage von vv darstellt: „Es gibt keine direkte Funkstrecke/Antenne/Übertragungseinrichtung Rover-Erde.“
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Zu mehreren Aspekten wird der positive Status dargestellt, u.a. wird eine Änderung an der Landerantennenanlage – „EDM Helix Antenne“ gezeigt – auch in der Erprobung. Wenn ich das richtig übersetze war hier ein Problem mit der Eingenfrequenz zu lösen.

Der Status zu den Klappfahrrampen/Oberflächenbeschichtungen wird in weitern Bildern dargestellt, ebenso wie Triebwerkstest und ?Steuermodule? inclusive Hardwareintegrationsstatus.

Am Ende der Präsentation gibt es aus meiner Sicht einen ironischen Rückblick auf die schwere Entscheidungsphase um 2016, die anhand des Bildes vom „Der Recke am Scheideweg“ veranschaulicht wird. Sinngemäße Übersetzung „… gehst du nach links verlierst du dein Pferd – gehst du nach rechts verlierst du den Kopf…“ Will heißen: egal was du machst – du sitzt in der Plerre!

Das Ganze dann comicartig mit Bezug zum vorherigen Bild – „2016 – keine Chance“.

Wie beim Management Schulungswürfel Nr. 4 gelernt – nach Offenbarung der entwaffnenden Wahrheit im Projektstatus – IMMER MIT POSITIVEM AUSBLICK SCHLIESSEN!!! – ist auf der letzten Seite: ein/der Weg zum Mars am 25. Juli 2020 dargestellt.
Frei nach Koroljov – „Der Weg zu den Sternen ist offen“

dksk

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #551 am: 14. Mai 2018, 14:09:41 »
Ja, mit der ersten Eigenfrequenz des Landers gab es Probleme. Die war nicht weit genug von den anregenden Schwingungen des Trägers entfernt. Man musste da umkonstruieren.

Seltsamerweise ist man mit so einer "offenen Flanke" im Design ins CDR gegangen ... wo es dann auch prompt aufgefallen ist.
\\   //    Grüße
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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #552 am: 14. Mai 2018, 14:24:25 »
Ich hätte einen bewährten MER von JPL genommen, zusammen mit dem Landesystem.
Und ihn dann auf meine Experimente "zugeschnitten".
Aber nein, man muss das Rad ja wiedermal neu erfinden.

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Online Nitro

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #553 am: 14. Mai 2018, 14:48:19 »
Ich hätte einen bewährten MER von JPL genommen, zusammen mit dem Landesystem.
Und ihn dann auf meine Experimente "zugeschnitten".
Aber nein, man muss das Rad ja wiedermal neu erfinden.

Das sagt sich immer so leicht. Das ist ja nicht wie bei einem Autohändler bei dem man mal schnell was kauft. Auch JPL muss Jahre in so ein Projekt stecken, selbst wenn es das schon zweimal in der Ausführung gab. Die NASA war ursprünglich sogar an ExoMars beteiligt, ist dann aber aus Budgetgründen ausgestiegen. Selbst wenn man ihnen einen Lander komplett abgekauft hätte, dann wäre das Budget der ExoMars Mission damit gesprengt worden. NASA Hardware ist nicht billig. Desweiteren hätte es unglaubliche bürokratische Hürden mit den amerikanischen Ausfuhrgenehmigungen gegeben, Stichwort ITAR.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #554 am: 14. Mai 2018, 22:16:25 »
Die Presentation https://www.laspace.ru/company/ROS_2018.pdf sieht komisch aus. Sie macht mir den Eindruck dass man sich immer noch auf einem Scheideweg befindet.  Es ist hoffnungslos oder?
« Letzte Änderung: 15. Mai 2018, 00:11:34 von vv »

Offline Ldf

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #555 am: 14. Mai 2018, 22:40:35 »
Ich hätte einen bewährten MER von JPL genommen, zusammen mit dem Landesystem.
Und ihn dann auf meine Experimente "zugeschnitten".
Aber nein, man muss das Rad ja wiedermal neu erfinden.

Das sagt sich immer so leicht. Das ist ja nicht wie bei einem Autohändler bei dem man mal schnell was kauft. Auch JPL muss Jahre in so ein Projekt stecken, selbst wenn es das schon zweimal in der Ausführung gab. Die NASA war ursprünglich sogar an ExoMars beteiligt, ist dann aber aus Budgetgründen ausgestiegen. Selbst wenn man ihnen einen Lander komplett abgekauft hätte, dann wäre das Budget der ExoMars Mission damit gesprengt worden. NASA Hardware ist nicht billig. Desweiteren hätte es unglaubliche bürokratische Hürden mit den amerikanischen Ausfuhrgenehmigungen gegeben, Stichwort ITAR.

Und es gibt noch einen Grund: Als Wissenschaftsträger, der mit öffentlichen Mitteln arbeitet, hat die ESA auch die Aufgabe der Industrieförderung mittels Technologieentwicklung. Mit einer wie auch immer gearteten „Nachnutzung“ käme die ESA dieser Mission nicht nach.

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #556 am: 16. Mai 2018, 07:56:06 »
Italienische Zeitungen informieren, das Critical Design Review, das neulich im Projekt ExoMars stattgefunden hat, war positiv. Komisch aber, ESA und Airbus haben keine Ergebnisse veröffentlicht.

Offline dksk

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #557 am: 16. Mai 2018, 11:17:31 »
Zumindest berichtete BBC vorher, dass für den 8. Mai was geplant ist. (Da hatten dann aber außerhalb Deutschlands wohl viele Leute Feiertag.)
Im Link sind 2 interessante Filme, der erste Film gibt eine Nahbereichstour am Rover Testmodell und der zweite Film zeigt den Aufbau in Zeitraffer.
http://www.bbc.com/news/science-environment-43832868

Lavochkin berichtete nachher mit Bildern von Teilnehmern und der Startseite der Präsentation. Die hatten am 8. Mai noch keinen Feiertag
https://www.laspace.ru/press/news/projects/20180510_S-CDR_close-out_board_meeting/

dksk

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #558 am: 16. Mai 2018, 11:34:47 »
Hallo dksk, vielen Dank für Info. Hat man die Präsentation auf Englisch nicht übersetzt? Hat man den Bericht auf Russisch erstattet? Die letzte Bilder der Präsentation sehen wie Oxymoron aus :)

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #559 am: 30. Mai 2018, 22:21:42 »
Für Interessenten: ESA hat Fotos des Aufbaues des sog. Strukturmodells des ExoMars Rovers veröffentlicht.
http://exploration.esa.int/mars/60371-exomars-rover-structural-model/
Das Foto ist wahrscheinlich bei Vibrationstests gemacht. Kabel und Drähte spinnende rundherum sind in diesem Fall Vibro-Tensiometer Set.
Über ExoMars Rover Testmodelle.
http://www.esa.int/Our_Activities/Space_Science/ExoMars/Red_Planet_rover_set_for_extreme_environment_workout
 
Im Unterschied zu Rocker-Bogie Suspension von amerikanischen Marsrover besteht das Locomotion System des ExoMars Rovers aus 3 Modulen, die BEMA (Bogie Electromechanical Assembly) heißen. Man kann solches 3 Bogies System als  Drei-Punkt-Aufhängung nennen. Noch eine Neuigkeit  in der Konstruktion des Locomotion Systems des Rovers - Wheel-Walking Modus. Es wird der erste Mars Rover mit Wheel-Walking. Außerdem haben alle Räder Lenkantriebe. D.h. der Rover kann wie Krabben in die Seite fahren. Das erhöht Manövrierbarkeit.
« Letzte Änderung: 31. Mai 2018, 22:15:07 von vv »

Offline dksk

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #560 am: 21. Juni 2018, 13:20:33 »
Mit Bild und Ton und Bewegung: ExoMars Rover STM vibration test



dksk

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #561 am: 21. Juni 2018, 13:36:12 »
@dksk

Low Frequenz, ca. 20-40 Hz. Aber für eine mechanische Konstruktion ist sie gefährlichste, weil meiste Resonanzen auf dieser Frequenz entstehen.

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #562 am: 22. Juni 2018, 06:51:24 »
Schönes Video, dass die Tests wieder mal "greifbar" macht. So einer Belastung möchte man seinen Computer daheim nicht aussetzen ... und das eigene Auto wohl auch nicht. Da fliegt einem im Innenraum wohl alles um die Ohren.
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Offline Terminus

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #563 am: 22. Juni 2018, 07:34:28 »
Weiß jemand, ob das jetzt wirklich DIE Flughardware war? :)

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #564 am: 22. Juni 2018, 08:18:34 »
STM: Struktur-Thermal-Modell ... also ein Modell, dass in Struktur und Thermaleigenschaften dem Flugdesign entspricht. Da sind aber keine Subsystem an Bord, also keine Computer, keine Instrumente, ...
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Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #565 am: 22. Juni 2018, 08:22:06 »
Schönes Video, dass die Tests wieder mal "greifbar" macht. So einer Belastung möchte man seinen Computer daheim nicht aussetzen ... und das eigene Auto wohl auch nicht. Da fliegt einem im Innenraum wohl alles um die Ohren.
Kaufen Sie Tesla. Es ist überstanden.

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #566 am: 22. Juni 2018, 08:34:37 »
Na ob das nur eine Hülle samt "Transportsicherungen" war? ... oder waren da alle Schalterchen und Hebelchen am Lenkrad frei dran? ... das darf man getrost bezweifeln.
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Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #567 am: 22. Juni 2018, 09:59:26 »
Es wird sehr interessant was die Tests auf einem Gelände (crosscountry ability ind trafficability) zeigen.  Wie Flächen mit lockerem Boden und Steigungen überwindet wird. Ich bin gespannt ob man den Rover im Wheel-Walking Modus testen wird.

Offline dksk

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #568 am: 22. Juni 2018, 11:45:57 »
Schönes Video, dass die Tests wieder mal "greifbar" macht. So einer Belastung möchte man seinen Computer daheim nicht aussetzen ... und das eigene Auto wohl auch nicht. Da fliegt einem im Innenraum wohl alles um die Ohren.

Auch auf die Gefahr von OT – dazu (Auto-Innenraum und Ohren fliegen) will ich mal ein paar Vergleichsinfos einstreuen.

@ Schillrich: Du kannst gewiss davon ausgehen, dass dein Auto Innenraum und insbesondere die Sitze mindestens wenn nicht noch mehr durchgeschüttelt wurden, wie im Film.
Für die Fahrzeuginnenraumsysteme, Sitze etc. werden in der Entwicklungsphase bis hin zur Produktionsfreigabe mehrere Varianten von Shakertest durchgeführt, die in Zeitdauer und Anregungsart sehr unterschiedlich sind und alle vom Produkt bestanden werden müssen.
Dabei gibt es 2 Hauptbelastungsvarianten:
1.   Shakeranregung mit einem „Realprofil“ in alle Richtungen. Ziel ist dabei ein Fahrzeugleben (10-14 Jahre) in einem Zeitraffer von 40 – 72 Stunden, je nach gefordertem internen oder Kundenprofil abzubilden. Die Shakerprofile sind dabei von Fahrzeugen auf Teststrecken mit entsprechenden Daten/Sensoraufnahmen – Beschleunigung, Winkel etc. in allen Richtungen X,Y;Z Koordinaten - aufgenommen und werden anschließend zu einem Shakerprofil -auch wieder X,Y,Z-Koordinaten verdichtet. Dabei gibt es Profile mit wohlklingenden Namen, wie „Belgisches Pflaster“ oder auch einfach nach Herstellerteststrecke z.B. Hällered –Volvo. Nach der geforderten Zeit müssen die Grund(verstell)funktionen noch nutzbar sein. Zum weiteren dürfen sich keine Teile separiert haben (böses Wort „loose bolt“ od. „loosening nut“)
und auch keine Anrisse an Blech, Schweissnähten etc. auftreten. Günstig ist es stunden- oder tageweise mal Zwischensichtung zu machen, da sich da auch mal was zerlegen kann. Ggf. ist da
auch der Gewichtsdummy kaputt und je nachdem welche Füllung der hat, verteilt sich dann die Plärre. Wenn ich mir das GERUMPELE bei dem Rovertest-Film ansehe und anhöre – das ist absolut vergleichbar mit den Fahrezugshakern
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2.   Sinus sweep – dabei wird hauptsächlich in Vertikalrichtung im Bereich 3 – 60 Hz angeregt. Dabei werden vordergründig die Haltbarkeit und Robustheit von Verstellsystemen, die eine Position gegen vertikale Last halten sollen überprüft. Da läuft der Shaker natürlich auch wieder mehrere Stunden – je nach Vorgabe und der Sitz ist bis zu 136 kg aufgelastet (US Mark).
Hier ist ein s.g. „ablaufen“ bei manchen Systemen mehr oder weniger erkennbar. Bei elektromotorischen Verstellern gibt es ja meist in der ersten Stufe nach dem Motor eine Schnecke/Schneckenradpaarung mit Selbsthemmung – aber auch da kann es durch die träge Masse „Entlastungserscheinungen“ geben, die sehr überraschende sehr kleine aber auch sehr viele Bewegungen als Ergebnis haben.
Manuelle Verstellsysteme sind ja oft mit einer Kombination Bremse/Freilauf umgesetzt (Höhenverstellung mit dem Handhebel zum „hochpumpen“) oder auch Taumelantriebe mit großer Selbsthemmung müssen mit Keilfederbremse gegen dieses Ablaufen über Lebensdauer gesichert werden.
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In der Entwicklung werden natürlich auf FE-Analysen zu den Schwingungseigenschaften gemacht. Da gibt es durchaus lustige animierte Bilder mit schönen Bewegungsüberhöhungen. Der Frequenzbereich zwischen 17 und 25 Hz ist da sehr unbeliebt. Insbesondere seitliche Anregungen in diesem Frequenzbereich müssen oft mit zusätzlichen Verstärkungsmaßnahmen „beantwortet“ werden. Da geht es auch darum, die Personen im realen Fahrbetreib gegen unvorteilhafte Bewegungsantworten des Sitzes zu schützen. Im Zusammenspiel mit Augen, Gleichgewichtsorgane, Blick in den Rückspiegel etc. kann da
in Summe eine Gesamtsituation entstehen, die die Funktion der Innenraumausstattung gewährleistet aber zu starkem Unwohlsein/Übelkeit der Insassen führt.
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Durch die radikalen Leichtbauanforderungen im Fahrzeugsystembau, die vor ca. 10 Jahren immer stärker in den Anforderungsvordergrund gerückt sind, kommt es neuerdings dazu, dass die Systeme kaum noch eine Robustheit für Grenzlagen bei Vibrationen haben. Zugfestigkeiten steigen bis zum hochfesten Bereich – ABER E-Modul sinkt ja zum Teil durch Legierungselemente signifikant ab. Dann noch die ganzen Materialmixe, die das System insgesamt sehr inhomogen mit teilweise starken Sprüngen machen. Organoblech etc. sind ja da beliebte Schlagworte…
 D.h. erst wird radikal abgespeckt –und dann teilweise überkompensiert, wo ein klassischer funktioneller Leichtbau auch sehr wettbewerbsfähige Ergebnisse bringen würde – aber da fehlen halt die „richtigen“ Stichworte bei der Vermarktung.

Hoffe nicht zu sehr OT – ist aus meiner Sicht mal eine interessante Vergleichsreferenz.

dksk

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Offline Schillrich

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #569 am: 22. Juni 2018, 12:14:28 »
Danke für die Ausführung. Da hören sich manche Randbedingungen doch gleichartig an.

Wobei ich beim Shaker das noch besser verstehen möchte: Wenn man das Auto in 72h Lebenszeit-äquivalent schüttelt, ist das wirklich ein ständig angeregtes Schütteln ohne Abklingen, oder einzelen Stöße jeweils mit Abklingen dazwischen? Ein Auto bekommt in seinem Leben ja keine lange Schüttelanregung zu spüren, sondern viele einzelne Stöße, dies es aushalten muss. Wenn ich ständig anrege, ohne Abklingen, stellen sich aber zusätzlich Moden und Träfheitslasten ein, die mit dem Leben auf der Straße nicht mehr äquivalent wären.
Bei einem Satelliten gehts aber tatsählich um durchgehende Anregung ... und wie er sich dann "aufschwingt".
\\   //    Grüße
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aasgeir

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #570 am: 22. Juni 2018, 14:07:30 »
Nicht unbedingt - beim Test auf dem Shaker fährt man ja nicht "konstante Amplitude - konstante Frequenz", wobei sich,wenn man gerade eine Resonanz des Prüflings trifft, entsprechende Aufschaukel-Effekte einstellen können. Bei Sinus-Tests durchfährt man ja mehr oder weniger schnell einen bestimmten Frequenzbereich; bzgl der Eigenresonanzen ist die Anregung also durchaus "transient" (kurzzeitig). Bei Random-Tests (Rauschen) überlagern sich ja statistisch Anteile unterschiedlicher Frequenz und Amplitude (festgelegt durch die spektrale Leistungdichte), so dass auch hier die kritischen Resonanzen immer nur kurzzeitig (aber wiederholt) angeregt werden.
Anekdotische Anmerkung: bei den Qualifikationstests für die deutschen Experimentanteile an der russischen MARS 96-Mission gab es die "seltsame" Spezifikation "1 Stunde Sinus, 2g, Frequenz pendelnd zwischen 20 Hz und 25 Hz". Auf Rückfrage hiess es, dies habe nichts mit dem eigentlichen Start zu tun, sondern simuliere den LKW-Transport von Moskau nach Baikonur ...

ZilCarSpace

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #571 am: 22. Juni 2018, 14:28:50 »
@dksk

Danke für deine Ausführungen. Es hilft den im Video gesehenen Test besser zu verstehen.

Offline dksk

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #572 am: 22. Juni 2018, 15:03:17 »
Bei der Auto 72h Anregung kann man das ganz stark vereinfacht in etwa so beschreiben:

Es sind so um die 3 Hauptzustände, die die ganze Zeit wirken – also einen Stillstand gibt es in der Zeit nicht.
1/3 ungefähr ist eine relativ ruhige Grundanregung. Wenn man bei 50, 80 und 100 km/h mal die Handfläche von oben auf die Kopfstütze des unbesetzten Beifahrersitzes bei unterschiedlichen Straßenzuständen so 5-10 sec. auflegt (bitte Verkehrssicherheit beachten), bekommt kann einen ganz guten Eindruck von der Grundanregung.  Da hört man den Cube singen, bzw. so ein surren.
Dann gibt es 1/3 wo eine starke Anregung – vergleichbar mit dem Rovertest-Film herrscht. Ist auch so von der Lautstärke .
Das restliche 1/3 sind richtige „Schläge“, die teilweise aus dem Nichts kommen, wo du denkst „hier zerfliegt gleich was“. Wenn der Gewichtsdummy da nicht vorschriftsmäßig befestigt wäre – der läge unten.
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Der Sinus sweep läuft 480 min. – also 8 h durch mit ständiger Anregung. Da wird ja meist „nur“ ein Höhenschrieb gemacht. Je nach Auflösung ist dann eine dicke gezitterte Linie da – oder eine abgesenkte – oder auch mal eine plötzlich „runtergeknallte“  Line drauf.

dksk

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #573 am: 04. Juli 2018, 12:23:27 »
Ein Interview mit Wissenschaftler IKI der Russischen Akademie der Wissenschaft Daniil Rodionov
http://tass.ru/kosmos/5332800

Der Rover ExoMars hat den Name "Pasteur", zu Ehren Louis Pasteur https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Pasteur , bekommen.

Nach Regel der ExoMars Mission werden alle Daten (Fotos etc.)  in halbes Jahr im Laufe der Mission  öffentlich gemacht werden.
« Letzte Änderung: 04. Juli 2018, 13:39:45 von vv »

Offline vv

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #574 am: 24. Juli 2018, 12:54:18 »
Auf der Seite ESA gibt es Information, dass ein Name für ExoMars Rover gesucht wird.
https://www.esa.int/Our_Activities/Human_Spaceflight/Name_Europe_s_robot_to_roam_and_search_for_life_on_Mars
Ich habe gedacht, dass der Rover den Name Pasteur trägt. Oder der Rover wird so lange entwickelt, dass man darum vergessen hat?

Nach diesem Link kann man Varianten des Namens vorschlagen.
https://events.airbus.com/ereg/newreg.php?eventid=200179103&