Ich stecke nur mittelbar im Informationsloop drin. Aber dass die Uhren Probleme machen, ist schon länger bekannt und hat schon einiges, sorgenvolles Stirnrunzeln erzeugt. Man hat bei ESA und OHB dann schon vor einiger Zeit begonnen, das System zu beobachten und das Problem zu untersuchen.
Dass man weiter gestartet ist, obwohl man Fehler gesehen hat ohne sie zu verstehen, halte ich persönlich für unverantwortlich. In der Raumfahrt kann man nicht reparieren und austauschen, wenn die Ursache in der Hardware schlummert und man den Startplatz bereits nach oben verlassen hat ...
Neben den technischen Fehlern sollten EU, ESA und OHB hier die Informationskette untersuchen: Was wurde gemeldet/weitergeben? An wen? Mit welchen klaren/unklaren Aussagen? Wie wurden die Risiken kommuniziert, verstanden und bewertet? ... es wäre nicht das erste Mal, dass Stakeholder Risiko-Informationen unterschiedlich verstehen, ein unvollständiges Lagebild haben und dann inkonsistent entscheiden.