..... aber wenn ich Aussagen lese, dass TLEs für Kollisionsberechnungen erforderlich sind, stellen sich mir die Nackenhaare hoch.
wo liest du das?
Fakt 1: http://www.space-track.org:WARNING! TLEs should NOT be used for conjunction assessment predictions. Satellite operators can contact the JSpOC at ... or by email for access to more detailed data.
Das steht erst seit über einem Jahr da - laut T.S. Kelsos Vortrag auf letztjähriger AMOS und auf der AGI-Tour
http://www.agi.com/downloads/events/live-events/2010-global-tech-tour/Collaborative_SSA.pdf helfen diese Daten, die man über den Weg bekommt, nicht weiter - da - so Aussage von Oktober 2010, in diesen Daten immer noch nicht die Betreiber Daten bzw. die anstehenden Manöver berücksichtigt sind. JSPOC verliert sogar die eigenen GPS-Sats
Fakt 2: Ein TLE ist ein gemittelter Orbit. Nicht mehr und nicht weniger. Dadurch aber für Kollisionswarnungen ungeeignet.
TLE sind der Ansatz einen Orbit gemäß des dahinterliegenden Modells zu beschreiben.
Hintergrund Engl.Das Modell selbst ist hinreichend genau um zumindest Vorwarnungen zu erzeugen.
Das ist nachvollziehbar für jeden, der einfach mal die Position eines Satelliten aus Telemetriedaten mit den TLE-Daten vergleicht.
Sorry - falscher Schluss! Würde ich die TLE aus den Telemetriedaten der Betreiber generieren, passts!
Das Problem der vom JSPOC veröffentlichten TLE ist, dass der ermittelte Orbit ein gemittelter Orbit ist - auf Grund von einzelnen Messvorgängen. Findet zwischen den Messungen ein Manöver statt, beeinflusst das die "Mittelung" und das führt zu genau zu der von dir beschriebenen Abweichung - NUR das liegt nicht an den TLE sondern an der Art der Gewinnung. (Siehe hierzu obigen Vortrag - z.T. findest du GEOS auf der anderen Seite der Welt - Bildbeispiele)
Fakt 3: Daten der Betreiber: Schön und gut. Aber: Bei ca. 1000 aktiven Objekten gibt es das kleine Problem, das es noch eine deutlich größere Anzahl inaktiver Trümmer gibt, die leider keine Telemetriedaten zur Verfügung stellen.
Damit hast du hast du die Objekte erfasst, die von "willkürlicher" Änderung beeinflusst werden. was bei den Trümmerteilen nicht der Fall ist. Dann hast du "nur" noch die hochelliptischen Orbits, die sich besonders bei niedrigem Perigäum nicht genau bestimmen lassen. Das hilft dir aber auch nicht, wenn dir beim Perigäumsdurchlauf auf Grund der Belastung ein Breeze-M Tank bröselt und Fragmente bildet. Hier hilft ein dichtes zusammenarbeitendes Netzwerk - übrigens auch die Basis für genauere Bahnbestimmung aus denen dann Die Bahndatensätze erarbeitet werden.
Mit oder ohne TLEs wird sich das Kollisionsrisiko nicht verändern.
Da das letztens erneut überarbeitete Kollisionsmodell nur an Hand der historischen Daten entwickelt wurde, erhöht sich das Kollisionsrisiko stetig! Da es im Moment noch kein Modell gibt, welches auch eine Betrachtung der vermeidbaren Fragmetierung beinhaltet, muss ich dir leider recht geben.
Persönlich fühle ich aber, dass die Veröffentlichung der Daten zu mehr Transparenz und letztendlich Sicherheit führt. Achja und dann sind da ja noch die Millionen Teile welche kleine als 10cm Durchmesser sind.......