Voyager / Pioneer 10 + 11

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Offline Liftboy

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #475 am: 13. September 2013, 11:12:34 »
Wenn man nach dem Beitrag von Florian Freistetter geht, ist Voyager nicht außerhalb des Sonnenssystems. Auch das Voyager Team scheint wohl gar nicht direkt davon zu sprechen, stattdessen sagt man: Voyager befindet sich im "Interstellaren Raum".

Für die Begriffe liegt wohl folgende Definition zu Grunde:

Sonnensystem = alles was gravitativ an die Sonne gebunden ist (also auch die Oortsche Wolke)
Interstellarer Raum = Raum in der der Einfluss der Sonnenstrahlung irrelevant wird.

Ein Beispiel was Herr Freistetter bringt wäre dann folgendes:
Sedna befindet sich innerhalb des interstellaren Raums - aber auch innerhalb des Sonnensystems.
Gleiches gilt nun auch für Voyager 1

Insgesamt eine sehr konfuse Bezeichnungssituation...

Heißt also letztenendes, dass "Interstellarer Raum" nicht gleich "Außerhalb des Sonnensystems" ist.

Quelle:
Voyager 1 hat das Sonnensystem NICHT verlassen!

tonthomas

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #476 am: 13. September 2013, 11:44:35 »
immerhin: in Bayern vermelted B5 aktuell, dass die Voyager jetzt sogar schon denEinflussbereich der Sonnenanziehung verlassen hätte...   ;D
Und heute früh´hat B5 gemeldet, Voyager 1 werde von Plutonium angetrieben. Hätt´ ich mich nicht getraut.  :D Ein wenig Wahrheit ist wohl dran, zieht man die RTG-Wärmestrahlung in Betracht ....

Gruß   Pirx

Offline SiriusB

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #477 am: 13. September 2013, 13:07:19 »
Was erwartet ihr? Das ist der bayerische Rundfunk. Da kann ja nichts gescheites rauskommen... :D

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Offline Riker

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #478 am: 13. September 2013, 13:15:26 »
immerhin: in Bayern vermelted B5 aktuell, dass die Voyager jetzt sogar schon denEinflussbereich der Sonnenanziehung verlassen hätte...   ;D
Und heute früh´hat B5 gemeldet, Voyager 1 werde von Plutonium angetrieben. Hätt´ ich mich nicht getraut.  :D Ein wenig Wahrheit ist wohl dran, zieht man die RTG-Wärmestrahlung in Betracht ....

Gruß   Pirx

die waren wohl echt noch nicht ganz wach heute morgen...

aber das mit dem Plutonium: war das nicht zum Bremsen ... :o
"Machen Sie's so!"

Offline Blizzard

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #479 am: 13. September 2013, 13:26:56 »
Wenn Voyager  unser Sonnensystem verlasen hat, Meine frage ist: Wie lange brauch dann das Signal von der Sonde bis zur Erde?

danke schon mal

grüße

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Offline redmoon

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #480 am: 13. September 2013, 13:36:24 »
Hallo Blizzard,

Zitat aus der Pressemeldung des JPL :
"Traveling at the speed of light, a signal from Voyager 1 takes about 17 hours to travel to Earth."

Genauer gesagt sind es aktuell 17 Stunden, 23 Minuten und21 Sekunden...
http://www.dmuller.net/spaceflight/realtime.php?mission=voyager1&mode=scet 

Schöne Grüße aus London - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Offline Blizzard

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #481 am: 13. September 2013, 15:11:38 »
Wow 17 Stunden is aber bei der entfernung gut !
Ich wäre von 1-2 Tagen ausgegangen... Wie gesagt bei dieser entfernung.

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Offline Nitro

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #482 am: 13. September 2013, 15:26:31 »
Wow 17 Stunden is aber bei der entfernung gut !
Ich wäre von 1-2 Tagen ausgegangen... Wie gesagt bei dieser entfernung.

Lichtgeschwindigkeit ist eben extrem schnell.  :)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline Pat89

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #483 am: 14. September 2013, 00:58:20 »
Wollte auch gerade sagen, dass es sich ja hierbei um Lichtstunden handelt ;)

Etwas verwirrt mich allerdings:
Was wäre, wenn Voyager 1 in die "andere Richtung" in der Heliosheath geflogen wäre?
Dann wäre sie nun nicht im interstellarem Raum oder wie ist das? Ist denn die Heliosheath wirklich auf der einen Seite länger? Ist es nicht so, dass der Interstellare Wind von überall her gleichmäßig kommt? Somit müsste doch die Heliosheath wie eine Kugel bzw Bubble sein oder nicht?  ???

“The universe is a pretty big place. If it's just us, seems like an awful waste of space.”
― Carl Sagan, Contact

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Offline Helix

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #484 am: 14. September 2013, 01:25:44 »
Ist es nicht so, dass der Interstellare Wind von überall her gleichmäßig kommt?

Unser Sonnensystem bewegt sich durch die Milchstraße. Das ist so, als würdest du durch den Regen laufen: Du wirst hauptsächlich vorne nass.

Offline Majo2096

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #485 am: 14. September 2013, 01:39:55 »
Ist es nicht so, dass der Interstellare Wind von überall her gleichmäßig kommt?

Unser Sonnensystem bewegt sich durch die Milchstraße. Das ist so, als würdest du durch den Regen laufen: Du wirst hauptsächlich vorne nass.

hallo,

ist es nicht eher so das der Interstellare Wind eher Verstärkt aus dem Zentrum der Milchstraße kommt ?

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Offline Terminus

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #486 am: 14. September 2013, 08:26:45 »
Interessante Frage. Muss da überhaupt ein "Wind" sein? Könnte es sich nicht auch um relativ langsame Partikel handeln (Windstille quasi)?

Wie auch immer: Im interstellaren Raum sind einfach Partikel anderer Geschwindigkeit und Richtung, die Sonne "pflügt" sich da durch, und dadurch bildet sich der Heliosheath aus.

Terminus

PS: Oder auch das Heliosheath?

Martin

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #487 am: 14. September 2013, 09:04:27 »
Ein sehr schoenes Video zum Thema:

Voyager leaves the Solar System - Deep Sky Videos

Auch wenn, wie hier schon festgestellt, der Aufhaenger gravitationsbezogen nicht korrekt ist, aber die Physik dahinter wird anschaulich erklaert.

Offline Romsdalen

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #488 am: 14. September 2013, 13:32:01 »
http://xkcd.com/1189/

Jaja, immer diese Definitionen  ;)


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Offline Gertrud

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #489 am: 14. September 2013, 21:58:55 »
Hallo Zusammen,
an Hand der Daten vom Voyagers Plasma-Wellen-Instrument wurde jetzt das Datum, der 25.08.2012, an dem die neuen Plasmadaten eine abrupte, dauerhafte Veränderung in der Dichte von energiereichen Teilchen zeigten, als Tag der interstellaren Ankunft festgelegt. Da Voyager1 über keinen funktionierenden Plasmasensor verfügt, kam den Wissenschaftlern die Sonne zur Hilfe. Nach dem koronalen Massenauswurf im März 2012 erreichte am 9. April 2013 das Plasma das Raumfahrzeug und versetzte es in Schwingungen. Der Abstand der Schwingungen bedeutete, dass das Plama mehr als 40 Mal dichter war, als das, was in der äußeren Schicht der Heliosphäre Voyager1 getroffen hatte. Das Plasma Wave Science Team überprüft die Daten und fand eine frühere schwächere Reihe von  Schwingungen im Oktober und November 2012.
Die Grafik zeigt die Frequenz der Wellen, die die Dichte des Plasmas anzeigen.  Die Farben geben die Intensität der Wellen wieder, oder zeigen an, wie "laut" sie sie sind. Rot zeigt die lautesten Wellen und blau zeigt die schwächste Welle. Die Wissenschaftler konnten feststellen, das jedes steigende Auftreten auf der Antenne einen aufsteigenden Ton erzeugt. Die gestrichelte Linie zeigt an, das die ansteigenden Töne der Steigung folgen.Die Wissenschaftler konnten die Linie der kontinuierlich zunehmende Dichte weiter zurückverfolgen und haben dadurch hochgerechnet und abgeleitet, das Voyager 1 im August 2012 dem interstellare Plasma begegnet ist.


Voyager Captures Sounds of Interstellar Space
http://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?release=2013-277

Das Radiosignal von Voyager1
Das Signal von Voyager1 wurde von den Radioteleskopen Very Long Baseline Array (VLBA) und Green Bank Telescope (GBT) am 21.02.2013, von der zur der Zeit 18,5 Milliarden Kilometer entfernten Raumsonde empfangen. Das Bild zeigt etwa 0,5 Bogensekunden auf einer Seite. Die leicht längliche Form des Bildes ist ein Ergebnis der Konfiguration des Arrays. Der Sender von Voyager strahlt mit rund 22 Watt, dies ist vergleichbar mit einem typischen Amateurfunk oder einer Kühlschrankbirne.
Bildnachweis: NRAO / AUI / NSF
http://www.nrao.edu/pr/2013/voyager/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Offline T.D.K.

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #490 am: 15. September 2013, 00:52:55 »
Hatten wir das hier in dem Zusammenhang schon?
Zitat
Space the final frontier. These are the voyages of the starship Voyager,
it's 36 year mission to explore strange new worlds, to seek out anomalous cosmic rays
and new plasmas, to boldly go where no probe has gone before. ;D


NASA News Conference: Voyager Reaches Interstellar Space
NASA hosted a news conference on Thurs., Sept. 12, 2013, to discuss NASA's Voyager mission.
« Letzte Änderung: 15. September 2013, 01:53:02 von T.D.K. »
Ist denn der Mond auch da wenn niemand hinsieht?

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Offline Pat89

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #491 am: 15. September 2013, 18:40:01 »
Interessante Frage. Muss da überhaupt ein "Wind" sein? Könnte es sich nicht auch um relativ langsame Partikel handeln (Windstille quasi)?

Wie auch immer: Im interstellaren Raum sind einfach Partikel anderer Geschwindigkeit und Richtung, die Sonne "pflügt" sich da durch, und dadurch bildet sich der Heliosheath aus.

Terminus

PS: Oder auch das Heliosheath?

Mir geht es einfach um folgendes:
Was wäre, wenn Voyager 1 in die "andere Richtung" geflogen wäre?? Wäre es dann so, dass sie länger gebraucht hätte, um in den interstellaren Raum zu kommen? Denn  anhand meines oben eingefügten Bildes fliegt V1 ja nach links und nimmt den kürzesten Weg in den interstellaren Raum. Wäre sie nach rechts geflogen, wäre sie niemals in den interstellaren Raum gekommen - bzw. es hätte einfach länger gedauert.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin mir bewusst, dass es kein links und kein rechts gibts (bezogen auf den Weltraum), aber anhand des Bildes, um es zu verdeutlichen, habe ich diese Wörter einfach mal benutzt ;)
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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #492 am: 15. September 2013, 20:28:43 »
Zu diesen Überlegungen, samt Bild, muss man aber sagen: Das gilt nur, wenn es da draußen wirklich "so" ist wie die Modelle vorhersagen, wenn sich das interstellare Medium so verhält und diese Topologie hat. Vielleicht sieht es in die "andere Richtung" aber auch anders aus.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Pat89

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #493 am: 15. September 2013, 20:34:22 »
Zu diesen Überlegungen, samt Bild, muss man aber sagen: Das gilt nur, wenn es da draußen wirklich "so" ist wie die Modelle vorhersagen, wenn sich das interstellare Medium so verhält und diese Topologie hat. Vielleicht sieht es in die "andere Richtung" aber auch anders aus.


Genau das war meine Überlegung.
Weiß man denn in etwa, ob dieses Modell so stimmt? Das interessiert mich.
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Offline Gertrud

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #494 am: 15. September 2013, 21:29:26 »
Hallo  Pat89,
da sich Milchstraße in die Richtung von Alpha Centauri bewegt, stelle ich mir persönlich das Heliosheath so wie auf diesem Bild da. Es besteht ja nicht aus einer festen Grenze, es ist eher mit der Bugwelle eines Schiffes zu vergleichen.?

Wenn es sich wirklich so darstellt wie auf dem Bild,
wo beginnt dann das interstellare Medium in der "anderen" Richtung .?

Mit etwas ratlosen Grüßen
von der Sessellaiin
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
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Offline Gertrud

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #495 am: 15. September 2013, 21:59:23 »
Hallo Zusammen,
es sind noch weitere Daten zu Voyager1 veröffentlicht worden.

Die Distanzen des Sonnensystem
ein künstlerisches Konzept zeigt die Ansicht des Sonnensystems. Der Maßstab ist in astronomischen Einheiten eingeteilt. Jeder Satz beträgt 1AU Entfernung bis über das 10 fache der bisherigen Strecke.? Neptun  ist mit  etwa 30 AU der weit entfernteste Planet von der Sonne. Häufig wird der Begriff „Sonnensystem“ informell nur bis zum letzten Planeten verwendet. Der wissenschaftliche Konsens besagt aber, das die Solaranlage bis zum äußeren Rand der „Oort Wolke“ wirkt. Hinter dem äußeren Rand der Oort Wolke beginnt die Schwerkraft anderer Sterne. Der innere Rand des Hauptteils der Oortwolke könnte nahe 1.000 AU von der Sonne entfernt sein. Die Forscher schätzen, dass der äußere Rand rund 100.000 AU entfernt ist. Ein Großteil des interstellaren Raums befindet sich eigentlich in unseren Sonnensystem.  Es dauert etwa 300 Jahre bis  Voyager 1 die Innenkante der Oort Wolke erreicht und möglicherweise etwa 30.000 Jahre bis die Raumsonde die Oort Wolke   passiert hat. Alpha Centauri ist derzeit der nächstgelegene Stern unseres Sonnensystems.  Aber in etwa 40.000 Jahren wird Voyager 1 näher an den Stern AC +79 3888, als unsere eigene Sonne sein. Tatsächlich ist  AC +79 3888  schneller in Richtung Voyager1 unterwegs, als dass die Raumsonde auf sie zu reist.

http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17046

Die beobachtete Veränderung der Dichte der geladenen Partikel um Voyager1
Jenseits der Heliosphäre befindet sich ein lokaler Bereich des interstellaren Raums, in dem das Gas warm ist und aus einer Mischung von geladenen Partikel und neutralen Wasserstoff besteht und viel dichter ist, als der verdünnte Sonnenwind der  Heliosphäre.
Das  theoretisches Modell zeigt eine blaue Linie, auf der die Dichte der Partikel innerhalb der Heliosphäre mit zunehmenden Abstand von der Sonne fällt. Begleitet durch einen vergleichsweise geringen Anstieg der Partikeldichte, der beim Übergang in den Termination Shock der Heliosphäre erfolgte. Die Grafik zeigt links Voyager1 beim Übergang in die Plasmadichte von der Heliosphäre an das interstellare Medium. Es wurde bei den 120 AU von der Sonne eine Proton Dichte von 0,08 cm³ gemessen. Diese Dichte veranlasst die Forscher zu der Annahme, das sich Voyager1 sich jetzt im interstellaren Raum  befindet.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA17441

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Pat89

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #496 am: 16. September 2013, 10:44:39 »
Hallo  Pat89,
da sich Milchstraße in die Richtung von Alpha Centauri bewegt, stelle ich mir persönlich das Heliosheath so wie auf diesem Bild da. Es besteht ja nicht aus einer festen Grenze, es ist eher mit der Bugwelle eines Schiffes zu vergleichen.?

Wenn es sich wirklich so darstellt wie auf dem Bild,
wo beginnt dann das interstellare Medium in der "anderen" Richtung .?

Mit etwas ratlosen Grüßen
von der Sessellaiin
Gertrud


Hallo Gertrud,

genau das ist es was ich mich frage. Aber vielen Dank für diese anschauliche Erklärung. Auch das Bild des Sterns R Hydrae ist eine große Hilfe, sich das in etwa vorstellen zu können. Natürlich ist mir bewusst, dass es keine feste Grenze gibt und es sich hierbei wie von dir beschrieben mehr um eine "Bugwelle" handelt.
Allerdings ist genau dein letzter Satz das, was mich brennend interessiert. Denn meine Vermutung liegt darin, dass, wenn Voyager 1 in die "andere Richtung" geflogen wäre, es viel länger gedauert hätte, bis die Sonde im interstellaren Raum angekommen wäre. Oder doch nicht?  ???
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Offline Terminus

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #497 am: 16. September 2013, 14:34:36 »
Auch das Bild des Sterns R Hydrae ist eine große Hilfe, sich das in etwa vorstellen zu können.

Ja, fand ich auch. Wenn die Bugwelle (bow shock) bei einem anderen Stern so aussieht wie auf dem Bild, warum dann nicht auch bei unserem Stern. (Vorausgesetzt, dass, was da erfasst wurde, ist auch wirklich der bow shock.^^)

Zitat
Natürlich ist mir bewusst, dass es keine feste Grenze gibt und es sich hierbei wie von dir beschrieben mehr um eine "Bugwelle" handelt.

Wenn der Bereich vor dem Stern einer Bugwelle entspricht, wird der Bereich hinter dem Stern wohl einem Kielwasser entsprechen, auch von der Form her. Beides natuerlich dreidimensional vorzustellen, und nicht yweidimensional wie bei einem Schiff.

Zitat
... meine Vermutung liegt darin, dass, wenn Voyager 1 in die "andere Richtung" geflogen wäre, es viel länger gedauert hätte, bis die Sonde im interstellaren Raum angekommen wäre. Oder doch nicht?  ???

Scheint mir auch plausibel. Die Kielwasserzone erstreckt sich ja noch sehr weit hinter einem Schiff und es gibt keinen so scharfen Uebergang wie bei der Bugwelle, sondern der ist ziemlich "verschmiert", mit Turbulenzen und Wirbelschleppen... uuhhh.  :o

Terminus

ilbus

  • Gast
Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #498 am: 16. September 2013, 18:32:17 »
Wobei bei der (eigentlich sehr guten) Analogie immer noch aufgepasst werden muss. Viel anschaulicher fand ich die Analogie mit der kontinuierlichen Explosion.

Jeder hat vielleicht die Bilder von Explosionen in den hochfeuchten Gebieten schon mal gesehen: die milchig weisse Sphäre ist, meiner Meinung nach, für den Fall durchaus representativ.

 Der innere Bereich, mit dem Explosionszenmtrum kann man wie die Sonne und derren Einflussbeirech mit seinem Sonnenwind vorstellen. Der äussere - der interstellare Raum eben. Der Innere Bereich weist eine Überschalströmung auf, der (akkustische und thermodynamische) Einfluss von aussen ist innerhalb dieses Raumes vernachlässigbar klein.

Wen man dies in einer beweglichen Umgebung vorstellt, so kann man auch die Ausformung des "milchigen" Bereiches in einem großen Geschwindigkeitsspektrum auch sehr gut nachvollziehen.

Grüße.

Offline wulf 21

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Re: Voyager / Pioneer 10 + 11
« Antwort #499 am: 17. September 2013, 20:36:01 »
Hallo  Pat89,
da sich Milchstraße in die Richtung von Alpha Centauri bewegt, stelle ich mir persönlich das Heliosheath so wie auf diesem Bild da. Es besteht ja nicht aus einer festen Grenze, es ist eher mit der Bugwelle eines Schiffes zu vergleichen.?

Wenn es sich wirklich so darstellt wie auf dem Bild,
wo beginnt dann das interstellare Medium in der "anderen" Richtung .?

Mit etwas ratlosen Grüßen
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Gertrud


Hallo Gertrud,

genau das ist es was ich mich frage. Aber vielen Dank für diese anschauliche Erklärung. Auch das Bild des Sterns R Hydrae ist eine große Hilfe, sich das in etwa vorstellen zu können. Natürlich ist mir bewusst, dass es keine feste Grenze gibt und es sich hierbei wie von dir beschrieben mehr um eine "Bugwelle" handelt.
Allerdings ist genau dein letzter Satz das, was mich brennend interessiert. Denn meine Vermutung liegt darin, dass, wenn Voyager 1 in die "andere Richtung" geflogen wäre, es viel länger gedauert hätte, bis die Sonde im interstellaren Raum angekommen wäre. Oder doch nicht?  ???

Ich glaube hier könnte eine Verwechslung vorliegen. Heliosheath und Bow-Shock sind zwei verschiedene Dinge. Heliosheath gehört noch zur Heliosphäre, der Bow-Shock schon zum interstellaren Medium. Auf dem Bild, das Pat89 weiter oben gepostet hat, ist der Bow-Shock nicht beschriftet (der orange Bereich "links" vom Heliosheath). Voyager ist jedenfalls noch NICHT durch den Bow-Shock geflogen und es ist m.W. nicht sicher, ob unser Sonnensystem einen hat.

Der Bow-Shock ist IMHO eher mit dem Überschallknall als mit einer Bugwelle zu vergleichen. Ob es einen gibt hängt davon ab, ob sich unsere Sonne schneller oder langsamer als die Schallgeschwindigkeit im interstellaren Medium durch dieses bewegt.