Hallo,
ich bin durch eine Meldung in unserem Portal auf das Problem aufmerksam gewordne. Das mit Envisat ist ja wirklich eine ziemliche Zwickmühle.
Als Envisat gebaut wurde, war Weltraumschrott noch kein Thema. Ist ja okay. Aber vor einigen Jahren
ist das Thema doch aufgekommen, und zu der Zeit hatte Envisat sicher wesentlich mehr als nur die 80 kg Treibstoff an Bord, von denen zuletzt die Rede war? Hätten die Betreiber da nicht beschließen können, die Mission nur noch so lange laufen zu lassen, wie noch genug Treibstoff für ein
gezieltes Deorbiting vorhanden war?
Man könnte sowas wie eine modifizierte Progress nehmen, aber bezahlen würde das momentan niemand.
Das ist sicher richtig
. Allein wenn man sich mal Gedanken zur Machbarkeit macht... oh oh. Die Oberstufe da hoch zu bringen, wäre wohl noch nicht mal das Problem.
Aber "die letzten Meter" wären wohl technisch überaus knifflig, sprich: das Anbringen der Stufe am Satelliten. Das ähnelt den damaligen Überlegungen einer
unbemannten Servicemission zu Hubble nach dem Columbia-Unglück. Da war auch von horrenden finanziellen und technischen Hürden die Rede.
Ich spinne mal ein bisschen rum: Vielleicht wäre das ja ein geeigneter erster Einsatz für diesen ferngesteuerten ESA-Roboter "Justin" (?). Immerhin müsste man bei Envisat ja nicht irgendwelche fragilen Platinen und Kameras austauschen (die Bilder von der WFPC-2 haben wir ja wohl noch alle vor Augen - man stelle sich die Fummelei mit den widerspenstigen Schrauben mal mit so einem ferngesteuerten Manipulatorarm vom Boden aus vor
). Man müsste "nur" so eine Raketenstufe an einem Satelliten befestigen. Das ist bestimmt viieel einfacher.
Und da das Problem noch 150 Jahre Zeit hat, um gelöst zu werden
Das Envisat-Absturzproblem hat noch 150 Jahre Zeit, das stimmt. Das Envisat-Weltraumschrottproblem beginnt aber doch wohl an dem Tag, an dem Envisats letzter Manövriertreibstoff verbraucht ist...
Terminus