Offenbar gehen die Versicherungsprämien für Satelliten runter ... und machen so ganz neue Probleme:
http://spacenews.com/satellite_telecom/120302-falling-sat-insurance-premiums-market-risk.htmlDie Prämien um den Start und das erste Jahr im Orbit zu versichern, sollen um 50% gesunken sein. Es sollen immer neue Versicherer in den Markt eintreten, u.a. angelockt von den Gewinnen der letzten Dekade. Pro Jahr werden ca. 1 Milliarde US-Dollar an Versicherungsbeiträgen gezahlt. Der Versicherungsmarkt sei jetzt anfällig für "nur einen kommerziellen Fehlstart". Im schlimmsten Fall würde eine Doppelmission mit der Ariane 5 fehlschlagen. Das kann dann bis zu 750 Millionen US-Dollar Versicherungssumme betragen.
In den letzten Jahren habe auch nicht Startfehlschläge zu den höchsten/meisten Auszahlungen geführt, sondern späteres im Versagen der Satelliten im Orbit. Ausfälle im Orbit können die Versicherer ebenso in Schwierigkeiten bringen. Die on-orbit-Versicherungssumme im GEO liegt bei ca. 22 Milliarden US-Dollar.
V.a. kleinere Betreiber versichern den kompletten Betrieb ihres Raumsegments, da sie einen Ausfall nicht verkraften würden. Große Betreiber hingegen versichern ihr Raumsegment gar nicht oder nur den Start und das erste Jahr. 20-23 Starts tragen versicherte Nutzlasten.
Hmm, für mich hört sich das nach einem instabilen, bzw. aus dem Gleichgewicht gekommenen, Markt an. Versicherer unterbieten sich, um an Verträge zu kommen. Neue Versicherer machen mit, weil sie Gewinne sehen und verschärfen die Konkurrenz. Die dann erzielten Prämien reichen nicht, um Nutzlasten und Missionen stabil zu decken. So funktioniert "Versichern" aber nicht ...
Auch interessant, welche Problem die Ariane 5 hier quasi hat ... trotz Zuverlässigkeit.