Hallo Udo,
in dieser Beziehung ( Finanzen ) sieht es zumindestens zum jetzigen Zeitpunkt erst einmal wieder relativ gut aus. Der endgültige US-Haushalt für das nächste Finanzjahr ist noch nicht festgelegt, aber ein u.a. für den Bereich Wissenschaft, Forschung und Technik zuständiger Unter-Ausschuss hat in der vergangenen Woche vorgeschlagen, dass der NASA - entgegen dem vorherigen Vorschlag des Weißen Hauses - im nächsten Jahr zusätzliche 435 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt werden sollten. Aus dem US-Senat gibt es bereits Stimmen, die ebenfalls eine Erhöhung des NASA-Budgets befürworten.
Soweit schon einmal die gute Nachricht. Eine endgültige Entscheidung über die zukünftigen Finanzmittel der NASA und über deren anschließende Verteilung innerhalb der einzelnen NASA-Programme wird aber erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres fallen...
http://www.planetary.org/blogs/casey-dreier/2014/0503-the-houses-proposes-an-extra-435-million-for-nasa-in-fy2015.html ( engl. )
Bis dahin heißt es "Daumen drücken" und -
auch für Nicht-US-Bürger - "
Briefe schreiben"... !!!
@Terminus: So seltsam es klingen mag, aber der Unterschied zwischen einem "fahrenden Rover" und einem aufgrund technischer Probleme notgedrungener weise "stationären Rover" ist bezüglich des Personalaufwandes und der dadurch bedingten Personalkosten nicht wirklich signifikant.
Selbst ein Lander muss in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen Kommandos übermittelt bekommen, wann er zu welchem Zeitpunkt welche Messungen durchführen soll. Auch aufgrund der Notwendigkeit, diese gewonnenen Daten dann zur Erde zu senden würde somit auch die "Belastung" des DSN ( ein weiterer und gerne vernachlässigter Kostenpunkt... ) nicht verringert.
Derzeit gilt für Opportunity und Curiosity, dass diese beiden Marsrover unter der Woche einmal pro Tag neue Kommandos von der Erde erhalten. Für die Wochenenden wird dagegen im Voraus ein "Drei-Tage-Plan" ausgearbeitet und übermittelt. Vor der Planung derartiger Aktivitäten ( egal ob Rover oder stationärer Lander ) sind Absprachen zwischen den beteiligten Wissenschaftlern nötig, deren Resultate mit den Erkenntnissen der an der jeweiligen Mission beteiligten Ingenieure ( aktueller Energiehaushalt, zur Verfügung stehende Kapazität der Datenübertragung - all dies muss vorher analysiert und bewertet werden ) in Einklang gebracht werden müssen. Diese "Mini-Konferenzen" finden derzeit an den Werktagen direkt am JPL statt. Dabei nicht persönlich anwesende Wissenschaftler werden per Videokonferenz bzw. Telefon "zugeschaltet".
Die dabei gefassten Beschlüsse werden dann in entsprechenden Kommandosequenzen festgelegt und anschließend in Richtung Mars übertragen. Egal ob dabei eine Fahrt erfolgt oder nicht - neben den Missionsleitern, die das Ganze erst noch abschließend "absegnen" müssen sind hierfür pro Schicht zwei Roverdriver notwendig und ein dritter JPL- Mitarbeiter, der die entsprechenden Kommandos zusammenfasst.
Vielleicht hilfreich für das Verständnis dieser Vorgehensweise :
http://opportunityendeavour.blogspot.com/2011/07/where-we-stand-now-terms-and.html ( engl. )
Weiter unten sind dort die Aufgaben der einzelnen Missions-Mitarbeiter beschrieben...
Übrigens : Seit der Landung von Curiosity im Sommer 2012 sind am JPL nur noch vier Roverdriver für die Steuerung von Opportunity zuständig. Und selbst diese werden im Bedarfsfall immer wieder einmal zu der Curiosity-Mission "abgezogen". Ein "stationärer" Opportunity würde somit letztendlich keine Kostenersparnisse zur Folge haben...
@McFire: Zitat von Dir "Das tut uns aber jetzt echt leid"
So einfach geht das nicht...
Der Ausfall oder das Versagen einer jeden Weltraum-/Planetenmission zieht immer das Einsetzen einer externen Untersuchungskommission nach sich. Und diese wird dann schon sehr genau klären wollen, warum ein mehrere Hundert Millionen Dollar teurer Rover "plötzlich" ausgefallen sein soll. Die Leute, die dann dafür die Verantwortung übernehmen müssten, würden bestimmt viel Freude haben...
Nochmals @Terminus: Bezüglich eines Votings - Rate mal, wofür ich stimmen würde...
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko