Hallo Gertrud,
während seiner Fahrt am gestrigen Sol 2652 hat Opportunity eine Distanz von rund 150 Metern in die südöstliche Richtung zurückgelegt. Das lässt sich übrigens auch immer sehr gut mittels der Karten berechnen, welche Eduardo Tesheiner vom UMSF-Forum erstellt. Jedes Quadrat in dem dort eingezeichneten Koordinatennetz verfügt über eine Ausdehnung von 100 x 100 Metern.
Hier die aktuelle Karte :
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=681&view=findpost&p=175396 Das letzte Drittel der Strecke wurde dabei von Opportunity im Autonavigationsmodus absolviert ( der Rover hat sich seinen Kurs auf den letzten rund 50 Metern also selbst gewählt ). Eigentlich sollte Opportunity aber anscheinend
noch weiter fahren, konnte die Fahrt aber nicht vollenden, da es "Probleme" bei den Aufnahmen der dafür notwendigen Bilder durch die verschiedenen Kameras gab.
Eine mögliche Ursache für diese von James Canvin nicht näher erklärten Probleme liefert Scott Maxwell. Der Computerspeicher von Opportunity ist zur Zeit wieder einmal prall gefüllt. Während der letzten Tage gab es zu wenig Möglichkeiten für einen Downlink der angesammelten Daten und somit sind jetzt einfach zu vielen Datenprodukte im Speicher des Bordcomputers zwischengelagert.
Das hat aktuell zur Folge, dass gegenwärtig noch nicht ganz sicher ist, ob Opportunity am heutigen Sol 2653 erneut fahren kann. Eventuell muss eine kleine Zwangspause eingelegt werden, um den Speicher erst einmal zu leeren.
Sollte die Fahrt allerdings trotzdem stattfinden können, so wird Opportunity am heutigen Sol wohl nur eine Distanz von rund 50 Metern zurücklegen ( je kürzer eine Fahrt ausfällt, desto weniger Bilder muss der Rover im Verlauf dieser Fahrt aufnehmen und desto weniger Daten werden im Speicher abgelegt ).
Im "BlindDrive"-Modus ( der Rover folgt einem Kurs, welcher zuvor von den Roverdrivern festgelegt wurde ) stoppt Opportunity etwa alle 2 Meter und fertigt mit den HazCams Bilder an, um das vorausliegende Gelände abzubilden. Anhand dieser Bilder erkennt die Software des Rovers eventuell auf dem Kurs gelegene Hindernisse oder potentiell gefährliche Stellen und kann diesen gegebenenfalls ausweichen. Bei einer Fahrt im Autonavigations-Modus ( dieser Modus tritt gegenwärtig nach einer zurückgelegten Entfernung von rund 100 Metern in Kraft ) erfolgen dabei noch zusätzliche Aufnahmen der Navigationskamera.
All diese Datenprodukte werden dann erst einmal im Speicher des Computers abgelegt und erst bei einer sich bietenden Gelegenheit an das Kontrollzentrum übermittelt oder – sofern die Daten von den Roverdrivern und Ingenieuren als nicht weiter relevant eingestuft werden – dauerhaft aus dem Speicher gelöscht. Dies ist aber frühestens nach der Beendigung der jeweiligen Fahrt möglich.
Ach ja : Die aktuelle Entfernung zum Cape York liegt gegenwärtig bei rund 1.450 Metern...
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Update : Maximal sind bei der heutigen Fahrt 80 Meter möglich :
http://twitter.com/marsroverdriver/status/90465927400927232