Ich bin bei der indischen Raumfahrt zunächst sehr skeptisch, weil da ein Land nach den Sternen greift, dass aus einem industrialisiertem Kern besteht, um den sich hunderte Millionen Menschen gruppieren, die in bitterster Armut leben.
Gleichzeitig spielen sich indische Eliten als vermeintliche Gewinner der Globalisierung auf, wenn z. B. indische Buchhalter via Internet US-amerikanischen Kunden die Buchhaltung machen, alldiweil US-amerikanische Buchhalter diese Kunden verlieren. "Es wird Gewinner und Verlierer geben" "Alle haben eine Chance auf den Aufstieg" (wobei es denn für die meisten bei der Chance bleibt).
Konventionelle Raumfahrt-Kritiker und viele Linke, die nicht mehr dialektisch denken können, würden da sagen, die Inder sollten ihre Probleme auf der Erde lösen anstatt Raumfahrt zu betreiben.
Übersehen wird dabei, dass durch den Verzicht auf Raumfahrt kein einziges der irdischen Probleme gelöst wird, dafür aber viele Chancen vertan werden. Die Ressourcen, die man beim Verzicht auf Raumfahrt vermeintlich einspart, bleiben entweder ungenutzt oder werden für wirklich sinnlose Projekte verwendet. Die Armen bleiben auch ohne Raumfahrt arm und die Reichen reich, die indische Gesellschaft ein für Außenstehende kaum nachvollziehbarer Mega-Strudel ... nur wird es ohne Raumfahrt einige Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven weniger geben.
Deswegen hoffe ich, dass die Inder die Bereitschaft und die Ressourcen für bemannte Raumfahrt haben. Wie China müssen sich die Inder fragen, wo sie ihren Bevölkerungsüberschuss lassen wollen. Vielleicht langfristig doch in Kolonien im Weltraum?
Kurzfristig ist es gerade für die bemannte Raumfahrt gut, wenn es mehrere Akteure gibt und nicht alles von einm einzigen Land, einer Raumfahrt-Agentur abhängt. Duchr indische Raumfahrt wird auf der Erde da nichts schlechter als es eh schon ist, aber ein paar Dinge könnten besser werden.