Hier mal ein interessantes PDF zu den Undichtigkeiten der ISS-Module. Es soll auf der Internationalen Konferenz für Umweltsysteme am 17.-21. Juli 2011 in Portland präsentiert werden, hier ein kleiner Auszug:
An Bord der ISS gibt es eine ständige Überwachung der Stations-Atmosphäre auf Druckschwankungen und mögliche Lecks an den einzelnen Modulen. Das ist u.a. nötig um den zukünftigen Stickstoffbedarf an Bord zu planen, welcher angeliefert werden muss. Eine Vorhersage zu den verschiedenen Bestandteilen der Stationsluft ist recht schwierig, da einzelne Bestandteile verbraucht und wieder hinzugefügt werden. Änderungen der Stickstoffbestandteile ermöglichen es jedoch einen mittleren Trend zu bestimmen.
Leckagen von Luft können durch eine ständige Beobachtung des Stickstoffdrucks berechnet werden. Eine Aufzeichnung der Werte zeigt, dass im Jahr 2004 die Leckstellen-Rate ~0,064 kg pro Tag betrug und bis zum 1. Quartal 2011 auf ~0,227 kg pro Tag angewachsen ist (siehe Bild). Bei diesen relativ niedrigen Anstiegen der Leckstellen-Rate über die Jahre ist eine genaue Ursache nicht zu ermitteln. Es gibt aber die Annahme, dass die sieben neuen Module der ISS Grund dafür sind.
Die Beobachtung der Leckstellen-Rate ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt für den Betrieb der Raumstation. Dabei werden bedeutende Leckage-Probleme identifiziert und die Leckage-Daten zur Planung der Stickstoffversorgung herangezogen. Durch den Wegfall der Shuttle-Flüge wird die ISS Versorgung in einen größeren Fokus gestellt. Die ganze Nachschubplanung von Gasen muss durch Zunahmen von Leckagen immer wieder neu bewertet werden. Bisherige ISS-Operationen stützten sich auf die Versorgung mit Stickstoff durch die Space-Shuttle, in Zukunft wird dies durch die NORS Tanks (Nitrogen/Oxygen Recharge System), das ATV und Progress-Versorger durchgeführt werden.
http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20110012997_2011013524.pdf(klick zum vergrößern) Quelle: NASA