Hi @all...es hat mich mal wieder gepackt... eine interessante Frage nach dem Kopplungsvorgang auf der ISS hat mich zur Recherche getrieben...
Zur Kopplung auf der ISS nutzt man den sogenannten
[size=12]CBM - Common Berthing Mechanism[/size][/b]. Dieser besteht aus 2 Teilen. Einem
Aktiven CBM (ACBM)[/i] und einem
Passiven CBM (PCBM)[/i]. Im Regelfall ist es so, das der Aktive CBM als erstes im Orbit ist und der passive Teil folgt.
Im Orbit wird nun das Modul mit dem passiven CBM
(z.b. Columbus) durch einen Roboterarm an den ACBM heran gebracht. Sobald das Modul in Reichweite
(Zentimeter Abstand) des Berthing Mechanism ist, übernimmt der ACBM den Rest der Prozedur.
Dafür hat der ACBM nun zuerst einmal 4 sogenannte "Capture Latches" also einfach übersetzt 4 Sicherheitsbügel zum einfangen des PCBM. Auf folgendem Bild sieht man in der Mitte zwischen den beiden Metallführungen einen der insgesammt 4 kleinen Arme die die letzen Zentimeter der Annährung übernimmt...
Diese 4 Capture Latches ziehen nun das Modul an den ACBM heran wie folgende Grafik verdeutlicht:
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Die Metallplatten die die Capture Latches umgeben dienen dabei als Führungshilfe. Die Gegenstücke befinden sich am PCBM des anzudockenden Moduls. Nach Herstellung des Kontaktes ist der erste Teil des Dockings abgeschlossen. Als nächstes kommen nun die Haltebolzen ins Spiel, die die Hauptlast der Verbindung aufnehmen. In jedem ACBM befinden sich 4 Steuerungseinheiten CPA
(Control Panel Assemblies) genannt, die sowohl die Capture Latches als auch die Bolzen steuern. Je Einheit 1 Capture Latch und je 4 Bolzen. Die Bolzen sind motorgetrieben und werden nun in mehreren Schritten angezogen bzw. in den PCBM gedreht. Hierzu zwei wetere Bilder:
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In einem ersten Schritt werden die Bolzen mit einem Druck von 1.500lbs in eine "Voreinstellung" angezogen. In dieser Stellung bleiben dann beide Module für mind. 12 Std. um langsam einen Thermalausgleich herzustellen. Erst nach dieser Zeit beginnt dann allmählich die Endphase des Dockings.
Hierzu werden die 16 Bolzen mit einem Druck von jeweils 19.300lbs also ca. 8,7 Tonnen je Bolzen angezogen. Während der 12 Std. wird über das CPA kontinuielrich Wärme dem System zugeführt.
Auf obigem Bild sieht man nun auch die Silikon Dichtungen, welche HAL erwähnt hat als rote Streifen die sich rund um die Öffnung ziehen. In diesem Fall ist es der PCBM von unserem Columbus Modul. Durch den enormen Druck den die 16 Bolzen aufbauen ist damit eine effektive Abdichtung erreicht.
Södele... Ich hoffe mal wieder ein bisserl Licht ins Dunkel gebracht zu haben... Anbei noch ein paar Links mit Quellen, wo ich das alles her habe... Wenn ich irgendwo einen Fehler in der Recherche habe bitte mitteilen !
Gruss Mac
JAXA - CBM from KIBOHoneywell Engines & Systems - CBM for the International Space StationJAXA - Common Berthing MechanismDLR - Columbus ModulCapcom Espace - PCBMExperimental Investigation of Elastomer Docking
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