**ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>

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islandcontroller

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #275 am: 07. April 2012, 13:35:57 »
Moin moin,

ich bin auf der Suche nach Fotos vom MSPR über ein interessantes PDF gestolpert:
http://www.nasa.gov/pdf/393789main_iss_utilization_brochure.pdf
"RESEARCH IN SPACE - Facilities on the ISS" aka. "ISS Utilizations Brochure", Stand 2009.

In dem Dokument werden einige Experimente beschrieben, wie ADUM, MELFI etc.
und ein Teil ist den ED- sowie EXPRESS-Racks gewidmet (welche Experimente/Systeme wo verbaut sind etc).
Allerdings fraglich, ob die Experimente in den EXPRESS-Racks immer noch die gleichen sind.

Ich dachte, das Dokument wäre vielleicht hilfreich ;)

tobi

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #276 am: 16. Mai 2012, 10:36:30 »
NOBFX (neuer Treibstoff auf Lachgasbasis) darf jetzt zur ISS fliegen und dort im All getestet werden:
http://hobbyspace.com/nucleus/index.php?itemid=37881

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Offline pikarl

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #277 am: 19. Juni 2012, 10:52:32 »
In der aktuellen Ausgabe des Journals Astrobiology gibt es einige Forschungsergebnisse von der Expose-E-Mission auf dem "Balkon" von Columbus:
http://online.liebertpub.com/toc/ast/12/5

Die Paper sind alle frei herunterladbar - ideal zum Stöbern. Ich habe allerdings noch nicht reingeschaut.

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Offline Gertrud

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #278 am: 24. Juni 2012, 11:28:51 »
Hallo Zusammen,
zu dem Beitrag von pikarl jetzt auch der ESA-Artikel dazu.
Einiger dieser Flechten verbrachten 18 Monate an der Außenseite am Columbus-Labor und wuchsen später im Labor weiter.

Credit:Creative Commons-N. McAuley
https://images.raumfahrer.net/up034213.jpg

Mehrere Tabletts mit Organismen wurden an der Außenseite des Columbus-Labors als eines der neun Nutzlasten von der European Technology Exposure Facility (EuTEF) installiert.

Credit:ESA
https://images.raumfahrer.net/up034214.JPG

Expose-E auf der Internationalen Raumstation ISS an dem Columbus-Modul installiert.

Credit:ESA / NASA
https://images.raumfahrer.net/up034216.JPG
Quelle:
http://www.esa.int/esaCP/SEM5RNBXH3H_index_0.html

mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #279 am: 26. Juni 2012, 13:04:04 »
Hallo Zusammen,
der Gartenbericht über eine Space Zucchini in der Zeit von 9.06 -13.06.2012. :) http://blogs.nasa.gov/cm/blog/letters/posts/post_1340651758347.html

mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline spacer

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #280 am: 28. Juni 2012, 12:41:50 »
Hallo,

nachdem der Gefrierer MELFI 2 schon seit längerer Zeit außer Betrieb ist, ist soeben auch MELFI 1 ausgefallen. Die Crew erhielt die Anweisung, die Proben aus MELFI 3 umzuladen.

Ich frage mich allerdings, ob die Kapazität von MELFI 3 für alle Proben ausreicht: Seit Ende des Shuttleprogramms können gefrorene Proben nur in sehr geringem Maße zur Erde zurückgebracht werden und sammeln sich deshalb auf der ISS an.

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Offline Schillrich

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #281 am: 15. Juli 2012, 09:14:24 »
Da ist wohl was schief gegangen ...

http://spacenews.com/civil/120713-nanoracks-oversight-failure-experiments.html

Studenteneexperimente von NanoRacks LLC wurden an Bord der ISS nicht aktiviert. Sie wurden mit Dragon gestartet, in die ISS transferiert und mit Sojus wieder gelandet. Danach hat man festgestellt, dass die Astronauten sie nie aktiviert hatten. Die Besatzung hatte nur Trainingsvideos hochgespielt bekommen. Jetzt möchte NanoRacks LLC versuchen auch Bodentraining zu ermöglichen. Für die fehlgeschlagenen Experimente wird die Firma einen neuen Flug zahlen.
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4rest

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #282 am: 09. Oktober 2012, 14:24:16 »
Aufgaben und Forschung Juri Malenchenko auf der ISS

"Biorisk" (Untersuchung des Einflusses von Raum Faktoren auf den Zustand der Systeme Bakterien - Substrate "

"Octopus 2" (die Untersuchung der Dynamik der Zusammensetzung des Körpers und Verteilung von menschlichen Körperflüssigkeiten in Langzeit-Raumfahrt)

"Matroschka-R" (die Untersuchung der Dynamik der Strahlung Situation auf dem Flugweg und die Module der ISS und der Dosis Akkumulation in anthropomorphen Phantom in der Station platziert)

"Biotrack" (Untersuchung der Korrelation zwischen der Veränderung der genetischen Eigenschaften, und die Produktivität der rekombinanten Stämme in Schwerelosigkeit und die Auswirkungen auf sie von schweren geladenen Teilchen der kosmischen Strahlung)

"Bakteriophagen" (Studie über die Auswirkungen der Raumfahrt auf Bakteriophagen)

"Lactol" (die Definition der Exposition Effekt in der orbitalen Flug auf Wachstum, genetischen und physiologischen Eigenschaften des Produzentenstammes Lactol)

"Calcium" (die Untersuchung der Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf die Löslichkeit von Calciumphosphat in Wasser)

"BTN-Neutron" (das Studium der schnelle und thermische Neutronen)

"Splash" (Überwachung der seismischen Effekte - Ausbrüche von hochenergetischen Teilchen im erdnahen Raum)

"SLS" (Entwicklung von Geräten und Demonstration der russischen Technologie der Annahme und Übermittlung von Informationen über Raum Laserlinie)

"Endurance" (Untersuchung des Einflusses von Raum Faktoren auf die mechanischen Eigenschaften der Materialien für die Raumfahrt Zwecke)

"Economy" (experimentelle Forschung auf die Möglichkeit der Verwendung der russischen Segment der ISS für die Umwelt in den Regionen der verschiedenen Objekte)

"Coulomb-Kristall" (die Untersuchung der Dynamik von Systemen geladener Staubteilchen in einem Magnetfeld in der Schwerelosigkeit)

MfG
4rest

Offline trallala

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #283 am: 18. Oktober 2012, 21:09:55 »
Man versucht sich auf der ISS langsam von der ständigen Verbindung und Anleitung durch die Bodenkontrolle zu trennen und erprobt Möglichkeiten der asynchronen Kommunikation. Diesen Sommer wurde schon das Laufband COLBERT ohne Kommunikation mit der Bodenkontrolle gewartet und man erprobt weitere Möglichkeiten, wie vorher hochgeladene Anleitungs-Videos. Man will allgemein möglichst viele Prozesse umstellen, damit sie ohne live-Anleitung vom Boden auskommen. Das ganze dient der Erforschung von Verfahren, die bei bemannten Flügen zu entfernteren Zielen (z.B. Mars) wegen der langen Übertragungsdauer der Signale zum Einsatz kommen müssen.

http://www.nasa.gov/mission_pages/station/research/news/curiosity.html

Ein meiner Meinung nach wichtiges und gerne unterschlagenes Forschungsfeld.

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Offline spacer

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #284 am: 20. Oktober 2012, 15:34:03 »
Hallo,

das manifest für externe Experimente verändert sich etwas: OPALS, das ursprünglich mit Dragon CRS-4 zur ISS fliegen sollte. fliegt jetzt schon mit CRS-3. Das Dextre Pointing Package (DPP), das eigentlich mit CRS-3 fliegen sollte, verscheibt sich damit auf einen späteren Flug (wahrscheinlich CRS-4). Dadurch bliebt aber beibt aber bei CRS-3 noch zusätzlicher Platz im Trunk frei, der durch zwei zusätzliche für den unteren "Blumenkasten" (Columbus External Payload Facility, CEPF) vorgesehene Nutzlasten belegt wird.
 Dies sind das HDEV-Kameraset zur HD-Erdbeobachtung und NOFBX, ein Testantriebssystem der Firma Innovative Space Propulsion Systems, LCC. NOFBX beinhaltet ein Einkomponententriebwerk, dass auf Stickoxiden basiert und damit ohne sehr giftige Stoffe wie Hydrazin auskommt.

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Offline tomtom

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Re: ISS: Forschung und Forschungseinrichtungen
« Antwort #285 am: 04. Januar 2013, 00:38:12 »
Die NASA experimentiert mit dem Müll der ISS und möchte es wiederverwerten, evtl. als Schutz vor der Weltraumstrahlung.

http://www.nasa.gov/centers/kennedy/exploration/researchtech/trashdiscs.html

Wäre mir aber neu, das Plastik da einen Schutz darstellt.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline Helix

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Re: ISS: Forschung und Forschungseinrichtungen
« Antwort #286 am: 04. Januar 2013, 02:08:56 »
Wäre mir aber neu, das Plastik da einen Schutz darstellt.

Der Trick beim Strahlungsschutz besteht doch darin, dem Partikel ein Atom so in den Weg zu legen, dass das Partikel gestoppt oder zumindest gebremst wird. Und ob das jetzt ein Atom aus einer für viel Geld rauftransportierten Bleiplatte ist oder aus einem Haufen eh schon vorhandenem Müll wird dem Partikel egal sein - die Masse macht's. Der Müll ist aber aus dem Weg, muss nicht teuer entsorgt werden und erfüllt noch einen guten Zweck. Klingt für mich vernünftig.

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Offline Schillrich

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #287 am: 04. Januar 2013, 07:10:44 »
Guten Morgen,

ganz so trivial ist es dann doch nicht: Stichwort Sekundärstrahlung. Die Energie des gebremsten Teilchens geht ja nicht verloren, sondern es entstehen Schauer aus Sekundär- und Tertiärstrahlung und auch Röntgenstrahlung. Daher ist durch einen Panzer nicht pauschal schon alles besser geschützt. Bei Strahlenbehandlung in der Medizin nutzt man solche Effekte sogar direkt im Körper, um die Dosis tiefer im Gewebe zu erhöhen als sie z.b. auf der Haut/Oberfläche ist.
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Offline Helix

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #288 am: 04. Januar 2013, 09:45:33 »
Der Sekundärstrahlung usw. müssen eben auch Atome im Weg liegen. Wenn genügend Atome da sind, dann kann die Strahlung damit wechselwirken bis die Strahlungsenergie in Wärme umgesetzt ist. Deswegen: die Masse macht's. Beim Strahlungsschutz geht es doch darum, dass die Wechselwirkung der Strahlung nicht in der Biomasse bzw. in empfindlichen Systemen auftritt, sondern in Massen, bei denen das nicht stört.

HAL2.0

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #289 am: 04. Januar 2013, 15:55:11 »
Hallo tomtom, hallo Raumcon!

Der Gag an der Strahlenabschirmung durch Kunststoff ist der enthaltene Wasserstoff. Ein Kohlenwasserstoff wie etwa Polyethylen enthält, wie die Bezeichnung schon verrät, einigen Wasserstoff (ein siebtel der Masse).
Wenn ich mich recht entsinne, wurde die TeSS mit Polyethylen abgeschirmt (TeSS=Temporary Sleep Station, ehemals ein Schlafquartier im Destiny-Modul).
Ich meine, man hat auch mal einige Wasser-Vorratsbeutel "hinter" und um die TeSS gepackt - ebenfalls wegen des Wasserstoffs darin (ein neuntel der Masse, weniger effektiv).
Meiner Meinung nach geht es hier darum, Neutronenstrahlung abzufangen.
Das Prinzip: ein Neutron und ein Proton haben FAST (!) die gleiche Masse. Der Atomkern eines Wasserstoffatoms ist ein Proton. Trifft nun ein Neutron (kosmische Strahlung oder Sekundärstrahlung) auf ein Proton, kann es durch einen elastischen Stoß so gut wie (!) alle Energie an das Proton abgeben. Da die Massen von Neutron und Proton nicht identisch sind, sollte man besser sagen: das Neutron wird stark abgebremst, verliert viel Energie, wird "unschädlich gemacht".
Das selbe Prinzip nutzt man in einem "handelsüblichen" Leichtwasserreaktor: dort wird gewöhnliches Wasser benutzt, um Neutronen die (Bewegungs-)Energie zu entziehen.

Ich hoffe, das war halbwegs verständlich... ;)

Gruß, HAL

GG

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #290 am: 05. Januar 2013, 18:01:26 »
Ein ideal eleastischer Stoß würde dann aber das Proton auf genau dieselbe Geschwindigkeit beschleunigen, die vorher das Neutron hätte. Das wäre also wirkungslos.

Der Witz ist, dass Moleküle die Energie bei teilweise uneleastischen Stößen bzw. Streuung letztlich in thermische Energie umwandeln. Ein Teil der Energie geht dann vermutlich auch in Schwingungen der Atome des Moleküls gegeneinander und Molekülrotation. Der Hauptteil der Energie dürfte aber durch Anregung und Ionisation der Atome umgewandelt werden. Das Neutron verliert bei jedem "Stoß" einen Teil seiner Energie.

Problem wird sein, dass "leichte" Materialien auch eine geringe Dichte haben, also die Länge zwischen zwei Zusammenstößen vergleichsweise groß ist.

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Offline -eumel-

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #291 am: 06. Januar 2013, 02:40:43 »
Wie dick müsste denn so ein Müll-Schild sein, um wirksam vor der Strahlung zu schützen?
Wie kann man ihn formen, positionieren und befestigen?
Zweckmäßig wäre auch eine Verpressung, um eine höhere Dichte zu erreichen.

HAL2.0

  • Gast
Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #292 am: 12. Januar 2013, 06:36:14 »
Hallo GG,

nein, es findet kein idealer elastischer Stoß statt. Das ist was zum Üben für Erstsemester...*grins* Neutron und Proton haben eben NICHT die gleiche Masse - nur annähernd. Zudem wird fast immer ein Winkel zwischen auftreffendem Neutron und dem Proton-Ziel bestehen, was die Sache noch dazu kompliziert. Letztlich sind Protonen aber trotzdem ein "willkommenes Ziel" zum abfangen von Neutronenstrahlung, da ihre Masse recht nahe der der Neutronen ist.

Bezüglich "nicht idealer elastischer Stoß":
in dem Fall wird ein Teil der Energie abgegeben - in welchem Raumwinkel auch immer - und somit wirksam das ein oder andere Neutron daran gehindert, das ein oder andere Wasserstoffatom IN EINEM ASTRONAUTEN zu.....hmmm...."beschleunigen", also etwa seine DNS zu zerschlagen.

Der Rest ist reine Statistik. Wie dick muss ich meinen Wasserstoffmantel machen, um nur 1 Prozent Krebsrisiko zu haben?
Reicht mir ein Prozent?

Letztlich ist "Raumfahrer" eben ein echt risikoreicher Job.

Gruß vom HAL, der mal gar keine Lust auf eine Krebserkrankung hat.

P.S.: Ach so, es gibt da natürlich noch andere Formen von Strahlenbelastung, etwa durch hochenergetische kosmische Gammastrahlung. Da hilft auch Polyethylen bzw Wasser ned viel weiter. Ist ne dumme Sache, wenn man mal weit ins All hinausfliegen möchte......etwa zu einem Asteroiden, wie Obama vorgab.

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Offline Helix

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #293 am: 12. Januar 2013, 09:34:29 »
Welche Eigenschaften machen Wasserstoff zu einem besseren Strahlungsschutz als (was ist im Müll so drin?) Kohlenstoff, Sauerstoff, Aluminium, ...?

HAL2.0

  • Gast
Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #294 am: 13. Januar 2013, 01:11:25 »
hmmm.....die bessere Frage wäre: welche Strahlungsarten gefährden die Besatzung der ISS eigentlich, und wie schirmt man die dann ab?

Es gibt 4 Kategorien von Strahlung, die relevant sind: Alpha-, Beta-, Neutronen- und elektromagnetische Strahlung hoher Energie (Röntgen- und Gammastrahlung).

-Alpha-Strahlung: völlig uninteressant, besteht aus schnellen Heliumatomkernen. Zweifach positiv geladen. Alphastrahlung hat keine Chance, die Aussenhaut der ISS zu durchdringen.

_Beta-Strahlung: nahezu uninteressant. Einfach negativ geladen. Besteht aus schnellen Elektronen, die man mit Papier (!) abschirmen kann - naja, ok, wenn die Energie sehr, sehr hoch ist, benötigt man auch mal ein paar Millimeter Aluminium. Passenderweise besteht die Aussenhaut der ISS daraus. Möglicherweise enthält kosmische Strahlung extrem energiereiche Beta-Strahlung, die zu einem kleinen Teil auch in die ISS eindringen könnte. Ich halte das aber für keine reale Gefahr.

-Elektromagnetische Strahlung/ Röntgen- und Gammastrahlung: hier wird es gefährlich. Röntgenstrahlung hat einige Energie, Gammastrahlung hat noch viel mehr. Beide haben keine Ladung, da es lediglich "Lichtwellen" sind, aber mit mehr Power(=extrem kurze Wellenlänge, sehr hohe Frequenz). Diese beiden können die ISS durchdringen und deren Besatzung schädigen.
Will man soetwas abschirmen, benötigt man sehr dichtes Material, möglichst mit grossen Atomkernen. Blei wäre ned schlecht, wird allerdings wohl kaum zur Station geflogen.  ;D Warum denn nur....? Hier machen die geplanten "Müllpresslinge" Sinn: Eisen und Alu aus Konservendosen, Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff etc. haben einen relativ grossen "Querschnitt", da sie grösser sind als etwa Wasserstoffatome. Salopp gesagt: elektromagnetische Strahlung wird von grösseren Zielen besser abgeblockt. (Liebe Physiker....ich weis, das ist holprig. Erklärts besser....*grins*)

-Neutronenstrahlung: durchaus interessant. Trägt keine Ladung, entsteht entweder im All oder innerhalb der Station als Sekundärstrahlung. Beispielsweise kann durch eindringende Gammastrahlung ein Atomkern innerhalb der ISS so verändert werden, das er, vorher harmlos, nachher zum Strahler wird: theoretisch könnte ein Alpha-, Beta-, Gamma- oder Neutronenstrahler daraus werden.
Neutronenstrahlung ist verheerend(ähnlich der Gammastrahlung): wie oben schon erwähnt, werden hauptsächlich Wechselwirkungen mit Wasserstoffatomen auftreten. Diese werden in einem Menschen aus ihren chemischen Verbindungen "herausgedroschen" - und wenn das die DNS trifft, ist das nun wirklich sehr, sehr schädlich. Krebserkrankungen oder Schädigungen der Keimzellen können da passieren. Letzteres schädigt erst die Kinder (!) des Raumfahrers/der Raumfahrerin.
Des Weiteren können Neutronenstrahlen vormals harmlose Stoffe in radioaktiv strahlende Stoffe umwandeln. Das gilt für ausgesprochen viele chemische Elemente.
Beispiel Kernreaktor: beim Bau des Reaktors war das Reaktordruckgefäss noch harmlos - ein Gemisch aus Eisen, Chrom, Nickel, Kohlenstoff etc.
NACHDEM der Reaktor auch nur eine Minute am Laufen war, strahlt das Reaktordruckgefäss und benachbarte Komponenten für Jahrtausende schädliche Strahlung aus.
Der Grund dafür: in der Hauptsache Neutronenstrahlung, aber auch Gammastrahlung.

Hmm....ich breche hier mal ab, weil es sonst zu weit führt. Sollte nur einen groben Einblick gewähren.

Kurz gesagt: ja, die Müllpresslinge könnten ein ganz passabler Strahlenschutz sein. Sie werden ebenso schwerere Elemente enthalten, wie auch den erwähnten Wasserstoff. Ein optimierter Strahlenschutzpanzer würde wohl anders zusammengesetzt sein - allein, hier nutzt man bereits vorhandene Ressourcen, und DIE Idee ist gar nicht ohne.

Gruß, HAL

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Offline Helix

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #295 am: 13. Januar 2013, 02:20:34 »
Vielen Dank für die kompakte Übersicht.

Also jetzt noch zur Neutronenstrahlung: Sind hier große Atome als Abschirmung nicht auch im Vorteil gegenüber Wasserstoff?

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #296 am: 15. Januar 2013, 14:26:14 »
Hallo,

Gestern Abend hat die Betankungssimulation der Robotic Refueling Mission (RRM) begonnen. Das RRM verfügt über einen Tankstutzen und Instrumente, mit denen Dextre die Auftanksimulation durchführen wird.
Damit sollen grundsätzliche Technologien für das automatische Auftanken von Satelliten im Orbit erprobt werden.
Die Aktivitäten werden etwa zwei Wochen dauern.

Hier ein Video mit einer Animation zu den Aktivitäten der RRM:


Gestern, am ersten Tag der Aktivitäten, wurde die oberste von drei Schutzkappen über dem Tankstutzen entfernt. dazu musste zunächst ein Sicherungsdraht entfernt werden, dann konnte Dextre die Kappe mit dem Multifunktionswerkzeug der RRM entfernen.

Ein Nachfolger von RRM ist das DPP (Dextre Pointing Package), mit dem weitere Präzisionsarbeiten von Dextre getestet werden sollen. Außerdem plant MDA (der Hersteller des SRMS und Dextres) eine autonome Satellitenmission, die testweise andere Satelliten auftanken soll.

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #297 am: 15. Januar 2013, 19:45:20 »
Hallo,

hier ein Video über die gestrigen Arbeiten des RRM, das neben Animationen auch ein paar echte Bilder enthält:
ws

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #298 am: 16. Januar 2013, 17:01:50 »
Hallo,

in der letzten Nacht sollte die zuvor entfernte Kappe verstaut werden und ein Draht sowie ein Bolzen an der nächsten Kappe entfernt werden. Dabei kam es jedoch zu einem Fehler in der Software des SSRMS und die Operation wurde zunächst abgebrochen.

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Re: **ISS** <Forschung & Forschungseinrichtungen>
« Antwort #299 am: 17. Januar 2013, 16:20:22 »
Hallo,

das Softwareproblem konnte behoben werden und heute Abend soll es mit der Betankungssimulation weitergehen. Dabei werden ein Sicherungsdraht und  ein Sicherungsstift von der nächsten Schutzappe entfernt werden.