Hallo Andreas,
Danke Hartmut. Habe ich dich richtig verstanden, dass die Gebäude Eigentum des kasachischen Staates sind?
Ja, denn Ksachstan ist als eine der ersten Unionsrepubliken ein selbstständiger Staat geworden, hat Grundbesitz nach westlichem Muster eingeführt - privatisiert und verstaatlicht.
Damit ist auch verbunden, dass Grund und Boden auf dem Gebäude stehen, den gleichen Besitzer haben müssen - ein privates oder staatliches Haus darf nicht auf dem Baugrund eines anderen Besitzers stehen und ein Gebäude darf nicht ohne Grund und Boden verkauft werden.
So kommt es, dass die "Plätze" des Kosmodroms einschließlich der Gebäude gepachtet sind und vom Pächter einem Betreiber zur Nutzung anvertraut. Die Pflicht der Erhaltung der Nutzungsfähigkeit obliegt dabei dem Besitzer der Immobilien ...
So kam es auch zur unglückshaften Reparatur des Daches der Halle 5 durch eine kasachische Baufirma.
Hinsichtlich der Konstruktion ist das Gebäude nun mal sehr sehr hoch und wir wissen nicht, welche Tragwerkssicherungen und Fehler beim Einsturz gemacht wurden.
In verschiedenen russischen Quellen habe ich nachgelesen, dass die planerische Vorbereitung der Reparatur zur Standsicherheit, die Statik, ordnungsgemäß vorlag. Darin sind die Schnee- und Windlasten sowie die schadhaften Veränderungen durch Niederschlagswasser, das in die Dämmung eingetreten war, mit einbezogen gewesen.
War ja bei erhöhter Schneelast gekoppelt mit Schweißarbeiten an der Dachkonstruktion.
Schweißarbeiten waren keine, das war meine Vermutung vor Ort, als ich einen Teerbrand und einen mißlungenen Löschversuch während der Dachdeckerarbeiten als eine mögliche Ursache ins Gespräch gebracht hatte, kommt es doch nicht sehr selten vor...
In den Quellen wird auch beschrieben, was die Ursache des Unglücks war.
Das Dach der Halle 5 wurde mit den Baumaterialien beladen und die waren an mindestens zwei Stellen abgelegt worden. Auf Bildern habe ich die beiden Kräne gesehen, die zur Reparaturzeit plaziert waren. Dabei wurde fast alles Material auf jeweils einem großen Haufen/Stapel punktlastig abgelegt und nicht wie geplant , die Materialien breit genug auf dem Dach verteilt, (Bauarbeiterschläue ... ), man wollte die Arbeit des mehrfachen Versetzens von Material im Arbeitsbereich vermeiden...
Zum Schrott auf den keinem Nutzer zuordenbaren Gelände hat jakda eigentlich alles gesagt.
... und so sollte es heißen:
Was den Umgang mit nicht benötigten genutzten Gebäuden angeht: Fenster zumauern und Tür abschließen. Leider! ... auch das ist kein in D unbekanntes Prinzip, da hast du sicher schon genug Beispiele gesehen - der gute Wille allein reicht nicht
In Baikonur-Stadt selber, als auch im Kosmodrom. Hartmut und ich könnten da bestimmt viel trauriges erzählen. So ist es!
Dabei bin ich aber auch der Meinung, dass jeder Schritt zur Verbesserung der Situation ein guter ist - wie die Umsetzung des Buran-Musters vom Platz 254 auf den Platz 2 vor das Museum des Kosmodroms, wo es ein kleines Museum für sich geworden ist.
Beste Grüße an alle "Baikonurzy", HausD