Meines Wissens tragen weder die Raumfahrer im Shuttle noch die in der Raumstation bei Kopplungsmanövern ihre "leichten" Inboard-Raumanzüge. Nur die Raumfahrer in einer anfliegenden Sojus tun dies. Vielleicht legt man sie sich aber soweit zurecht, dass man schnell reinschlüpfen kann. Eigentlich beobachten die Raumfahrer in der Station aber gespannt den Andockvorgang (Vorfreude).
Ich habe schon mehrfach Innenaufnahmen beim Andocken gesehen. Es gibt einen kleinen Ruck, das war's.
Der Anflug des Shuttle ist ohnehin so geregelt, dass man sich sehr langsam und auf einer abfallenden Ellipse nähert. Versagt der Antrieb, dann taucht der Shuttle von allein unter der ISS durch. (Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.)
(Nebenbei: Der MIR-Unfall 1997 mit der Progress war ohnehin ein absolutes Absurdum. Zunächst hatte man erfolgreich per Handsteuerung (TORU) aus der Station Anflug und Kopplung einer unbemannten Progress ohne Sicht, nur unter Benutzung des Radarsystems bewältigt. Beim nächsten Versuch kam die Flugleitung auf der Erde auf die Idee, nun gänzlich auf Geräte zu verzichten. Der Bordingenier sah aus einer Luke und rief seinem Kommandanten am Steuerpult zu, wie er ungefähr steuern müsse. Da man im Weltraum Entfernungen und Geschwindigkeiten aufgrund fehlender Bezugspunkte aber nur schwer schätzen kann, ging die Sache gründlich daneben. Und das ganze nur, um ein paar Wattstunden Energie zu sparen.)
GG
P.S. Ich bin in der Nacht einfach so kurz munter geworden. Auf dem Weg zur Toilette schau ich auf die Uhr: 4.40 Uhr. Ich denke: "sowieso alles vorbei", schalte trotzdem auf dem Rückweg mal den Bildschirm ein und siehe da: "... ten feet!" Da hab' ich mir die Kopplung, die übrigens durch eine Verpätung doch im Sonnenlicht war, noch angesehen. Schöne Bilder. Eins davon ist dann gleich noch auf der Raumfahrer.net-Startseite gelandet (links oben bei STS 123). Thanx sts-49.