Space Elevator

  • 1025 Antworten
  • 199119 Aufrufe

Offline knebel99

  • ***
  • 164
Re: Space Elevator
« Antwort #775 am: 30. März 2011, 20:08:47 »
Ganz so unnütz sehe ich das nicht, ein Jumbo wird ja vorher auch als Modell z.B. im Windkanal getestet; genauso wie auftretende Vibrationen etc könnte man sowas dann aufs original hochrechnen!
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

*

Online Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19575
Re: Space Elevator
« Antwort #776 am: 30. März 2011, 21:28:47 »
So einfach und pauschal ist das nicht. Rechnen kann man viel, innerhalb der Grenzen eines Modells. Berechnen kann man alle Elemente eines Elevators ohne Probleme, da gibt es schon viele Arbeiten mit Ergebnissen zu Zugfestigkeit, Massen, Energiebedarf, Dynamik, Stabilität, Kosten ... Und? Es fehlt der Bau dieser riesigen Elemente, ihr Betrieb. Das sind die ungelösten Konstruktionsfragen, nicht die Grundtheorie, wie sich ein langes Seil verhält.

Um es greifbar zu machen:
Nur weil ich die Aerodynamik eines Jumbomodells im Windkanal vermessen habe, sagt mir das gar nichts zur Konstruktion der großen Maschine. Wie baue ich das Fahrwerk? Die Triebwerke? Die Rumpfstruktur, die Hydraulik, die Avionik ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline knebel99

  • ***
  • 164
Re: Space Elevator
« Antwort #777 am: 31. März 2011, 18:49:54 »
Ok, dann wär aber nach deiner Theorie ein Modell im Windkanal eines Jumbos überflüssig, man könnte ja auch hier alles berechnen!

m.E. gibts da auch noch die Praxis, nicht nur Theorie! und ich bezweifle, dass man z.B. komplexe Luftströmungen und die daraus resultierenden schwingungen so leicht exakt berechnen kann;
In der Luftfahrt werden bzgl. schwingungen und verformungen viele Modelle getestet, Flügel auch in Originalgröße; und das obwohl vorher alles nach bestem gewissen berechnet wurde!

Ein anderes Beispiel wären lange Brücken, da werden auch Modelle im Windkanal auf herz und nieren getestet!

Ein Seil mit der Länge X mit der Zugfestigkeit Y kann man ohne Frage berechnen und noch viel mehr; das heisst aber noch lange nicht dass hier nur noch ein Geldgeber fehlt und
man mit dem Bau loslegen kann!

mfg h-j
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

Offline knebel99

  • ***
  • 164
Re: Space Elevator
« Antwort #778 am: 03. April 2011, 11:42:13 »
Anderes Thema:

Müsste sich ein Seil dieser Länge nicht in sich verdrehen bzw. verdrillen? Ähnlich dem Effekt bei einem Wasserstrudel?

mfg
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

runner02

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #779 am: 04. April 2011, 15:16:11 »
Anderes Thema:

Müsste sich ein Seil dieser Länge nicht in sich verdrehen bzw. verdrillen? Ähnlich dem Effekt bei einem Wasserstrudel?


Gegenfrage:

Woher soll eine Kraft kommen, die das Seil um sich selbstr wickelt

Mir fällt da nix ein, muss aber nicht heißen, dass es da nix gäbe.  ???

Offline knebel99

  • ***
  • 164
Re: Space Elevator
« Antwort #780 am: 05. April 2011, 09:30:10 »
Meinte damit die Corioliskraft!

Ist mir aber nicht ganz klar welchen Einfluss die auf so ein langes Seil haben könnte...
Oder aber auch starke Winde in Kombination in unterschiedlichen Höhen!

mfg
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

Crest

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #781 am: 05. April 2011, 20:19:59 »
Über Wind mache ich mir wenig Gedanken. Der wirkt auf 50 von ca. 36.000 Kilometern, das ist weniger als 0,2 % der gesamten Länge. Viel interessanter dürften da die Querkräfte sein, dich sich aus der für die jeweilige Höhe falsche Winkelgeschwindigkeit des Seilstücks ergeben. Und vor allem die Veränderung dieser Kräfte, wenn sich eine Kabine am Seil entlang bewegt. Das dürfte das Seil auf jeden Fall ins Schwingen bringen. Was ist für ein Seil von dieser Länge eigentlich die eigene Grundschwingung?

*

Offline Chewie

  • Raumcon Administrator
  • *****
  • 1144
Re: Space Elevator
« Antwort #782 am: 11. April 2011, 14:06:14 »
Hier gibt es einen interessanten Artikel zu Nanofäden:

Aus Pulvern werden Nanofäden
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen." Niels Bohr

Re: Space Elevator
« Antwort #783 am: 08. Mai 2011, 20:31:09 »
Über Wind mache ich mir wenig Gedanken. Der wirkt auf 50 von ca. 36.000 Kilometern, das ist weniger als 0,2 % der gesamten Länge. Viel interessanter dürften da die Querkräfte sein, dich sich aus der für die jeweilige Höhe falsche Winkelgeschwindigkeit des Seilstücks ergeben. Und vor allem die Veränderung dieser Kräfte, wenn sich eine Kabine am Seil entlang bewegt.

Im Grunde wurde das in diesen Tread schon 10.000 mal durchgekaut. Einfach mal alle Beiträge lesen.

 
Zitat
Das dürfte das Seil auf jeden Fall ins Schwingen bringen. Was ist für ein Seil von dieser Länge eigentlich die eigene Grundschwingung?

Die Grundschwingung wird wohl bei der Länge sehr niedrig sein. Viel interessanter dürften da die harmonischen Oberwellen sein. Maßgeblich wird die Schwingung aber von der Konstruktion bestimmt. Eine Gitarrensaite ändert ihre Eigenfrequenz mit der Vorspannung.

Sandzo

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #784 am: 17. Juni 2011, 19:10:43 »
Könnte man eine art Magnetschwebe Bahn die nach oben führt am Seil entlang bauen damit es schneller nach oben Geht?

vorausgesetzt man bekommt es mit der Energieversorgung in den Griff über so weite distanzen.

websquid

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #785 am: 17. Juni 2011, 19:43:37 »
Theoretisch könnte man das, aber das Hauptproblem dabei hast du sehr gut erkannt 8)

Um Strom über die Distanz leiten zu können ( was für den Magneteffekt nötig ist) müsste das Kabel ein Supraleiter sein. Wie das bei den Temperaturen im Weltraum aussehen könnte weiß kein Mensch - derzeit hält man es für unmöglich, bei so hohen Temperaturen einen Supraleiter zu betreiben

Sandzo

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #786 am: 18. Juni 2011, 01:14:49 »
Wie schnell könnte so ein theoretisches Gefährt werden. Auf der Erde an horizontalen strecken legen diese magnetschwebebahnen bis 600-700 km/h hin. Mit der Entfernung von 36'000 km nimmt die Gravitation und der Luftwiderstand ab so könnte die "Gondel" noch schneller beschleunigen.

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15216
Re: Space Elevator
« Antwort #787 am: 18. Juni 2011, 04:05:05 »
Warum hast Du´s denn so eilig?

Sandzo

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #788 am: 18. Juni 2011, 11:14:05 »
Mit einem Weltraumlift, wäre die Raumfahrt erwschinglich. Ich dachte mir in Zukunft wird es wohl Mondtourismus & Co. geben.

Aber 36 000 km sind eine sehr lange Strecke. bei 100 km/h Fahrtgeschwindigkeit würde man 360h/15 Tage brauchen.
« Letzte Änderung: 18. Juni 2011, 17:29:49 von Sandzo »

endrimac

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #789 am: 18. Juni 2011, 22:08:14 »
ich denke, dass die Gondel immer gleichmäßig beschleunigt und auf ca. 300 km/h konstant bleibt. Da wäre der Energieaufwand noch mit heutigen ICEs vergleichbar und trotzdem ist man in einer relativ kurzen Zeit im Orbit (5 Tage dann)

Später wird man das System vermutlich (so ab 2070) verbessert haben, dass man auch mit 1000km/h im Durchschnitt fahren könnte. Wohl technisch ist das eher ein geringes Problem. Das klassische Problem beim Lift ist eben, wie kriege ich die ganze Energie zur Gondel.

Sandzo

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #790 am: 19. Juni 2011, 00:40:49 »
Zitat
ich denke, dass die Gondel immer gleichmäßig beschleunigt und auf ca. 300 km/h konstant bleibt. Da wäre der Energieaufwand noch mit heutigen ICEs vergleichbar und trotzdem ist man in einer relativ kurzen Zeit im Orbit (5 Tage dann)

Der Luftwiederstand und die Anziehungskraft nehmen mit der Höhe ab. Mit der Selben Energie dürte die Gondel vorallem die letzten 10 000 km  extrem schnell beschleunigen.

Re: Space Elevator
« Antwort #791 am: 19. Juni 2011, 05:12:41 »
Immer schön bedenken:
Man muss rechtzeitig "vom Gas gehn", man will ja schließlich nicht mit 4000km/h sondern mit 0km/h (senkrecht zur Erdoberfläche) das Ende des Lifts erreichen.

Naja, die Geschwindigkeit ist das geringste Problem, das Problem ist doch wie webquid gesagt hat den Strom so weit zu leiten.
Hätte man ein Material, das bei den Bedingungen im Weltraum supraleitend ist (das Material für die Länge des Lifts wäre dann wahrscheinlich teurer als 100 Raketenstarts ;D), könnte man einfach ein 500MW Gaskraftwerk an die Basis baun und schon dauert der Aufstieg weniger als nen Tag.
42/13,37 ≈ Pi

Elatan

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #792 am: 19. Juni 2011, 10:28:53 »
Hab vor ein paar Wochen Limit von Frank Schätzing zuende gelesen.
Das man davon nicht alles 1 zu 1 übertragaen kann, ist schon klar ;)
Aber dort ist das Stromproblem ja so gelöst, dass man vom Boden aus einen Laserstrahl, schätze mal nen ziemlich starken, auf die Gondel richtet. Ich meine dort sind dann spezielle Solarzellen angebracht, die dann den Strom erzeugen.

Ist das irgendeine sinnvolle Idee oder ist das nicht möglich?

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Space Elevator
« Antwort #793 am: 19. Juni 2011, 12:00:48 »
Das wird durchaus diskutiert. Allerdings fehlt dieser Idee der Charme der ersten Weltraumlift-Ideen. Man könnte bei einer ektronischen Stromzuführung bei der Rückkehr eben auch elektrisch bremsen und Energierückgewinnung betreiben.

*

Online Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19575
Re: Space Elevator
« Antwort #794 am: 19. Juni 2011, 12:01:28 »
Das ist eines der Konzepte, und gar nicht mal so unsinnig. Damit wäre man natürlich wieder etwas mehr vom Wetter abhängig. Und Optiken und Laser dieser Leistungsklasse gibt es noch nicht.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Elatan

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #795 am: 19. Juni 2011, 12:39:35 »
Ah gut, das freut mich, da Frank Schätzing ja meistens recht gut recherchiert. Und spielt ja auch nen paar Jährchen in der Zukunft :)

runner02

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #796 am: 19. Juni 2011, 12:47:50 »
Das ist eines der Konzepte, und gar nicht mal so unsinnig. Damit wäre man natürlich wieder etwas mehr vom Wetter abhängig. Und Optiken und Laser dieser Leistungsklasse gibt es noch nicht.

Das dürfte aber das geringste Problem sein, stärkere Laser werden ständig entwickelt. (Anwendungen in der Augen-, Zahn-  Medizin, Waffen, Stahlindustrie, ................)

*

Online Schillrich

  • Moderator
  • *****
  • 19575
Re: Space Elevator
« Antwort #797 am: 19. Juni 2011, 12:54:46 »
Der Schluss von "stärkere Laser werden immer entwickelt" zu "das ist das kleinste Problem" ist doch etwas kühn ;). Können wir, als Laien, das einschätzen? Wo liegen Entwicklungspotenziale, wo liegen Grenzen? Wie gut kann man extrapolieren? Ich kenne u.a. Projekte für Kommunikationslaser, in denen die Laseroptik bei den Leistungen "plötzlich" Probleme macht und viel zu schnell ihre optischen Eigenschaften verliert/ändert. Man kann durchaus im Rahmen einer Entwicklung auf Probleme stoßen, die vorher nicht gesehen wurden, v.a. wenn es um Details geht.
« Letzte Änderung: 19. Juni 2011, 15:18:51 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

GG

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #798 am: 19. Juni 2011, 14:53:24 »
Ich könnte mir als problematisch vorstellen, dass Solarzellen nur einen geringen Teil der Lichtenergie in elektrische umsetzen, der Rest wird Wärme. Da wird man kühlen müssen, was schon wieder zusätzliche Masse bedeutet. :-\

Re: Space Elevator
« Antwort #799 am: 20. Juni 2011, 18:50:18 »
Nun tut Euch doch nicht so schwer. Wenn die Energieversorgung Euer einzigstes Problem ist, dann nehmt doch einfach Brennstoffzellen mit, die mit 2H2+O2 betrieben werden. Das hat den schönen Nebeneffekt, dass man kurz vorm Ziel noch mal in die Badewanne steigen kann. Schließlich ist man nach so einer lange Reise ganz schön erschöpft. ;)  (Und wenn man Schampo mit Tannennadelduft benutzt, fühlt man sich im Orbit gleich wieder wie auf der Erde)