Space Elevator

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #525 am: 22. Mai 2010, 10:54:06 »
Solche postulierten Kostenfaktoren wurden schon mal für ein neues Raumtransportsystem in den 70ern und 80ern in den Raum gestellt ... und das war deutlich weniger avantgardistisch als ein Space Elevator.
Man kann noch gar nicht abschätzen, was so ein Projekt im Bau und auch im Betrieb kosten würde. Daher ist so eine Investition schon alleine finanziell vorsichtig zu betrachten, u.a. auch weil sie Mittel von anderen, beherrschbaren, Projekten abzieht. Von den technologischen Risiken ganz zu schweigen ...
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Re: Space Elevator
« Antwort #526 am: 22. Mai 2010, 11:15:27 »
Außerdem gibt es auch heute Systeme, die Deine 25.000 Dollar um den Faktor 10 unterbieten.

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #527 am: 25. Mai 2010, 10:28:56 »
http://www.physorg.com/news92.html

Aus Bor-Stickstoffverbindungen kann man auch Nanotubes machen, die beeinflussbarere und in mancher Hinsicht bessere (korrosionsbeständiger) Eigenschaften haben...

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #528 am: 01. Juni 2010, 20:55:05 »
http://www.physorg.com/news92.html

Aus Bor-Stickstoffverbindungen kann man auch Nanotubes machen, die beeinflussbarere und in mancher Hinsicht bessere (korrosionsbeständiger) Eigenschaften haben...
Mich würde wundern wenn die genauso zugfest wie c-tubes sind, das hat schon damit zu tun das sie nur 3 wertig (+/-) sind und nicht vierwertig. Weiterhin dürfte die Masse bezogen ach tendensiell größer sein, da die Summe von den Atomgewichten von Bor+Stickstoff ach etwas größer ist. Ich vermute auch dass das spezifische Gewicht größer ist. Es könnte aber sein dass das Material z.B. für die ersten 100km interressant sein könnte.

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #529 am: 01. Juni 2010, 21:40:44 »
Würde ein Space elevator eigentlich die Entwicklung neuer Antriebe verzögern?


Denn man braucht ja, wenn man einen Aufzug hat, weder luftatmende Tribwerke, noch nukleare oder elektrische Triebwerke... (Für einen Flug zum Mas einfach Tonnen von Treibstoff billig hinaufschaffen, etc.)  Wobei da heute m.E. sowieso zu wenig geforscht wird...

Eigentlich wäre das cheaten, sozusagen die Schwerkraft umgehen...  ;)
Ich denke eher das es umgekehrt sein wird, wenn man den Lift erstmal hat, Wir das etwa das selbe sein wie der Sprung vom Segelschiff (1789) zum Düsenjet, also 9km/h zu 900km/h.
Und wie sich das heute darstellt, wird die Sicherheit für die Reisenden genauso besser werden wie in dem Beispiel.
Derzeit gibt es nur wenige Anwendungen bei denen es Finanziell billiger ist, Dinge in der Umlaufbahn zu machen anstatt hier auf der Erde, dass und ist am Anfang auch nur der Faktor 10 an Einsparungen drin wird sich massiv ändern. Die Entwicklung wird dann mehr und mehr zu einem immer billigerem Weg führen.
Da könnte es irgendwann Klinken geben in denen bestimmte Krankheiten besser als hier auf der Erde therapierbar sind.

Wenn man erstmal billig da hoch kommt, hat man nicht nur die Kosten in ein GEO Orbit auf 1% gedrückt, man hat auch die kosten für Trägersysteme selbst mit chemischen Tribwerke mindestens um 90% gedrückt.
Heute muss man jedes Gramm Gerätemasse das man auf Fluchtgeschwindigkeit bringen will  sehr teuer bezahlen, das fürt zu extrem aufwendigen Entwicklungskosten um hier Masse einzusparen. Das alles würde dazu führen das die Raumfahrt nicht nur ein sehr teures unterfangen für wenige Spezialanwendungen wird, sondern zu einem Massenmarkt.

Dies genneriert Entwicklungspotenzial das automatisch weitere Anwendungen erzeugt. Das ist derselbe Effekt wie mit den Integierten Schaltkreisen, da soll auch mal jemand gesagt haben das man auf der ganzen Weld maximal 5 Computer benötigen würde.

Ich bin überzeugt dass, falls die Menschheit sich nicht selbst umbringt, dies in 30 Jahren Realität sein wird und eine Reise in ein GEO Orbit dann vielleicht nur noch nach heutigem Geld weniger als 12000€ kosten wird.
Weiterhin rechne ich damit das man mit Transverschiffen von dort aus in 35Tagen zum Mars weiterreisen kann und in 6Monaten villeicht zum Saturn. Das wird dann mit VASIMR getriebenen Schiffen mit nuklearer Energiequelle erfolgen.
Es könnte aber sein das diese "Fernreisen" dann wieder genausoviel kosten wie heute ein Flug mit Spaceship2 kosten soll.

websquid

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Re: Space Elevator
« Antwort #530 am: 02. Juni 2010, 15:35:07 »
Ein bisschen sehr optimistisch, dass das schon in 30 Jahren der Fall sein soll...

Der Effekt auf weitere Entwicklungen wird mit Sicherheit vorhanden sein, neue Möglichkeiten generieren auch neue Nutzungen. Allerdings hängt das alles momentan von extrem vielen Konjunktiven ab, deshalb bin ich skeptisch, dass wir bereits um 2040 rum Saturnflüge sehen, die von einem Lift aus gestartet werden. Aber schön wärs natürlich :)

mfg websquid

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #531 am: 02. Juni 2010, 17:20:27 »
Ein bisschen sehr optimistisch, dass das schon in 30 Jahren der Fall sein soll...

Der Effekt auf weitere Entwicklungen wird mit Sicherheit vorhanden sein, neue Möglichkeiten generieren auch neue Nutzungen. Allerdings hängt das alles momentan von extrem vielen Konjunktiven ab, deshalb bin ich skeptisch, dass wir bereits um 2040 rum Saturnflüge sehen, die von einem Lift aus gestartet werden. Aber schön wärs natürlich :)

mfg websquid
Mit dem Saturn hast du vielleicht recht, das könnte auch noch etwas länger dauern.
Das Hauptproblem ist dafür sicher der Lift und dafür gibt es im wesendlichen zwei Kernprobleme:
1) Liftmaterial
2) Ennergieversorgung

Lösungen kommen meiner Ansicht durch:
zu 1)
Das kommt von ganz alleine und zwar durch die technisch Verwendung von c-Tubes in viellen anderen Anwendungen. Das Zeug hat einfach derart viele bessere physikalische Eigenschaften wie derzeitige Materiallien, das wir uns vielleicht jetzt schon in einem expotenziell zunehmender Verwendung von dem Material befinden.  Das fürt zu immer besserer Qualität bei reduzierten Kosten. Da diese Prozesse expotenzielle Prozesse sind, mit vielleicht einer Basis von 24-Monaten haben wir das Potential in 20 Jahren um den Faktor 1000 verbessert. Nicht das ein kg-Nanotubes nichts mehr kosten wird, aber vielleicht auf heutigem Nivau gerechnet 500€/kg?
Das sind dann bei einem von mir mal erstellten Model für 3000t also 1,5 Milliarden € für das Material, der Grußteil der Baukosten wird der Transport in das GEO kosten. Nach dem ersten Lift, wird der Zweite dann schon billiger sein. Hatt man dann zwei Lifte, kann man das eine Kabel zur Auffahrt und das andere zur Abfahrt verwenden was den Transportpreis weiterhin erheblich verringern wird.

zu 2)
Mit der Energie für den Antrieb des Lifts könnte ich mir auch vorstellen bei zwei Kabeln die Kabel als HG-Leitung mit einer Spannung von 1Mill Volt auszulegen.

Gruß, Klakow

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #532 am: 02. Juni 2010, 17:31:15 »
Exponentielles .... Potential (oder heute auch Potenzial);)


Kannst du die Annahmen zu Startwerten und zeitlicher Entwicklung belegen? Mit beliebig gewählten Werten lässt sich kein Projekt diskutieren, geschweige denn planen.
« Letzte Änderung: 02. Juni 2010, 18:12:48 von Schillrich »
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runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #533 am: 03. Juni 2010, 10:36:26 »
Zitat
Das Zeug hat einfach derart viele bessere physikalische Eigenschaften wie derzeitige Materiallien, das wir uns vielleicht jetzt schon in einem expotenziell zunehmender Verwendung von dem Material befinden.  Das fürt zu immer besserer Qualität bei reduzierten Kosten.

Da könnte die Realität einen Strich durch di Rechnung machen....

Sicher werden CNT immer besser, nur für ein Flugzeug brauchst du nicht mehr Stärke als x GPa, für den Weltraumlift aber 40 GPa... Weiterentwicklung spart dan praktisch nichts mehr ein....

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #534 am: 03. Juni 2010, 20:57:03 »
Exponentielles .... Potential (oder heute auch Potenzial);)


Kannst du die Annahmen zu Startwerten und zeitlicher Entwicklung belegen? Mit beliebig gewählten Werten lässt sich kein Projekt diskutieren, geschweige denn planen.
Belegen in der Form das ich dir Links schicken kann, ist nicht so leicht.
Aber dazu nur mal ein paar Fakten die ich in den letzten Jahren im Internet zu dem Thema (c-Tubes) gelesen hatte:
- 2002 hat man nur kurze Stücke von ca. 20mm hinbekommen,
soweit ich mich erinnere, wahr man 2005 schon bei 20cm und heute sind mir schon bei mindestens 100m.

Ich sagte schon an anderer Stelle hier im Forum, das ist so ähnlich wie bei der Herstellung von LWLs,
anfangs war man über kurze Strecken froh und zusätzlich war die Dämpfung weit höher als heute üblich.
Während meines Studiums war man im maximum bei 40km ohne Verstärker angelangt,
heute ist man da so weit mir bekannt bei mehreren 100km angelangt.
Die Entwicklung von LWLs zeigt exemplarisch auf, was man für Verbesserungen erreichen kann,
wenn da ein hoher wirtschaftlicher Vorteil daraus erwächst.

Andere Beispiele wär die Photovoltarik, Windturbinen, Chipentwicklung.
Und eins ist jedem klar der sich damit etwas beschäftigt, es wird von allen Nationen die in der Lage sind Hochtechnologie zu entwickeln,
immer mehr Geld in die Grundlagenvorschung in dem Bereich investiert.
Diese Forschungen haben offensichtlich Erfolg.

Die einzige Beschränkung die C-Tubes haben sind ihre physikalischen Eigenschaften.
Sowohl Reinheit, Typenreinheit, Herstellungskosten, Verbinden der C-Tubes,
Bandaufbau bekommt man nach und nach in den Griff, wenn damit viel Geld zu verdienne ist.

Ich schätze das weltweite wirtschaftliche Potential das durch Einspaarungen durch Verwendung von C-Tubes durch ihre besseren Eigenschaften entsteht,
in den nächsten 20 Jahren auf mehrere Billionen €.
(Wie ich zu den Zahlen komme? Nehmen wir an für jeden Erdenbürger ergeben sich 25€/Jahr,
das macht dann: 10€*7*10^9*20=3,5Bill.€).
Mich würde aber nicht wundern, wenn die Schätzung um den Faktor 10 zu klein ist.   
Ich denke dafür werden in den nächsten 20J weltweit 1% der Summe (35Milliarden €) in der Grundlagenforschung investiert werden
und nochmal 5% in die Anwendungsforschung und Entwicklung (175Milliarden €).
Das ganze hat bis dahin noch nichts direkt mit dem Lift zu tun,
wird aber die Basis stellen damit der Gebaut werden kann.


C-Tubes sind zwar nicht zugfest genug um damit ohne Querschnittvergrößerung einen Lift damit zu bauen,
aber ich denke mit einem um den Faktor 3 zunehmenden Querschnitt, wird es realisierbar werden.

Kleine Nebenbemerkung, ein Liftbetrieb wird kaum Weldraumschrot erzeugen :)

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #535 am: 03. Juni 2010, 21:01:15 »
Zitat
Das Zeug hat einfach derart viele bessere physikalische Eigenschaften wie derzeitige Materiallien, das wir uns vielleicht jetzt schon in einem expotenziell zunehmender Verwendung von dem Material befinden.  Das fürt zu immer besserer Qualität bei reduzierten Kosten.

Da könnte die Realität einen Strich durch di Rechnung machen....

Sicher werden CNT immer besser, nur für ein Flugzeug brauchst du nicht mehr Stärke als x GPa, für den Weltraumlift aber 40 GPa... Weiterentwicklung spart dan praktisch nichts mehr ein....

ich sehe da kein echtes Problem siehe hier:http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff-Nanor%C3%B6hrchen
da steht was von 63GPa, das sollte reichen.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #536 am: 03. Juni 2010, 21:05:56 »
Was runner meint:

Die Tubes könnten u.U. mehr als jeder braucht, wodurch es für sie und den Aufwand ihrer Herstellung keinen Markt geben könnte, jenseits eines Space Elevators. Was nutzen mir 40 GPa oder 63 GPa, wenn 5 GPa für meine Anwendung reichen und durch einen einfacheren Werkstoff geliefert werden.
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Re: Space Elevator
« Antwort #537 am: 03. Juni 2010, 21:46:31 »
Zitat
Kleine Nebenbemerkung, ein Liftbetrieb wird kaum Weldraumschrot erzeugen Smiley

Könnte aber zum Problem für Sateliten werden, die sich auf einer äquatorialen Umlaufbahn befinden. -> Kollisionsgefahr

Was sagen die Fachleute dazu, stellt ein statisches Element, wie ein Weltraumlift eine Kollisionsgefahr für Satelliten dar ?

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #538 am: 03. Juni 2010, 22:34:47 »
Was runner meint:

Die Tubes könnten u.U. mehr als jeder braucht, wodurch es für sie und den Aufwand ihrer Herstellung keinen Markt geben könnte, jenseits eines Space Elevators. Was nutzen mir 40 GPa oder 63 GPa, wenn 5 GPa für meine Anwendung reichen und durch einen einfacheren Werkstoff geliefert werden.

Ach so,
aber die Zugfestigkeit ist nur eine hervorragende Eigenschaften davon.
Die elektischen Eigenschaften sind was ihre Einsatzmöglichkeiten betrifft, extrem interressant.
Das wird zu sehr viel leichteren und E-Motoren führen,
was z.B. für E-Automobile wichtig ist. (Direktradantriebe)
Mir fallen alleine hierzu noch sehr viele andere Anwendungen ein.

Währmeleitfähigkeit: Die C-Tubes haben ca. 20x so gute Wärmeleitfähigkeit wir Kupfer,
dass wird an all den Stellen einsetzbar sein, wo es um Wärmeleitung geht.
Das wir in der Elektrik und in der Energie- und Klimatechnik zu sehr vielen Verbesserungen führen.

Aber selbst das mit der Zugfestigkeit halte ich für hochgradig interresant,
man kann damit z.B Seile oder Bänder herstellen um Hängebrücken mit 100km freier Distance zu Bauen.
(Brücke über die Beringstraße gefällig, oder zwischen Korea und Japan?)   
Oder wie währ es mit Bergseilen von 4mm Durchmesser, die bei 200m Länge leichter als ein gewöhnliches Bergseil heute.

Ehrlich gesagt bin ich mit dem was hier mit Kohlenstoff möglich ist nicht überrascht, ohne Kohlenstoff gäbe es kein Leben
und ich denke wir wurden aus dem besten Stoff gemacht den es überhaupt gibt.

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #539 am: 03. Juni 2010, 23:04:39 »
Zitat
Kleine Nebenbemerkung, ein Liftbetrieb wird kaum Weldraumschrot erzeugen Smiley

Könnte aber zum Problem für Sateliten werden, die sich auf einer äquatorialen Umlaufbahn befinden. -> Kollisionsgefahr

Was sagen die Fachleute dazu, stellt ein statisches Element, wie ein Weltraumlift eine Kollisionsgefahr für Satelliten dar ?

Wenn der Satellit eine Äquatorialbahn hat, dann natürlich schon,
aber bis auf geostationäre Satelliten wird da wohl kaum einer sein und die Bewegen sich im Bezug zum Lift eigendlich nicht und
das macht auch keinen Sinn.
Bei den anderen hängt es davon ab ob seine Bahn den Äquator an der selben Stelle über der Erde schneidet.

Aber von Zeit zu Zeit wird man den Lift vielleicht doch mal ein paar Meter zur Seite schieben müssen,
schwer ist das nicht wirklich, nur sollte mal dem Seil/Band genug Zeit geben.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #540 am: 03. Juni 2010, 23:32:22 »
Zur Kollisionsgefahr:

Der Lift wäre ein Objekt im Orbit "wie jedes Andere". Grundlegend ist er bzgl. Kollisionen damit genauso zu behandeln wie alles andere, was über uns rumschwirrt. Für die individuelle Abschätzung eines Risikos muss die Genauigkeit der Positions- und Bewegungsbestimmung und die Vorhersage der kommenden Bewegung bekannt sein. Auch für den lange Elevator muss man per Messung "genau" wissen, wo sich die einzelnen Bestandteile gerade "wirklich" befinden.


Wenn der Satellit eine Äquatorialbahn hat, dann natürlich schon,
...
Bei den anderen hängt es davon ab ob seine Bahn den Äquator an der selben Stelle über der Erde schneidet.      
Das ist zu einfach. Quasi jeder Orbit kommt mal am Elevator vorbei, da sich die Erde (samt Elevator) unter/durch jeder Orbitebene zügig hindurch dreht. Es sind nicht nur äquatoriale Orbits oder ein paar ausgewählte Orbits in "Nähe" der äquatorialen Position des Elevators betroffen, sondern alle unterhalb der gesamten Baulänge des Elevators.
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Re: Space Elevator
« Antwort #541 am: 04. Juni 2010, 19:59:18 »
Das mit der genauen Positionsbestimmung hat in der Vergangenheit bei Flugzeugen schon zu Unglücken geführt. Zwei kollidierende Maschinen hatten dabei den gleichen Flugkorridor programmiert.  :-\

Satelliten fliegen ein klein wenig schneller als Flugzeuge. ;) Da muß man vorher wissen, welche Bahnen man abfliegt. Ein Seil, daß so hoch aufgehängt ist, daß es praktisch steht, hat in einem niedrigen Orbit eine viel kleinere Geschwindigkeit als ein Satellit. Ist also so etwas wie ein "Mast in der Einflugschneise" eines Flughafens.  ???

Das ist natürlich nicht unlösbar, könnte aber im laufenden Betrieb knifflig werden.

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #542 am: 04. Juni 2010, 20:00:48 »
Zitat
Was sagen die Fachleute dazu, stellt ein statisches Element, wie ein Weltraumlift eine Kollisionsgefahr für Satelliten dar ?

Man will ihn an einer beweglichen Plattform verankern, dass man ihn verschieben kann und somit ausweichen kann...


Zitat
Was nutzen mir 40 GPa oder 63 GPa, wenn 5 GPa für meine Anwendung reichen und durch einen einfacheren Werkstoff geliefert werden.


Ja, danke, genau das wollte ich damit ausdrücken...
Und teurer sind festere Werkstoffe wahrscheinlich auch noch, und wenn es außer dem Space elevator keine Anwendung geben sollte, die annähernd feste CNT braucht, wird der Bau wohl sehr teuer....

Zitat
Das ist natürlich nicht unlösbar, könnte aber im laufenden Betrieb knifflig werden.
Naja, theoretisch können jederzeit Satelliten kolidieren, wie vor nicht allzulanger Zeit der russische mit dem Ami.... Nur sind zwischen allen Satelliten so viel km Platz dazwischen, dass es extrem unwahrscheinlich ist....
Bauchgefühl: Ca. 1-2 mal pro Jahr müsste man ausweichen, wenn überhaupt...

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #543 am: 05. Juni 2010, 01:23:38 »
Zur Kollisionsgefahr:

Der Lift wäre ein Objekt im Orbit "wie jedes Andere". Grundlegend ist er bzgl. Kollisionen damit genauso zu behandeln wie alles andere, was über uns rumschwirrt. Für die individuelle Abschätzung eines Risikos muss die Genauigkeit der Positions- und Bewegungsbestimmung und die Vorhersage der kommenden Bewegung bekannt sein. Auch für den lange Elevator muss man per Messung "genau" wissen, wo sich die einzelnen Bestandteile gerade "wirklich" befinden.


Wenn der Satellit eine Äquatorialbahn hat, dann natürlich schon,
...
Bei den anderen hängt es davon ab ob seine Bahn den Äquator an der selben Stelle über der Erde schneidet.      
Das ist zu einfach. Quasi jeder Orbit kommt mal am Elevator vorbei, da sich die Erde (samt Elevator) unter/durch jeder Orbitebene zügig hindurch dreht. Es sind nicht nur äquatoriale Orbits oder ein paar ausgewählte Orbits in "Nähe" der äquatorialen Position des Elevators betroffen, sondern alle unterhalb der gesamten Baulänge des Elevators.

Ich gebe dir natürlich recht, aber...
aquatoriale Satelliten kommen bei jedem Erdumlauf dem Lift sehr nahe,
die anderen Satteliten nur dann, wenn der Schnittpunkt eines Umlaufs über dem Äquator,
über der selben Stelle (vereinfacht betrachtet) an der sich der Lift befindet.
Das kommt eher selten vor, weil bei jedem Umlauf der Äquator an einer anderen Stelle überquert wird.
Das Verhältnis für eine Polare Bahn währe etwa:
40000km/(Liftbreite+Satellitenbreite)
Für andere Bahnachsen müsste das:
40000km/(Liftbreite+Satelitenbreit)*tan(90°-umlaufwinkel) sein.

Wenn man es ganz genau nimmt, gilt das auch für einen Satelliten in äquatorialer Umlaufbahn,
bloss kommt bei dem hinzu das er theoretisch die Lift Umlaufbahn eben bei jedem Umlauf trifft,
 da er ja wohl relativ genau über dem Äquator nach Oben geht.

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #544 am: 05. Juni 2010, 21:38:46 »
Zitat
bloss kommt bei dem hinzu das er theoretisch die Lift Umlaufbahn eben bei jedem Umlauf trifft,
 da er ja wohl relativ genau über dem Äquator nach Oben geht.

Das ist allerdings schlecht...

Ich würde den LEO abriegeln lassen, wenn ich der Liftbetreiber wäre  ;)

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #545 am: 06. Juni 2010, 00:10:54 »
Zitat
bloss kommt bei dem hinzu das er theoretisch die Lift Umlaufbahn eben bei jedem Umlauf trifft,
 da er ja wohl relativ genau über dem Äquator nach Oben geht.

Das ist allerdings schlecht...

Ich würde den LEO abriegeln lassen, wenn ich der Liftbetreiber wäre  ;)
Ich habe das schon erwähnt,
ich denke ein LEO Orbit das exakt über dem Äqutor verläuft
macht wahrscheinlich nie Sinn,
eine polare Bahn allerdings schon.
Typischer Weise soll ja ein satellit großer Bereiche abdecken

Re: Space Elevator
« Antwort #546 am: 06. Juni 2010, 21:09:59 »
nun, bei Einführung eines solchen Liftsystems müssen vielleicht neue Regeln für Satelliten festgelegt werden.

Zitat
Ich habe das schon erwähnt,
ich denke ein LEO Orbit das exakt über dem Äqutor verläuft
macht wahrscheinlich nie Sinn,
eine polare Bahn allerdings schon.
Typischer Weise soll ja ein satellit großer Bereiche abdecken

Warum soll ein äquatorialer Satellit keinen Sinn machen ? Ich nenne da bloß mal einen Wettersatellit , der alle 90 Minuten das gesamte Wetter entlang des Äquators fotografiert. Bei der Wichtigkeit solcher Daten für den heutigen Flugverkehr  würden sogar noch mehr Satelliten in einem solchen Orbit Sinn machen.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #547 am: 06. Juni 2010, 21:42:22 »
Hallo,

rein äquatoriale tieffliegende Satelliten sind wirklich rar gesät (ich kenne keinen) und machen wenig Sinn. Wetter- und Umweltsatelliten sind entweder im GEO oder auf hochinklinierten, sonnensynchronen Bahnen. Die einen haben einen konstanten Blick auf den Globus, die anderen sind nahe dran und und nehmen so auch den gesamten Globus im Laufe eines Tages aus nächsten Nähe auf.

Ein tiefer äquatorialer Satellit zur Wetter- und Umweltbeobachtung macht keinen Sinn. Die Hälfte seines Beobachtungsgebiets wäre immer in Dunkelheit, und er kann eben nur diesen Bereich sehen. Was wäre gerade am Äquator "so interessant"? Das ist, ehrlich gesagt, Verschwendung, während alle anderen mehr sehen können, und v.a. auf sonnensynchronen Orbits immer unter den gleichen Beleuchtungsverhältnissen.
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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #548 am: 06. Juni 2010, 23:29:01 »
Hallo,

rein äquatoriale tieffliegende Satelliten sind wirklich rar gesät (ich kenne keinen) und machen wenig Sinn. Wetter- und Umweltsatelliten sind entweder im GEO oder auf hochinklinierten, sonnensynchronen Bahnen. Die einen haben einen konstanten Blick auf den Globus, die anderen sind nahe dran und und nehmen so auch den gesamten Globus im Laufe eines Tages aus nächsten Nähe auf.

Ein tiefer äquatorialer Satellit zur Wetter- und Umweltbeobachtung macht keinen Sinn. Die Hälfte seines Beobachtungsgebiets wäre immer in Dunkelheit, und er kann eben nur diesen Bereich sehen. Was wäre gerade am Äquator "so interessant"? Das ist, ehrlich gesagt, Verschwendung, während alle anderen mehr sehen können, und v.a. auf sonnensynchronen Orbits immer unter den gleichen Beleuchtungsverhältnissen.

Ich stimme dir 100% zu, das hast du erheblich besser erklärt als ich.

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Offline Ensi

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Re: Space Elevator
« Antwort #549 am: 07. Juni 2010, 00:53:55 »
Ich sehe den Weltraumlift als reines Gedankenkonstrukt (wie Globus Cassus oder eine Dysonsphäre), dass nie realisiert werden wird

selbst wenn die CNT stark genug sind und auch bezahlbar zu produzieren, stehen wir doch erst vor dem wahren problem,


1. wie produziere ich (selbst wenn es billig ist) genug Material für ein  40.000+ km langes Objekt ?
wie breit wäre dass Seil? (10m? 50m?)


2. wie bringe ich dass ganze in den orbit?

wenn wir schon  *geschäzt* abermillionen Tonnen in den Orbit schiessen, (was unsere Atmosphäre wohl ruinieren würde), können wir damit auch gleich dass ganze Sonnensystem besiedeln anstatt ein schnödes seil zu bauen


Fazit:

Der Spaceelevator wird nicht unbedingt an technischen aber spätestens an logistischen Problem scheitern,
bevor wir einen spaceelevator auf der erde sehen wird es einen auf enceladus geben



mfg
ensi