Raumanzug

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Re: Raumanzug
« Antwort #25 am: 08. Dezember 2009, 13:54:20 »
Hallo knt,

da hat Runner schon recht, wenn es auch etwas detaillierter zu betrachten ist. Ich zitiere mal aus einem anderen Forum:
Zitat
Hi , also ich bin Leutnant im SanDienst der Bw und Medizinstudent im 9. Semester, zum Thema Gewebeschock kann ich nur sagen es ist totaler unfug, ein modernes Märchen. Ein solcher Gewebeschock existiert nicht und hat auch nichts mit der Projektilgeschwindigkeit zu tu.

Vielmehr liegt es daran das Bestimmte Geschosse sich beim Aufprall extrem Verformen und dabei ihre gesamte Kinetische Energie auf den Körper oder das Objekt das Getroffen wird abgeben. Die Kompression der Organe, Gewebe, Blutgefäße ect. die durch die Druckwelle bzw die Raumforderung des "temporären Schusskanals" entsteht, kann dazu führen das Organe/Blutgefäße zer- und oder abgerissen /zerquetscht werden können, auch wenn das Projektil selbst das Organ nicht perforiert hat. Ähnlich wie bei stumpfen Traumata wzB. Schläge mit stumpfen Gegenständen, Explosionsdruckwellen oder Auffahrunfällen.
Beim Hochgeschwindigkeitsgeschoss wie bei jedem anderen Geschoss muss also auch die Schuss verletzung in der Nähe Lebenswichtiger Organe sein, also im Bereich Brust/Bauch. Ein Streifschuss an den Extremitäten (Beine/Arme) ist also in keinem Fall primär tödlich.
Sondern nur sekundär (also infolge Infektion, Sepsis ect)
Also ruhig bleiben und um einen Myhthos zu entkräften den ein anderer in Bezúg auf Genfer Konvention schreibt auf Fallschirmspringer darf geschossen werden, nur nicht auf abgeschossene Piloten, deshalb sind Rettungsfallschirme von Piloten Weiß und die von Fallschirmjägern Oliv. Außerdem erkennt man in der Regel ob es sich um Pilot oder Luftlandeinfanterie handelt. denn Piloten fliegen meist einzeln oder zu zwei. Paratrooper in der regel mindestenz in Zugstärke 20-30 mann
Also bis denne Grüße

Man stirbt zwar anscheinend nicht auf "jeden Fall", aber die Wirkung ist bei hohen Geschwindigkeiten "enorm", auch jenseits des direkten Einschusses.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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knt

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Re: Raumanzug
« Antwort #26 am: 08. Dezember 2009, 14:50:29 »
Nun, da steht ja ersteinmal nichts anderes als was ich auch geschrieben habe: Es kommt auf den Gewebeschaden drauf an.

Hier geht es um Mikrometeoriten, also "Meteorite mit einer Größe von typischerweise einigen hundert Mikrometern bis zu einigen Millimetern." Also sehr sehr kleine und sehr schnelle Geschosse.

Meiner Meinung nach ist die Chance das diese sich beim Aufprall auf einen menschlichen Körper verformen oder ins taumeln geraten und damit einen, im Vergleich zu ihrer eigenen Größe, großen Wundkanal erzeugen relativ klein.

Ich sage ja auch nicht, das es keine Wirkung gibt, oder das es ein Picknick ist - man stirbt aber ganz bestimmt nicht "auf jeden Fall" wie Runner es sagt. Da du zu dem gleichen Schluss kommst überrascht es mich das du ihm "schon Recht" gibst.

Es gibt doch Videos von der NASA in der Meteoriten Einschläge ins Shuttle nachgestellt werden. Ich bin mir nicht mehr sicher - aber glaube mich zu erinnern, das das relativ saubere Durchschüsse gewesen sind.

Hier z.B.
- https://images.raumfahrer.net/up047512.jpg
- http://en.wikipedia.org/wiki/Thermal_Micrometeoroid_Garment

p.s. abgesehen davon ist es natürlich einfach die Aussagen eines annonymen "Leutnant im SanDienst der Bw und Medizinstudent im 9. Semester" gegen über einer FBI Studie zu gewichten. ^^

Re: Raumanzug
« Antwort #27 am: 08. Dezember 2009, 14:59:34 »
So ein Loch bleibt ja auch relativ klein. Aber durch eine (innere) Druckwelle kann das umliegenden Gewebe/Material in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Aussage ist dann, das ein kleines Loch nicht unbedingt eine kleine Verletzung ist. Bei Hochgeschwindigkeitseinschlägen kann dann auch ein "kleiner Durchschuss" sehr viel Schaden anrichten und zum Tod führen.
\\   //    Grüße
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GG

  • Gast
Re: Raumanzug
« Antwort #28 am: 08. Dezember 2009, 19:12:06 »
Mittlerweile forscht man durchaus an regenerierbarer Hermetik z. B. durch zähflüssige Zwischenschichten, die bei Verletzung der Außenschicht aushärten und kleine Löcher verschließen können. Neu wäre auch der Einstz künstlicher Muskelfasern, die in bestimmten Bereichen gestrafft werden und damit eine elastische Masse so verformen, dass diese Lücken wieder verschließen kann.

Derartige Materialien werden auch für den Raumanzug der Zukunft diskutiert bzw. getestet.

Portal: http://www.raumfahrer.net/news/newsbits/newsbits.shtml#29112009211704

Offline Ruhri

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Re: Raumanzug
« Antwort #29 am: 09. Dezember 2009, 01:20:26 »
Die Geschichte mit dem "Nervenschock" nach einem Streifschuss durch Hochgeschwindigkeitsmunition kursierte schon Mitte der 80er Jahre bei der Bundeswehr. Es gab allerdings auch eine Geschichte dazu, die dem eher widersprach: Angeblich hatte man bei Schusstests mit dem geplanten neuen Sturmgewehr G11 auf einen Schafbock gefeuert, das arme Tier aber nur gestreift, woraufhin es tot umgefallen sei. Die danach verbreitete Theorie sei danach eben die des "Nervenschocks" gewesen.

mike12

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Re: Raumanzug
« Antwort #30 am: 10. Dezember 2009, 21:49:25 »

Martin_Seebeck

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Re: Raumanzug
« Antwort #31 am: 20. Juli 2015, 17:02:49 »
Unter diesem Header (denke ich) ist meine Frage gut aufgehoben:

Ich bin einer der Produzenten einer SF-Hörspielreihe, wir bearbeiten gerade Folge #2. Hier hat der Held der Geschichte EVA auf dem Mond und läuft im Raumanzug über die Mondoberfläche und dann durch ein verlassenes Gebäude. Dazu eine Frage an die Fachleute: was hört er außer seinem eigenen Atmen? Wie klingen die Schritte auf der Mondoberfläche für ihn selbst? Dumpf? Nur Luftdruckerschütterungen in den Ohren?

Hatte ganz vergessen, auch das Ergebnis der Frage zu präsentieren ... zwischenzeitlich war dann 2008 auch eine Antwort von Buzz Aldrin eingetroffen (!), der das Genannte im Wesentlichen bestätigte.

Danke für die Hilfe! Viel davon ist eingeflossen. Ganz so nüchtern (nur Staubsaugergeräusch im Hintergrund) konnten wir den Marsch auf dem Mond dann doch nicht gestalten, weil das zu sehr vielen Irritationen geführt hätte ... und ein Hörspiel soll nun einmal geräuschetechnisch begleiten, aber keine unverständlichen Fragen aufwerfen. Jedenfalls sind keine Schritte, nur leichte Bewegungsgeräusche im Raumanzug zu hören.

Hier nun das Ergebnis (Mark Brandis ist mit einem Kollegen unterwegs zu einer halb unterirdischen verlassenen Basis auf dem Mond):

MP3

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Offline tomtom

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Re: Raumanzug
« Antwort #32 am: 23. Juli 2015, 21:33:58 »
Der Raumanzug von Neil Amstrong soll restauriert werden und zum 50ten Jahrestag der Mondlandung in ein paar Jahren ausgestellt werden.

Dafür will das Museum 500.000,- $ per Crowdfunding einsammeln.

http://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/spenden-fuer-neil-armstrongs-raumanzug-crowdfunding-fuer-den-mann-im-mond/12084122.html

Irgendwie schon skurril.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

McFire

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Re: Raumanzug
« Antwort #33 am: 23. Juli 2015, 21:40:10 »
Museen in Geldnot und Kulturverantwortliche ohne Stolz auf ihre Geschichte - ja die Amis sind schon arm dran....

Offline Ijon

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Re: Raumanzug
« Antwort #34 am: 23. Juli 2015, 22:16:07 »
Armstrongs Raumanzug, ... stand das nicht schon Freitag beim Ersten im Videotext?  lesen die da wenn Saure Gurkenzeit droht?
Sie können sich noch so beeilen – es wird nicht früher.
Prof Lesch in alpha Centauri: Was macht die Zeit wenn sie vergeht?

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Offline fl67

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Re: Raumanzug
« Antwort #35 am: 24. Juli 2015, 09:59:44 »
Dafür will das Museum 500.000,- $ per Crowdfunding einsammeln.

461.172 $  sind schon zusammengekommen  :o (Stand: 23.07.2015).
Fehlt also nicht mehr viel !
https://www.kickstarter.com/projects/smithsonian/reboot-the-suit-bring-back-neil-armstrongs-spacesu

Führerschein

  • Gast
Re: Raumanzug
« Antwort #36 am: 25. Juli 2015, 22:39:29 »
Die 500.000 sind inzwischen erreicht.

https://twitter.com/jeff_foust/status/624703863652794368

The Smithsonian’s “Reboot the Suit” Kickstarter for restoration of Neil Armstrong’s suit has passed its $500K goal: http://kck.st/1HOZOcu

Nicht, daß mich das überrascht.