Invicta, du willst wirklich sagen, dass man aus finanziellen Gründen eine mögliche Rettung verzichtet hat?
Ich halte das für abwegig, eine unabhängige Kommission hat den Unfall analysiert und keine Hinweise darauf gefunden, auch sonst hat niemand diese Anschuldigung erhoben.
Das eine Rettungsmission verschwindend geringe Chancen gehabt hätte liegt ja nicht daran, dass man mit einem Rettungsshuttle den gestrandeten Orbiter nicht erreicht hätte. Das wäre natürlich fraglos möglich gewesen. Es ging darum, das Columbia nicht genügen Ressourcen an Bord hatte, um der gestrandeten Crew entsprechend langes Überleben bis zur Rettung zu bieten. Damit sind primär die kryogenen Treibstoffe die zur Stromerzeugung, zur Aufrechterhaltung des Kabinendrucks, zur Trinkwassererzeugung, sowie zur Kühlung benötigt werden. Außerdem die LiOH Kanister um CO2 aus der Kabinenluft zu entfernen. Diese Vorräte hätten nicht lange genug gereicht, um die Crew bis zum Rettungsflug am Leben zu halten.
Auch stimmt es nicht, dass man einfach nur geglaubt hätte es würde schon alles gut gehen. Das Problem wurde analysiert, es wurden Simulationen gemacht aus all dem hat man geschlossen, dass keine Gefahr bestand.
Das die Ingenieurmäßigen Grundlagen dieser Analysen nicht korrekt waren ist natürlich richtig. Das ist aber etwas anders als nur zu hoffen es wird schon alles gut gehen.
Dass man das Wiedereintrittsprofil hätte geändert werden können wird immer wieder behauptet.
Das stimmt aber nicht. Das Loch im TPS war an der Forder kante der Tragfläche, das ist der beim Wiedereintritt mit Abstand am meisten belasteten Bereich des TPS. Ich sage bewusst „Loch“, es war nicht nur ein Schaden, sondern eine regelrecht Öffnung in die ungehindert Plasma eintreten konnte.
Man hätte durch Flugmanöver niemals verhindern können, dass durch dieses riesige Loch Plasma eintritt und die Struktur zerstört.
All deine Argumente setzen im Übrigen voraus, dass man wusste, wie stark der Schaden war. Diese Voraussetzung war aber nicht gegeben.
Ich denke, man wird angesichts der außerhalb des Untersuchungsbereiches liegenden Größe des aufgeschlagenen Teils schon diskutiert haben, welche Beschädigung es hervorrufen könnte und dann hat man bewusst entschieden, es nicht näher zu untersuchen.
Auch das stimmt nicht. Wie gesagt, der Vorfall wurde analysiert, es wurden Simulationen gemacht und Berechnungen angestellt. Aus all dem hat man fälschlicherweise geschlossen, dass es keinen Problematischen Schaden gegeben hat.
Ich kann nur erneut empfehlen, den CAIB Bericht von Anfang bis Ende zu lesen, bevor man fälschlicherweise behauptet, man hätte den Schaden in vollem Bewusstsein seiner Tragweite vorsätzlich ignoriert.
Eine Schleuse war an Bord, hatte ich oben ja schon gesagt.
Gruß,
KSC