NASA

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Online roger50

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Re: NASA
« Antwort #1725 am: 22. Februar 2014, 17:01:54 »
Moin,

auf der ISS fällt eine große Menge Müll an, den niemand mehr haben will oder braucht. Das reicht von Urin- und Abwassertanks über Verpackungsmaterial (von z.B. Lebensmittel), die gebrauchte Wäsche der Crew bis hin zu den zahllosen feuchten Tüchern, mit der sich die Astronauten waschen. Da kommen pro Jahr etliche Tonnen zusammen.

Aus meiner Sicht macht es wenig Sinn, diesen ganzen Müll wieder zur Erde zu bringen und dann dort mühsam zu entsorgen. Die 'Progress' entsorgt natürlich eine Menge Müll bei ihren regelmäßigen Flügen, aber das reicht bei weitem nicht. HTV und ATV werden auch maximal mit Abfällen vollgestopft (zusammen ca. 6-8 t pro Jahr), aber beide Fahrzeuge fliegen nicht mehr oft. :-\

Deshalb glaube ich, daß NASA einen 'verglühenden' Transporter in der Flotte haben wird, um die Entsorgung zu sichern.

Gruß
roger50

Führerschein

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Re: NASA
« Antwort #1726 am: 22. Februar 2014, 18:32:22 »
Ich glaube nicht, daß die NASA ein Problem damit hätte, den Müll auf der Erde zu entsorgen, obwohl die verbrennenden Module schon bequem sind.

Die Frage wäre, hat der Müll ein größeres Volumen aus die Fracht Erde-ISS? Wenn größeres Volumen dann wird es wohl tatsächlich einfacher, ein Wegwerfmodul vollzustopfen als den Müll so zu verstauen, daß er bei der Landung nicht stört. Die Fracht ist ja meistens volumenbegrenzt und nicht gewichtsbegrenzt. Auf jeden Fall hat Cygnus den Vorteil des größeren Volumens, falls sich SpaceX nicht noch etwas einfallen läßt.

Andererseits wird es die NASA bis zum Maximum der möglichen Flüge als Vorteil ansehen, mehr Flüge zu haben. Dann steht immer ein Flug bald an, in dem man schnell noch kurzfristig entstandenen Bedarf hochschaffen kann.

Führerschein

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Re: NASA
« Antwort #1727 am: 23. Februar 2014, 16:37:36 »
Chris Bergin von NSF hat einen Artikel zu CRS-2 geschrieben, mit einigen Informationen über mögliche zusätzliche Bewerber.

http://www.nasaspaceflight.com/2014/02/nasa-iss-resupply-options-through-2024/

In dem Artikel ist mir ein Punkt aufgefallen. Es wird auch das Liberty-Konzept von ATK erwähnt, obwohl es höchstens geringe Chancen auf Verwirklichung hat. Das Konzept sieht aber etwas vor, was ich in meiner Anfangszeit hier im Forum mal für SpaceX vorgeschlagen habe. Nämlich zusätzlich zur Kapsel mit Rückkehrfähigkeit im Trunk noch ein weiteres Druckmodul mitzuführen, um das verfügbare Volumen zu erhöhen. Beim ATK-Konzept war die Kapsel mit Docking Mechanismus versehen. Die Kapsel dockt, dann nimmt der Stationsarm das zusätzliche Modul auf und setzt es an einen Berthing-Port.

Vielleicht bietet SpaceX so etwas ja wirklich an, es liegt doch nahe.

Der Artikel hat eine Grafik mit dem Konzept.

Re: NASA
« Antwort #1728 am: 23. Februar 2014, 16:54:40 »
Vielleicht bietet SpaceX so etwas ja wirklich an, es liegt doch nahe.

Ich glaube zwar eher, daß SpaceX den Trunk für Vakuumnutzlasten vergrößern wird, aber darauf könnte man ja aufbauen. Es wäre eine interessante Möglichkeit, das Nutzlastvolumen deutlich zu erhöhen, was ja eine Schwäche von Dragon ist. Für die Müllentsorgung wäre es auch von Vorteil.
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Re: NASA
« Antwort #1729 am: 23. Februar 2014, 17:26:29 »
Vielleicht bietet SpaceX so etwas ja wirklich an, es liegt doch nahe.

Ich glaube zwar eher, daß SpaceX den Trunk für Vakuumnutzlasten vergrößern wird, aber darauf könnte man ja aufbauen. Es wäre eine interessante Möglichkeit, das Nutzlastvolumen deutlich zu erhöhen, was ja eine Schwäche von Dragon ist. Für die Müllentsorgung wäre es auch von Vorteil.

Man kann beides tun. Vakuum-Fracht ist wichtig, wird aber nicht so häufig gebraucht. Also fliegt man von Mission zu Mission, was angefordert wird.

Der Anforderungskatalog erfordert nicht einmal, daß jeder Anbieter alles können muß. Orbital kann mehr Druckfracht zur ISS, aber keine Fracht zurück, nur Müllentsorgung. Vakuumfracht können sie auch höchstens ganz begrenzt. Sie könnten eine Vakuum-Version bauen, dann aber keine Druckfracht, das wäre nicht kostengünstig. Es wurde nicht gefordert, da SpaceX das kann. Auch bei einem zukünftigen Vertrag kann es so aussehen, daß die Anforderungen nur von beiden Anbietern gemeinsam erfüllt werden.

Wenn sich SpaceX für den eher unwahrscheinlichen Fall qualifizieren will, daß nur ein einziger Anbieter ausgewählt wird, müßten sie wohl ein zusätzliches Vakuum-Modul anbieten. Das wäre ja sehr billig machbar, da es rein passiv wäre.

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Offline tul

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Re: NASA
« Antwort #1730 am: 23. Februar 2014, 18:47:00 »
Scheint hier etwas untergegangen zu sein, aber die Auswahl für die nächste Discovery-Mission hat begonnen.  Das Budget liegt bei 450 Millionen Dollar ohne Startkosten. Als Energieversorgung kommen nur Solarzellen in Frage, d.h. Missionen jenseits vom Jupiter  sind ausgeschlossen. Möglicherweise stellt NASA aber noch einen neuen Ionen-Antrieb sowie ein Hitzeschild  zur Verfügung.  Es gibt also durchaus Möglichkeiten.
Zu den Vorschlägen gehört daher u.a. eine Mission zu einem metallischen Asteroiden. Im Mai 2015 sollen zwei bis drei Vorschläge ausgewählt werden. Der Gewinner wird dann im Oktober 2016 bekannt gegeben. Der Start soll 2021 erfolgen.

http://futureplanets.blogspot.de/

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Offline Schillrich

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Re: NASA
« Antwort #1731 am: 24. Februar 2014, 08:15:07 »
Was in dem Beitrag noch drinsteht: NASA setzt offenbar ein Limit wie weit sich ausländische Agenturen an den gesamten Missionskosten und an den Nutzlastkosten beteiligen können: 1/3. Man möchte so sicherstellen, dass Discovery-Missionen ausreichend amerikanischen Wissenschaftlern Flugmöglichkeiten schaffen.

In den Kosten sind übrigens nicht nur die Startkosten nicht enthalten, sondern auch die gesamte Betriebsphase E (in der auch der Start liegt). Phase E soll individuell ausgeschrieben, optimiert und bewertet werden.
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Re: NASA
« Antwort #1732 am: 24. Februar 2014, 08:40:11 »
Was in dem Beitrag noch drinsteht: NASA setzt offenbar ein Limit wie weit sich ausländische Agenturen an den gesamten Missionskosten und an den Nutzlastkosten beteiligen können: 1/3. Man möchte so sicherstellen, dass Discovery-Missionen ausreichend amerikanischen Wissenschaftlern Flugmöglichkeiten schaffen.

Kaum wird die Zusammenarbeit Dreamchaser/EU bekannt, da blocken die USA auch schon ab. Auf die internationale Kooperation!  >:(
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Offline Schillrich

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Re: NASA
« Antwort #1733 am: 24. Februar 2014, 08:56:21 »
Quatsch. Das ist ganz normale, nationale Förderarbeit. Die NASA stellt einen Start bereit und fördert die wissenschaftliche Mission. Dieser Aufwand soll (natürlich) v.a. den eigenen Forschungseinrichtungen zugute kommen.

Das machen Andere nicht anders ...
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Offline MX87

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Re: NASA
« Antwort #1734 am: 04. März 2014, 17:50:56 »
Aktuell wird öfters mal die Frage aufgeworfen, inwiefern die Ukraine-Krise sich auf die ISS und vor allem den Mitflug amerikanischer Astronauten auf russischen Soyuz-Kapseln auswirken könnte. Entsprechend wird gerne von Senatoren die Obama-Adminstration gerügt, dass sie das Shuttle groundete und man deshalb auf die Russen angewiesen ist.

Space-KSC hat dazu einen guten Artikel:

http://spaceksc.blogspot.de/2014/03/they-told-you-so.html

Die Essenz aus dem Artikel:
Zitat
Congress mandated that NASA spend about $3 billion a year over the next five years on SLS and the Orion crew capsule, a holdover from Constellation. Commercial crew, meanwhile, was starved by Congress, which cut it funding by 62% over the last three fiscal years from the Obama administration's funding requests. For Fiscal Year 2014, it was cut 15%.

Time and again, NASA warned Congress that cutting commercial crew in favor of SLS only extended reliance on Russia.

Congress didn't care.

Take for example this hearing two years ago by the House space subcommittee on NASA's proposed Fiscal Year 2013 budget. Members of both parties blast commercial crew, while insisting that SLS is a “backup” in case commercial crew fails.

The notion is nonsensical, because SLS is scheduled for its first uncrewed test flight at the end of 2017. It would have to carry tons of ballast to slow it down enough to reach ISS. SLS is considered to be so expensive a design that NASA could afford to build only one every two to four years.

...

If Congress had fully funded commercial crew as requested by the Obama administration, it's likely we'd see the first crewed test flights in late 2014 or 2015. NASA estimates that, due to the cuts, it won't be until 2017, although SpaceX founder Elon Musk told CBS News last month he hopes to have his first crewed flight in two years.

Hopefully cooler heads prevail and the ISS will be unaffected by the current political crisis. But if Vladimir Putin decides to restrict U.S. access to the ISS, point the finger of guilt directly at Congress.

They were told so.

In Kürze:

Im Grunde ist der Kongress zu kritisieren. Die NASA hat selbst gewarnt, dass eine (finanzielle) Bevorzugung von SLS über Commercial Crew nur die Abhängigkeit von Russland erhöht. Das interessierte den Kongress aber nicht. Sie haben kontinuierlich die Finanzierung von Commercial Crew gekürzt. Allein in den letzten drei Jahren blieb man 62% unter den von der Obama-Regierung geforderten Summen. Schon fast zynisch mutet die Idee an SLS als Backup für den Crew-Transport zur ISS zu nutzen, wenn Commercial Crew ein Fehlschlag sein sollte. SLS ist schlicht untauglich und müsste mit immensen Balast fliegen. Auch könnte sich die NASA nur alle 2-4 Jahre überhaupt ein SLS leisten.

Wenn der Kongress Commercial Crew voll finanziert hätte, dann wären Ende dieses Jahres oder 2015 die ersten bemannten Testflüge. Die NASA fürchtet, dass mit der derzeitigen Finanzierung es erst 2017 soweit ist. Elon Musk sagte er erwartet den ersten Flug mit Crew innerhalb der nächsten zwei Jahre.

Wenn Russland also den bemannten US-Zugang zur ISS einschränken sollte, soll man den Kongress kritisieren: Man hat es ihnen ja gesagt!  ;)
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Re: NASA
« Antwort #1735 am: 04. März 2014, 20:47:51 »
Wenn Commercial Crew jetzt endlich besser finanziert werden würde, hätte der Irrsinn in der Ukraine wenigstens eine kleine positive Wirkung...  :(
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Online roger50

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Re: NASA
« Antwort #1736 am: 04. März 2014, 22:12:49 »
N'abend,

Wenn Commercial Crew jetzt endlich besser finanziert werden würde, ...  :(

Danach sieht es nicht aus. Gerade heute kam der Vorschlag des Weißen Hauses für den NASA-Etat im Haushaltsjahr 2015 (beginnt am 1.Oktober 14) heraus. Gesamtetat: 17,46 Mrd. $, ein Prozent weniger als NASA dieses Jahr bekommen hat. Darin enthalten sind 848 Mio. $ für Commercial Space.  8)

Wieviel war es dieses Jahr?

Natürlich ist das noch nicht das genehmigte Budget, der Entwurf muß jetzt durch beide Häuser des Congress, da kann sich noch viel ändern.

http://spaceflightnow.com/news/n1403/04nasabudget/#.UxY_6pWPIQk

Gruß
roger50

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Re: NASA
« Antwort #1737 am: 04. März 2014, 22:36:45 »
N'abend,

Wenn Commercial Crew jetzt endlich besser finanziert werden würde, ...  :(

Danach sieht es nicht aus. Gerade heute kam der Vorschlag des Weißen Hauses für den NASA-Etat im Haushaltsjahr 2015 (beginnt am 1.Oktober 14) heraus. Gesamtetat: 17,46 Mrd. $, ein Prozent weniger als NASA dieses Jahr bekommen hat. Darin enthalten sind 848 Mio. $ für Commercial Space.  8)

Das sagt noch nicht viel. Da sind die aktuellen politischen Ereignisse noch nicht eingeflossen. Es war auch jedesmal so, daß der Kongress die Commercial Space  Werte gekürzt hat und die Mittel für SLS erhöht hat.

Möglicherweise kürzen sie ja diesmal Commercial Space nicht.

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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1738 am: 05. März 2014, 00:36:47 »
Zitat von: Führerschein link=topic=3439.msg281945#msg281945
Das sagt noch nicht viel. Da sind die aktuellen politischen Ereignisse noch nicht eingeflossen. Es war auch jedesmal so, daß der Kongress die Commercial Space  Werte gekürzt hat und die Mittel für SLS erhöht hat.

Diese Aussage ist etwas irreführend. Die Budgets für SLS/Orion sind nie erhöht worden, sondern die Kürzung der Obama-Administration ist (teilweise) vom Kongress wieder rückgängig gemacht worden. Auch diesmal will Obama das Budget auf 2,784 drücken.

Interessanterweise gibts im Budgetplan für die ISS im Jahr 2019 einen Sprung von 3,3 auf 3,8 Mrd $.

Die NASA hat auch eine neue Strategie:
"Drive advances in science, technology, aeronautics and space exploration to enhance knowledge, education, innovation, economic vitality and stewardship of Earth."

http://www.nasa.gov/sites/default/files/files/FY15_Summary_Brief.pdf
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #1739 am: 05. März 2014, 01:18:05 »
Interessanterweise gibts im Budgetplan für die ISS im Jahr 2019 einen Sprung von 3,3 auf 3,8 Mrd $.

4 Mrd $ pro Jahr für diese unnütze Blechbüchse? Das ist doch Irrsinn. Die interplanetare Erforschung streicht man immer wieder zusammen, aber für diesen Unsinn hat man Geld ohne Ende.

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Offline Terminus

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Re: NASA
« Antwort #1740 am: 06. März 2014, 07:35:30 »
In Kürze:

Danke für die Zusammenfassung - ideal, wenn man wenig Zeit hat. :)

tobi

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Re: NASA
« Antwort #1741 am: 06. März 2014, 19:53:06 »
Eine Mission zum Mond Europa für eine Milliarde Dollar maximal:
http://spacenews.com/article/civil-space/39756nasa-to-seek-ideas-for-1-billion-mission-to-europa

Machbar? Die NASA sucht Konzepte, also falls jemand eine Idee hat, kann er es ja mal kundtun. ;)

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #1742 am: 06. März 2014, 20:18:40 »
Eine Mission zum Mond Europa für eine Milliarde Dollar maximal:
http://spacenews.com/article/civil-space/39756nasa-to-seek-ideas-for-1-billion-mission-to-europa

Machbar? Die NASA sucht Konzepte, also falls jemand eine Idee hat, kann er es ja mal kundtun. ;)

Machbar ja, aber auch teuer. Als Startrakete benötigt man vermutlich eine Atlas V 551, dazu kommt eine nukleare Energieversorgung per RTG (ein RTG kostet fast 100 Mio). Europa liegt so nah am Jupiter dran, das Solarzellen aufgrund der Strahlung kaum eine Option sind. Wissenschaftlich ist diese Mission aber extrem interessant.

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Offline MX87

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Re: NASA
« Antwort #1743 am: 06. März 2014, 21:14:57 »
Coole Sache! Die genauere Erkundung von Europa ist überfällig  :)


Machbar ja, aber auch teuer. Als Startrakete benötigt man vermutlich eine Atlas V 551, dazu kommt eine nukleare Energieversorgung per RTG (ein RTG kostet fast 100 Mio). Europa liegt so nah am Jupiter dran, das Solarzellen aufgrund der Strahlung kaum eine Option sind. Wissenschaftlich ist diese Mission aber extrem interessant.

Ohne das Konzept bzw. den Lander zu kennen ist es noch zu früh eine Trägerrakete auszuwählen  ;) Vielleicht wird ja auch eine Delta Heavy oder Falcon Heavy nötig. Könnte mir vorstellen, dass man noch einen Orbiter mit auf die Reise schickt. Um das RTG wird man wohl kaum herumkommen. Wobei ich letztens was von strahlungsresitenten / weniger empfindlichen Solarzellen las... wobei der Strahlungsgürtel von Jupiter schon ein heftiges Kaliber ist...

An sich könnte man aber ein Design basierend auf Phoeinix oder anderen raketenbetriebenden Landern (Morpheus?) basieren lassen. Natürlich mit Anpassungen bei Treibstofftanks (größere) etc...
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tobi

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Re: NASA
« Antwort #1744 am: 06. März 2014, 21:21:17 »
Juno hat übrigens einen 200 kg schweren Elekronikkasten mit 1 cm dicken Titanwänden als Strahlenschutz:
http://www.nasa.gov/mission_pages/juno/multimedia/pia13260.html
http://www.nasa.gov/mission_pages/juno/multimedia/pia13256-4x3.html

Re: NASA
« Antwort #1745 am: 06. März 2014, 23:27:51 »
Unbedingt mit dickem RTG, damit sich eine damit bestückte Sonde durch das Eis schmelzen kann.  8)

Mal ernsthaft, ein Orbiter muß unbedingt her, damit der Auswurf auf organisches Material untersucht werden kann. Wenn die Sonde etwas Sprit übrig hat und auch einen anderen Mond besuchen kann, wäre das natürlich super.

Der Lander kann relativ klein sein. Es sollte reichen, wenn Bodenproben (oder besser Eisproben) an der Landestelle ausgewertet werden können. Notfalls genügen dazu einige Stunden Betrieb ähnlich wie bei Huygens.
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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1746 am: 06. März 2014, 23:50:30 »
Eine Mission zum Mond Europa für eine Milliarde Dollar maximal:
http://spacenews.com/article/civil-space/39756nasa-to-seek-ideas-for-1-billion-mission-to-europa

Machbar? Die NASA sucht Konzepte, also falls jemand eine Idee hat, kann er es ja mal kundtun. ;)

Das ist überhaupt kein Problem, sie müssen nur Dennis Tito oder Alan Stern fragen, die machen das mit Falcon und für ein paar Million per Flyby bestimmt noch vor 2018. ;)
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Online roger50

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Re: NASA
« Antwort #1747 am: 07. März 2014, 00:26:11 »
.... und mit Tesla-Akkus als Stromquelle.... ::)

Gruß
roger50

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #1748 am: 07. März 2014, 00:47:01 »
Coole Sache! Die genauere Erkundung von Europa ist überfällig  :)

Ohne das Konzept bzw. den Lander zu kennen ist es noch zu früh eine Trägerrakete auszuwählen  ;) Vielleicht wird ja auch eine Delta Heavy oder Falcon Heavy nötig. Könnte mir vorstellen, dass man noch einen Orbiter mit auf die Reise schickt. Um das RTG wird man wohl kaum herumkommen. Wobei ich letztens was von strahlungsresitenten / weniger empfindlichen Solarzellen las... wobei der Strahlungsgürtel von Jupiter schon ein heftiges Kaliber ist...

Ist ein Lander vorgesehen? Wäre natürlich klasse, aber ob das zu finanzieren ist? 1 Mrd Dollar klingt nach viel, aber Juno allein hat ja schon 1,1 Mrd gekostet, allerdings mit Start und Kosten für die Verschiebung. Orbiter und Lander brauchten je einen RTG (sofern man den Lander nicht mit Batterien versorgen will), die zusammen schon 180 Mio $ kosten. Solarzellen scheiden bei beiden aus. Die Monde Io und Europa liegen voll in den Strahlungsgürteln des Jupiter. Die Elektronik kann man abschirmen, die Solarzellen aber nicht, zumindest nicht in dem Maß, wie es notwendig wäre. Juno soll auf einer polaren Bahn um den Jupiter fliegen, zumeist außerhalb der Strahlungsgürtel. Dennoch lässt die Effektivität ihrer Solarzellen in einem Jahr um 10 % nach. Bei der Bahn der neuen Sonde wäre die Degeneration noch um einiges stärker. Dabei ist schon die Strahlenbelastung von Juno Wahnsinn: Die Sonde wird in dem einen Jahr bei Jupiter außerhalb der Abschirmungen mit der 200.000-fachen für einen Menschen tödlichen Dosis (tödliche Dosis: 5 Sievert) belastet. Am besten wird dabei die Elektronik geschützt, hinter der Abschirmung sinkt die Dosis auf den 50-fachen für einen Menschen tödlichen Wert.

Als Träger kommt nur die Atlas V in Frage, vermutlich in der Version 551. Andere Träger sind bisher nicht für nukleare Nutzlasten vorgesehen. Delta 4 oder Falcon Heavy fallen also raus. Einen Start mit SLS ist leider im Budget nicht drin.

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #1749 am: 07. März 2014, 00:58:31 »
Unbedingt mit dickem RTG, damit sich eine damit bestückte Sonde durch das Eis schmelzen kann.  8)

Dafür brauchte man keinen RTG, sondern einen dicken Kernreaktor. Ein GPHS-RTG wie die letzten US-Missionen hat gerade mal 285 W (New Horizon weniger, da nicht voll bestückt) und kostet an die 100 Mio Dollar.

Aber eine Europa-Mission ist absolut überfällig, nachdem bei Galileo so viel entfallen musste. Leider ist ja eine Orbiter-Mission zu meinem Lieblingsmond Io immer noch fast undenkbar.