Russische Raumfahrt

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Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3425 am: 20. März 2015, 18:43:14 »
Fragen ja, aber sachbezogen zur Raumfahrt  ;D, ansonsten werden die Beiträge von Moderatoren gelöscht und mit Recht.
 
Ansonsten siehe auch Art. 14 Grundgesetz, Eigentum verpflichtet, damit ist alles gesagt.

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3426 am: 21. März 2015, 19:16:46 »
Neue Gelder für Proton-PM

Proton-PM hat beschlossen das Grundkapital durch Ausgabe zusätzlicher 700 Millionen Stammaktien zu erhöhen, damit wird sich das Kapital um etwa das 2,7 fache erhöhen. Das Unternehmen entwickelt RD-276 Triebwerke für die Proton-M als auch Komponenten und Bauteile von Flugzeugmotoren, Systeme von Gaskompressoren und Gasturbinenkraftwerke.

http://www.aex.ru/news/2015/3/20/131864/

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3427 am: 21. März 2015, 19:44:31 »
RKZ Progress

eine Reportage mit einigen Details und Bildern: 

1) Die Seitenblöcke der ersten Stufe von Sojus-2 werden als Karotten durch die Mitarbeiter bezeichnet.
2) Jeder Block hate eine Bezeichnung А, Б, В, Г und Д, die haben auch Namen wie Dima, Boris, Wolodja.
3) Studenten der Universitäten haben schon Verträge mit dem Unternehmen, jeder weiß schon wo und als was wird er in RKZ Progress arbeiten.

4) Das Unternehmen entstand 1941, produzierte die IL-2, danach nach dem Krieg auf Anordnung von Koroljow Raketentechnik.

http://progorodsamara.ru/news/view/174069

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3428 am: 21. März 2015, 20:21:55 »
Patent für hochreinen Wasserstoff

In Russland wurde eine Technologie zum Gewinn von hochreinen Wasserstoff entwickelt und patentiert, damit werden die Kosten (die heutige Elektrolyse erfordert ein hohes Mass an Energie) erheblich reduziert. Dieses Entwicklung kommt aus dem Institut für Anorganische Chemie und nanocenter SIGMA Novosibirsk.

Reiner Wasserstoff wird in verschiedenen Bereichen der modernen Wirtschaft eingesetzt, darunter bei der Herstellung von Seifen und viele Arten von Kunststoff und in der Lebensmittelindustrie als Verpackungs dioxid (E494) zugelassen. Der globale Markt für reinen Wasserstoff wird bei etwa 50 Millionen Tonnen (im Wert von 2-7 Dollar pro Kilogramm) geschätzt und nimmt ständig zu.

Ja, wir brauchen noch billige Technologien für hochreinen Methan für zukünftige Trägerraketen.


http://rusplt.ru/society/vodorodnaya-revolyutsiya-ot-novosibirskih-uchenyih-16000.html

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3429 am: 21. März 2015, 21:35:41 »
Wenn da noch an RD 276 entwickelt wird, heißt das ja, daß die Proton noch lange betrieben wird?
Evtl. länger als 2025 ?

Bei Methan sind ja die bisherigen Filtertechniken an der Grenze des Möglichen. Da wird wohl auf dem Diaphragma sektor ein Durchbruch gebraucht, denk ich...

GerdW

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3430 am: 21. März 2015, 21:48:35 »
Wenn da noch an RD 276 entwickelt wird, heißt das ja, daß die Proton noch lange betrieben wird?
Evtl. länger als 2025 ?

...

Das RD-276 wurde von NPO Energomash entwickelt. Proton-PM baut dieses Triebwerk seit 2006 in Serie, unter Aufsicht von Energomash.
Metallist Samara liefert die Düse dazu.
Versagt hat, meine ich, noch keines.

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3431 am: 21. März 2015, 22:07:52 »
Wenn da noch an RD 276 entwickelt wird, heißt das ja, daß die Proton noch lange betrieben wird?
Evtl. länger als 2025 ?

Bei Methan sind ja die bisherigen Filtertechniken an der Grenze des Möglichen. Da wird wohl auf dem Diaphragma sektor ein Durchbruch gebraucht, denk ich...

Letzter Start von Proton-M soll im Jahr 2025 erfolgen. 

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3432 am: 21. März 2015, 23:12:15 »
An den Triebwerken hats statistisch gesehen wohl eh selten gelegen, glaub ich.
Naja, das "entwickelt" ist dann  wohl eher als "behält weiter in der Hand" zu verstehen.

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3433 am: 21. März 2015, 23:20:54 »
  ...

Das RD-276 wurde von NPO Energomash entwickelt. Proton-PM baut dieses Triebwerk seit 2006 in Serie, unter Aufsicht von Energomash.
Metallist Samara liefert die Düse dazu.
Versagt hat, meine ich, noch keines.

Korrekt:

Die Arbeiten zum Triebwerk 14D14M auf Grundlage des RD-275 begannen ab 2001 in der Kaminsker Filialie in Perm und nicht in Chimki bei Moskau. Nach der Fertigstellung erhielt er die Bezeichnung RD-275M, hat auch die Bezeichnung RD-276. Mit dem Triebwerk wurde die Nutzlast der Proton um 150 kg auf geostationäre Umlaufbahn erhöht. Der erster Start war im Jahr 2007.

Der RD-275 wurde von 1987-1993 auch in Perm entwickelt, eine Nutzlasterhöhung um 600 kg.
Der RD-253 wurde von 1961-65 unter Führung von Gluschko entwickelt.

Die Triebwerke werden bei Proton-PM unter Aufsicht der Kaminsker Filiale gebaut.



GerdW

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3434 am: 22. März 2015, 00:30:52 »
Zitat
Kaminsker Filiale
?

Камский филиал / Kamsky Branch ist kein Teil von NPO-Energomash?

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3435 am: 22. März 2015, 00:51:18 »
Zitat
Kaminsker Filiale
?

Камский филиал / Kamsky Branch ist kein Teil von NPO-Energomash?

Die wird jedenfalls als Filiale auf der Website von Energomash aufgeführt.
http://www.npoenergomash.ru/about/structure/perm/

Aber Jura hat ja auch nichts anderes behauptet. Proton PM führt dei Serienfertigung durch, die Kaminsker Fiiale fünrt die Aufsicht für Energomash durch.
« Letzte Änderung: 22. März 2015, 09:52:20 von proton01 »

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3436 am: 22. März 2015, 09:13:54 »
Alter Streit um 3 Milliarden Rubel

Roskosmos geht gerichtlich mit mehrere Klagen (sechs Ansprüche) gegen RKK Energija vor, es geht um nicht erfüllte Verträge von 2011-12 noch zu W. Popowkin Zeiten und beinhaltet Forderungen von 3 Milliarden Rubel. Die größte Klage beinhaltet die bemannte Raumfahrt 2,07 Milliarden, eine Reihe von anderen Ansprüche (meist März dieses Jahres eingereicht) enthalten Forderungen von 43,5 bis 582 Millionen Rubel. Der Prozess um die Schuldeneintreibung wurde schon von Oleg Ostapenko eingeleitet und Igor Komarow macht jetzt Nägel mit Köpfen. Absolut richtig!

RKK Energija hatte für 2013 einen Jahresumsatz von 28,4 Milliarden Rubel, es wird erwartet dass der Gewinn im Jahr 2014 niedriger als 3 Milliarden Rubel sein wird.


http://odigitrium.com/novosti-nauki/roskosmos-trebuet-s-rkk-energiya-3-mlrd-za-neispolnennye-kontrakty.html

Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3437 am: 23. März 2015, 09:01:56 »
Letzter Rokot Start

Die staatliche Kommission hat ein neues Datum für den Start der Trägerrakete Rokot mit drei Satelliten vom Kosmodrom Plessezk bekanntgegeben, findet am 31 März. Die weitere Verwendung des Trägers ist laut dem russischen Verteidigungsministerium mehr als fraglich, da im Träger ukrainische Komponenten (zum Beispiel das Steuersystem der Firma Hartron) zum Einsatz kommen.

Nach den Worten des Kommandeur der WKO Streitkräfte Generalleutnant Alexander Golovko, ab 2016 erfolgen die weiteren Starts mit Angara-A1 und Sojus-2.1v.

http://www.newsru.com/russia/23mar2015/rokot.html

GerdW

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3438 am: 23. März 2015, 09:36:16 »
Dann bin ich gespannt, was aus den 3 EUROCKOT-Starts mit Sentinel wird. Die Flyer dazu gibt es schon.
http://www.eurockot.com/press-media/downloads/

Was nun Germany?


Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3439 am: 23. März 2015, 10:46:26 »
Sojus-MS Start

Der erster Start der neuen Version erfolgt am 18 März 2016, so eine Quelle aus der Raumfahrtindustrie und über die technischen Neuerungn wie neue Solarzellen, Triebwerke, GLONASS Navigationssysteme wurde schon hier berichtet. Bei der Landung werden die Koordinaten des Raumschiffes durch GLONASS/GPS ermittelt und über Kospas-Sarsat an das ZUP weitergeleitet, danach an die Suchtrupps.

http://www.vz.ru/news/2015/3/23/735848.html

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Offline siran

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3440 am: 23. März 2015, 13:33:58 »
Hallo Jura,

wie werden denn heute die Koordinaten der gelandeteten Sojus-Kapsel bestimmt ?

danke
siran


Jura

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3441 am: 23. März 2015, 14:36:32 »
@siran,

mache nur kurz.

Ausgehend von den ballistischen Daten (operative Gestaltung des ballistischen Abstieg) und der Wetterprognose wird das Landegebiet bestimmt, es gibt nur 13 Bezirke wo die Landung erfolgen kann als auch zusätzliche bei einer Störung des ballistischen Abstiegs. Probleme bei der Landung entstehen auch im Herbst und im Frühling, auch hier müssen sich die Planer damit auseinandersetzen. Insgesamt haben wir um die 12-14 Hubschrauben als auch Flugzeuge die bei der Landung erforderlich sind.

Schon bei Sojus-TMA-10M wurde das neue System erprobt, senkt erheblich den Aufwand und die Kosten.

Zitat zu Landung:

Zitat
так как работы по баллистическому проектированию спуска ведутся непрерывно и включают в себя различные исследования по оптимизации всевозможных факторов, влияющих на безопасность и комфорт экипажа при посадке.

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Offline siran

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3442 am: 23. März 2015, 15:52:51 »
Danke für die Antwort,Jura. Das mit den unterschiedlich möglichen Landegebieten und dem logistischen Aufwand ist mir bekannt. Ich dachte da eher an die funktechnische Kontrolle und Auffindung der Kapsel gedacht. Über Glonass/GPS und Satellit ist es doch erst mit dem neuen System möglich,wenn ich das richtig verstanden habe.

Gruß
Siran

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3443 am: 23. März 2015, 17:35:33 »
Ja aber ist denn das Glonass System mittlerweile so stabil und mit etwas Reserven, daß man ihm Menschen anvertrauen kann?

Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3444 am: 23. März 2015, 18:15:30 »
Danke für die Antwort,Jura. Das mit den unterschiedlich möglichen Landegebieten und dem logistischen Aufwand ist mir bekannt. Ich dachte da eher an die funktechnische Kontrolle  Gruß
Siran

Wenn du mehr über die dynamischen Operationen des Raumschiffes Sojus, über  Landesysteme, Landevorbereitung und die Arbeit der Funktechnischen Mittel bei Landung erfahren möchtest, so hier im Link (eine Übersetzung übersteigt aber meine Zeit), aus einer Fachpublikation:

http://www.astronaut.ru/bookcase/article/article161.htm?reload_coolmenus

Zu den technischen Funksystemen und der gigantischer Aufwand bei Buran und seiner automatischer Landung, siehe hier im Forum in Buran Thread.

Offline proton01

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3445 am: 23. März 2015, 18:22:22 »
Ja aber ist denn das Glonass System mittlerweile so stabil und mit etwas Reserven, daß man ihm Menschen anvertrauen kann?

Runter kommen sie immer, mit den Landeraketen auch weich.

Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3446 am: 23. März 2015, 19:13:04 »
Ja aber ist denn das Glonass System mittlerweile so stabil und mit etwas Reserven, daß man ihm Menschen anvertrauen kann?

GLONASS arbeiten sehr genau, im Gegensatz zu GPS benutzen alle Satelliten  den gleichen Code aber zwei unterschiedliche Frequenzen. Somit haben wir folgendes Bild:

1) Bessere Ortung in Polnähe als bei NAVSTAR oder GALILEO.
2) Durch die Benutzung von zwei Freguenzen sehr hohe Störsicherheit.
3) Bessere Konstellationsverfügbarkeit als andere Systeme.
4) Raumschiffe erhalten GLONASS und GPS, somit noch genauer.

5) Nachteil, die Satelliten sind etwas aufwendiger.

Durch das Differential-System haben wir eine Genauigkeiten bis etwa 1 Meter, ab 2020 bis 10 cm (habe gepostet).

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Offline siran

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3447 am: 23. März 2015, 20:08:13 »
Danke,Jura, für den Link zu den dynamischen Operationenen von Sojus bei der Landung.

Gruß
Siran

McFire

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3448 am: 23. März 2015, 21:01:30 »
Naja, ich dachte nur, weil es bei den Sats Probleme gab.
 
Ich fragte ja nach Stabil. Darunter verstehe ich - alle geplanten/erforderlichen Sats oben und auf Position und keine Einschränkungen/Mängel.

Das mit der Genauigkeit hab ich schon gelesen und glaub ich ja. 

Jura

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #3449 am: 24. März 2015, 09:00:44 »
Neue touristische Flüge

Um den Ausgleich für den Rückgang der Nachfrage nach bemannten Sojus Raumschiffen zu kompensieren, sind ab 2018 zu erwarten, wird RKK Energija neue Kurzzeitmissionen auf kommerzieller Basis zu ISS Aufnehmen, so die Information im neuesten Quartalsbericht des Unternehmens.

Darüber hinaus heißt es in Dokumenten, erhöht der Weltmarkt das Risiko einer Verringerung der Nachfrage nach russischen bemannten Sojus Raumschiffen ohne Verbesserung ihrer technischen und wirtschaftlichen Merkmale, da neue hochmoderne Raumschiffe in den USA zum Einsatz kommen.

Im Herbst könnte Roskosmos noch einen Vertrag mit der NASA für den Transport einer Besatzungen zur ISS für 2018 unterzeichnen. Dieser Vertrag kann der letzte seiner Art sein, da ab 2018 Dragon und CST-100 zum Einsatz kommen.

http://ria.ru/space/20150324/1054102297.html

Ja, die russischen Kosmonauten werden darüber aber nicht erfreut sein.