In den letzten Tagen, speziell 10. und 11. September, fanden mehrere Treffen
bei dem russische Ministerpräsidenten Dimitri Medwedew. Verantwortlich für Raumfahrt,
dem Vizepremier Dmitri Rogosin, der auch den militärisch-industrielle Komplex betreut,
POPOVKIn, Chef Roskosmos, und weiteren Vertretern statt.
Hier eine kurze Zusammenfassung:
- MEDWEDEW verlangt eine konsequente Umsetzung der Strukturreform der russischen Raumfahrt,
insbesondere die Installation eines neuen Qualitätsmanagements.
Dafür soll das Personal von ROSKOSMOS (Forderung POPOWKIN) mit 200 Mann aufgestockt werden.
Ziel: Persönliche Übernahme der einzelnen Qualitätsbereiche.
"Dies ist ein monetäres Haftung, und es ist die einzigste Möglichkeit und der einzige Weg,
um die Qualität und Zuverlässigkeit der Produkte zu kontrollieren und zu garantieren"
Weiter stellt MEDWEDEW fest:"Geld zu haben ist schön, nur ist es seltsam (schade), dass ein Teil davon
vom Winde verweht wird, im wahrsten Sinne des Wortes..."
In den letzten 5 Jahren wurde die Finanzierung des Sektors 3 mal erhöht und beträgt in Zukunft
670 Milliarden Rubel.
- ROGOSIN nimmt POPOWKIN in die Pflicht, die Strukturreform der russischen
Raumfahrtindustrie bis 2016 abzuschließen. Weiterhin sollen Führungskräfte (der Firmen)
überprüft werden und ihre Qualifikation zertifiziert werden.
POPOWKIN muss bis Ende 2012 ein komplett überarbeitetes Dokument über die Ziele der
russischen Raumfahrt bis 2030 vorlegen, abgestimmt mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium.
Rogosin sagte in einem Interview mit VESTI: "Mit dem Potential der russischen Raumfahrt
muss es ein Wettbewerb in der Raumforschung geben, bei dem Russland eine überragende
Rolle spielt. Dabei setzt er auf die Errichtung einer bemannten Mondbasis. Erster Schritt sollen
LUNOCHOD 3 und 4 sein, mit Aktionsradius von 30 km. Sie sollen 5 Jahre in der Polarregion
arbeiten und dabei 5 bis 7 Kapseln mit Bodenproben zu einer Rückkehrsonde bringen.
- POPOVKIN bemängelt die personelle Besetzung ROSKOSMOS (Zusage 200 Stellen) und
bringt die Überalterung der Führungskräfte, z.B. bei KRUNITSCHEV, ins Spiel.
Die Arbeiten zur Strukturreform laufen auf Hochdruck und können 2016 abgeschlossen werden.
Bis Ende des Jahres wird ein Dokument vorgelegt, dass die "Meinungsverschiedenheiten"
mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium darstellt, sowie Lösungen zeigt.
Es ist (war) eine ziemlich große Flut von Dokumenten und Pressemitteilungen - ich hoffe,
dass der Inhalt einigermaßen verständlich zusammengefasst ist...
Noch zur BRIZE-M:
nach Meldungen am 14.09. ist das Problem ein "Drosseleinheit" in den Treibstoffleitungen.
Dies wurde bei neuen Tests mit bis jetzt noch nicht verfolgten Betriebsparametern festgestellt.
Die Einheiten werden jetzt bei allen Stufen ausgetauscht.