Russische Raumfahrt

  • 4729 Antworten
  • 1400971 Aufrufe

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1225 am: 12. Juli 2011, 12:45:16 »
Das ist mir schon klar, Daniel ;D

Aber weißt du, wie viele Posts zu dem Thema in diesem Thread rumliegen, die man hier ausgliedern könnte? Und das kann ich nicht ;)

*

Online Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6770
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1226 am: 12. Juli 2011, 12:55:49 »
Das ist mir schon klar, Daniel ;D

Aber weißt du, wie viele Posts zu dem Thema in diesem Thread rumliegen, die man hier ausgliedern könnte? Und das kann ich nicht ;)

Dafuer bin ich ja dann da. ;)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1227 am: 12. Juli 2011, 13:47:57 »
@ websguid

Zitat
Nun zur Start-Rakete: Dabei handelt es sich um eine als Satellitenträger vermarktete Topol/SS-25/RS-

danke für deine Info.

Ja, es handelt sich nur um Angara Startkomplex mit der Start Rakete. Es sollen aber, habe schon gepostet, bis 4-7 Startkomplexe entstehen.

Zitat
Wir sehen daran also, dass Wostochny wirklich nur ein neues Etikett für Svobodny ist

Nein, so würde ich es nicht sehen. Es handelt sich um ein gigantisches Projekt mit einer sehr grosser Stadt. Von dem Kosmodrom werden auch nukleare Raumschiffe und Raumfahrer zum Mond, Mars und noch weiter starten.

Ob der Swobodny später auch weiter genutzt wird, bin mir nicht sicher.

Zitat
PS: Könnten wir nicht so langsam mal einen Thread für Wostochny eröffnen

Ja, es wäre sinnvoll die ganze Post und Videos zu WOSTOCZNYI Kosmodrom verschieben.


Gruss Bernard7

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1228 am: 12. Juli 2011, 13:57:44 »
Zitat
Wir sehen daran also, dass Wostochny wirklich nur ein neues Etikett für Svobodny ist

Nein, so würde ich es nicht sehen. Es handelt sich um ein gigantisches Projekt mit einer sehr grosser Stadt. Von dem Kosmodrom werden auch nukleare Raumschiffe und Raumfahrer zum Mond, Mars und noch weiter starten.
Das widerspricht meiner Aussage ja nicht ;) Swobodny sollte schließlich ursprünglich mal Baikonur komplett ersetzen und war ähnlich groß angelegt wie Wostochny jetzt. Letztlich gabs da dann nur die Start-Rampe (die eingezeichnete SK RN Start Nr.5) für orbitale Flüge. Position und Größe von Wostochny entsprechen halt in etwa Position und Größe der ursprünglichen Svobodny-Planung, allerdings sind mittlerweile andere Raketen eingeplant.

*

Offline max-q

  • ****
  • 367
    • Olafs Raumfahrtkalender
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1229 am: 12. Juli 2011, 23:00:51 »
Na ja, für einen Startkomplex für die Start-1 Rakete braucht es nicht viel. Eine betonierte Fläche, notfalls tut's auch eine ebene Wiese...
Die Start ist eine mobile Rakete, die von ihrem geländegängigen Startfahrzeug gestartet wird. (siehe z.B. hier: https://images.raumfahrer.net/up015227.jpg)
Was mich wundert ist, dass die Start überhaupt wieder zum Einsatz kommen soll. In Svobodny hatte sie keine große Karriere. Zudem sind Feststoffraketen wegen ihrer hohen Beschleunigung nicht für alle gewichtsmäßig passenden Nutzlasten geeignet. Ursprünglich hatte das Entwicklungsbüro beim Moskauer Institut für Wärmetechnik davon geträumt, die Start in Serie zu fertigen. Ich meine mich zu erinnern, dass Putin das Projekt vor Jahren dann aber gestoppt hatte, angesichts der Probleme bei der Modernisierung der russischen Atomwaffen. Aus dem MIT stammt nämlich auch die von Fehlschüssen geplagte Bulawa. Putin hatte recht drastisch deutlich gemacht, dass man im MIT erstmal die Bulawa zum Fliegen bringen sollte, bevor man Kapazitäten auf die Start verschwenden durfte. Weiss jemand ob, und wenn ja, wann, sich diese Situation geändert hat?
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1230 am: 12. Juli 2011, 23:29:15 »
Die Start hat nach meinem Wissen ein ziemlich hohe Nutzlast, leidet aber offenbar an einer kleinen Nutzlasthülle. Aber vielleicht betrachtet man die Rakete wieder mit Potenzial.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1231 am: 12. Juli 2011, 23:41:18 »
Vielleicht will man die Start aber auch gar nicht mehr verwenden, sondern nutzt nur das bereits partiell erschlossene Areal für die Angara-Startanlagen? ::)

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1232 am: 13. Juli 2011, 11:02:32 »
Hallo,


bei einem Zusammentreffen der russischen Raumfahrt-Verantwortlichen wurde auch über die zukünftigen Aufgaben und Pläne bei der Erforschung des Weltraums beraten.

Eines dieser Projekte ist die gaplane Lunnaja orbitalnaja stancja, LOS, oder in deutsch - eine  bemannte orbitale Mondstation. Dazu auch das untere Bild.

 


Im Zusammenhang mit den bemannten Plänen wurde auch über zukunftige schwere Träger gesprochen. Das untere Bild zeigt den Jenisej-5 Träger.

 


Es wurde auch ein Amur-5 Träger vorgstellt, unteres Bild.



Über die technischen Daten zu schreiben wäre aber etwas zu früh. Nur so, in der russischen Wiki sind die beiden Träger, ohne Eintrag, auch schon vorgemerkt.

Quelle: Ukrainische Presse und Raumfahrtforum.


Gruss Bernard7


Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1233 am: 13. Juli 2011, 11:11:35 »
Hallo,

das Bild der LOS konnte ich nicht posten, werde aber später nachreichen.

Das erste Bild zeigt eine Darstellung eines bemanten Fluges zum Mond.

Auf der russicher Wkipedia, neben Jenisej sind noch Newa und Onega Raketenträger vorgemerkt.

Gruss Bernard7
« Letzte Änderung: 13. Juli 2011, 16:34:32 von Bernard7 »

knt

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1234 am: 13. Juli 2011, 21:13:35 »
Die Onega war eine von Energija im Rahmen des Klipper-Projektes vorgeschlagene Weiterentwicklung der Sojus mit rund 15t LEO. Seid dem Sewastjanow und sein Klipper abgesägt wurde, und man die Entwicklung der Rus-M begonnen hat, hat Onega meiner Meinung nach nur noch eine historische Relevanz. Selbst wenn man davon ausgeht das die Sojus 2 noch weiter entwickelt wird, würde ein solches Projekt einen neuen Rahmen und Namen bekommen.

Wir müssen auch bei "den Russen" zwischen Roskosmos-Projekten / Visionen und solchen der Raumfahrtindustrie unterscheiden. Wenn Boeing sich eine Rakete ausdenkt, machen wir das ja auch nicht zu einem offiziellen NASA Projekt. Zwar ist die Raumfahrtindustrie in Russland im Staatseigentum, dennoch gibt es aber eine weitreichende "kreative Freizügigkeit" für RKK Energija und Co. Das ist natürlich auch gut so.

Von einem Träger mit dem Namen Newa habe ich noch nichts gehört - hat jemand nähere Informationen zu Nutzlast, Triebwerken, etc?

Ich hoffe Roskosmos lässt die Finger von Trägern mit mehr als 50t LEO Nutzlast. Meiner Meinung nach ziemlich nutzlose Gefährte, da man an an einer Schlepper-Infrastruktur arbeitet.

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1235 am: 13. Juli 2011, 21:20:00 »
Hallo,

für alle die sich besonders intensiv für die sowjetische Raumfahrt interesieren, finden auf der folgende Seite einzigartige Dokumente, Bilder, technische Daten, und fast sämtliche Namen von all den Menschen die beim Aufbau des raketen-kosmischen Komplexes beteiligt waren.

Das ganze umfangreiche Material wurde aus dem russischen Buch, "Raketno-kosmiczeska korporacja ENERGIA imeni C. P. Koroljewa" entnohmen.   





Für mich persönlich ist das eine Bibel der sowjetischen Raumfahrt von 1946 bis 1996. Bei der Betrachtung der Seiten wird eine 1280 *800 Auflösung empfohlen. Nach dem durchscrollen, um weiter zu kommen, am Ende auf dalee   klicken.
 

Quelle: http://epizodsspace.airbase.ru/bibl/energia46-96/01.html


Gruss Bernard7

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1236 am: 13. Juli 2011, 21:46:20 »
Hallo,

Zitat
Ich hoffe Roskosmos lässt die Finger von Trägern mit mehr als 50t LEO Nutzlast

eine von den sehr schweren Raketen, Jenisej-5, soll von Chrunischew kommen. Es handelt sich um Träger mit bis zu 150 Tonnen Nutzlast.

Zitat
Meiner Meinung nach ziemlich nutzlose
Zitat
Gefährte, da man an an einer Schlepper-Infrastruktur arbeitet.

Die Aussage ist für mich nicht verständlich. Für bemannte Flüge zum Mond, Mars und Bau von bemannten Basen ist so ein Träger, in Verbindung mit nuklearen Raumschleppern, von essentieller Bedeutung. Für den Bau eines Marsraumschiffes, wobei nach russischen Aussagen bis 500 Tonnen wiegen kann, kommen sehr schwere Raketen aber auch kleinere zum Einsatz. So zumindest die russischen Aussagen. Für solche Projekte gibt es auch keine andere Alternative.


Gruss Bernard7   


 

runner02

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1237 am: 13. Juli 2011, 22:14:00 »
Beim ersten Bild im Beitrag 1232 werden 3 Starts aufgezeichnet, ''Schema einer pilotierten (=bemannten) Mond Expedition''

3 Starts für einen Mondflug - ziemlich viel.... ??

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1238 am: 13. Juli 2011, 22:26:17 »
Nö eigentlich nicht, da dieser Mondflug halt auf die ganz großen Kaliber als Trägerrakete verzichtet. Für den gleichen Flug hätte man im Constellation-Programm eine Ares V und eine Ares I (zusammen 210t in den LEO) gebraucht. Ob man nun zwei statt drei Starts macht ist nicht wirklich eine große Einsparung ;)

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1239 am: 13. Juli 2011, 22:44:02 »
Hallo,

Zitat
3 Starts für einen Mondflug - ziemlich viel.... ??

es handelt sich um eine schematische Darstellung in Verbindung mit der  Errichtung einer bemannten LOS .
Fakt ist, die Kosmonauten starten auf RUS-M Träger und in Erdorbit erfolgt die  Kopplung mit einen anderen grossen Modul/Raumschlepper der sie zum Mond bringt.

Die LOS  ist eine sehr grosse modulare Station, mit der Möglichkeit bis zu 4 Rumschiffe aufzunehmen.

Gruss Bernard7

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1240 am: 13. Juli 2011, 22:56:43 »
sehr groß - übertreib mal nicht ;)

LOS ist tatsächlich nicht viel mehr als Andockstelle und Lagerraum, 30-40t schwer. Groß wird die nur, wenn Raumschiffe angedockt sind ;)

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1241 am: 13. Juli 2011, 23:05:29 »
Hallo,

Zitat
sehr groß - übertreib mal nicht

na gut, aber ich stehe auf grosse Sachen, Module, Raketen... und die sind immer effizienter.


Gruss Bernard7
 

knt

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1242 am: 14. Juli 2011, 22:51:49 »
Die Aussage ist für mich nicht verständlich. Für bemannte Flüge zum Mond, Mars und Bau von bemannten Basen ist so ein Träger, in Verbindung mit nuklearen Raumschleppern, von essentieller Bedeutung.
Große Raketen sind nicht IMMER effizienter, sondern nur dann wenn sie ausreichend ausgelastet sind. Vielleicht macht folgende (fiktive, aber zumindest in der Grundaussage nicht ganz unrealistische Ungleichung) meine Aussage verständlicher:

500t (Nutzlast der Mission) / 50t (Nutzlast eines Trägers = 10 Starts * 50mil (Startkosten) = 500mil + niedrigere Entwicklungskosten & hohe Auslastung in sonstigen Missionen < 500t / 100t = 5 Starts * 100mil = 500mil + hohe Entwicklungskosten & niedrige Auslastung in sonstigen Missionen.

Wenn man sich dann noch die Lebenszeit eines solchen 500t Missionskomplexes anschaut - konservativ geschätzt 10 Jahre, progressiv 20 Jahre - dann wird deutlich das eine Schwerlastrakete nutzlos ist.

Ich gehe noch einen Schritt weiter: Die Forderung nach einer neuen Schwerlastrakete ist der Grund weshalb wir auf absehbare Zeit keine bemannte Mars / Mond / NEO Mission sehen werden.

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1243 am: 14. Juli 2011, 23:49:07 »
Hallo,

Zitat
eine Schwerlastrakete nutzlos ist.

wir können doch nicht, um eine ständige bemannte Mondbasis zu Versorgen, jede Woche eine mini Rakete starten. Die Aussage ist nicht sachlich und fundiert. Es geht immer um die Transportkosten einens Energiesystems. Warum wurde auch die Vulkan entwickelt ? Schaue nach in die Bücher der russischen Chefentwickler, dazu die Aussage des Kosmonauten und Konstrukteurs Dr. Feoktistow und zu der geplanten
150 Tonnen Rakete die Aussage von den stellvertreter von Roskosmos.

Öltanker wurden auch immer grösser gebaut, um so die Transportkosten drastisch zu senken. Die heutigen Nutzlastkosten liegen bei Shuttles über 15 000 Dollar je kg. Die Politik hat aber so gewohlt. Bei Falcon Hawey, mit 50 Tonnen Nutzlast, sollen die Kosten 2000 Dollar je kg betragen. Selbst beim Bau der ISS mit einer 100 Tonnen Rakete, hätten wir eine Ersparnis von weit mehr als 15 Milliarden Dollar.

Gruss Bernard7



Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1244 am: 15. Juli 2011, 00:53:16 »
Hallo,

Zitat
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Die Forderung nach einer neuen Schwerlastrakete ist der Grund weshalb wir auf absehbare Zeit keine bemannte Mars / Mond / NEO Mission sehen werden


dazu möchte ich folgendes sagen. Wir sind hier im Thread russischen Raumfahrt. Es gibt also keine Forderung nach einer Schwerlastrakete. Die Russen haben andere Mentalität Sichtweisen und Pläne. Nach Jahren der Perestrojka erstarkt jetzt  Russland, was auch die Grundlage für ambitionierte Pläne ist. Dazu zählen auch die Flüge zum Mond, Mars usv. Grundlage dazu ist die Schwerlastrakete in Verbindung mit neuartigen Antriebssystemen. Für die Russen ist so ein Träger eine Normalität und keine Forderung.

Habe schon gepostet, das so ein Antiebssystem wäre in der Lage, 10 Jahre lang eine Ständige Erde- Mars-Erde Verbindung zu gewärhrleisten.

Die Russischen Weltrumausgaben, in Vergleich zu USA, sind gar nichts. Deshalb um so mehr geht es bei ihnen um die Senkung der Transportkosten und um sehr effiziente Energiesysteme (nukleare Triebwerke). Damit, laut Lapota, haben wir die Möglichkeit die Nutzlast zu GEO zu verdreifachen bei gleichzeitiger Senkung der Transportkosten um 50 Prozent.


Gruss Bernard7.

*

Offline KSC

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 7826
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1245 am: 15. Juli 2011, 10:01:59 »
Hallo,
Für die Russen ist so ein Träger eine Normalität und keine Forderung.
geplante Normalität sollte man vielleicht sagen  ;)

Aussagen wie "mehr Nutzlast zum halben Preis" gab es mehr als genug, von unterschiedlichen Seiten. Man sollte ein gesundes Maß an Skepsis behalten, Pläne werden nie genau so umgesetzt, wie sie kolportiert werden und propagierte Kostenersparnisse sind in diesem Business bisher immer durch Unvorhergesehenes zum großen Teil wieder aufgefressen worden.
Man sollte nicht den Fehler machen und Pläne und Modellrechnungen zu Kosten als gegebene Fakten hin nehmen.
Und was nukleare Treibwerke betrifft, sehe ich diese nicht, weder heute noch in 50 Jahren. Keiner will ernsthaft bemannt zum Mars, auch die Russen nicht.

Gruß,
KSC

Offline Hegen

  • ****
  • 335
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1246 am: 15. Juli 2011, 10:09:45 »
Kleiner Widerspruch: Keiner kann zur Zeit zum Mars. Die Kapazitäten sind alle irgendwo gebunden (Kriege, Wiederaufbau der Infrastruktur).
Gruß
Hegen

runner02

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1247 am: 15. Juli 2011, 10:31:06 »
Zitat
Kleiner Widerspruch: Keiner kann zur Zeit zum Mars. Die Kapazitäten sind alle irgendwo gebunden (Kriege, Wiederaufbau der Infrastruktur).

Da muss ich gegenhalten...

US-Kriege verschlingen fast 2 Mrd $ pro Tag. Könnte man da 10-25% umschichten auf die Raumfahrt, wär man in wenigen jahren am Mars (der limitierende Faktor ist dann die Entwicklung eines Heavy-Lifters.)

Nur, dazu fehlt der Wille. Wo ein Wille, da auch ein Weg.

Bernard7

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1248 am: 15. Juli 2011, 10:58:42 »
@ KSC

Zitat
Und was nukleare Treibwerke betrifft, sehe ich diese nicht, weder heute noch in 50 Jahren. Keiner will ernsthaft bemannt zum Mars, auch die Russen nicht.


Die Aussage ist für mich absolut nicht verständlich und entspricht in keiner Weise der russischen Mentalität und Denkweise und dem Forscherdrang des Menschen sowieso.


Gruss Bernard7


*

Offline KSC

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 7826
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1249 am: 15. Juli 2011, 11:41:10 »
Das ist keine Frage von Mentalität oder Denkweise, sondern von Fakten.
Schon in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat man sowohl bei den Russen als auch bei den Amerikanern an einem Nuklearantrieb gebastelt. Auch damals sprachen alle vom bemannten Marsflug. Weit geführt hat das nicht, auf beiden Seiten nicht.
Außer Ankündigungen sehe ich dazu nirgends ein konkretes Projekt mit konkretem Vorhaben mit Zeitplan, Budget und einer nennenswerte Anzahl von Leuten die daran arbeiten.

Was den Forscherdrang betrifft, sollte man meiner Meinung nach in der russischen Raumfahrt den Fokus auf die viel gepriesene russische Nachhaltigkeit richten.
Wenn man wirklich zum Mars wollte, dann müsste man jetzt mit unbemannten Orbitern, Landern und Rovern Pionierarbeit leisten, statt über einen Nuklearantrieb zu schwadronieren.
Die letzten russischen Marssonden vor 15, bzw. 23 Jahren waren komplette Fehlschläge.
Fobos-Grunt hatte jahrelange Verzögerungen wurde sehr schlecht finanziert und das Startdatum ist noch immer eher ungewiss. Konkrete Pläne für eine Folgemission kenne ich nicht...das lässt für eine nuklear getriebene bemannte Mission, geschweige den für einen Pendelverkehr zum Mars nichts Gutes ahnen.

Der Weg zum Mars führt nur über kleine finanzierbare und technisch realisierbare Schritte, nicht über futuristische Ankündigungen, denen die technischen und vor allem die finanziellen Grundlagen fehlen.

Gruß,
KSC