ESA

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Führerschein

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #525 am: 06. Januar 2014, 13:54:30 »
"...sowas muß her" war auch ganz allgemein gedacht. Egal , wer es macht.

Ich denke dabei an ein "Gerät", was auch mal einem untrainierten oder körperlich nicht so kernigen Wissenschaftler zur Arbeit "da oben" bringen könnte. Der aber aufgrund seiner Kenntnisse zehnmal effektiver und damit kostengünstiger (!) an einem Experiment arbeiten könnte als ein Astronaut. Die müssen das ja immer noch obendrauf getrichtert kriegen auf ihr Training und werden dann womöglich noch gestört durch unvorhergesehene Geschehnisse/Havarien.
Und gleichfalls wäre dann ein sanfter Rücktransport möglich, mit evtl. auch empfindlichen Versuchsergebnissen.
Wissenschaftliche Arbeit im All kann so wie jetzt nicht weitergehn bzw. auf lange Sicht kostengünstig sein.

Das ist auch beim Dragon kein Problem, sobald die Triebwerkslandung erprobt ist. Die G-Kräfte sind weder beim Start noch bei der Landung ein Problem. Nur beim Abort treten Kräfte auf, die kritisch sein können. Das ist aber bei allen so. Das wichtigste Auswahlkriterium wäre das Gleichgewichtsorgan. Nicht jeder kommt mit der Schwerelosigkeit zurecht. Aber ist schon richtig, die ESA wird wohl kaum Dragon einkaufen, selber schuld. ;)

McFire

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #526 am: 06. Januar 2014, 14:29:32 »
Ja, das stimmt freilich - eine Dragon, innen komfortabel und mit softer Landung könnte mal was werden...

Rugoz

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Re: ESA
« Antwort #527 am: 06. Januar 2014, 14:41:57 »
Zitat von: GG
Hast Du beim ATV auch die Entwicklungskosten mit eingerechnet?

Nein, hab ich nicht. Wobei natürlich auch Orbital ($288m) und SpaceX ($396m) im Rahmen von COTS Entwicklungsgeld bekommen haben. Bei ATV lag der Betrag aber mit $1350m deutlich höher.

Zitat von: Führerschein
Aber ist schon richtig, die ESA wird wohl kaum Dragon einkaufen, selber schuld.

Meine Steuergelder einer amerikanischen Firma in den Arsch buttern? Soweit kommts noch. Ausserdem könnte man auch bei den Russen einkaufen.

Finde es ausserdem sinnvoll, dass ESA das Orion Servicemodul entwickelt anstatt weitere ATVs zu fliegen. Die Aufgabe einer Raumfahrtbehörde sollte es schliesslich sein Knowhow zu entwickeln, im Falle der ESA natürlich in Europa.

Führerschein

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Re: ESA
« Antwort #528 am: 06. Januar 2014, 14:50:22 »
Zitat von: Führerschein
Aber ist schon richtig, die ESA wird wohl kaum Dragon einkaufen, selber schuld.

Meine Steuergelder einer amerikanischen Firma in den Arsch buttern? Soweit kommts noch.

Wie ist es mit Dream Chaser?

tobi

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Re: ESA
« Antwort #529 am: 06. Januar 2014, 14:51:49 »
Zitat von: Führerschein
Aber ist schon richtig, die ESA wird wohl kaum Dragon einkaufen, selber schuld.

Meine Steuergelder einer amerikanischen Firma in den Arsch buttern? Soweit kommts noch. Ausserdem könnte man auch bei den Russen einkaufen.

Also lieber in die Hände von korrupten Leuten in Russland buttern? ;D
http://en.wikipedia.org/wiki/File:World_Map_Index_of_perception_of_corruption.svg

Rugoz

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Re: ESA
« Antwort #530 am: 06. Januar 2014, 15:08:18 »
Zitat von: Führerschein
Wie ist es mit Dream Chaser?

Nein, wieso auch? Wenn man den Service will kann man auch bei NASA oder den Russen mitfliegen (und bezahlen tut man mit einer Eigenentwicklung wie z.B. dem Orion Servicemodul). Ansonsten entwickelt man was in Europa.

Zitat von: tobi
Also lieber in die Hände von korrupten Leuten in Russland buttern?

Nein, genauso wenig.

tobi

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #531 am: 06. Januar 2014, 15:11:53 »
Der Sojuspreis hat sich von Kourou ja verdoppelt gegenüber Baikonur. Die Russen machen also deutlich mehr Geld als vorher. Wo landet dieses Geld wohl?

a) Höhere Löhne für die Mitarbeiter
b) es verschwindet auf ominöse Weise
c) es wird für zukünfige Entwicklungen benutzt.

Tja jeder denke, was er für wahrscheinlich hält.

Re: ESA
« Antwort #532 am: 06. Januar 2014, 15:20:33 »
Meine Steuergelder einer amerikanischen Firma in den Arsch buttern? Soweit kommts noch. Ausserdem könnte man auch bei den Russen einkaufen.

Ist doch völlig egal, wer das Geld einschiebt. Europa sollte sowas selber entwickeln und bauen, subventioniert aber lieber den Rest der Welt. Irgendwie logisch, das gesamte europäische Wirtschaftssystem beruht mittlerweile auf Subventionen.  :-X
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Führerschein

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Re: ESA
« Antwort #533 am: 06. Januar 2014, 15:26:40 »
Meine Steuergelder einer amerikanischen Firma in den Arsch buttern? Soweit kommts noch. Ausserdem könnte man auch bei den Russen einkaufen.

Ist doch völlig egal, wer das Geld einschiebt. Europa sollte sowas selber entwickeln und bauen, subventioniert aber lieber den Rest der Welt. Irgendwie logisch, das gesamte europäische Wirtschaftssystem beruht mittlerweile auf Subventionen.  :-X

Das sehe ich ganz ähnlich. Wer die Differenz einstreicht ist ziemlich unwichtig. Wichtig ist, daß die Sojus-Starts in Kourou so nicht helfen, bei sinkenden Startpreisen der Konkurrenz mitzuhalten.

Meine Meinung zu den Preisen ist, daß die Kosten in Russland steigen, weil sie Spitzenleute heute auch besser bezahlen müssen. Und Gründe, ausländische Starts hoch zu subventionieren, haben sie nicht. Sie haben reichlich eigene Starts. Einnahmen aus dem Ausland haben sie gebraucht nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
« Letzte Änderung: 06. Januar 2014, 18:57:13 von Führerschein »

Rugoz

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Re: ESA
« Antwort #534 am: 06. Januar 2014, 15:33:35 »
Zitat von: tobi
Der Sojuspreis hat sich von Kourou ja verdoppelt gegenüber Baikonur. Die Russen machen also deutlich mehr Geld als vorher. Wo landet dieses Geld wohl?

a) Höhere Löhne für die Mitarbeiter
b) es verschwindet auf ominöse Weise
c) es wird für zukünfige Entwicklungen benutzt.

Tja jeder denke, was er für wahrscheinlich hält.

Das mit der Soyuz find ich auch nicht so toll, allerdings nutzt Arianespace Soyuz ja in erster Linie kommerziell und da sollten sie freie Hand haben. Solange die Russen, Amerikaner etc. ihre eigenen Raketen bevorzugen sollten meiner Meinung nach Europa's Regierungsnutzlasten auf europäischen Raketen fliegen. Das gilt auch für die Deutschen (!).
Und Galileo natürlich, da ist ja inzwischen auch nichts mehr privat.

GerdW

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Re: ESA
« Antwort #535 am: 06. Januar 2014, 15:48:10 »
Zitat
allerdings nutzt Arianespace Soyuz ja in erster Linie kommerziell

Der einzige kommerzielle Kunde für die Sojus-ST ist O3b.
Starts in den GTO mit der Sojus-ST werden wir in nächster Zukunft sicher nicht erleben, die kleinen Satelliten braucht Arianespace dringend für die Ariane 5.

GG

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Re: ESA
« Antwort #536 am: 06. Januar 2014, 18:51:53 »
@Führerschein: Die Zitate bitte korrekt zuordnen. Das habe ich nicht geschrieben.

Man sollte nicht etablierte Firmen bezuschussen sondern Aufträge an Uni-Teams verteilen, die dann mit Geräten "von der Stange" Satellitentechnik entwickeln können. Das funktioniert in kleinem Maßstab bereits. So schwer ist ein Raumschiff auch nicht zu realisieren. Eine luftdichte Dose mit Klimatechnik, Lageregelung und Kühlsystem. Immerhin konnte man das bereits vor 50 Jahren. Abstands- und Geschwindigkeitsmesssysteme können z. B. bei Automobilzulieferern gekauft werden.

Das Problem bei den Etablierten ist: Man will nicht vorwärts kommen ("neue Welten entdecken") sondern überwiegend Geld "machen".

Bei Raketentechnik sieht das etwas anders aus, aber eigentlich muss man das Fahrrad auch hier nicht immer wieder neu erfinden.

High-End-Technik benötigt man nur bei wissenschaftlichen Geräten wie Teleskopen o.ä.

Führerschein

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Re: ESA
« Antwort #537 am: 06. Januar 2014, 18:57:59 »
@Führerschein: Die Zitate bitte korrekt zuordnen. Das habe ich nicht geschrieben.

Entschuldigung, ist korrigiert. Habe versehentlich den ersten Teil einer Zitatebene nicht gelöscht.

tobi

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Re: ESA
« Antwort #538 am: 07. Januar 2014, 00:07:02 »
Kaum ist man aus den Weihnachtsferien zurück, schon gibts die nächste Krisensitzung bei ESA/CNES/DLR/Arianespace und Co! Die letzten Krisensitzungen waren ja auch erst vor Weihnachten, hier nochmal der Hintergundartikel:
http://www.latribune.fr/entreprises-finance/industrie/aeronautique-defense/20140105trib000807891/quand-l-americain-spacex-et-son-lanceur-falcon-9-sement-la-zizanie-en-europe.html

tobi

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Re: ESA
« Antwort #539 am: 09. Januar 2014, 20:00:19 »
Das ESA Budget 2014:
https://twitter.com/pbdes/status/421349211917922305

Zitat
ESA budget 2014: EUR 4.1B ($5.5B), down 4.2% from 2013 on lower income expected from EU.

4,1 Milliarden Euro, 4,2% weniger als 2013.

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Offline roger50

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Re: ESA
« Antwort #540 am: 10. Januar 2014, 01:58:22 »
N'abend,

Das ESA Budget 2014:
4,1 Milliarden Euro, 4,2% weniger als 2013.

Beschämend. Einfach nur ein Trauerspiel..... >:( :'(

Gruß
roger50

Re: ESA
« Antwort #541 am: 10. Januar 2014, 02:28:21 »
N'abend,

Das ESA Budget 2014:
4,1 Milliarden Euro, 4,2% weniger als 2013.

Beschämend. Einfach nur ein Trauerspiel..... >:( :'(

Gruß
roger50

Da stimme ich dir zu roger  :(

Re: ESA
« Antwort #542 am: 10. Januar 2014, 09:11:09 »
Das ESA Budget 2014:
https://twitter.com/pbdes/status/421349211917922305

Zitat
ESA budget 2014: EUR 4.1B ($5.5B), down 4.2% from 2013 on lower income expected from EU.

4,1 Milliarden Euro, 4,2% weniger als 2013.

Muß man sich die USA denn überall zum Vorbild machen?  :(
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Offline tomtom

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Re: ESA
« Antwort #543 am: 17. Januar 2014, 23:20:02 »
Hier das ESA-Budget 2014 im Vergleich zu den Vorjahren.
mit Gewinnern und Verlierern

Titel200920102011201220132014
ECSA3.2065.2007.9005.8004.6002.700
GeneralBudget239.749211.400216.700190.300232.100231.500
Associated to General Budget  196.760196.700179.900221.500206.000210.800
Science434.449409.500464.800479.700507.900506.500
Earth Observation586.151708.400843.900861.400982.500915.900
Telecom319.459325.900341.300330.000314.300325.300
Navigation387.249714.000665.700720.700708.800630.200
Microgravity93.69679.9000000
Human Spaceflight386.958330.400410.900413.300398.600370.900
Robotic Exploration 115.505102.000129.400123.000138.600134.900
Launchers659.103566.600612.500578.000684.100617.400
Space Situational Awareness9.0009.90015.70015.40010.1009.100
Technology112.85584.800105.10081.00094.600146.800
Summe3.591.781   3.744.700   3.993.800   4.020.0004.282.1004.102.100
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Hendrik

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #544 am: 18. Januar 2014, 09:35:40 »
Dann gab es in den Vorjahren also immer wieder solide Steigerungen des Budgets. Insofern dürfte der Rückgang diesmal nicht so schlimm sein, insbesondere wenn es ein einmaliger Rückgang ist. Aber das weiß man erst wenn das Budget 2015 bekannt ist.

tobi

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #545 am: 19. Januar 2014, 17:26:34 »
Na warum ist denn das Launchers Budget zurückgegangen? Ich dachte wir arbeiten an Hochdruck an A5 ME und A6 bzw. der gemeinsamen Oberstufe?

Aber wahrscheinlich ist das auf erste Effizenzgewinne in Europa nach dem SpaceX-Schock zurückzuführen...

tobi

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #546 am: 20. Januar 2014, 19:04:01 »
Auf der ILA in Berlin soll es ein Event zu 50 Jahre europäische Raumfahrt geben (inklusive ELDO und ESRO Zeit):
http://www.esa.int/For_Media/Press_Releases/ESA_activities_in_2014_of_interest_to_media

1964-2014.

tobi

  • Gast
Re: ESA
« Antwort #547 am: 23. Januar 2014, 23:41:06 »
Gerade gibt es Proteste in der Ukraine für einen pro-europäischen Kurs. Sollte die Ukraine der EU beitreten (in 10 Jahren oder so), könnte die Ukraine auch der ESA beitreten und das immense ukrainische Wissen über Kerosin/LOX Antriebe/Stufen wäre in Europa für das Arianeprogramm verfügbar. Das wäre ein gigantischer Gewinn für das europäische Raumfahrtprogramm, sodass wir bei Ariane 7 was Gescheites machen könnten. :)

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Offline Schillrich

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Re: ESA
« Antwort #548 am: 24. Januar 2014, 07:09:05 »
Formal/technisch könnten sie auch heute der ESA beitreten. Das ist ja nicht an die EU gekoppelt.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline Ruhri

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Re: ESA
« Antwort #549 am: 24. Januar 2014, 08:39:47 »
Auf dem Weg dorthin ist die Ukraine auch bereits. Wie einige andere Staaten (z.B. Türkei, Zypern, Israel) hat die Ukraine einen Kooperationsvertrag mit der ESA geschlossen, der als Vorstufe zum Status als ECS-Staat (European Cooperating States) zu verstehen ist. Falls die Ukraine ECS-Staat wird, gilt folgendes:

Zitat
In dem Fünfjahresplan vereinbaren das beteiligte Land und die ESA die gemeinsamen Projekte. Für die Verhandlungen darüber sind maximal zwölf Monate vorgesehen. Die Firmen und Agenturen in diesen Ländern können sich daraufhin an Ausschreibungen beteiligen, um an Projekten der ESA teilzunehmen. Die Teilnehmerländer können sich bis auf das Basic Technology Research Programme an fast allen Programmen beteiligen. Auch ist die Abgabenbelastung geringer als bei einer Vollmitgliedschaft.
Quelle: Wikipedia

Von der EU dürfte die Ukraine um einiges weiter entfernt sein. Von daher gesehen wäre es also wirklich eine ganz schlechte Idee, die ESA zu einer Tochterorganisation der EU zu machen. Die EU sollte umgekehrt lieber mehr oder weniger weit bei der ESA einsteigen, um ihre Raumfahrtinteressen umzusetzen, z.B. als ECS-"Staat".