SpaceX - Diskussion

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Offline Duncan Idaho

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10250 am: 25. Juli 2020, 12:14:16 »
@McPhönix, ich verstehe die Bedenken von so vielen Sats im Orbit.
Aber wenn es einer versucht richtig zu machen dann ist das SpaceX.
Siehe Daten von Hugo.

Den Russen ist es sch.... egal, ob sich da was zerlegt.
Da gab es schon oft mit Passivierung der Oberstufen Probleme.
Andere alte Sats der USA natürlich auch.
Ich hoffe die Chinesen machen es besser.
Und auch die Inder sollten daran interessiert sein!

Es sind nicht die Sats die Probleme bereiten, es sind die kleinen Trümmerteile!
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10251 am: 25. Juli 2020, 12:41:03 »
Wenn auch nur ein grosser Sat crasched, gibt es tausende von kleinen Trümmerteilen!  :-\
Schneeball läßt grüssen! :P

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Offline Therodon

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10252 am: 25. Juli 2020, 12:46:40 »
Wieviel von dem Geld wird draufgehn für die Regulierung von Schäden und Beeinträchtigungen durch die 11926 (geplant ges 30000)

So kurz wie die geplante Lebensdauer von den Dingern ist quasi nichts was eigene Schäden angeht. Und für andere Objekte gibts eh kein Risiko

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10253 am: 25. Juli 2020, 13:51:30 »
Wenn auch nur ein grosser Sat crasched, gibt es tausende von kleinen Trümmerteilen!  :-\
Schneeball läßt grüssen! :P

So lange Staaten genau das Szenario z.B. in 800km bewusst herbeiführen, bin ich recht gelassen, was Kritik gegenüber SpaceX angeht. Bei den habe ich zumindest das Gefühl, dass sie sich was überlegen, wie sie den Mist wieder wegräumen können. Den Laden da oben vermüllt, hat jedenfalls im wesentlichen die staatliche Raumfahrt. Wieviel Stufen hat eigentlich SpaceX noch im Orbit?

Ansonsten sehe ich es wie Duncan, SpaceX ist net so doof, und lässt da oben ohne Sinn und Verstand 12000 Blechkaesten um die Erde kreiseln.

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Offline tomtom

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10254 am: 25. Juli 2020, 14:58:58 »
Zitat
Morgan Stanley said SpaceX has raised about $3.5 billion to date, and estimates about $50 billion of free cash flow burn from 2019 to 2032, before its satellite internet business, Starlink first generates free cash flow in 2033.

Das soll doch wohl hoffentlich 2023 heißen. Ich hab schon weitere Mails von Starlink erhalten. Da passiert aktuell schon was.

Nach kurzem Googeln, hab ich wahrscheinlich die Antwort: "Free Cash Flow" ist ein Begriff mit einer bestimmten Definition im Englischen Wirtschafts-Sprachgebrauch

https://www.investopedia.com/ask/answers/033015/what-formula-calculating-free-cash-flow.asp
Es ist wieviel Geld noch übrig ist von Einnahmen nach Kosten + Investitionen.

D.h. übersetzt: Bis 2032 werden 100% der Gewinne aus Starlink postwendend wieder in SpaceX-Aktivitäten investiert. Wenn das stimmt, dann sind die Investoren, die sich gefunden haben, ziemlich geduldig, bis sie Geld zurckkommen sehen....

Ach Gott. Ich hätte richtig lesen sollen. So ist das ja noch richtig optimistisch. Starlink soll bis 2033 die 50 Mrd. Dollar an Investitionen in SpaceX wieder einspielen. Ich dachte es war Starlink gemeint. Zu flüchtig gelesen,

Ich verstehe das aber anders. Starlink generiert erst 2033 einen positiven Cash-flow! Bis dahin soll SpaceX insgesamt einen Cash-flow von 50 Mrd. $ erreicht haben. Bis heute soll SpaceX insgesamt 3,5 Mrd $ Cash-flow erreicht haben. (Das wären also für die nächsten 12 Jahre im Schnitt ca. 2 Mrd $ Cash-flow pro Jahr).

Cash-flow hat erstmal nichts mit Gewinn zu tun. Es besagt nur, inwiefern die Einnahmen die laufenden Kosten decken. Investitionen (Abschreibungen) werden nicht berücksichtigt.

Wenn SpaceX einen positiven Cash-flow hat, heißt das nur, dass die Einnahmen die laufenden Ausgaben übersteigen. Ob und wann sich eine Investition rentiert hat, ergibt sich daraus nicht.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline wulf 21

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10255 am: 25. Juli 2020, 19:27:42 »
Cash-flow hat erstmal nichts mit Gewinn zu tun. Es besagt nur, inwiefern die Einnahmen die laufenden Kosten decken. Investitionen (Abschreibungen) werden nicht berücksichtigt.

bei free cash flow eben schon, wie aus dem Link, den ich geposted hab hervorgeht:
Zitat
The formula for free cash flow is:
​FCF=Operating Cash Flow − Capital Expenditures
where:FCF=Free Cash Flow​

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10256 am: 25. Juli 2020, 20:30:31 »
Habe ich ja auch nicht abgestritten. Positiv sehe ich zum Beispiel, dass sehr schnell kleinere Projekte realisiert werden, die sonst nie eine Chance bekommen hätten. Eine Chance für Startups. Andererseits, 100 kleine Satelliten für Rocketlab wäre ein riesiges Geschäft. Fleming hat vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass  small Sats und ride sharing Rocket lab Business ist, nicht SpaceX. Bei so einer enormen Anzahl an Ride Share Satelliten für SpaceX ist das Konzept offenbar so erfolgreich, dass der Markt leer gefegt wird. Gut für SpaceX, schlecht für den Rest. Ich traue Rocket Lab sehr viel zu, aber ohne Einnahmen wird man nicht ewig überleben. Deswegen das Lachende und das weinende Auge.

Ich stimm dir in allem zu. Auch das mit dem lachenden und weinenden Auge. Trotzdem ist es keine Kanibalisierung des Marktes durch SpaceX. Es ist absolut legal und legitim, ja sogar DAS Grundprinzip der Marktwirtschaft. Jeder kann seine Produkte/Dienstleistungen frei anbieten und jeder Kunde auch selber entscheiden, welchen Anbieter er wählt. Genau so wie SpaceX in das Marktsegment von RocketLab vordringen darf, darf auch RocketLab oder Blue Origin oder sonst irgend jemand eine Rakete der Falcon 9 Klasse bauen und am Markt anbieten.

Anders gesagt:
Die eigentliche Frage ist doch: Warum ist das Smallsat-Rideshare-Programm von SpaceX so erfolgreich (so dass es gegen Rocketlab überhaupt dominieren kann)? Wenns die Qualität der Dienstleistung ist, muss RocketLab seine Hausaufgaben machen. Wenns der Preis ist, muss RocketLab entweder mitziehen oder eben einen besseren Service anbieten um höhere Preise zu rechtfertigen.

Mane

Was ich dabei nicht ganz fair finde ist, daß SpaceX den Start bereits von der/den Hauptnutzlast(en) bezahlt bekommt, und dann für Ride Share locker Dumping-Preise anbieten kann, die wohl quasi nur die Zusatzkosten decken. Die Frage ist dann ob hier SpaceX nicht etwas verkauft, was ihnen gar nicht mehr gehört, da sie die Startkapazität ja bereits vollständig an die Hautpnutzlast(en) verkauft haben.

Der Mikrolauncher muss die gesamte Technik und Infrastruktur bereitstellen nur für die Kleinsatelliten. Bei SpaceX läuft das unter "ehda-"Kosten, die Technik und Infrastruktur sind Dank der Hauptnutzlasten "eh da" (sowieso vorhanden). Und vieles der SpaceX Infrastruktur ist auch durch die Startverträge für NASA und Militär finanziert worden, damit unterstützt die USA-Regierung quasi die Konkurrenz der privaten Industrie.

Ich habe keine Lösung, und ich mache SpaceX auch keine großen Vorwurf. Eher müssten die Hautpnutzlasten einen angemessenen Preisnachlass verlangen, wenn ihr Start auch für Ride Share benutzt wird. Aber was ist dann "angemessen" ? Welchen Schlüssel soll man da annehmen ? Alleine nach der Masse der Nutzlasten ist es sicher nicht ganz richtig. Kontoführungsgebühren richten sich ja auch nicht einfach nach dem Kontostand sondern bestehen aus einem fixen Pauschal-Beitrag und eventuell weiteren nutzungsabhängigen Gebühren.


... Eine Chance für Startups. ...
Mikrolauncher sind oft auch startups, und die werden de facto benachteiligt, obwohl das Vorgehen von SpaceX legal ist (ich bin kein Jurist)

Vergleichbar wäre wenn Arianespace mit Ariane 6 (wenn die mal fliegt) auch europäische Kleinsatelliten sehr günstig mitnimmt und damit Rocket Factory, IsarAerospace, usw. den MArkt wegnimmt.

McPhönix

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10257 am: 25. Juli 2020, 20:36:47 »
Wieviel von dem Geld wird draufgehn für die Regulierung von Schäden und Beeinträchtigungen durch die 11926 (geplant ges 30000)

So kurz wie die geplante Lebensdauer von den Dingern ist quasi nichts was eigene Schäden angeht.

Sorry, ich kapiers nicht - ich denke, da geht es um Bereitstellung einer ständigen Verfügbarkeit ?
Wenn man mit kurzer Lebensdauer rechnet, muß man die Anzahl doch permanent auf der Sat-Anzahl halten ? Also dauernd was nachschicken. Oder wie?

Was meinst Du mit
Zitat
Und für andere Objekte gibts eh kein Risiko

Kann ein MiniSat keinen Schaden anrichten, sei es auch nur durch umknicken einer Antenne ? Ein paar Kilo träge Masse stehen ja auch dahinter.
Und was ist mit bemannten Missionen? Die müssen den Kurs von 30000 Objekten zusätzlich berechnen, um ein Loch zu finden. Was ist wenns mal einen Fehler gibt und ein solch X-Kilo Paket nicht da ist wo es sein sollte?



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Offline tomtom

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10258 am: 25. Juli 2020, 21:26:57 »
bei free cash flow eben schon, wie aus dem Link, den ich geposted hab hervorgeht:
Zitat
The formula for free cash flow is:
​FCF=Operating Cash Flow − Capital Expenditures
where:FCF=Free Cash Flow​

Ich gebe dir Recht, aber was heißt das? Der erreichte Operative Cash Flow wäre dann 3,5 Mrd $ plus bisherige Investitionen. Das SpaceX viel investiert hat, steht außer Frage, die bisherigen Einnahmen lassen sich mit etwas Phantasie auch abschätzen, aber dann passen die Werte nicht zusammen. (Bin mir gerade aber nicht sicher, wie sich Kapitalerhöhungen im Cash flow auswirken, grundsätzlich würden Eigenkapitalerhöhungen, wie sie aktuell geplant sind, zu positiven Cash-flow führen.)

Außerdem irritiert mich, dass bei den 50 Mrd von burn gesprochen wird, es sich also möglicherweise um negativen Cash flow handelt?

Also, die Annahmen und die Datengrundlage - ich hab auch mal gegoogled.
Morgan Stanley hat eine hypothesische Bewertung von SpaceX vorgenommen, um aus einem geschätzten Cash flow einen aktuellen Unternehmenswert abzuschätzen.
Zitat
“We update our hypothetical [discounted cash flow] valuation range for SpaceX, valuing the company between [roughly] $200 million and $175 billion,” wrote the team of analysts in a Monday research report.
Sie sehen in SpaceX vier Unternehmen: Starlink 42 Mrd. Wert; Startbusiness 1 Mrd. Wert; Reise Punkt2Punkt 9 Mrd.; Deep Space Wert 0 $.

https://www.barrons.com/articles/how-much-is-spacex-worth-51595293625
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

Offline Hugo

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10259 am: 26. Juli 2020, 00:29:58 »
Die müssen den Kurs von 30000 Objekten zusätzlich berechnen,
Ja. Aber da ist per Software geht ist der zweite Wert For-Schleife nur etwas größer und die Software rechnet etwas länger. Aber ob die jetzt 5 Minuten oder 15 Minuten pro Tag rechnet dürfte zweitrangig sein.

um ein Loch zu finden.
Das Weltall ist riesig. Nur als als Beispiel: SpaceX möchte pro Orbit 22 Satelliten auf 72 Bahnen starten. Somit hat ein Satellit auf seiner Bahn einen Abstand von 1976 Kilometern bis zum nächsten Satelliten. Das ist etwas weiter als von Rom nach Kopenhagen.

Was ist wenn mal einen Fehler gibt und ein solch X-Kilo Paket nicht da ist wo es sein sollte?
Für diese Gefahr kann man die Wahrscheinlichkeit ausrechnen. Und ganz salopp gesagt: Wenn die Wahrscheinlichkeit eines Treffers kleiner ist als die, von einer Kokosnuss erschlagen zu werden, dann darf man Starten.




Offline Hugo

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10260 am: 26. Juli 2020, 00:49:55 »
Wieviel Stufen hat eigentlich SpaceX noch im Orbit?
Wenn ich richtig Zähle, sind es 22 Stufen.


Über 1000 Kilometer zähle ich 21 Stück. Und die 4 Streben von den Starlinks.


Unter 1000 ist es noch eine Falcon. (Die kleinere Falcon 1) (Und die 4 Befestigungs-Streben der Starlink 0.9er Satelliten, das sind jedoch keine "Stufen").


Ich habe einen Filter auf FALCON 1 R/B;FALCON 9 R/B;FALCON HEAVY R/B;FALCON 9 DEB gesetzt für die Grafik. Ich hoffe mal, ich habe hier keinen "Müll-Type" übersehen.

McPhönix

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10261 am: 26. Juli 2020, 01:22:56 »
Die müssen den Kurs von 30000 Objekten zusätzlich berechnen,
Ja. Aber da ist per Software geht ist der zweite Wert For-Schleife nur etwas größer und die Software rechnet etwas länger. Aber ob die jetzt 5 Minuten oder 15 Minuten pro Tag rechnet dürfte zweitrangig sein.

um ein Loch zu finden.
Das Weltall ist riesig. Nur als als Beispiel: SpaceX möchte pro Orbit 22 Satelliten auf 72 Bahnen starten. Somit hat ein Satellit auf seiner Bahn einen Abstand von 1976 Kilometern bis zum nächsten Satelliten. Das ist etwas weiter als von Rom nach Kopenhagen.

Was ist wenn mal einen Fehler gibt und ein solch X-Kilo Paket nicht da ist wo es sein sollte?
Für diese Gefahr kann man die Wahrscheinlichkeit ausrechnen. Und ganz salopp gesagt: Wenn die Wahrscheinlichkeit eines Treffers kleiner ist als die, von einer Kokosnuss erschlagen zu werden, dann darf man Starten.

Fast 2000 km Abstand hört sich gut an. Ich stelle mir also ein Netz vor, wo die Knoten mit den Sats besetzt sind. Und das Netz wird nicht bewegt, das wäre gemein ! Unterliegt auch keinen Störungen gleich welcher Art. Und daß die schon vorhandenen großen Sats auch eher noch Zuwachs kriegen, ignoriere ich. 
Nee ich kann da nicht mit...
( Furchtbar, diese Unbelehrbaren :D :D )

Was das uralte Beispiel mit der Kokosnuß betrifft - da gabs doch dieses Bonmot (find es leider nicht mehr) daß die Apolloastronauten noch bereit waren, sich von einer mathematischen Kokosnuß erschlagen zu lassen für den Ruhm und die Ehre Amerikas. Was heutige Astronauten auf keinen Fall mehr tun würden. Und richtig so. Weil die bemannte Raumfahrt einen jahrzehntelangen Imageverlust mit weitgehender Ausbremsung aller Bemühungen ertragen müßte.



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Offline Therodon

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10262 am: 28. Juli 2020, 08:32:11 »
SpaceX hat gestern ein Video zu ihren Raumanzügen auf Youtube hochgeladen. (hoffe das wurde nicht schon verlinkt und ich habs nur übersehen)


https://www.youtube.com/watch?v=4LMwKwcMdIg

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10263 am: 28. Juli 2020, 09:14:34 »
Gibt es irgendwelche Informationen ob SX auch an EVA-Anzügen arbeitet?

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10264 am: 28. Juli 2020, 09:39:33 »
Was das uralte Beispiel mit der Kokosnuß betrifft - da gabs doch dieses Bonmot (find es leider nicht mehr) daß die Apolloastronauten noch bereit waren, sich von einer mathematischen Kokosnuß erschlagen zu lassen für den Ruhm und die Ehre Amerikas. Was heutige Astronauten auf keinen Fall mehr tun würden. Und richtig so. Weil die bemannte Raumfahrt einen jahrzehntelangen Imageverlust mit weitgehender Ausbremsung aller Bemühungen ertragen müßte.

Bin mir da überhaupt nicht so sicher!
Zumindest die Astronauten von Test-Crew-Dragon, Test-Orion und Test-Starliner, Test-Starship und was da auch sonst noch kommen mag, sind sich durchaus der erhöhten Gefahren bewußt und nehmen sie in kauf.
Und eine jahrzehntelange Beeinträchtigung der bemannten Raumfahrt würde es auch heute bestimmt nicht geben. Kritik, Diskussionen und Verzögerungen, ja natürlich, aber auch Überprüfungen, Tests und Neuentwicklungen.
Die breite westliche Bevölkerung mag ängstlicher und vorsichtiger geworden sein (u.a. eine Folge des Wohlstandes!) (z.B. PKW-Bau und Versicherungswesen) aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß es auch heute noch treibende Kräfte gibt, für die ein Menschenleben nur Mittel zum Zweck ist, und genügend Menschen die bereit sind, ihr eigenes Leben für die *grössere Sache* , das *höhere Ziel* zu riskieren.
Menschen handeln nun mal in vieler Hinsicht irrational ( Risikosportarten, Rauschmittelkonsum, Coronaleugner usw.usw.)

Offline MarsMCT

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10265 am: 28. Juli 2020, 09:45:33 »
Gibt es irgendwelche Informationen ob SX auch an EVA-Anzügen arbeitet?

Sie arbeiten definitiv an allem, was sie für Mars brauchen. Ob dazu auch EVA Anzüge für den freien Weltraum gehören, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall Anzüge für die Mars-Oberfläche. Da passieren viele Dinge in Hawthorne, von denen wir nichts direkt hören.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10266 am: 28. Juli 2020, 19:00:29 »
Die werden sicher auch für EVAs im freien All tauglich sein, den es wäre ziemlich blöde wenn man irgendwo, z.B. bei den Solarpannelauslegern ein Problem hätte und das Ding nicht reparieren könnte?

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Offline Sensei

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10267 am: 28. Juli 2020, 19:07:35 »
"Tauglich" und zertifiziert sind zwei paar Schuhe.
Und nein, sie sind nicht für EVAs gedacht oder gemacht.

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10268 am: 28. Juli 2020, 21:46:06 »
Im von #Therodon verlinkten Video wird ausdrücklich erwähnt, daß die Anzüge "fester Bestandteil der Kapsel" sind. Also dürften sie wohl keinesfalls unabhängig davon funktionieren, bzw. für EVAs untauglich sein.
EVAs stellen auch ganz andere Anforderungen an so einen Anzug.
Ebenso wie Mond- und Mars-Anzüge wieder unterschiedlich konfiguriert sein müssen.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10269 am: 28. Juli 2020, 22:38:31 »
Das die in der Dragon genutzten Anzüge nicht für EVA brauchbar sind ist klar, nur wenn SpaceX eine Marsreise Plant, dann werden sie sicher nicht bei den Russen oder bei der US-Kunkurenz Anzüge kaufen, also wird man selber entwickeln was Tauglich ist. Zertifiziert müssten die sein wenn die NASA mitfliegen will und wenn müssen sie dann halt die Kohle für die Zertifizierung springen lassen.
Wird die NASA sobald Starship und Booster für eine Marsreise bereit ist einsteigen Wollen?
Na da würde ich meinen Hintern drauf verwetten.
Die können da kaum anders, den die mögliche Blammage nicht mitzufliegen, wenn es ein Erfolg wird, wäre gigantisch.
Ok das wird in jedem Fall schwer, in Anbetracht der Tatsache wie viel Kohle man mit Constellation, Orion und SLS in Zwischenzeit verbrant und was dabei rausgekommen ist.
So ein Erfolg würde vermutlich der ganzen US-Nation gut tun, natürlich nur wenn es diese dann überhaupt noch gibt.

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10270 am: 28. Juli 2020, 23:34:54 »
Die NASA entwickelt z.Zt. recht vielversprechende Anzüge für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke.
SX wird sich aber sicher nicht darauf verlassen, daß die auch rechtzeitig fertig werden.
Ausserdem haben sie bestimmt eigene Vorstellungen davon.
Anfangs wollten sie ja hauptsächlich die Raketen zur Verfügung stellen, aber dabei wird es sicher nicht bleiben.
Schon jetzt baut EM auch Fabriken, Raumschiffe, Motoren, Testanlagen, Startanlagen, Landeanlagen, Satelliten, Empfangsanlagen, Solarzellen, Elektrorover, Raumanzüge, Tunnelbohrmaschinen, Fahrzeugtunnel, Tunnelfahrzeuge, Batterien, Ladestationen und sicher noch mehr.
Ich bin sicher SX arbeitet auch an Raumstationen, künstlicher Schwerkraft, Behausungen für Mond und Mars und was halt sonst noch gebraucht werden könnte und nicht rechtzeitig oder nicht in der gewünschten Qualität von Anderen geliefert werden kann.

NASA wird wohl sicher nur allzugerne auch mit zum Mars fliegen wollen, ob das aber die zuständigen Zertifizierungsstellen erlauben werden, ist eine andere Frage.
Das ist ja gerade das Schöne daran, wenn man alles im eigenen Hause entwickelt und baut und auch finanziert!
Wenn du erst mal fertig bist, fliegste einfach los.
Und wenn es mal soweit ist, hat SX sicher auch seine eigenen *Spaconauten*

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Offline Therodon

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10271 am: 29. Juli 2020, 08:06:23 »
Wartet es erstmal ab. Musk sieht teilweise zwar immer so aus als würde er alles machen, aber ganz so willkürlich ist es wenn man genauer hinschaut auch nicht. Es muss nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich Sinn machen.

Möglich das man auch EVAs macht, allerdings sind damit auch viele Probleme verbunden. Zum einen braucht das ganze wieder endlos Genehmigungen. Weiterhin bindet man sich ein weiteres Risiko in punkto Lebenserhaltung von Astronauten ans Bein. Wenn überhaupt, würde es wohl maximal wieder ein Kooperationsprojekt mit der NASA. Ohne das die tiefen Einblick in sämtliche Entwicklungsstufen hat, würde da eh kein Mensch rein können.

Auf dem Mars wird, falls Musk es denn überhaupt schafft, auch für nen nicht kleinen Zeitrahmen keine SpaceX Mitarbeiter landen, wahrscheinlich nicht mal "einfache" Astronauten wie jetzt zur ISS gebracht werden.

Offline Kelvin

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10272 am: 29. Juli 2020, 10:28:23 »
Sie arbeiten definitiv an allem, was sie für Mars brauchen.

Das mag schon irgendwie stimmen, nur sollte man dabei das Wort "Arbeiten" näher spezifizieren. Der Umfang reicht intern (für optimistische Presseauskünfte) von einer von Elon hingeworfenen Bemerkung der Art -

"du wirst jetzt etwas mehr Zeit haben John, schau Dir auch mal an, ob man davon auch etwas für EVA's brauchen könnte"

- bis zu einer geschlossenen Expertengruppe mit klarer Zielsetzung, Terminen und eigenem Budget. In meinem "Eingangsfilter" bleiben solche schwammigen Aussagen vollständig hängen. Projekte als Eintrag in einer Liste gibt es in jedem Betrieb unendlich, entscheidend ist wohin welches Geld und Zeit gerade fließt.

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Offline alepu

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10273 am: 29. Juli 2020, 17:23:35 »
Ich habe doch nirgends geschrieben, daß SX in eigener Regie von der ISS aus eigene EVAs macht!
Aber ich bin mir sicher, daß sie bereits an eigenen EVA-Anzügen arbeiten.
Und wieso sollten auf den ersten bemannten Mars-Starships keine SX-Mitarbeiter mitfliegen?
Ich glaube im Gegenteil, daß bis dahin ein wohlausgebildetes SpaceX-Astronautencorps bestehen wird!
Es gibt genügend ehemalige NASA-Astronauten die jetzt in der freien Wirtschaft arbeiten.
Christofer Ferguson arbeitet schon seit Jahren für Boeing und wird, trotz seiner dann 59 Jahre, als 'capsule Commander' die erste bemannte CST-100 fliegen.
Gerade bei SpaceX werden in kürze nahezu ideale Bedingungen sowohl für erfahrene wie zukünftige Astronauten herrschen!
Eigene zertifizierte Raketen, eigene zertifizierte Raumkapseln, regelmässige Flüge zur ISS, beste Verbindungen zur NASA, eigene Mondflüge, eigene Starship-Raumstationen ( nicht zuletzt zum Training der Astronauten, hier auch sicher mit EVAs in den eigenen Anzügen !  ;) )
Natürlich immer vorausgesetzt, daß Crew-Demo jetzt wohlbehalten landet und sich Starship/SH wie geplant entwickelt, ist das Potential hier riesig. Mit ein bischen Phantasie und einem quentchen Glaube kann man hier einen Blick in die Zukunft tun der einen staunen läßt.
Und genau diesen Blick hat EM und genau dafür lebt er auch!

Und was sind bitteschön 'einfache' Astronauten?

Bob und Doug sind beide sicher 'mehrfache' Astronauten! Die sind nicht zum ersten mal da hoch geflogen und Bob hatte schon vor diesem Flug 6 EVAs!

Davon abgesehen werden natürlich die ersten Mars-Astronauten eine solide und weitgehende Sonder- und Spezialausbildung absolviert haben die nochmal weit über das hinausgeht was heutige Astronauten durchleben dürfen.
Aber warum sollte das für SX-Astronauten (natürlich in Zusammenarbeit auch mit der NASA) nicht möglich sein?
So bildet doch z. B. auch Indien seine zukünftigen Astronauten in Russland aus!

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #10274 am: 29. Juli 2020, 18:20:02 »
Falls die NASA bei einem bemannten Marsflug nicht mitmachen will, weil die Anzüge oder das Starship nicht zertifiziert ist bleiben sie eben daheim. Wenn der NASA das nicht passt kann sie auch gerne die Kohle auf den Tisch legen damit SpaceX das zusammen mit der NASA macht.
Aber Leute, die NASA wird einen Teufel tun die die Chance nicht ergreifen, so doof sind die nicht!
Die kennen SpaceX doch, das was sie machen wird fertig und funktioniert dann oft besser als erwartet.