SpaceX - Diskussion

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Offline roger50

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2975 am: 07. März 2014, 19:59:41 »
N'abend,


Schön, daß Musk mal realistischere Nutzlastzwerte bekanntmacht.... ::)

Daß F-9 mit SES-10 nur einen sub-synchronous Orbit erreichen kann (was auf Kosten von Lebensdauer des Satelliten/Treibstoffverbrauch zum Erreichen des GEO geht) wurde schon in den Beiträgen #2940-45 hier im Thread diskutiert.

Erstaunlich sind aber die Angaben zur Leistung der F-9H. 7.000 kg bei voller Wiederverwendung, vielleicht (bleibt zu beweisen) das doppelte bei Verlust des zentralen Moduls der Erststufe. Und auf der Homepage wird die Nutzlastkapazität der F-9H mit sage und schreibe 21.200 kg angegeben.....  8)

Papier ist eben geduldig. ;D

Gruß
roger50

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2976 am: 07. März 2014, 21:29:57 »
Bin mir da nicht so sicher, Roger.

Offizielle GTO-Nutzlastangabe für Falcon9:  GTO: 4,85t
Bei "voller" (?) Wiederverwendbarkeit (1. Stufe): 3,5t --> Nutzlasteinbuße von ca. 28%.......30% wurden im Vorfeld mal erwähnt. Passt doch schon einmal.
Allerding läge das wohl eher an den von Musk beschriebenen geplanten Effizienzsteigerungen. ::)

Offizielle GTO-Nutzlastangabe für Falcon Heavy (mit Crossfeed und ohne Wiederverwendbarkeit): GTO: 21,2t
Bei voller Wiederverwendbarkeit (drei 1. Stufen): 7t --> Nutzlastenbuße von ca. 67% (wow, das ist heftig).

Zuerst dachte ich, dass sich Musk hier auf die Leistung der Falcon Heavy ohne Crossfeed bezogen haben könnte und dann würden die 21,2t ohnehin nicht als Vergleich taugen. Die Tatsache, dass aber alleine die Opferung des Mittelcores +100% GTO-Nutzlast erbringen soll, passt dann aber nicht so richtig, oder? Könnte da der Crossfeed doch eine Rolle in den Überlegungen gespielt haben?
Jedenfalls wäre man dann ja schon bei 14t. Mit Opferung der Außenbooster und unter Annahme von +30% Einbuße analog zur Falcon 9 (ich fürchte nur irgendwie, das darf man beim Heavy-System nicht), wäre man immerhin schon bei 18,3t. Da fehlen nur noch 1,9t....sorry 2,9t zur offiziellen Angabe der Homepage.
Dass die Wiederverwendbarkeit allerdings so dermaßen an der GTO-Nutzlast einer Falcon Heavy nagen soll, überrascht mich nach wie vor am meisten.

Das wirft interessane Fragen auf: Könnte das als Erklärung taugen, weshalb eine Falcon Heavy auf der SpaceX-Homepage sage und schreibe 75% mehr kostet, sobald die GTO-Nutzlast 6,4t überschreitet? Das würde im Umkehrschluss nämlich bedeuten, dass der Startpreis von nur 77,1 Millionen Dollar eine Wiederverwendbarkeit bereits miteinplant.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

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Offline roger50

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2977 am: 07. März 2014, 22:16:46 »
N'abend,

Offizielle GTO-Nutzlastangabe für Falcon9:  GTO: 4,85t
Bei "voller" (?) Wiederverwendbarkeit (1. Stufe): 3,5t --> Nutzlasteinbuße von ca. 28%.......30% wurden im Vorfeld mal erwähnt. Passt doch schon einmal.
Allerding läge das wohl eher an den von Musk beschriebenen geplanten Effizienzsteigerungen. ::)

Ich lese etwas anderes aus dem Interview heraus. Musk spricht davon, daß seine F-9 mit Ariane-5 konkurrieren muß. Das Problem für ihn ist, daß er seine Nutzlasten nur in einen GTO mit 28,5° Inklination starten kann, Ariane aber 6° Inklination erreicht. Damit jetzt die Satelliten etwa gleich viel Sprit für das Erreichen der GEO-Position benötigen - und damit gleiche Lebensdauer, muß die F-9 einen super-synchronen GTO (bis 80.000 km Apogäum) fliegen, wo die Bahnebenendrehung wenig Treibstoff benötigt. Und in diesen super-synchronen Orbit schafft die F-9 eben z.Zt. nur rund 3,5 t. (ob mit oder ohne Treibstoffreserven für Landeversuche muß dabei offenbleiben).

Was wogen SES-8 oder Thaicom beim Start?

Deshalb auch bei SES-10 ein sub-synchroner Orbit. Bin mal gespannt, wie hoch dann das Apogäum ausfällt.

Gruß
roger50

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2978 am: 07. März 2014, 22:32:26 »
Die neue Generation von Satelliten hilft SpaceX. Sie haben einerseits eine chemische Stufe, die sie aus dem VanAllen Gürtel rausbringt und andererseits SEP, mit dem sie bei geringem Treibstoffbedarf den Rest machen können. Da reicht dann Falcon 9 bis über 5t. So einen Vertrag haben sie ja schon mit SES abgeschlossen.

Zu der Preisgrenze bei Falcon Heavy. Die gibt es schon lange. Es wurde spekuliert, daß der niedrigere Preis für Doppelstarts ist, das könnte passen. Oder es wird vermutet, daß es einfach nur marketingtechnische Preise sind, um in dem Bereich mit Ariane 5 konkurrieren zu können. Das würde aber nur Sinn machen, wenn sie auch bei dem Preis keine Verluste machen. Attraktiv wird es tatsächlich, wenn die Booster wiederverwendet werden. Dann kann SpaceX das mit gutem Gewinn anbieten. Die Booster trennen sich früh und langsam. Bei denen ist Wiederverwendung sehr günstig möglich.

Wiederverwendung des zentralen Core ist ein Problem. Das hat Elon Musk schon vor einer Weile gesagt. Er hat sogar von der Möglichkeit gesprochen, die Stufe downrange zu landen. Das liegt daran, daß der zentrale Core bei der Stufentrennung schnell und hoch fliegt. Bei Nutzlasten, die für Falcon 9 zu schwer sind, aber im Bereich für volle Wiederverwendung liegen, kann es sich trotzdem lohnen.

Aus diesen Gründen wundere ich mich, daß auch die neue große Rakete eine Heavy-Variante haben soll. Wie wollen sie das voll wiederverwendbar machen, ohne den gleichen extremen Nutzlastverlust? Vielleicht haben sie sich dafür was ganz neues ausgedacht. Meine ganz private wilde Spekulation, sie schicken die Stufe nach Stufentrennung in den Orbit. Das könnte weniger delta-v brauchen als Rückflug. Oder doch downrange, aber im Gegensatz zur Falcon 9 mit Hitzeschildbremsung.

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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2979 am: 07. März 2014, 22:37:25 »
Mal abgesehen vom ungünstigen Startplatz für GEO-Orbits, wird das bei RP-1/LOX einfach sehr knapp wegen des relativ kleinen ISP's.
Das wird in ein paar Jahren viel besser mit den LCH4/LOX Triebwerken.
Eigentlich bräuchte man was ganz anderes, einen Startplatz dicht beim Äquator und möglichst hoch gelegen, damit die Bremsung durch den Luftwiederstand beim Start möglichst klein ist.
Das in Kombination mit LCH4/LOX Triebwerken, würde zu einer erheblichen Steigerung der Nutzlast beitragen. Ob es aber leichter ist die Startstufen zur Wiederverwendung in z.B. 5000m Höhe zu landen, weiß ich aber nicht. Leider gibt es aber immer noch kein Luftschiff, mit dem man große und sperrige Lasten transportieren kann.
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Das mit der Nutzlast ist so eine Sache, selbst wenn das Teil nur 10x verwendet wird, singt der Preis vermutlich um den Faktor 5 oder mehr.
Die Frage was besser ist, wird dann ganz einfach zu beantworten sein, solange man im ungünstigsten Fall mit einer Heavy und Wiederverwendung hinkommt, wird das gemacht, reicht das nicht, wird es sehr viel teurer werden. Für den Fall wäre es natürlich schön wenn man einen Schlepper hätte.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2980 am: 07. März 2014, 22:44:23 »
Mal abgesehen vom ungünstigen Startplatz für GEO-Orbits, wird das bei RP-1/LOX einfach sehr knapp wegen des relativ kleinen ISP's.
Das wird in ein paar Jahren viel besser mit den LCH4/LOX Triebwerken.
Eigentlich bräuchte man was ganz anderes, einen Startplatz dicht beim Äquator und möglichst hoch gelegen, damit die Bremsung durch den Luftwiederstand beim Start möglichst klein ist.

Die Methan-Rakete hat genug Reserven. Die braucht keinen besonders günstigen Startplatz. Ich könnte mir vorstellen, daß eine Situation ähnlich wie mit Falcon 9 1.0 entsteht. Wenn es die neue Rakete bald genug gibt, wird man Falcon Heavy gar nicht mehr bis zur vollen Nutzlast entwickeln, sondern gleich nur noch Falcon 9 und Methan für größere Lasten fliegen.

Offline TWiX

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2981 am: 07. März 2014, 23:20:46 »
Die Methan-Rakete hat genug Reserven. Die braucht keinen besonders günstigen Startplatz. Ich könnte mir vorstellen, daß eine Situation ähnlich wie mit Falcon 9 1.0 entsteht. Wenn es die neue Rakete bald genug gibt, wird man Falcon Heavy gar nicht mehr bis zur vollen Nutzlast entwickeln, sondern gleich nur noch Falcon 9 und Methan für größere Lasten fliegen.
Die neue Methanrakete, die SpaceX entwickelt für den Start einzelner Satelliten einzusetzen, wäre eingedenk ihrer Leistung vergleichbar mit der Redensart "mit Kanonen auf Spatzen schießen". Laut dem jüngsten NSF-Artikel soll ja die Grundversion 123 Tonnen in den LEO transportieren. Und ich bezweifle, dass man so einen Giganten auf`s Launschpad bringt, um einen vielleicht 7 Tonnen wiegenden Satelliten in den GEO zu bringen. Da steht doch der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und bevor jetzt kommt, das würde sich doch trotzdem rechnen, weil die Rakete ganz toll wiederzuverwenden sei: Im Prinzip müsste eigentlich auch schon die Heavy genug Reserven besitzen, warum also mehr Aufwand betreiben als nötig?
Zumal ich vermute, dass sich die Satellitengröße anpassen dürfte, sobald für eine Nutzlastkategorie eine wirklich günstige Startmöglichkeit zur Verfügung steht. Der Markt passt sich den Gegebenheiten an
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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2982 am: 08. März 2014, 00:21:16 »
Das Problem für ihn ist, daß er seine Nutzlasten nur in einen GTO mit 28,5° Inklination starten kann, Ariane aber 6° Inklination erreicht.
Nur sollten alle Angaben auf der SpaceX-Homepage unter diesen Gesichtspunkten letztlich auch zu interpretieren sein, da ja bisher nie günstigere Startplätze in Aussicht gestellt wurden.
Zitat
Bin mal gespannt, wie hoch dann das Apogäum ausfällt.
Dürfte in der Tat interessant werden... :)

Zu der Preisgrenze bei Falcon Heavy. Die gibt es schon lange.
Schon, aber die Nutzlastangabe, die beide Preise trennt, ist so überraschend nah dran an den 7t GTO-Nutzlast bei Falcon Heavy Wiederverwendbarkeit, dass ich mir des Gedankens nicht erwehren konnte, dass dieser Umstand da schon (vollkommen verfrüht) mit in die Kalkulation eingegangen sein könnte. Richtig dran glauben, kann ich aber auch nicht. Das käme nicht wirklich gut an, wenn man die Preise massiv nach oben korrigieren müsste, nur weil das mit der Wiederverwendbarkeit nicht wie geplant funktionieren sollte.

Wenn es die neue Rakete bald genug gibt, wird man Falcon Heavy gar nicht mehr bis zur vollen Nutzlast entwickeln, sondern gleich nur noch Falcon 9 und Methan für größere Lasten fliegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Falcon 9 mit Raptor so schnell aus dem Hut zu zaubern wäre. Das alles muss gemäß des heutigen Entwicklungsstands eines Raptortriebwerkes intern doch schon vor geraumer Zeit durchgesprochen worden sein und trotzdem hält man scheinbar unbeirrt an der Falcon Heavy Variante fest.
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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2983 am: 08. März 2014, 00:48:33 »
Wer sagt den das die Heavy nicht mit LCH4/LOX noch besser fliegen kann?
Das ist doch eigentlich, bis auf die Tanks egal, für welchen Raketentype man bessere Triebwerkstypen einsetzt?
Die Hauptsache ist das die Triebwerke nicht weniger Schub haben und das ISP so hoch wird wie nur irgend sinnvoll möglich.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2984 am: 08. März 2014, 01:09:08 »
Wer sagt den das die Heavy nicht mit LCH4/LOX noch besser fliegen kann?
Das ist doch eigentlich, bis auf die Tanks egal, für welchen Raketentype man bessere Triebwerkstypen einsetzt?
Die Hauptsache ist das die Triebwerke nicht weniger Schub haben und das ISP so hoch wird wie nur irgend sinnvoll möglich.

Methan bringt nichts, weder in der Startstufe noch in der Oberstufe. Der nötige Aufwand lohnt sich angesichts der nur mäßigen Steigerung nicht. In der Startstufe fährt man mit Kerosin besser, in der Oberstufe mit Wasserstoff. Die Falcon Heavy auf Methan umzustellen, dürfte zudem kaum möglich sein, das käme in weiten Teilen einer Neuentwicklung gleich. Die Triebwerke sind für Kerosin ausgelegt, für Methan lassen die sich kaum umrüsten. Man hat zwar früher Versuche mit umgerüsteten Triebwerken gemacht, aber das waren LH2/LOX Triebwerke. Man muss immer daran denken, das der Brennstoff in einem Triebwerk sehr viele Aufgaben hat, unter anderem die Kühlung von Brennkammer und Schubdüse. Bei kryogenen Triebwerken bedingt das einen Phasenübergang des Treibstoffs bei der Kühlung, der Treibstoff verdampft noch in den Kühlkanälen. Das muss bei der Konstruktion des Triebwerks berücksichtigt werden, sonst brennt es durch.

Die Falcon Heavy ist eh viel zu groß geplant, warum will man da die Nutzlast noch weiter steigern? Es gibt keine zivilen und auch keine militärischen Nutzlasten, die eine derartige Nutzlast nötig machen würden. Will man die Falcon Heavy voll auslasten, müsste man 4-fach-Starts anbieten. Aber selbst wenn das rein von der Umlaufbahn gehen würde, dürfte kaum ein Kunde so lange warten, bis genug passende Nutzlasten gefunden sind. Schon Ariane hat ja da seine Probleme. Schon aus diesem Grund dürfte man kaum über Doppelstarts hinauskommen.

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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2985 am: 08. März 2014, 03:16:35 »
Dann schau doch bitte mal hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12030.msg282266#msg282266
Wie du dort sehen kannst macht so ein Triebwerk sehr viel Sinn.
Du kannst dir auch das Mars und MCT Forum anschauen.

Für die Reise zum Mars braucht man andere Nutzlasten als 20t oder 30t in's LEO.
Das mit der Effektivität stimmt so auch nicht. Ein ISP am Boden von 321s und 363s im Vakuum ist schon ein Stück besser. Aber es geht nicht nur darum, sondern auch die Frage wie oft man einen Triebwerkstype wiederverwenden kann. Was sicherlich auch möglich ist, das bei mehrfacher Wiederverwendung auf einmal die Treibstoffkosten ein ganz großer Kostenfaktor wird.  Kerosin ist wohl erheblich teuer als LCH4, ist schon klar das dies keine Rolle spielt wenn man Einmalraketen verwendet.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2986 am: 08. März 2014, 08:29:59 »
Die Methan-Rakete hat genug Reserven. Die braucht keinen besonders günstigen Startplatz. Ich könnte mir vorstellen, daß eine Situation ähnlich wie mit Falcon 9 1.0 entsteht. Wenn es die neue Rakete bald genug gibt, wird man Falcon Heavy gar nicht mehr bis zur vollen Nutzlast entwickeln, sondern gleich nur noch Falcon 9 und Methan für größere Lasten fliegen.
............... ich bezweifle, dass man so einen Giganten auf`s Launschpad bringt, um einen vielleicht 7 Tonnen wiegenden Satelliten in den GEO zu bringen. Da steht doch der Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen. Und bevor jetzt kommt, das würde sich doch trotzdem rechnen, weil die Rakete ganz toll wiederzuverwenden sei: Im Prinzip müsste eigentlich auch schon die Heavy genug Reserven besitzen, warum also mehr Aufwand betreiben als nötig?
Zumal ich vermute, dass sich die Satellitengröße anpassen dürfte, sobald für eine Nutzlastkategorie eine wirklich günstige Startmöglichkeit zur Verfügung steht. Der Markt passt sich den Gegebenheiten an

Die Heavy hat das Problem mit dem zentralen Kern. Den wiederverwenden kostet extrem Nutzlast. Außerdem wird man kaum in der Lage sein, die zweite Stufe aus einem GTO wirtschaftlich zurückzuholen.

Bei der Methan-Rakete hat man volle Wiederverwendbarkeit auch der Oberstufe. Elon Musk hat nicht ohne Grund gesagt, Falcon 9 ist evolutionär. MCT ist revolutionär. Ich glaube, du machst dir noch keine Vorstellungen davon, wie die Startkosten aussehen werden. MCT, oder wie der Träger auch heißt, wird mit Sicherheit preisgünstiger fliegen als Falcon Heavy, selbst mit 7t und Wiederverwendung aller drei Cores. Ich würde mich wundern, wenn sie nicht auch billiger fliegt als Falcon 9 mit Wiederverwendung nur der ersten Stufe.

Alles IMO, natürlich. Und ich habe von Kosten geredet. Man wird anfangs sicher deutlich höhere Preise nehmen, um die Entwicklungskosten reinzuholen und die Mars-Ambitionen zu finanzieren.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2987 am: 08. März 2014, 11:14:00 »
Dann schau doch bitte mal hier: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12030.msg282266#msg282266
Wie du dort sehen kannst macht so ein Triebwerk sehr viel Sinn.
Du kannst dir auch das Mars und MCT Forum anschauen.

Für die Reise zum Mars braucht man andere Nutzlasten als 20t oder 30t in's LEO.
Das mit der Effektivität stimmt so auch nicht. Ein ISP am Boden von 321s und 363s im Vakuum ist schon ein Stück besser. Aber es geht nicht nur darum, sondern auch die Frage wie oft man einen Triebwerkstype wiederverwenden kann. Was sicherlich auch möglich ist, das bei mehrfacher Wiederverwendung auf einmal die Treibstoffkosten ein ganz großer Kostenfaktor wird.  Kerosin ist wohl erheblich teuer als LCH4, ist schon klar das dies keine Rolle spielt wenn man Einmalraketen verwendet.

Die Treibstoffkosten sind immer das billigste. Da spielt es kaum eine Rolle, ob man billiges Methan oder teuren Wasserstoff oder noch teureren Feststoff nimmt. Die Hauptkosten entstehen durch die Technologie, zb bei Entwicklung und Bau des Triebwerks. Bei einer Wiederverwendung müsste jedes Triebwerk vor einem neuen Einsatz aufwendig gewartet und getestet werden. Schon dadurch entstehen so hohe Kosten, das die reinen Treibstoffkosten dagegen kaum ins Gewicht fallen.

Ich sehe bei SpaceX aber auch in Zukunft keine wirtschaftliche Wiederverwendung. Von daher ist Treibstoffwahl aufgrund von Wiederverwendung für mich kein Maßstab. Ohne Wiederverwendung bringt Methan nichts, selbst bei Wiederverwendung habe ich massive Zweifel. Methan wurde bis heute lediglich testweise mit kleineren, umgerüsteten Oberstufentriebwerken getestet. Man ist damals aber ziemlich schnell darauf gekommen, das es nicht genug bringt, weder kosten- noch leistungsmäßig.

Bei MCT und einem SpaceX-Marsprogramm frage ich mich immer, wer das bezahlen soll? Schon die Entwicklung eines Großträgers kostet zig Milliarden Dollar. Die NASA entwickelt zudem mit SLS ihren eigenen Großträger, von der NASA wird SpaceX in diesem Zusammenhang also keine Hilfe zu erwarten haben. Dann kommen die Kosten des eigentlichen Marsprogramms. Schon die Forschungs- und Entwicklungskosten im Vorfeld sind fast unkalkulierbar. Das könnte sich aktuell kaum ein Land allein stemmen, von einer Firma ganz zu schweigen. Wenn SpaceX aktuell bei jedem Start einer Falcon 9 10 Mio Dollar Gewinn macht (20 Mio bei einer Falcon Heavy), wie will man damit die Entwicklung eines Großträgers und ein Marsprogramm bezahlen, deren Kosten in die duzenden Milliarden gehen?

McFire

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2988 am: 08. März 2014, 11:19:55 »
Frage: Könnte es sein, daß, wenn Musk auch nur 3 Leute auf den Mars bringt und mit etwas Material zurück - daß die NASA Druck von der "Öffentlichkeit" bekommt? Aus unterschiedlichsten Motiven ;)

Offline TWiX

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2989 am: 08. März 2014, 15:02:19 »
[...]
Bei MCT und einem SpaceX-Marsprogramm frage ich mich immer, wer das bezahlen soll? Schon die Entwicklung eines Großträgers kostet zig Milliarden Dollar. Die NASA entwickelt zudem mit SLS ihren eigenen Großträger, von der NASA wird SpaceX in diesem Zusammenhang also keine Hilfe zu erwarten haben. Dann kommen die Kosten des eigentlichen Marsprogramms. Schon die Forschungs- und Entwicklungskosten im Vorfeld sind fast unkalkulierbar. Das könnte sich aktuell kaum ein Land allein stemmen, von einer Firma ganz zu schweigen. Wenn SpaceX aktuell bei jedem Start einer Falcon 9 10 Mio Dollar Gewinn macht (20 Mio bei einer Falcon Heavy), wie will man damit die Entwicklung eines Großträgers und ein Marsprogramm bezahlen, deren Kosten in die duzenden Milliarden gehen?
Zum Thema der Wiederverwendung will ich mich hier nicht äußern, weil ich zwar gerne sehen würde, dass es klappt, ich aber nicht beurteilen kann, inwiefern das in Zukunft tatsächlich möglich sein wird. Gerade bei den Oberstufen habe ich da einig starke Zweifel.
Aber zu der Sache mit den Entwicklungskosten: es gab meehrfach von SpaceX-Offiziellen die Aussagen, dass man sich als Transportunternehmen sehe, nicht mehr. Und wenn es tatsächlich gelingt, eine günstige Rakete mit enormer Nutzlast zu entwickeln, könnte man jegliche Art der Exploration auch "mit Gewalt" durchsetzen (Wenn man so viel Nutzlast zu billigem Geld starten kann, kann es einem irgendwann Wurscht sein, ob eine der drei gestarteten Anlagen zur Luftfilterung nicht funktioniert - schickt man halt nochmal welche hoch). Und ich halte es für durchaus möglich, dass sich der ein oder andere Investor findet, der Kapital vorschießt, sobald SpaceX die Funktionsfähigkeit des Triebwerks demonstriert hat. Denn Mars hin oder her, langfristig lässt sich mit einer billig zu betreibenden und startenden Superschwerlastrakete sicherlich einiges an Geld verdienen.
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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2990 am: 08. März 2014, 16:21:24 »
Soweit ich weiß ist der Markt für Satelliten über 180Milliarden Dollar groß und ich hab das hier schon mal gesagt, sinkt der Preis für ein Transportsystem, wird der Markt eher größer.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2991 am: 08. März 2014, 17:06:16 »
Soweit ich weiß ist der Markt für Satelliten über 180Milliarden Dollar groß und ich hab das hier schon mal gesagt, sinkt der Preis für ein Transportsystem, wird der Markt eher größer.
Nein, das ist er leider nicht.
Der Markt für Satellitenstarts belief sich im Jahr 2012 auf 6,5 Milliarden Dollar. Die oftmals in diesem Zusammenhang genannten 180-190 Milliarden Dollar sind der Satellitengesamtmarkt (also Firmen wie Orbital Sciences, SES, etc.). Davon bildet der eigentliche Startmarkt aber nur ein sehr kleiner Anteil.
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Offline Schillrich

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2992 am: 09. März 2014, 08:05:21 »
V.a. die Nutzerdienste sind in diesen 180 drin, also die Umsätze mit den Endprodukten wie Telekommunikation, Erdbeobachtungsdaten, usw. ... Damit macht man dieses Geld, nicht mit dem Bau und Start der Satelliten.
\\   //    Grüße
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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2993 am: 09. März 2014, 10:27:08 »
Nanu, ich dachte ich hätte genau das mit meinen beiden Beispielen herausgestellt:
OSC als Beispiel für einen Satellitenkonstrukteur und SES als Beispiel für einen Dienstleister bzw. Betreiber.
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Offline Schillrich

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2994 am: 09. März 2014, 16:09:51 »
Ich hatte irgendwie Lockheed Martin gelesen ... gedachte gelesen zu haben ... irgendwie so ;).
Ich wollte noch herausstellen, dass der große Umsatz nicht direkt mit Raumfahrt gemacht wird.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2995 am: 10. März 2014, 14:00:35 »
Bezüglich dieser Artikel

http://nasawatch.com/archives/2014/03/will-ukraine-in.html
http://www.politico.com/story/2014/03/ukraine-crisis-russia-space-104361.html
http://news.yahoo.com/obama-eyes-boost-space-taxi-spending-jupiter-moon-003530688--sector.html

eine Überlegung von mir.

Interessant wird im Zusammenhang mit der möglichen Abnabelung von Russland, wie sich das abgesehen von der Finanzierung noch auswirken wird. Immerhin nutzen mit Boeing, Orbital und SNC drei der vier großen kommerziellen Anbieter Raketen mit russischen Triebwerken. Wenn da Ernst gemacht wird, könnte das für SpaceX ein gewaltiges Geschäft werden.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

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Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2996 am: 10. März 2014, 19:54:41 »
Mich würde nicht wundern wenn der Amerikanische Staat schon im Geheimen angefangen hat alles zu tun das sie wieder unabhängig von den Russen werden. Außer den Entscheidungsträgern ist nicht bewusst wie gefährlich so eine Abhängigkeit ist. Allerdings wundert es mich auch nicht sehr, Weitsicht kann man der amerikanischen Politik wohl nur selten vorwerfen.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2997 am: 11. März 2014, 01:04:55 »
Immerhin nutzen mit Boeing, Orbital und SNC drei der vier großen kommerziellen Anbieter Raketen mit russischen Triebwerken. Wenn da Ernst gemacht wird, könnte das für SpaceX ein gewaltiges Geschäft werden.

Boeing könnte an sich auch die Delta 4 mit dem RS-68A Triebwerk aus amerikanischer Herstellung für ihre Kapsel verwenden. Auch die Delta 4 ist immer noch weit öfters als die Falcon 9 geflogen, so das das eigentlich kein so großes Problem wäre. Sicherer als die Falcon 9 ist auch die Delta 4 allemal. Aber die Atlas 5 ist häufiger geflogen, zudem stammt das RD-180 von einem für den bemannten Einsatz entwickelten Triebwerk ab. Zudem zählt wohl auch Boeing die Atlas mittlerweile wegen der Zusammenarbeit in der ULA als "eigener Träger", so das es nahe liegt, die Atlas zu verwenden. Große Sorgen muss man sich da nicht machen: Das RD-180 zählt bei ULA als eigenes Triebwerk, weil man alle entsprechenden Lizenzen hat. Eine Aufnahme der Produktion in den USA wäre lizenzrechtlich kein Problem. Zudem hat ULA genug Triebwerke auf Lager, um mehrere Jahre zu überbrücken.

OSC muss sich da mehr Sorgen machen, aber das ist nichts neues. Wenn die vorhandenen NK-33 mal abgeflogen sind, weiß dort noch keiner, wie es weitergeht. Bei SNC gilt eigentlich das weiter oben bezüglich Boeing gesagte, immerhin wollen sie ja auch die Atlas 5 einsetzen. Allerdings hätte SNC nicht ganz so gute Karten, weil sie als externe Kunden darauf angewiesen sind, Startslots der Atlas zu bekommen. Schon jetzt ist die Atlas gut ausgelastet, wenn auch noch bemannte Flüge für Boeing hinzu kommen, könnte das für SNC recht eng werden. Es sei denn, man plant für die bemannten Flüge der Atlas eine eigene Startrampe ein.

Angesichts dessen, das zumindest die Treibwerke der Atlas auch in den USA produziert werden könnten, sehe ich da noch lange kein gewaltiges Geschäft für SpaceX.

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Online Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2998 am: 11. März 2014, 01:09:03 »
Ich dachte da nicht in erster Linie nur an die Triebwerke, sondern an den eigenen Zugang für bemannte Flüge ins  All.

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Offline roger50

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #2999 am: 11. März 2014, 13:44:26 »
Moin,

"Heute schon an Weihnachten denken!"

Damit es nicht verlorengeht, stelle ich hier mal das Launch Manifest von SpaceX für 2014 ein, so wie es sich heute auf der firmeneigenen Homepage darstellt. Weihnachten können wir dann diskutieren, was davon Realität geworden ist, was nicht, und warum nicht.

Gelistet sind ab jetzt noch 14 (!) Missionen, bzw., wie SpaceX das nennt: "Träger angekommen am Startplatz"...

4x Dragon (CRS-3,4,5,6)
2x Orbcomm
2x Asiasat
1x Space Systems Loral (keine Satellitenname angegeben)
1x Turkmenistan (kein Satellitenname angegeben)
1x DSCOVR (USAF)
1x CONAE (Argentinien)
1x Asia Broadcast (keine Satellitenname angegeben)
1x F-9Heavy Demo

Die Heavy steht also noch drin, hingegen keine Angabe zu einem ev. Flight Abort Test. 8)

So, jetzt brauchen wir nur noch abwarten..... ;)

Gruß
roger50