SpaceX - Diskussion

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1225 am: 13. Oktober 2011, 10:38:34 »
Außerdem existiert SpaceX erst 9 Jahre und was hatte die NASA bis 1967 für Erfolge? :)

Das ist jetzt hoffentlich nicht dein Ernst. Du vergleichst die Entwicklung eines Klein- und eines Mittelträgers und gerade mal 2 komplett erfolgreichen Flügen mit den Erfolgen der NASA bis 1967? In dieser Zeit hat die NASA das Mercury Programm und das Gemini - Programm durchgeführt und die wesentlichen Entwicklungen für das Apollo - Programm durchgeführt (inc Entwicklung der Saturn 5, des Apollo CM und LM). Unbemannt ging es zum Mond, zur Venus und zum Mars.

Dagegen ist das, was SpaceX bisher geleistet hat, nicht mal der Rede Wert.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1226 am: 13. Oktober 2011, 11:04:00 »
Ich geb LEO recht, dass das hier nichts bringt. Lasst uns in ein paar Jahren noch mal reden, wenn sls eingestellt ist und SpaceX regelmäßig fliegt (das werden sie, keine Sorge)...

Was die nasa-SpaceX-Vergleiche angeht: Die nasa hatte in ihrer Geschichte insgesamt mehrere hundert Milliarden Dollar zur Verfügung, SpaceX weit weniger als ein Prozent dieser enormen Summe. Hat die nasa auch mindestens hundertmal so viel geleistet? Wohl kaum.

Ach ja, und bei mir heißt es weiter nasa und SpaceX, so kann man die Bedeutung der jeweiligen Institution für die Zukunft der Raumfahrt wenigstens optisch etwas betonen... Vielleicht sollte ich noch mit fett und Unterstreichungen arbeiten? ;D

Du meinst wohl eher, wir sollten warten, bis das SLS regelmäßig fliegt und SpaceX längst pleite ist? Das Problem der NASA ist, das sie von der Politik abhänig ist und es keine Kontinuität gibt. Jeder Präsident kann die Programme seines Vorgängers nach belieben beenden. Das ist das Hauptproblem, das nicht an der NASA, sondern an der Politik liegt, der gleichen Politik, die SpaceX massiv fördert. Schon das komplette Cots Programm war ein Witz, es wurden auschließlich  Firmen beauftragt, die noch nichts fertig entwickelt hatten oder wo von Anfang an Absehbar war, das sie es nie schaffen werden. Renomierte Firmen wie Lockheed und Boeing kamen nicht zum Zug, obwohl diese Angebote machten, die auf bewährten Komponeten basierten und eingeführte Träger nutzen. Das ganze Programm diente nur dazu, eine Konkurenz zu den ethablierten Firmen zu schaffen, obwohl die Erfolgsaussichten von Anfang an gering waren. All das zu Lasten einer stabilen Versorgung der ISS.

Die Bedeutung von SpaceX für die Zukunft der Raumfahrt ist praktisch Null. Das einzige, was von SpaceX übrig bleiben wird ist die Gewissheit, das billige Raumfahrt nun mal nicht funktioniert und das eine große Klappe noch lange kein Ersatz für echte Erfolge ist!

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1227 am: 13. Oktober 2011, 14:02:16 »
Genauso ernst wie man die Aufzählung der NASA Erfolge von Hiegus nehmen kann.
Das SLS in die gleiche Richtung fliegen wird wie Constellation, nämlich Richtung Mistkübel, ist logisch. Ob SpaceX pleite ist wird sich noch zeigen.
Das teuer Raumfahrt nur mit staatlicher Unterstützung funktioniert haben Lockheed und Boeing schon lange bewiesen. Weshalb sollte man dann nicht private die Gelegenheit geben es besser zu machen? Außerdem ist es für eine Firma sicher besser sich als erstes einen sicheren Dauerkunden (ISS Versorgung) zu holen und sich erst dann um Einzelkunden zu kümmern.
Ich versteh nicht wie man so auf SpaceX hinhauen kann während man die NASA in den Himmel lobt. Vergleich nicht immer was die NASA geleistet hat mit dem was SpaceX verspricht sondern mal was die NASA versprochen hat und was sie dann geschafft bzw. nicht geschafft hat, dann wirst auch hoffentlich du merken das es nicht viel unterschied zwischen den Versprechungen und den Ergebnissen von SpaceX und der NASA gibt.

Fabi485

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1228 am: 13. Oktober 2011, 16:12:35 »
Das teuer Raumfahrt nur mit staatlicher Unterstützung funktioniert haben Lockheed und Boeing schon lange bewiesen. Weshalb sollte man dann nicht private die Gelegenheit geben es besser zu machen? Außerdem ist es für eine Firma sicher besser sich als erstes einen sicheren Dauerkunden (ISS Versorgung) zu holen und sich erst dann um Einzelkunden zu kümmern.

Dabei übersehen die meisten Leute das SpaceX im Moment viel abhängiger von staatlicher Unterstützung ist als es Lockheed und Boeing je waren.

Ohne die die Vorauszahlungen für COTS / CRS / etc. würde es die heutige Falcon / Dragon in dieser Form nicht geben. Das blöde für SpaceX ist wirklich das sie (wie schon gesagt) viel von dem Geld schon als Vorschuss erhalten haben und die wirklichen Kosten für die Flüge ja jetzt erst noch kommen.
Sollte es nächstes Jahr bei dem COTS-Flug einen Fehlstart geben oder SpaceX die Termine nicht einhalten können hat die Nasa die Möglichkeit von dem Vertrag einseitig zurückzutreten. Das wäre finanziell dann wahrscheinlich das Ende der Firma.

Und das mit den privaten Einzelkunden ist auch nicht so einfach. Wer risikiert schon seine teure Nutzlast mit dem Start auf einer völlig neuen Rakete von einer Newcomer-Firma.
Ich denke wenn die ersten 5-10 Starts mal erfolgreich durchgeführt wurden sieht es wieder anders aus.

Aber im Moment scheint sich keiner so recht zu trauen, anders lassen sich die nicht vorhandenen Starts dieses Jahr (trotz Aufträgen) nicht erklären.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1229 am: 13. Oktober 2011, 18:35:19 »
Interessant wird es wenn wirklich SpaceX in Finanznöte gerät, was auch ich nicht für unwahrscheinlich halte. Es wird dann (die hier so gescholtene NASA) die Firma wohl am Leben halten müssen, weil die ISS von der Versorgung abhängig ist und hier gibt es kaum noch Reserven (das Shuttle hätte in einem Jahr die Frachtmenge transportieren können, die OSC und SpaceX in vier Jahren zusammen abliefern) und beide Firmen hinken ihrem Terminplan um 1 bzw. 3 Jahre hinterher. Die NASA wird es sich nicht leisten können, SpaceX dann bankrott gehen zu lassen, denn selbst wenn sie bei OSC und internationalen Partner neue Transporter bestellt, dann wird es Jahre dauern bis die zur Verfügung stehen.

Noch interessanter wird es aber sein, wenn SpaceX trotz Zusatzmittel nicht so viele Missionen durchführen kann wie sie sollten - schlussendlich haben sie in 6 Jahren niemals mehr als zwei Starts pro Jahr geschafft. Ich finde es schon sehr seltsam, dass man ein multinationales 100 Milliarden Euro Projekt in derartiger Weise von noch nicht erprobten Trägern und Transportern abhängig macht (wozu ich auch Taurus II/Cygnus zähle).

Offline Ruhri

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1230 am: 13. Oktober 2011, 22:27:56 »
Das hatte ich den Nörglern hier auch schon erklärt, aber mach dir keine Hoffungen. Da es kaum reale Missstände bei SpaceX gibt, muss man halt was erfinden, um weiter nörgeln zu können.

I wo - die vorhandenen Missstände sind doch völlig ausreichend.  :)

Zitat
Ansonsten bleibt mir noch anzumerken, dass das was die nasa-Apologeten hier so reden nur noch peinlich ist. Die Schierigkeiten bei der Entwicklung der grandiosen Saturn V mit denen beim sls gleichzusetzen... ne ne ne. Ihr habt euch schon lange von der Realität verabschiedet und könnt nicht begreifen, dass die nasa aus Apollo-Zeiten schon lange nicht mehr existiert. Die Rolle hat SpaceX übernommen. ;D

Die einzigen entschlossenen Verteidiger ihres Glaubens sind Leute wie "der_meister" oder "Halbtoter". Oder wer sieht hier die NASA als (Ersatz-) Religion an, die es gegen konkurriende Glaubensrichtungen zu verteidigen gilt? Die NASA steckt schließlich oft genug Kritik ein, auch wenn sie mances Mal gar nichts dafür kann, sondern nur den Willen ihrer Herren, der Damen und Herren Politiker vom Capitol Hill und aus dem White House, in die Tat umzusetzen versucht.

Dein Spruch am Ende war aber wirklich lustig! Du siehst also SpaceX tatsächlich schon in der Rolle einer staatlichen Raumfahrtagentur?  ;D

Genauso ernst wie man die Aufzählung der NASA Erfolge von Hiegus nehmen kann.

Naja, immerhin hatte die NASA große Erfolge, die SpaceX niemals haben wird - zumindest nicht ohne die Hilfe mindestens einer großen Raumfahrtagentur. Aber das ist ja auch gar nicht notwendig oder beabsichtigt. SpaceX ist und bleibt ein Zulieferer im Bereich der Produktion und höchstens noch des Startbetriebs - die Planung und Durchführung von Missionen fallen definitiv in den Bereich staatlicher Stellen.

Zitat
Das SLS in die gleiche Richtung fliegen wird wie Constellation, nämlich Richtung Mistkübel, ist logisch. Ob SpaceX pleite ist wird sich noch zeigen.

Das stimmt - das wird sich zeigen.

Zitat
Das teuer Raumfahrt nur mit staatlicher Unterstützung funktioniert haben Lockheed und Boeing schon lange bewiesen. Weshalb sollte man dann nicht private die Gelegenheit geben es besser zu machen? Außerdem ist es für eine Firma sicher besser sich als erstes einen sicheren Dauerkunden (ISS Versorgung) zu holen und sich erst dann um Einzelkunden zu kümmern.
Ich versteh nicht wie man so auf SpaceX hinhauen kann während man die NASA in den Himmel lobt. Vergleich nicht immer was die NASA geleistet hat mit dem was SpaceX verspricht sondern mal was die NASA versprochen hat und was sie dann geschafft bzw. nicht geschafft hat, dann wirst auch hoffentlich du merken das es nicht viel unterschied zwischen den Versprechungen und den Ergebnissen von SpaceX und der NASA gibt.

Was ist an SpaceX privater als an Lockheed Martin, Boeing oder ehemaligen Unternehmen wie Grumman oder Rockwell International? Die Unterschiede sind wirklich marginal und bestehen darin, dass es stärker dem Unternehmen überlassen bleibt, wie man an das Problem heran gehen will.

Diesen von euch Muskianern so mühselig konstruierte Gegensatz zwischen dem Raumfahrtunternehmen SpaceX und der staatlichen Agentur NASA gibt es eben nicht. Die NASA sagt, was sie vorhat, und die Zulieferer liefern das notwendige Material.

der_meister

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1231 am: 13. Oktober 2011, 23:28:02 »
Der Gegensatz besteht in erster Linie in der Kosteneffizienz (Faktor 5 bis 50). Daher wird SpaceX langfristig auch erfolgreich sein und die nasa wird wieder mal abnibbeln...

Aber ich wiederhole mich. addio raumcon, danke für die mittelmäßige Zeit und noch viel Spaß beim Kaffeesatzlesen und 'armchair-engineering'...

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1232 am: 13. Oktober 2011, 23:57:41 »
SpaceX ist weder mein Glaubens noch bin ich ein kritikloser Verteidiger von SpaceX. Ich finde es nur nicht in Ordnung das mein bei jeder sich bietenden Möglichkeit bei SpaceX den Untergang herbeisehnt und bei der NASA Rakete SLS bzw. großen Raumfahrtagentur die rosarote Brille auf hat.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1233 am: 14. Oktober 2011, 09:08:36 »
SpaceX ist und bleibt ein Zulieferer im Bereich der Produktion und höchstens noch des Startbetriebs - die Planung und Durchführung von Missionen fallen definitiv in den Bereich staatlicher Stellen.
Naja, so ganz stimmt das nicht - SpaceX liefert schon ein Gesamtpaket aus Hardware und Dienstleistung, also die Fracht bis vor die Haustür (der ISS). Ich finde das prinzipiell auch den sinnvolleren Weg, eine Ursache der Kostenproblematik bisher war ja, daß es keinen wirklichen Anbietermarkt gab. Der entsteht jetzt, bzw. wird geschaffen, das sehe ich durchaus als positiv an.
Die NASA wird ja dadurch nicht überflüssig, im Gegenteil: Sie kann sich darauf spezialisieren, einerseits Grundlagenforschung zu betreiben und andererseits Missionskonzepte zu entwickeln und zu koordinieren. Der Unterschied ist nun, daß man keinen eigenen Fuhrpark mehr betreibt und unterhält, sondern bei Bedarf ein passendes Fahrzeug / Raumschiff, womöglich samt Fahrer anmietet. Die Piloten kämen demnach vom Dienstleister, die Nasa-Astronauten wären die Wissenschaftler. Wenn dadurch bemannte Raumfahrt in preisliche Regionen rückt, die auf eine irgendwie geartete Zukunft jenseits musealer Erninnerung hoffen lassen, haben wir doch alle gewonnen.
Daraus aber einen Gegensatz oder gar Systemkampf Nasa <-> Private zu konstruieren, ist nicht nur überflüssig, sondern auch sachlich falsch: Die Nasa wird, schon aus Kostengründen, die Privaten brauchen, um Routineaufgaben zu übernehmen und also überhaupt noch bemannte Raumfahrt betreiben zu können. Die Privaten brauchen aber genauso die Nasa, weil irgendeiner ja ihre tollen neuen Raketen und Raumschiffe einkaufen oder anmieten wollen muß, damit sie damit Geld verdienen. 
Letztendlich passiert also nichts als eine Verschiebung der Aufgabenbereiche vom Komponenten- und Systemlieferanten zum All-Inc-Dienstleister auf Seiten der Industrie, bzw. vom Systembetreiber zum Porgrammkoordinator und -planer bei der Nasa. Das ist nicht per se besser oder schlechter als die bisherige Aufteilung, es ist einfach neu und eine Reaktion auf veränderte Rahmenbedingungen. Nicht mehr und nicht weniger.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1234 am: 14. Oktober 2011, 10:15:46 »
Ich halte die ganze Diskussion mit der NASA oder auch einzelnen Programmen wie dem SLS für überhaupt nicht sinnvoll. Unbestritten wird sein, dass eine Regierungsbehörde, die ja selbst auch weder Aufträge abgibt immer teurer ist als ein privater, einfach durch die zusätzlich eingezogene Bürokratieschicht.

Der Vergleich mit der ganzen NASA und ihren Erfolgen über inzwischen Hunderten von gestarteten Satelliten, bemannten Missionen und Raumsonden ist noch unsinniger, zumal ja SpaceX ohne die NASA gar nicht existieren können. Wie Musk ja selbst schon gesagt hat lebt seine Firma praktisch von den NASA Zahlungen. Würde die NASA scheitern wie hier gerne gewünscht wäre SpaceX die ersten die den Bach runter gehen würden.

Wenn ein Vergleich sinnvoll ist, dann wohl eher mit OSC, die ja konkurrierend zu SpaceX einen Transporter und eine Trägerrakete bauen. Sie haben dafür weniger Geld von der NASA erhalten und sind zwei Jahre später an den Start gegangen. Zwar ist auch hier der Zeitplan nicht eingehalten worden, aber es sind "nur" 15 Monate Verzögerung, verglichen mit den 31 die Spacex inzwischen auf dem Buckel hat.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1235 am: 14. Oktober 2011, 12:19:53 »
Wie Musk ja selbst schon gesagt hat lebt seine Firma praktisch von den NASA Zahlungen. Würde die NASA scheitern wie hier gerne gewünscht wäre SpaceX die ersten die den Bach runter gehen würden.

Das kann ja auch gar bicht anders sein: Die Nasa ist Haupt- und bis auf Weiteres auch einziger Kunde für die Dienstleistungen, die SpaceX und OSC anbieten, denkbar wäre noch ein Einkauf von Transportkapazitäten durch die ESA. Mögliche private Kunden (Bigelow z.B.) kommen vielleicht irgendwann mal, spielen aber vorerst keinerlei Rolle. Es ging also nie ernsthaft darum, die Nasa zu "ersetzen", sondern darum, sie Systemunabhängiger zu machen und ihr zu ermöglichen, aus mehreren funktionierenden Systemen das jeweils geeignete auszuwählen. Durch den so geschaffenen Markt ist es auch für die Anbieter nun erforderlich, effizient zu arbeiten, weil sie sonst hinten runter fallen bei der Nasa. Bei Nasaeigenen Systemen wie dem Shuttle war das noch anders, die waren Monopolisten und in ihrer jewiligen Epoche konkurrenzlos. Solange es ein staatliches amerikanisches Raumfahrtprogramm gibt, wird es auch die Nasa (oder eine ähnliche Institution) geben, die dieses Programm gestaltet. Derzeit ändert man lediglich die Vorgehensweise hierbei.

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1236 am: 14. Oktober 2011, 14:54:56 »
Das Problem ist, das es bei bemannter Raumfahrt (dazu zähle ich auch die unbemannte Versorgung der ISS) keinen echten Konkurrenzkampf geben kann. Es sind einfach zu wenige Kunden. Als Kunden gibt es nur die NASA. Hat die NASA ihren Auftrag z.B. an SpaceX vergeben, fällt sofort der zweite Anbieter weg. Ein einfacher Einkauf von Transportdienstleistungen wird daher nicht funktionieren. Niemand kann ein bemanntes Raumschiff entwickeln und dann einfach so rumstehen lassen in der Hoffnung, dass die NASA oder jemand anders mal einen Flug bucht. Um eine bemannte Kapsel einsatzbereit zu halten, braucht man Mitarbeiter in der Produktion, die die Kapseln herstellen und vorbereiten sowie eine Startmannschaft. Diese Leute kann man nicht einfach entlassen und dann für ein oder zwei Monate wieder einstellen.

Private Kunden (selbst Touristen) gibt es ebenfalls kaum, als einziger Kunde bleibt daher die NASA übrig. Selbst wenn die NASA mehre Anbieter eine bemannte Kapsel entwickeln lässt, so wird am Ende nur einer davon übrigbleiben.

Raumfahrt ist teuer, daran lässt sich kaum etwas ändern. Das Problem sind die wenigen Starts und die geringen Stückzahlen. Kein Startanbieter (abgesehen von Russen und Chinesen) arbeitet wirklich profitabel. Selbst Ariane 5 ist auf Zuschüsse angewiesen. Die USA machen es dabei besonders intelligent. Alle Regierungsnutzlasten müssen von US Trägern befördert werden. Damit hält man die Startaufträge im eigenen Land und sichert Arbeitsplätze. Dadurch sind die Starts zwar teurer, aber man hält das Geld im Land und sichert diesen Wirtschaftszweig. Durch das Verteilen auf zwei auch technisch verschiedene Träger sichert man sich zusätzlich ab, so dass man selbst beim Fehlstart eines Trägers immer noch starten kann. Das ist zwar teurer, aber sinnvoll.

Europa dagegen fertigt die Ariane 5, startet aber einen Großteil der staatlichen Nutzlasten auf russischen Trägern, weil sie billiger sind. Dadurch schwächt man aber die eigene Industrie und fördert die Konkurrenz.

SpaceX möchte gerne groß mitmischen, aber die Chancen stehen eher schlecht. Um US Nutzlasten zu befördern, muss der Träger seine Sicherheit unter Beweis stellen. Das kann man nur durch möglichst viele erfolgreiche Flüge. Ohne Startaufträge kommt man aber kaum zu Flügen. Dazu wollen auch private Kunden ein Minimum an Sicherheit. Allerdings akzeptiert man auch einen unsicheren Träger, wenn er nur billiger ist. Die Proton ist fast durchgehend ausgelastet, hab aber seit 2006 5 Fehlstarts, also im Durchschnitt einen Fehlstart pro Jahr. Ariane 5 hat seit Anfang 2003 keinen Fehlstart mehr, dennoch fliegen weiterhin Kunden mit der Proton. Sofern die ISS Flüge erfolgreich verlaufen, könnte man durchaus den einen oder anderen Auftrag bekommen. Allerdings ist hier noch das Auftreten von SpaceX ein Problem. Die Betreiber der Sats können auch denken und wissen so, dass vieles von dem, was SpaceX so ankündigt, physikalisch nicht mal möglich ist (Nutzlastangaben der Träger, Landung auf dem Mars usw). Vertraut man seine wertvolle Nutzlast wirklich einer Firma an, die mit ihren Ankündigungen und Versprechungen eher an eine Jahrmarktbude als an seriösen Hersteller erinnert?

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1237 am: 14. Oktober 2011, 16:57:28 »
Vertraut man seine wertvolle Nutzlast wirklich einer Firma an, die mit ihren Ankündigungen und Versprechungen eher an eine Jahrmarktbude als an seriösen Hersteller erinnert?
Das ist vielleicht die Außenwirkung auf uns, man kann aber doch davon ausgehen, daß potentielle Kunden so intensiv und dicht genug an SpaceX heran kommen, um sich da ein konkreteres Bild zu verschaffen als es in den (auch Fach-)Medien transportiert wird. Platt gesagt: Wenn SpaceX wirklich so ein Saftladen wäre, hätten sie auch nichts in den  Büchern. Auch andere Unternehmen halten bei Weitem nicht alle Versprechen, schau mal im Eisenbahn- oder Flugzeugbau. Marketing und Entwicklung/Produktion sind noch immer 2 Paar Schuhe. Das ist aber jetzt auch nichts, das SpaceX exklusiv hätte. Sie sind nur in der breiten Öffentlichkeit rühriger, also jenseits des direkten Geschäftsumfeldes. Das wird mir alles zu hoch gehängt, in die eine wie in die andere Richtung. COTS ist ansich ein neuer Anstaz, SpaceX ist ein teil davon und man wird sehen, was daraus wird. Ich bin da ganz unvoreingenommen, wünsche ihnen alles Gute und freue mich auf hoffentlich neue Optionen, die sich in Zukunft vielleicht dadurch anbieten.

GG

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1238 am: 14. Oktober 2011, 17:14:05 »
Zitat
Die USA machen es dabei besonders intelligent. Alle Regierungsnutzlasten müssen von US Trägern befördert werden.

Das machen die Russen und die Chinesen mit ihren Regierungsaufträgen analog. Von besonderer Intelligenz würde ich in diesem Zusammenhalg also nicht sprechen. ;)

tobi

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1239 am: 14. Oktober 2011, 20:19:39 »
SpaceX hat ein erstes Bild zum Merlin 1D veröffentlicht:


Man sieht schon einige Unterschiede zum aktuellen Merlin 1C. Dieses Triebwerk soll in der Falcon Heavy eingesetzt werden.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1240 am: 15. Oktober 2011, 13:13:53 »
Ich sehe eigentlich keine großen Unterschiede zum Ur-Merlin 1 z.B. auf dieser Seite:
http://www.bernd-leitenberger.de/merlin.shtml
Wo siehst Du denn die großen Unterschiede?

tobi

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1241 am: 15. Oktober 2011, 13:24:11 »
Zum Beispiel an der Düse. Die Ringe sind verschwunden. Das könnte auf eine geändertes Herstellungsverfahren der Düse hindeuten. In einem kürzlichen SpaceNews Interview hat Elon Musk auch erzählt, dass Teile der Brennkammer (und Düse?) jetzt explosiv im Wasser geformt werden.

Das kann man hier nachlesen:
http://spacenews.com/profiles/110425-elon-musk.html

Offline AndiJe

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1242 am: 15. Oktober 2011, 14:39:41 »
Bin froh, daß jetzt mal wieder Neuigkeiten von Fortschritten veröffentlicht werden, anstatt unrealistischer Animationen.
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1243 am: 15. Oktober 2011, 17:30:28 »
Zum Beispiel an der Düse. Die Ringe sind verschwunden. Das könnte auf eine geändertes Herstellungsverfahren der Düse hindeuten. In einem kürzlichen SpaceNews Interview hat Elon Musk auch erzählt, dass Teile der Brennkammer (und Düse?) jetzt explosiv im Wasser geformt werden.

Das kann man hier nachlesen:
http://spacenews.com/profiles/110425-elon-musk.html

Der Artikel zeigt auch recht deutlich wie viel Elon Musk von seinen Zeitplänen hält:
"You were over two years late in launching the first COTS mission.

In the space business that’s on time."

....

Ob das beim Merlin 1D mit der Brennkammer so geht. Mal sehen. Die ist höchsten Belastungen ausgesetzt und ob die Explosionsverformung nicht zu ungleichmäßiger Dicke, Mikrorissen etc führt? Ich kenne das Verfahren, aber bisher wurde es nur für Tanks eingesetzt bei denen die Anforderungen weitaus geringer sind.

Die Düse sieht in der Tat etwas anders aus, doch das ist ja eigentlich der unkritischste Teil an dem ganzen Triebwerk. Man kann sie sogar kürzen oder ganz weglassen, wie wir das ja von anderen Trägern schon kennen.

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Offline spacer

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1244 am: 15. Oktober 2011, 18:48:23 »

Der Artikel zeigt auch recht deutlich wie viel Elon Musk von seinen Zeitplänen hält:
"You were over two years late in launching the first COTS mission.

In the space business that’s on time."
Damit hat er aber recht. Schau dir z.B. die Verschiebungen bei Ares-V (jetzt SLS), ExoMars, OKA-T an...

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1245 am: 15. Oktober 2011, 21:58:58 »
Vor allem wird es ja immer mehr bei COTS-2/3 sind es nun schon 31 Monate. Aber dafür verspricht er in dem Interview Ende April schon den ersten Versorgungsflug für 2011.

Es gibt durchaus Gründe für Verschiebungen. Nur denke ich gibt es einen Unterschied ob sich etwas was erst in ein paar Jahren geplant ist um zwei Jahre verschiebt oder etwas was in diesem Jahr noch stattfinden sollte. Im letzteren Falle sollte man Ende April doch wissen ob man soweit ist den ersten Versorgungsflug noch dieses Jahr zu starten und die Falcon Heavy 2012... Ich kenne das so nicht von anderen Raumfahrtprojekten.

Offline AndiJe

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1246 am: 16. Oktober 2011, 10:55:40 »
Oder die vielen verschobenen Shuttle-Starts, allerdings war der Pendler ja die komplizierteste Maschine, die je gebaut wurde. Jetzt sollte der Herr Musk nächstes Jahr mit 2 Starts auftrumpfen, ist sicher gut für den Börsengang. Und wir haben wieder mal was zum Mitfiebern auf spacelivecast.de!
Der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben, daher geht's ab sofort in die Krabbelstube!

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1247 am: 18. Oktober 2011, 12:55:21 »
Sieht nicht so gut für SpaceX aus:
http://www.floridatoday.com/article/20111017/NEWS02/310170005/Bidding-battle-launches
In den nächsten 10 Jahren wohl keine Aufträge von NRO und DoD....

tobi

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1248 am: 18. Oktober 2011, 19:12:52 »
Naja sicher ist das mit dem 40 EELV Auftrag für die ULA noch nicht. In jedem Fall dürfte bei einer Entscheidung für die ULA die Falcon Heavy erstmal von der Priorität deutlich zurückgestuft werden. Ein aktueller GAO-Bericht weckt aber auch einige Zweifel an dieser Blockkauf-Strategie:
http://www.gao.gov/new.items/d11641.pdf

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1249 am: 19. Oktober 2011, 09:20:05 »
Die Blockkaufstratgie ist ja nicht neu und so schon früher mehrmals praktiziert worden. Sie ändert natürlich nichts an der Grundproblematik, dass Boeing und Lockheed-Martin jeder für sich schon alleine die Starts abwickeln könnten. Aber das es zwei Hersteller sind, ist ja politisch gewollt. Nur dass sie nun auch als ein Anbieter auftreten nicht. Da wird dann auch ein Blockkauf kaum die Preise senken.

Wenn SpacEX tatsächlich in dem Markt Fuss fassen sollte, dann wird sicherlich Boeing den kürzeren ziehen. Schon in den letzten Jahren fliog ja ie Atlas erheblich öfters und die NASA hat nur die Atlas eingesetzt.