Offenbar macht man sich auf Seiten der ESA langsam echte Sorgen darüber, ob und wie der Betrieb von GMES finanziert werden soll. Die EU-Kommission hatte den Betrieb von GMES aus ihrem nächsten 7-Jahrebudget gestrichen. Damals wurde das v.a. als politisches Manöver gewertet, um mehr finanzielle und deutliche politische Unterstützung für GMES durch die EU-Staaten zu bekommen.
Jetzt sagt man, der Schritt sei kaum/schwer rückgängig zu machen und könne das Programm an sich gefährden. ESA hat einen deutlichen Brief an die EU geschrieben, dass sie GMES nicht betreiben/finanzieren kann und dass ohne sichere Finanzierung das Raumsegment verschwinden wird. Man wird die ersten 3 Starts nicht durchführen, wenn der Betrieb nicht sichergestellt ist.
Die EU-Kommission möchte offenbar einen eigenen Finanztopf für GMES aufmachen, außerhalb des schon existierenden Haushalts. Jedes Mitglied soll sich proportional beteiligen. Damit würde das Programm wohl auch der parlamentarischen Kontrolle entzogen werden, was die Mitglieder wohl kaum akzeptieren würden. Der Betrieb solle durch die GNSS Supervisory Authority (GSA) geführt werden, die auch Galileo betreiben wird.
Tja, und wie soll dieser "neue Topf" gefüllt werden? ... Herve Jouanjean, Generaldirektor des Kommisionshaushalts, hat noch das hier gesagt:
the commission’s budget structure is not well-equipped to deal with never-ending programs like Galileo and GMES
Die Haushaltsstruktur der Kommission ist nicht gut ausgestattet, um mit "unendlichen" Programmen wie Galileo und GMES umzugehen.
Aber schön, dass man mitmischen will ... ... fast schon typisch EU: Wir machen den zweiten Schritt vor dem ersten.Quelle:
http://spacenews.com/civil/111110-budget-battle-threatens-gmes.html