Auf was wetterst du eigentlich gerade herum, -eumel-?
Das Problem ist doch erkannt, und bei modernen Satelliten achtet man auch darauf, was man mit ihnen am Ende ihrer Lebensdauer tut.
Eben nicht!
Im GSO hat man kein Problem erkannt und man will auch kein Problem erkennen.
Im GSO sind hauptsächlich kommerzielle Satelliten im Einsatz, die Geld verdienen sollen.
Wie achtet man darauf, "was man mit ihnen am Ende ihrer Lebensdauer tut"?
Man schiebt sie etwas höher in den Friedhofsorbit.
Aber nicht, um Weltraumschrott zu vermeiden, sondern damit sie den weiteren Betrieb der neuen Satelliten vorerst nicht stören.
Dadurch werden es immer mehr.
Die Chefs haben Gewinnoptimierung angeordnet:
Ausgaben sind zu reduzieren und Gewinne zu erhöhen.
Treibstoffe sind für Satelliten sehr wichtig, denn sie müssen ihre Position und Lage stabilisieren.
Wenn der Treibstoff alle ist, wird der Satellit wertlos: Schrott.
Mit ein paar Kilo Treibstoff, kann man die Betriebszeit verlängern und weitere Gewinne einfahren.
Außerdem spart das Geld, weil man den Ersatz-Satelliten erst später braucht.
Wofür würdet Ihr den wertvollen Treibstoff einsetzen? Um den Satelliten zu entsorgen?
Dabei nicht vergessen, Euer Auftrag vom Chef war, die Resourcen so gewinnbringend wie möglich einzusetzen!
Um einen Satelliten richtig zu entsorgen, müsste man einen kontrollierten Wiedereintritt über unbewohntem Gebiet einleiten.
Für einen Satelliten aus dem geostationären Orbit braucht man dafür aber nicht nur ein paar Kilo Treibstoff, sondern eine ausgewachsene Oberstufe, die mit dem dazugehörigen Treibstoffen vielleicht genauso groß und schwer ist, wie der Satellit selbst.
Das würde die Startkosten nur zum Zweck der Entsorgung enorm erhöhen, vielleicht verdoppeln.
Warum sollten die Betreiber das tun, wo sie doch gerade dabei sind, alles, was nicht genügend Gewinn bringt, abzuschaffen?
Ich würde stattdessen Ruhri einstellen, ihm ein fürstliches Gehalt zahlen und ihn eine Wahrscheinlichkeitsrechnung mit ganz vielen Nullen erstellen lassen.
Mit diesem Attest in der Hand würde ich der Presse verkünden, dass überhaupt kein Problem besteht. Null!
Fazit: Die Sauberhaltung des Orbits muss durch Gesetze erzwungen werden, damit auch zukünftige Generationen den Orbit nutzen können und die potenzielle Gefährdung durch unkontrolliert abstützenden Weltraumschrott reduziert wird.
Wenn die Juristen wissen, dass sie langsam sind, sollten sie jetzt anfangen, bevor Probleme entstehen, die wir nicht mehr lösen können!