Warum tut keiner was? - Umweltschutz

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robinson

  • Gast
Warum tut keiner was? - Umweltschutz
« am: 25. Oktober 2006, 09:46:13 »
Alle wissen es, aber keiner tut was!

      
Zitat
WWF sieht «finstere» Zukunft für Ökosysteme
24. Okt 13:00, ergänzt 16:47

So schnell wie nie zuvor zerstört die Menschheit die Natur. Das geht aus einer Studie der Naturschutz- Organisation WWF hervor. Sie warnen vor einem baldigen Zusammenbruch der Ökosysteme.
  
Die weltweite Umweltzerstörung durch Konsum und höhere Anforderungen an den Lebensstil hat laut der Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) so dramatische Ausmaße angenommen wie nie zuvor. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Organisation am Dienstag veröffentlichte.

Dem alle zwei Jahre erscheinenden «Living Planet Report» zufolge wären bis 2050 zwei Planeten nötig, um den Verbrauch an natürlichen Ressourcen durch die Menschheit zu kompensieren. Zwischen 1970 und 2003 hätte die Artenvielfalt der Wirbeltiere um rund ein Drittel abgenommen. Die Welt erlebe zurzeit «das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier», sagte der WWF in Frankfurt am Main.

Zugleich sei der Verbrauch an Ressourcen in diesem Zeitraum so weit fortgeschritten, dass die Erde nicht mehr in der Lage sei, sich zu regenerieren. Der Bericht entwickelt drei Szenarien, beginnend bei «Alles wie gehabt» hin zu «Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft». Das «Alles wie gehabt»-Szenario sagt den Kollaps des Ökosystems bis 2050 voraus. «Die Konsequenzen sind vorhersagbar [ch8211] und finster», sagte der Internationale Generaldirektor von WWF, James Leape, bei der Vorstellung der Studie in Peking.

Die am stärksten gefährdeten Ökosysteme seien derzeit Flüsse und Seen. Diese Süßwasserlebensräume würden durch Verschmutzung und Dammbau zerstört. In den Tropen seien unter anderem die stark bedrohten Flussdelfine betroffen, in Europa Lachse und Störe.

Der Bericht wird von der Londoner Zoologischen Gesellschaft und dem «Global Footprint Network» zusammengestellt und analysiert zwei Indikatoren: Zum einen den Zustand der Ökosysteme im «Living Planet Index» und den weltweiten menschlichen Bedarf an Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Land und Holz durch den «Ecological Footprint». Der erste «Living Planet report» erschien 1998. (nz)

Gelesen in netzeitung.de und mehr gibt es hier > http://www.panda.org/news_facts/publications/key_publications/living_planet_report/index.cfm

Robby
« Letzte Änderung: 29. Oktober 2006, 10:05:51 von Tobias_Kolkmann »

Minshara

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #1 am: 25. Oktober 2006, 12:46:17 »
Hallo robinson

...tausend Dank, dass Du dieses Thema hier aufgreifst!  :)
Ich habe es gestern in den Medien des öfteren mitbekommen.
Ich bin entsetzt, traurig und unglaublich wütend.

Ich gehöre zu den Menschen, die dieses Armageddon immer schon befürchtet haben, die aber bereit sind etwas degegen zu unternehmen (ich habe zbsp kein Auto und werde mir aus Prinzip auch niemals eines anschaffen!), die aber für diese Rücksichtnahme von anderen ausgelacht werden, und sich noch demütigen lassen müssen, weil sie sich Sorgen um den Planeten machen, auf dem sie leben.

Diese Welt wird von Banken und sog. Investoren regiert, deren Bewußtsein sich einzig und allein in ihrer Profitgier spiegelt.
Solange das eine treibende Kraft ist wird niemand etwas auf diesem Planeten ändern wollen. Und dazu gehören paradoxerweise auch Wissenschaftler und Raumfahrtingenieure...

Fazit: Niemand wird etwas für die Erhaltung unseres Öko-Systems tun. Oder mit anderen Worten: Wir gehören zu den Zivilisationen, die es nicht schaffen werden, sich selbst zu überleben.

Ich bin sehr wütend!  >:(

Albert

  • Gast
Man tut was !
« Antwort #2 am: 25. Oktober 2006, 14:35:17 »
Sorry Minshara/Robby

schon der Titel des Thread ist reisserisch: Natürlich tun wir was, mit X-millionen Euro wird der Umweltschutz in Deutschland, Schweiz und Europa betrieben.

Es ist einfach zu schreien: Tut endlich etwas. Fakt ist: Wir tun sehr viel.

Aber wir haben das Problem Afrika, China, Indien. Da können wir nur begrenzt agieren. Die Armut interessiert sich einen Dreck um Umweltschutz. Nur dort, wo Armut bekämpft wird und zwar effektiv, kann man was tun.

Und solange dort religiöse Fanatiker lieber ihre Gegner köpfen anstatt einen Dialog zu wagen, gibts keinen Umweltschutz.

Also das Problem ist äusserst kompliziert und nicht mit reisserischen Headlines zu bewältigen

 :-[

rolli

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #3 am: 25. Oktober 2006, 14:59:30 »
Hi Albert

jep !

Brasilien fährt zu 70 % mit Alkohol.., nicht am Steuer aber im Motor.

Und Schwarzenegger treibt die Umweltauflagen vom bevölkerungsreichsten Staat der USA auf einsame Spitze: In allen Bereichen für Luft, Wasser und Erde wird der Etat auf ungeahnte Höhe geschraubt, mit grosser Zustimmung der Bevölkerung..!
Auch Hillary Clinton im Staate New York ist nicht untätig, vielleicht auch als nächste Präsidentin ? :o

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #4 am: 25. Oktober 2006, 15:46:05 »
Bei den Amis wurde das ja auch *%#!-mal Zeit. Die ruinieren die Umwelt ja aufgrund der eigenen Ignoranz, Bush immer vorne weg. Das Schwarzenegger nun massiv gegensteuert überrascht mich zwar, aber es ist eine gute Sache. Und auch das Volk der Amis scheint es langsam (aber auch gaanz langsam) zu begreifen. Schließlich geht ganz aktuell das Unternehmen Ford zu Grunde, da ihre amerikanischen Schleudern (nicht mit den europäischen verwechseln) einen unverschämten Spritverbrauch haben was neben der Umwelt natürlich auch auf den Geldbeutel geht...

Europa kann man da schon als vorbildlich bezeichen, auch wenn man da immer noch genug tun kann. Das das auch schon mal oft an der Politik oder am Geld bzw am Interesse Einzelner hängt ist klar...

Das wirklich ernste Problem sind wie oben beschrieben wirklich die ärmeren Länder China, Afrika usw. Die können sich Umweltschutz nicht im erforderlichen Maße leisten und haben oftmals auch gar kein Interesse. Nur wie will man denen das vorschreiben oder sie gar dazu zwingen? Auf sein eigenes Auto verzichten ist zwar ein edler Schritt, wird die Sache aber eben nicht wesentlich beeinflussen. (sorry Minshara, denk allein an die zig-Millionen Fahrzeuge in China, alle ohne Kat und mit verbleitem Sprit)

Ist eben ein vielschichtiges Problem, was uns in Zukunft noch oft begeistern wird...
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

Martin

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #5 am: 25. Oktober 2006, 18:04:46 »
Europa könnte aber auch schnell seine Vorreiterolle verlieren:

Wo werden die saubersten Dieselmotoren der Welt produziert?
in den USA, die neueste Gneration der Motoren von DaimlerChrysler, baut man in Europa noch nicht weil man mit den alten die hiesigen Standards auch erfüllt

Wo gibt es die höchste Wachstumrate bei der Windenergie?
In Texas, Bush´s own country

Wo wird das größte Solarkraftwerk der Welt gebaut mit rund 150 MW Leistung?
In Australien, dem Land mit dem derzeit noch höchsten ProKopf- Ausstoss an Treibhausgasen.

Wer hat seine Hummer auf Wasserstoffantrieb umrüsten lassen und will mit der EU einen gemeinsamen Emissionsrechtehandel aufziehen?
Arnie, bzw. Kalifornien


Europa sollte sich nicht selbstgefällig auf dem erreichten ausruhen, in vielen der Staaten über die wir die Nase rümpfen wandelt sich die Einstellung gerade dramatisch (Bush ist nicht die USA), und bei den industriellen und wissenschaftlichen Kapazitäten der USA können die uns schnell abhängen, sobald die in Fahrt gekommen sind.

Minshara

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #6 am: 25. Oktober 2006, 18:23:17 »
Sorry, Martin, Du warst schneller! Betrachte mein Posting bitte nicht als Reaktion auf Deinen Beitrag.  ;)


...und genau solche Aussagen sind der Grund, warum auch nichts passieren wird.
Wir sind hier so bequem geworden, dass wir für alles Erklärungen finden, die uns von Taten zurückhalten. Wir trennen unseren Müll, schalten abends den Standy-Betrieb unserer Glotze ab, und fahren Bleifrei. Punkt.
Und damit haben wir dann alles getan, damit unser Planet überlebt.

Aber so wird das nicht funktionieren.
Unser ganzes System ist falsch! Und genauso falsch wie es ist, wird es jetzt fröhlich von den Supermächten von Morgen, Indien und China kopiert. Und die sind total begeistert davon uns zu kopieren, denn das Ergebnis davon bedeuted wirtschaftliche Macht.
Und damit beherrscht man die Welt!

Es wäre leicht für uns den anderen wachsenden Nationen klar zu machen, dass dieses Machtstreben etwas falsches ist. Aber solange  für uns ein Profit davon abfällt, werden wir das natürlich nicht tun.
Und das geht dann nicht nur auf Kosten des Planeten, sondern auch zu Lasten der eigenen Bevölkerung, die liegt durch diese globalisierung nämlich arbeitslos, depressiv und unmotiviert auf der Straße.

Wie prima haben wir das hingekriegt! -  Die Ozonschicht ist im Eimer, die Meere sind halb tot, jeden Tag stirbt eine kleine Art aus, oder sogar mehrere...

Und dann gibt es Menschen die regen sich auf, weil auf Alkoholica keine Warnhinweise angebracht sind.  :o

Auf was für einem Planeten hat man mich da bloß zurückgelassen?
 :-/
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2006, 18:28:20 von Minshara »

rolli

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #7 am: 25. Oktober 2006, 21:05:57 »
Oh jeh Minshara

was hast Du bloss für eine brandschwarze Meinung?

Zitat
Wie prima haben wir das hingekriegt! -  Die Ozonschicht ist im Eimer, die Meere sind halb tot,

Also wer ist wir? Die Menscheit? Quatsch. Wir haben gar nichts hingekriegt.

Die Ozonschicht ist nicht im Eimer, sie wird sich wieder erholen, alle Fachleute sind sich da einig.

Die Meere sind gar nicht tot, im Gegenteil; wir haben gerade mal 5% des Meeres erforscht. Da wäre es schon straflässig von tot zu reden.

Und überhaupt, was soll dieses defätistisches Getue?

Sorry Minshara, ich kann Dir beim besten Willen nicht folgen

Also, wenn der WWF die vielen Millionen, die es für Werbung ausgibt, konkret z.B. bei den Robbentötungen in Kanada einsetzten würde, hätten wir ein paar tausend Babys mehr.

Wenn wir die Chinesen zwingen können, die gleichen Umweltbedingungen wie hier bei uns einzuführen, wäre auch schon viel erreicht.

Wenn wir die Inder und Chinesen zwingen können, die Kinderarbeit einzustellen, wäre auf indirektem Wege auch schon einiges erreicht.

Und, und, wir können schon was tun, also tun wir es.

Noch ist Polen   äh die Welt nicht verloren

Und sonst Minshara: Ich warte mal gespannt auf DEINE Vorschläge für eine bessere Welt.

Nur Jammern ist leicht

 :)

astro112233

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #8 am: 26. Oktober 2006, 02:10:12 »
Auf die sanfte Art

3SAT.de

Umweltverschmutzer, schreibt das Institut in seiner jüngsten Studie mit dem Untertitel: "Trends, die unsere Zukunft bestimmen."

Die USA mit ihren rund 280 Millionen Einwohnern stießen 15,7 Millionen Tonnen Kohlenstoff im Jahr aus. In Indien mit mehr als eine Milliarde Menschen seien es 4,9 Milliarden Tonnen. Die USA verbrauchen 20,5 Millionen Barrel Öl pro Tag. Das sind knapp 25 Prozent des Weltverbrauchs. China mit 1,3 Milliarden Menschen kommt auf 6,6 Millionen Barrel pro Tag. China sorgte im vergangenen Jahr für ein fünftel des weltweiten Handelszuwachses, die Hälfte des Zuwachses in der Stahlproduktion und stieg mit elf Prozent mehr Ölverbrauch zum zweitgrößten Konsumenten hinter den USA auf. Die Autodichte sei in der Volksrepublik noch auf dem Niveau der USA von 1912. Die Zahl der Autos werde aber in dem asiatischen Land von rund fünf Millionen in diesem Jahr auf 7,3 Millionen 2007 steigen.  
  
Das Institut hat für die Studie keine eigenen Erhebungen gemacht, sondern Daten über Weltproduktion, Konsum und Umweltschäden aus offiziellen Länderstatistiken, von UN-Organisationen und anderen Instituten zusammengetragen. Dazu gehören für das vergangenen Jahr: - 1,8 Millionen Menschen starben wegen Luftverschmutzung - weltweit waren 551 Millionen Autos auf den Straßen - jede Stunde wurden 100 Millionen Dollar für Soldaten, Waffen und Munition ausgegeben - es wurden 47 760 Megawatt Windenergie produziert, 20 Prozent mehr als im Jahr davor.  

SPIEGEL ONLINE - 22.08.2003  

Klimaschutz in den USA : Bush-Regierung will Umweltverschmutzung erleichtern  
Kritiker befürchten, dass eine der fortschrittlichsten Umweltschutz-Regelungen der USA demnächst Makulatur sein wird. Ein Verordnungsentwurf der Bush-Regierung soll es Kraftwerksbetreibern in Zukunft ermöglichen, auf den Einbau teurer Luftfilter zu verzichten.  
  
Zur fortschreitenden globalen Umweltbelastung meint das Institut: Fast ein Viertel aller Säugetierarten sei bedroht, weil die Zahl der Tiere auf Grund menschlicher Aktivitäten zurückgehe. Eisbären, Pinguine und Robben litten wegen der schmelzenden Eisberge. "Es gibt viele Anzeichen, dass Armut, Umweltschäden und Infektionskrankheiten wachsen", sagte die Hauptautorin der Studie Lisa Mastny. "Aber die gute Nachricht ist, dass die meisten Trends umkehrbar sind."  
 
In einem Spiegel Artikel vom 02.09.2005 geht es um die Luftverschmutzung in China. Dort ist auch folgendes Satellitenbild zu sehen:

http://www.digitalvoodoo.de/blog/archives/china-news/luftverschmutzung-in-china-umweltverschmutzung.php

Als Europäer kann man sich kaum vorstellen welches Ausmaß die Luftverschmutzung in China inzwischen hat... Filteranlagen in Fabriken findet man nur sehr selten. Energie wird zu großen Teilen aus Kohle gewonnen...

USA: Jeder 4. See ohne Fische Saurer Regen bedroht noch immer Seen und Wälder.

Saurer Regen ist noch immer der Todesstoß für viele Seen im Nordosten der USA. Eine Studie der Hubbard Brook Research Foundation HBRF http://www.hubbardbrook.org gemeinsam mit der Syracuse University und der University of New Hampshire hat ergeben, dass 40 Prozent aller Seen in den Adirondacks und 15 Prozent in Neu-England davon betroffen sind. In jedem vierten See gibt es keine Fische mehr.

Der Grund für die starke Zunahme an übersauerten Gewässern liegt in der stetig steigenden Luftverschmutzung und der damit einhergehenden Konzentration an Schwefeldioxid, Stickoxyden und Ammoniak. Das Gesetz zur Reinhaltung der Luft, der so genannte Clean Air Act Amendment (CAAA), aus dem Jahr 1990 habe hier keine Abhilfe schaffen können, kritisiert die Foundation. Zwar habe sich die Konzentration der Sulphoxyde verringert, nicht jedoch die Konzentration von Stickoxiden. Innerhalb der kommenden 25 bis 50 Jahre sei eine vollständige Regenerierung der Gewässer jedenfalls nicht zu erwarten, so der Bericht der HBRF.

Die Ursachen für den sauren Regen sind in erster Linie die Verbrennung von schwefelreicher Kohle in Kraftwerken und andere Abgase aus der Industrie. Gefährdet sind aber nicht nur die Seen, sondern auch der Baumbestand. Besonders betroffen sind Pflanzen, die durch Klimaveränderungen und Parasitenbefall bereits in Mitleidenschaft gezogen waren. Von manchen Baumarten sind 50 Prozent der Gesamtbestände Opfer der Umweltverschmutzung geworden (pte, 28. März 01).



[size=14]Und so geht es unendlich weiter, wir Menschen, ein itelligenter Säuger, die Krone der Schöpfung hat aus unserem Planenten die Müllhalde des Universums gemacht, inclusiv meiner Mitwirkung.[/size]

Härtere Version

Meiner bescheidenen Auffassung nach opfern wir Erdbewohner mittlerweile unseren Planeten samt Flora und Fauna doch bewusst dem Schadstofftod. Es geht doch heute nur noch um das große Geld. Wenn durch die Regierungen keine entsprechende Gesetze verabschiedet würden, kippten die Unternehmen ihre Abwässer immer noch in Flüsse, Seen und Meere. Filteranlagen würden garantiert keine eingebaut, dass kostet nur und bringt keinerlei Gewinn für das Unternehmen. Mülltrennung freiwillig, macht doch kein einziger, außer den Grünen. Partikelrußfilter in Dieselmodelle einbauen, erst wenn es das Gesetz erzwingt. Dann geht es plötzlich, die Konstruktionspläne waren wahrscheinlich schon lange in der Schublade, aber das Automodell kostet dann ja 160 € mehr. Das schmälert den Absatz gewaltig. Um der Öffentlichkeit eine umweltbewusste Firmen-Philosophie zu suggerieren werden ausgeklügelte Werbestrategien entwickelt. Unter dem Motto: Saufen für den Regenwald. Das ist kein altruistisches Verhalten der Firmenbosse. Der reale Grund besteht darin, dass der Umsatz steigt, der Regenwald ist denen doch sch... egal. Ihre Steuerberater hatten natürlich im Vorfeld eruiert, dass da einiges abzusetzen ist und unterm Strich noch kräftig Plus gemacht wird.

Wir alle kaufen Waren aus Fernost, was dort abgeht ist doch egal. China ist weit weg. Hauptsache mir und meiner Familie geht es gut. Sollte man doch mal über einen kritischen Beitrag im Fernsehen stolpern, wird der entsetze Umweltschützer vorgegaukelt. Doch vor 70 Jahren ging es in Europa auch nicht anders zu. Nur sind wir durch unsere Fehler geläutert und lernten, wenn auch nicht freiwillig, mit der Natur angemessen und zukunftsorientiert umzugehen. Was werden unsere Nachkommen sagen, wenn sie später einmal die Filmdokumente sehen, was vor ihrer Zeit geschehen ist. Was ihre Eltern taten, bzw. nicht taten. Sie werden mit kopfschütteln die Bilder betrachten, so wie wenn wir heute Zeitdokumente von 1900 studieren, als die Arbeiter in den Fabriken als rechtlose Heloten gehalten wurden. Oh, dass ist jetzt aber unangenehm, so ist es doch heute auch in China, oder? Natürlich gibt es dort auch Vorzeigeunternehmen die europäische Maßstäbe erfüllen. Aber die große Masse wird sozial geknechtet und ausgebeutet. So wie die Rohstoffe des Landes.  

Hardcore Version - Glosse

So, nun ist genug geschrieben, Ich werde jetzt noch einen Apfel aus Südafrika verspeisen. Der Apfel wurde extra für uns Europäer eingeflogen, sind ja nur 12.000km und bei uns gibt es ja keine. Dafür bekommen unsere afrikanischen Mitmenschen unseren Müll per Schiff geliefert. Die müssen ja auch Arbeit haben, damit sie sich endlich mal eigene Schuhe leisten können und nicht welche aus alten Autoreifen tragen müssen, sieht ja unmöglichlich aus. Auch die armen Kinder können sich dann satt essen und es stirb nicht alle 5 Sekunden so ein kleiner Mensch. Ich freue mich schon auf die verlängerten Ladenöffnungszeiten, dann kann ich sogar nachts meine lebenswichtigen Artikel erwerben, z.B. Schnürsenkel von Karl Lagerfeld. Mich dann gegen 2 Uhr morgens beim Genuss des intellektuellen Senders 9Live mit Fastfood und Kartoffelchips Vollstopfen, bis mir übel wird. Später stelle ich zu meinem Bedauern fest, dass ich wieder viel zu viel eingekauft habe, wird wohl wieder einiges in den Biomüll wandern. Dann werde ich sicher wieder den Spruch bringen, schade um das schöne Geld. Afrika habe ich bereits vergessen. Denn heute Mittag gibt es Meeresfisch, frisch auf den Tisch, solange es den noch gibt. Natürlich nur die besten Stücke, der massenhafte Beifang geht ja gleich wieder über Bord, nachdem die Fische qualvoll erstickten. Die sind ja selber Schuld, hätten halt rechzeitig schreien müssen. Mitleid habe ich keines mit den Fischen, ist doch eine gerechte Jagd. Der Fisch kann schwimmen und die Fangflotte hat Echolot, Radar, Satellitennavigation und kleine Schleppnetze von mehreren hundert Metern Länge. Folglich alles fair und gerecht. Und die Spezies der Wale ist sowieso nur bösartig. Man denke nur an Moby-Dick. Also weg damit, einfach abschlachten. Nur wenn sich so ein Untierchen in die Themse verirrt, wird tagelang im TV darüber berichtet und nicht über Siliconimplantate, die man sich übrigens zum Schnäppchenpreis in Südafrika einsetzen lassen kann. Da fällt mir ein, dass könnte ich auch mal ausprobieren. Bin zwar männlichen Geschlechts, aber ich könnte dann dort die tollen Äpfel essen und bräuchte nicht mal mit meinem Auto in den Supermarkt um die Ecke fahren. Außerdem ist ja in dem Schönheitsurlaub gleich eine kollektive Gewichtsreduzierung mit inbegriffen. Wetthunger mit den afrikanischen Kindern die dann sicher fragen: " Ist dein dicker Bauch auch vom Hunger aufgebläht"? Ach, kam gerade noch eine Eilmeldung rein. Arni wird aus Umweltschutzgründern nur noch Alternativstrom für Hinrichtungen auf dem Elektrischen Stuhl zur Vollstreckung zu lassen. Ist doch eine tolle Idee. Er wird mit Sicherheit wieder gewählt. Und das mit China ist auch nicht so schlimm, ist doch nur ein riesiges Großlabor, so wie damals Vietnam für die Amerikaner und die Einwohner sind die Versuchskaninchen. Schotten sind geizig, dass kann man von den Chinesen wirklich nicht behaupten, von ihrer wahnwitzigen und gnadenlosen Umweltverschmutzung haben doch alle Erdbewohner etwas, Schadstoffe haltern sich dummerweise nicht an geografische Grenzen. Unsere Spezies wird nicht durch den Todeskampf der Sonne sterben, dass erledigen wir schon selbst. Eines Tages wird für Augenblicke ein neuer Stern am Himmel zu sehen sein, nein keine Supernova, es war die Erde.                 

Guten Appetit wünscht euch Konrad.
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 03:23:52 von astro112233 »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #9 am: 26. Oktober 2006, 03:22:53 »
Moin,

die Frage von Robby lautet: Warum tut keiner was?

Was ist daran *reisserisch*? Darf man dieses weltweite Problem nicht hinterfragen?

Ich kenne die Beweggründe von unserem Robby, warum er dieses Thema angepackt hat. Einen halben Tag und eine ganze Nacht dauerte die Diskussion. Natürlich wurden dabei auch die kläglichen Versuche aufgeführt, die augenscheinlich als Umweltschutzmassnahmen deklariert werden in Wirklichkeit aber nur vom Problem ablenken sollen oder aber ganz dreist der Profitgier dienen.

Was Robby antreibt ist schlicht und einfach gesagt: Es will nicht in seinen Kopf, dass die Menschheit, die jetzt lebt, für die kommende Generation nicht alles unternimmt, diesen Planeten als lebenswert zu erhalten. Mittel und Wege gäbe es dazu, aber da werden die Verursacher, die zur Zeit nicht gestoppt werden, schon gegensteuern und wir nehmen es gleichgültig hin.

Danke an alle, die zu diesem Thema ihre Meinung gesagt haben.

Jerry

neo

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #10 am: 26. Oktober 2006, 07:57:37 »
interessante Auseinandersetzung.

für mich steht fest: Profit geht leider in der Welt vor Umweltschutz und überweigend auch vor Grundrechten und Menschenwürde. Umweltschutz ist deshalb so wichtig, weil wir nur eine Umwelt haben.
Sinnentleertes, gedankenloses Handeln oder die Unterstützung solchen Handelns ist verwerflich.

Wir können nie genug tun. Egal was ir schon erreicht haben. das ist ein nie endender Prozess.

(meine meinung)
neo

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #11 am: 26. Oktober 2006, 08:24:11 »
Das man immer mehr bzw nie genug tun kann ist auch jedem klar. Aber hier meinen anscheinend einige, dass es das Hauptziel der Menschheit sein müsste, die Umwelt zu schützen. Das wird aber so oder so nicht passieren, weils kurz gesagt einfach nicht drin ist. Und es gibt auch ganz sicher wichtigere Ziele, wie beispielsweise die gesamte Menschheit zu ernähren (um nur eins zu nennen). Und dazu kommen noch egoistische Ziele von Personen, Organisationen oder Regierungen...

Ich selbst fahre ein Auto mit KAT, nutze Regenwasser, pflege meinen Gartenteich, sammle bei Aktionen Müll aus Straßengräben, bewirtschafte ein paar Hektar Wald, hab meine Grunstücksfläche entsiegelt, hab auf dem Dach zwei Solaranlagen (Warmwasser und Photovoltaik), widmete einen Teil meiner Diplomarbeit der Folgen der Globalisierung und hab auch schon bei der Ölüberwachung von Nord- und Ostsee mitgewirkt. Wenn ich aus dem Fenster sehe, sieht meine Umwelt auch ganz ok aus. Wenn ich in die Medien schaue, wirds etwas bedenklicher. Sicher bin ich allerdings darin, dass man nicht sagen kann, dass keiner was tut. Denn das stimmt bei mir persönlich, Deutschland und Europa und vielen anderen definitiv nicht. Und deswegen nimmt mir auch keiner mein Auto weg, weil ich einfach drauf angewiesen bin...

Und um dem Forum an sich gerecht zu werden: Wir könnten auch schon lange auf dem Mars sein, aber auch das ist eben (noch) nicht drin, weils eben andere Probleme gibt...

Ansonsten Guten Morgen,
MSSpace...
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 10:15:06 von MSSpace »
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

rolli

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #12 am: 26. Oktober 2006, 09:52:48 »
Hi Jerry

Zitat
die Frage von Robby lautet: Warum tut keiner was?
Was ist daran *reisserisch*? Darf man dieses weltweite Problem nicht hinterfragen?

Nun gut, das Wort "reisserisch" ist etwas gar deftig, das nehme ich gerne zurück. Nur ist der Satz:"Warum tut keiner was?" einfach so nicht richtig: Wie ja jetzt auch andere Poster mit vielen Beispielen widerlegen.

Es liegt mir fern, Robby oder Minshara zu beleidigen, sollten sie das so auffassen, tut mir das leid.

Danke Konrad, für den umfassenden Beitrag, der die gewaltige Problematik des Themas aufwirft.
Und msspace bringt es auf den Punkt.

Also, es hat keinen grossen Sinn, hier all die vielen Umweltsünden aufzulisten. Alle wissen es und auch ich habe durchaus ein kollektives, schlechtes Gewissen.

ABER:

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Tun wir was dafür

(So lasst uns denn weiter die Luft mit giftigen Raketenabgasen vergiften... ;) )
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 09:54:51 von rolli »

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #13 am: 26. Oktober 2006, 10:11:51 »
Hi Rolli,

 ;) Hab gestern noch gelesen, dass ein Vorteil der neuen russischen "Angara"-Generation ist, dass sie wesentlich weniger giftige Abgase produziert, als ihre Vorgänger.
Ach ja, das war hier im Angara Thread von Jerry:
"Die Angara-Raketen werden äußerst umweltfreundlich sein, weil in ihren Triebwerken keine aggressiven und toxischen Substanzen wie Heptil verwendet werden."

Also: Umweltschutz auch in der Raumfahrt...  ;)
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

jok

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #14 am: 26. Oktober 2006, 10:54:04 »
Hallo,

Leider sieht es da bei der NASA anders aus,die werden dafür sorgen das mit ARES 1 die Umwelt auch weiterhin kräftig eins auf den Deckel bekommt.
Diese Riesen-Booster vom Shuttle..... und später der Booster der erste Stufe der ARES 1 ..sind einfach gigantische Dreckschleudern :-[

gruß jok

neo

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #15 am: 26. Oktober 2006, 11:01:15 »
Zitat
Das man immer mehr bzw nie genug tun kann ist auch jedem klar. Aber hier meinen anscheinend einige, dass es das Hauptziel der Menschheit sein müsste, die Umwelt zu schützen. Das wird aber so oder so nicht passieren, weils kurz gesagt einfach nicht drin ist. Und es gibt auch ganz sicher wichtigere Ziele, wie beispielsweise die gesamte Menschheit zu ernähren (um nur eins zu nennen). Und dazu kommen noch egoistische Ziele von Personen, Organisationen oder Regierungen...

ähh MSSpace...
nicht das wir uns Missverstehen: Ich sage eindeutig: Was sind deine "persönlichen, wichtigeren Ziele" und andere Dinge ohne eine intakte Umwelt wert? NICHTS. Selbstverständlich ist meine Auffassung nach das oberste Ziel der Umweltschutz. Ansonsten können wir einpacken...und man kann alles andere vergessen.

Warum sollen andere aufgrund unserer Bequemlichkeit leiden? Oder warum sollte ich unter der Bequemlichkeit andere Leiden? Meine beiden Kinder haben das nicht verdient. Und alle anderen Geschöpfe dieses Planeten, die nicht für sich sprechen können, auch nicht.

Schön ist: Du kehrst erstmal vor deiner Tür. Das mach ich auch verliere aber nicht die Gesamtsicht auf unseren zerbrechlichen Planeten.

neo

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #16 am: 26. Oktober 2006, 11:30:04 »
Ja neo, MIR brauchst du das nicht erklären! Ich meinte auch nicht meine persönlichen wichtigen Ziele. Ich meinte das eher so:
Wie willst DU brasilianische Holzfäller für der Abholzung des Regenswaldes bestrafen, wenn die Polizei voll damit beschäftigt ist, den Bürgerkrieg zu unterdrücken?
Wie willst DU die amerikanische Regierung zum Umweltschutz bringen, wenn Sie ihre Mittel lieber dazu benutzt, der Welt den Frieden einzuprügeln?
Wie willst DU einem chinesischen Kohlearbeiter erklären, dass er sich ein modernes, schadstoffarmes Farzeug kaufen muss, wenn er 220$ im Jahr verdient?
Wie willst DU einem Afrikaner erklären, dass er die Umwelt von übermorgen schützen muss, wenn er nichtmal weiß, was er morgen essen soll?

Da scheitern ganze Regierungen dran. Ich kehr vor meiner Tür, wenn du das so nennen willst, und das sogar gründlich. Und ich engagiere mich ehrenamtlich und ich geh wählen. Und mehr ist nicht drin, fertig ab. Die Übersicht hab ich dabei gewiss nicht verloren, den Sinn für die Realität aber auch nicht...
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

neo

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #17 am: 26. Oktober 2006, 14:15:20 »
Ok MSSpace, da will ich dir nicht widersprechen. Mit dem was du schreibst hast du vollkommen recht. Ich meinte auch nur, das wir das als gegeben hinnehmen müssen, sondern vielleicht einen kleinen Beitrag dafür tun können. Öffentlich die Missstände anprangern, entschieden darauf hinweisen.

Ich unterstütze die, die in Amerika für den Umweltschutz kämpfen
Ich unterstütze die, die in China vor Ort helfen
Ich unterstütze die, die in Afrika für eine Umweltverständnis kämpfen

Wollt dich damit auch nicht "dissen". find es klasse was du tust. Wollt ich nur sagen...

*

Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #18 am: 26. Oktober 2006, 15:06:03 »
Ach neo, wir machen das schon. Wenn mehr Leute oder gar die ganze Menschheit in der Beziehung so eingestellt wäre wie wir, säh es bestimmt auch schon besser aus. Aber man darf die Hoffnung eben nicht aufgeben. Immerhin kommen nach Europa ja nun auch die Amis langsam auf sicher auf den richtigen Weg. Sicher wird noch die ein oder andere Art von der Bildfläche verschwinden oder in Zoos gebannt und sicher finde ich das auch schlimm, aber ich gehe nicht davon aus, dass wir 2050 auf einem Wüstenplaneten sitzen...
(außer Mond und Mars  ;) )



Hoffen wir das Beste!

Gruß,
MSSpace...
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 15:10:53 von MSSpace »
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

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rolli

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #19 am: 26. Oktober 2006, 15:32:51 »
Apropos Hilfe, zum Beispiel Entwicklungshilfe in Afrika:
Alles für die Katz?

Hier ein Auszug aus Weltwoche 41:

"Umschau
Sehnsucht nach der Kolonialzeit
Daniel Ammann

Seit vierzig Jahren pumpt der Westen Hunderte Milliarden nach Afrika. Der Geldsegen löst keine Probleme, er schafft sie: Die Entwicklungshilfe fördert korrupte, inkompetente Regierungen, sie verhindert Reformen und schädigt die Demokratie.

Der kleine Souvenirshop, der sich stolz «Antiques» nennt, liegt im Geschäftsviertel von Kampala, eingeklemmt zwischen einem Lebensmittelladen und einer Computerschule. Alte Banknoten mit dem Konterfei Idi Amins, des Schlächters von Afrika, bietet er an, geschnitzte Holztüren mit skurrilen Köpfen, prächtige Ringe aus Elfenbein. Für 5000 Shilling, umgerechnet 3 Franken 50, auch ein Couvert, das am 21. März 1961 von einem gewissen Jayant Shukla abgeschickt wurde, kurz nach Ugandas Unabhängigkeit von Grossbritannien. Die gelbe Briefmarke, die darauf klebt, ist den stolzen Preis wert, für den man hier ein ordentliches Nachtessen bekommt. Sie zeigt einen lachenden Bauern in gestreiftem Hemd, der mit beiden Armen einen riesigen Maiskolben gen Himmel streckt. «Freedom from Hunger» steht in Grossbuchstaben auf der Marke. Eine Verheissung.

Sie reflektiert den hoffnungsfrohen Zeitgeist der sechziger Jahre, als die afrikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit erkämpften. Befreit von politischer Unterdrückung und wirtschaftlicher Ausbeutung durch die Europäer, glaubten die meisten Afrikaner, es würde ihren eigenen Regierungen gelingen, Wohlstand zu schaffen. Die Aussichten waren gut. Die Weltbank zum Beispiel ging davon aus, dass eine Mehrheit der afrikanischen Länder die Armut bis ins Jahr 2000 überwinden könne – dank eines jährlichen Wirtschaftswachstums von 7 Prozent.

Der Befund, vierzig Jahre später, ist so deutlich wie deprimierend. Den meisten Afrikanern südlich der Sahara geht es schlechter als am Ende der Kolonialzeit. Ihr durchschnittliches Einkommen ist gesunken, während es überall sonst auf der Welt gestiegen ist. Ein Afrikaner verdient 633 Dollar – pro Jahr (1856 Dollar, wenn man die Kaufkraft berücksichtigt). Nur in den Elendsstatistiken steht der Schwarze Kontinent an der Spitze: Die Hälfte der Bevölkerung – über 300 Millionen Menschen – muss mit weniger als einem Dollar pro Tag überleben. Ob Unterernährung oder Analphabetenrate, ob Kindersterblichkeit oder Bevölkerungswachstum: Afrika fällt, einiger relativer Fortschritte zum Trotz, bei all diesen Kennzahlen immer weiter hinter den Rest der Welt zurück. Von den fünfzig am wenigsten entwickelten Ländern der Welt (definiert durch ein Bruttoinlandprodukt von weniger als 750 Dollar pro Kopf) liegen 34 südlich der Sahara. Manchmal scheint es fast, als existierte Afrika ökonomisch schon gar nicht mehr: Sein Anteil am Welthandel macht gerade noch etwas mehr als ein Prozent aus – halb so viel wie 1960.

Was heute oft untergeht: Vor vierzig Jahren waren die meisten afrikanischen Länder reicher als zum Beispiel die asiatischen und hatten dank ihrer immensen Rohstoffe auch die besseren Chancen. Südkorea etwa konnte 1960 dem goldreichen Ghana nicht das Wasser reichen, heute ist es volkswirtschaftlich vierzigmal stärker als das westafrikanische Land. Vietnam kannte man in den sechziger Jahren noch nicht als Kaffeeproduzenten, während Uganda einer der grössten war. Heute gehört Vietnam zu den Marktführern und exportiert siebenmal mehr Kaffee als das ostafrikanische Land.


Dogmen im Dekadentakt

An fehlender Unterstützung kann es nicht liegen, dass sich Afrika zum globalen Elendsquartier entwickelte. Seit Jayant Shukla im März 1961 die verheissungsvolle Marke auf seinen Brief klebte, hat der Kontinent 600 Milliarden Dollar an offizieller staatlicher Aufbauhilfe erhalten – mehr als jede andere Weltregion. Alles Mögliche hat man in den letzten vierzig Jahren versucht, um in Afrika Wachstum und Wohlstand zu fördern. In den sechziger Jahren gab man Geld für die Industrialisierung und die Importsubstitution. In den Siebzigern finanzierte man die «Grundbedürfnisse» der Menschen; Gesundheit, Nahrung, Unterkunft, Bildung. In den achtziger Jahren verlangte man «Strukturanpassungen», Sparen im öffentlichen Sektor vor allem, um die gewaltigen Haushalts- und Bilanzdefizite in den Griff zu bekommen, und Förderung des Exports. In den neunziger Jahren lautete die Zauberformel «nachhaltige Entwicklung», die so diffus wie wirkungslos blieb. Sie gingen als «das verlorene Jahrzehnt» in die Geschichte der Entwicklungspolitik ein. Seit 2001 richtet man sich nun an den acht «Millenniums-Entwicklungszielen» der Uno aus, die die weltweite Armut bis ins Jahr 2015 halbieren sollen.

Die Paradigmen, man könnte auch sagen: Dogmen, wechselten im Dekadentakt; was blieb, ist das Elend. Sämtliche Strategien haben in Afrika versagt – trotz des Einsatzes von 600 Milliarden Dollar (humanitäre Nothilfe und private Spenden nicht eingerechnet). Das Projekt «Entwicklung» sei in diesem Teil der Welt «so brutal gescheitert», sagt der linke Politologieprofessor Ulrich Menzel, einer der herausragenden Kenner der Materie, dass man nur noch von einer «Entwicklung des Zusammenbruchs» reden könne. William Easterly, lange Jahre einer der führenden Weltbank-Ökonomen und heute Wirtschaftsprofessor an der New York University, bezweifelt die Wirksamkeit der Hilfe grundsätzlich. Für sein neues Buch, das diese Woche auf Deutsch erscheint, hat er die verfügbaren Daten seit 1950 analysiert. Sein Fazit: Es gibt keinen Beweis dafür, dass sich die Entwicklungshilfe auf das Wirtschaftswachstum eines Landes auswirkt. Im Fall von Afrika kommt Easterly zum Schluss, dass die Wachstumsraten mit steigender Hilfe sogar sanken.

Die offensichtliche Erfolglosigkeit müsste selbst den hoffnungsvollsten Entwicklungshelfer entmutigen und scheinbare Gewissheiten in Frage stellen. Doch die Antwort der Experten aus Uno, Weltbank und Nichtregierungsorganisationen lautet seit vierzig Jahren: «Wenn es bisher nicht geklappt hat, dann liegt es vor allem daran, dass die Hilfe zu gering ausfiel.» Die armen Länder, so lautet die etablierte Entwicklungstheorie vereinfacht, sind in einer sogenannten Armutsfalle gefangen (poverty trap). Sie sind arm, weil sie arm sind. Was sie haben, brauchen sie fürs tägliche Überleben, und darum bleibt nichts übrig, das gespart und investiert werden könnte. Ein Teufelskreis: Niedrige Einkommen führen zu niedrigen Ersparnissen und damit zu niedrigen Investitionen. Die Konsequenz davon ist eine niedrige Produktivität, die wiederum niedrige Einkommen zur Folge hat. Dieser Armutsfalle, heisst es, können die armen Länder nicht aus eigener Kraft entkommen. Sie haben Kapital von aussen nötig, das sie in Infrastruktur, den Service public und die Bildung investieren können. Ein bisschen Hilfe reicht dazu nicht aus, es braucht vielmehr eine genügend grosse Anstossfinanzierung (big push). Sie erst wird es erlauben, einen wirtschaftlichen Wachstumsprozess auszulösen, der sich selbst trägt (takeoff)."

Tja, auch hier:

Was sollen wir tun?

 :o
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 15:48:06 von rolli »

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Offline MSSpace

  • *****
  • 2020
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #20 am: 26. Oktober 2006, 16:36:26 »
Muss mal eben einwerfen, dass dieser Thread (der sich sagen wir mal am Rande der Raumfahrt entwickelt) äußert interessant ist!

Das größte Problem in Afrika sehe ich im Fehlen von funktionierenden Regierungen. Zwar ist das in Zeiten in denen Privatisierung in Deutschland große Mode ist eine nicht unumstrittene Aussage, aber ich denke auch wir werden unseren Privatisierungswahn noch bereuen (was nicht gleich heißt, dass ich afrikanische Zustände befürchte). Aber ich glaube nur so kann ein Land in Afrika aus dem Teufelskreis kommen: Eine Regierung muss zunächst einmal für stabile Verhältnisse sorgen, also militärische Gefahren abwehren, eine stabile Währung einrichten, eine stabile Werteordnung (zB Grundgesetz) schaffen und die Grundversorgung der Bevölkerung mit Nahrung und Bildung sicherstellen. Erst dann kann man gezielte Außenpolitik betreiben und den Außenhandel stärken. Und im nächsten Schritt dann sinnvolle Entwicklungshilfe, Investoren und auch Tourismus fördern. Solange da faktisch Clans wirtschaften oder solch förderliche Kandidaten wie damals Aidid herrschen, wird das mit oder ohne Hilfe von außen nichts...

Fragt sich nur, wo so eine verlässliche, vertrauenswürdige, soziale, einfallsreiche und nicht korrupte Regierung herkommen soll? Vielleicht war der Kolonialismus doch nicht ganz verkehrt, wenn er weniger auf Ausbeutung abgezielt hätte...

Ich denke meine Meinung wird auch momentan in der Weltpolitik vertreten. Als "Experiment" könnte man jetzt die DR Kongo anführen. Da versucht man ja ganz aktuell, eine Regierung einzusetzen und zu fördern. Aber wenn ich mal tippen darf werden die Bemühungen kurz hinter der Stadtgrenze von Kinshasa verhallen...
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2006, 16:42:22 von MSSpace »
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #21 am: 27. Oktober 2006, 00:11:28 »
Ich habe auch gerade dieses interessante Thema entdeckt und möchte mich erstmal bedanken, dass es aufgegriffen wurde, weil ich selber mit der typischen "egal-Haltung" daran gegangen bin, da ich ja eh nichts ändern kann... aber genau dazu soll mir diese Diskussion auch dienen, damit ich selber meine und eure Vorschläge diskutieren kann, was überhaupt gemacht werden kann.

Zum einen denke ich, dass es zwar lohnenswert ist, sich für die Erhaltung der Umwelt direkt vor seiner Haustür einzusetzen, aber es wird immer dabei bleiben, dass man nur als Gemeinschaft, angefangen bei den Ländern, über  Bund und die EU bis zur gesamten Welt etwas erreichen kann.
Wir können nicht nur für uns selber sorgen, sondern müssen dafür sorgen, dass auch ein Großteil der Bevölkerung hinter etwas steht und das ist schwer zu erreichen. Es geht im Endeffekt darum, dass wir aufeinander aufpassen, weil oft verschmutzt man die Umwelt unbewusst, ohne überhaupt darüber nachzudenken.

Ein Beispiel aus meinem Leben: Ich fahre mindestens einmal pro Woche rund 30km zu meiner Freundin. Busse fahren nicht regelmäßig und schon garnicht am Wochenende, die Bahn fährt stündlich, der Näheste Bahnhof ist aber auch ne dreiviertelstunde Fußweg entfernt (mit dem Rad würde ich nicht fahren, die Gefahr für Vandalismus/Diebstahl ist zu groß). Also bleibt mir nur noch das Auto, um zu ihr zu fahren.
So sieht das zumindest in meiner Umgebung aus, in der Stadt wäre es für mich kein Problem, mit der S-oder U-Bahn zu fahren, aber hier bin ich aufs Auto angewiesen.

Ich sehe das Problem auch weniger in Deutschland/Europa, sondern viel in den USA und auch in China, die schon viele Schadstoffe prodizieren aber vor allem noch das Potential auf einen wesentlich höheren Schadstoffausstoß haben, wenn sie mal ihre Millarde Einwohner mit ihrem wirtschaftlichen Aufschwung mitreißen. Zur Zeit ist es eben so, dass die USA der Umweltsünder Nr. 1 ist. Auch wenn die Technologien vorhanden sind und weiter erforscht werden, sind sie dennoch weit davon entfernt, ähnliche Richtlinien wie in Europa aufzustellen.
Es mangelt den Menschen auch einfach an der Motivation, sich für die Natur einzusetzen, weil viele sehen die Veränderungen einfach nicht, ich sehe in meiner Umgebung auch nichts von einer Klimaveränderung. Ich muss beispielsweise durch Satellitenbilder im Vergleich erst darauf gebracht werden, wie stark die Umweltverschmutzung in China ist.

Andererseits müsste ich mich den Gesetzten beugen, wenn die besagen, ich müsste 3 Bäume mehr auf unserem Grundstück anpflanzen.

Ich will damit die Rolle der Politik zum Ausdruck bringen. Bei der steigenden Kontrolle, die Großkonzerne auf die Politik ausüben, ist es ganz klar, dass die Umweltverschmutzung wieder steigt. Auf der Politik ruht eine hohe Verantwortung, und die wird durch Privatisierung weggeworfen.
Allerdings kann die deutsche Poltik alleine auch wieder nicht tätig werden, denn wenn zu strenge Maßnahmen getroffen werden, lassen die Konzerne ihre Stellen wieder im Ausland besetzen, wo sie billiger und unter geringeren Umweltschutzverordnungen produzieren können.

Kann also unsere Politik heutzutage überhaupt noch genug Druck auf die Konzerne aufbauen oder sind die Konzerne die "mächtiger"?

Nur zusammen mit der Europäischen und noch mehr der Weltpolitik kann auch unsere Regierung noch etwas "gegen" die großen Konzerne tun denke ich.

Aber die Politik in D. kann den einzelnen Bürger zu etwas bewegen. Noch verdienen die Deutschen genug, um einen ausreichenden Anteil zum Umweltschutz in Deutschland beizutragen. Und das sind auch Kosten, die zum Teil noch ohne zu zögern angenommen werden würden von der Bevölkerung. Ich spreche von Kosten etwa für bessere Heizungs- und Isolationssysteme oder umweltfreundlichere Antriebe, die man "uns" unterschieben müsste.

Wir müssen also dafür Sorgen, dass sich der Staat diesen Aufgaben widmet (International tätig wird und striktere Umweltschutzverordnungen trifft), aber wie können wir das? Wie können wir die Politik so wirklich ins Rollen bringen?
Ich sehe für mich persönlich kaum eine Möglichkeit, die Politik zu beeinflussen. Alles was ich tun kann ist, eine Partei zu wählen, die inetwa ähnliche Ziele hat wie ich. Aber was bringt dieser Partei diese kleine Stimme, wenn ich nicht noch tausende/millionen andere Menschen überzeugen kann, diese Partei zu wählen?

Läuft es im Endeffekt nicht darauf hinaus, dass sich alle Menschen erst dann für eine Umweltgerechte Politik einsetzen, wenn es schon fast zu spät ist?

Für mich sehe ich die Lage derzeitig relativ dunkel: Ich kann nichts ändern; wenn ich es wirklich versuchen sollte müsste ich mein ganzes Leben ändern und selber aktiv werden bei Greenpeace oder in der Politik, aber selbst dann hätte ich die Mehrheit noch nicht auf meiner Seite.
Ich kann also nur abwarten, was kommt und denen meine Stimme geben, die ähnliche Ziele vefolgen. Zugegeben, es muss Menschen geben, die den Stein ins Rollen bringen. Ich "rolle" dann gerne mit, bin aber niemand, der sich zutraut, es zu versuchen.


Nachtrag: Afrika und andere 3. Welt-Länder
Ich bin der Meinung, dass der Kern unseres "Luxus" in unserer Bildung liegt. Auch in Afrika muss daher in der Bildung der Schwerpunkt gesetzt werden. Den Menschen nur Essen zu geben bringt nichts, das wurde in den letzten 4 Jahren auch rausgefunden, da diese Staaten dann abhängig von den "Essensgebern" werden. Nur durch Bildung kann IMHO(=In My Humble Opinion ~ meiner Meinung nach) in Zukunft eine stabile Regierung aufgebaut werden, die dann auch etwas für die Menschen bewirken kann. Auch die Menschen selber müssen einen besseren Umgang mit dem Geld lernen, was ebenfalls durch Bildung erreicht wird.

Ein Beispielt aus einer TV-Reportage:
Der Moderator spendet ~100[ch8364] an eine Familie. Diese feiert ein ausgiebiges Fest mit den Nachbarn, und das Geld ist futsch. Hatte diese Familie überhaupt das Wissen, wie lange sie sich angemessenen Essen hätte kaufen können? Eine gebildete Familie hätte bestimmt anders reagiert.
« Letzte Änderung: 27. Oktober 2006, 00:22:40 von Tobias_Kolkmann »

neo

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #22 am: 27. Oktober 2006, 10:29:07 »
Hi folks,

tatsächlich ein wahrhaft "vielseitige" und interessante Diskussion.

Die Frage ist doch: Wo stehen wir? Für was stehen wir? Man muss nicht Geld spenden oder Heldentaten verbringen, weiß Gott nicht.
Wichtig ist doch, das das Bewußtsein geschärft ist, die Handlungen mit Überlegung getan werden. Und das die Menschen "moralische" Unterstützung erhalten, die ihren Arsch und ihre Zeit dafür opfern, etwas zu tun. Ich denke, dieser Schritt ist der wichtigste. Um mehr oder weniger geht es mir nicht.

Wer auch immer was tut, muss sich nicht vor wem auch immer rechtfertigen, nur vor sich selbst.

Und klar, da habt ihr alle recht, liegen, global gesehen, die größten Probleme in den Schwellen und Entwicklungsländern. Ich finde, man sollte nur mit guten Beispiel vorangehen und zeigen, das Umweltbewußtes handeln  den Sorgen um das Über-Leben/Einkommen/usw.  nicht getrennte Dinge sind, sondern sie koexistieren. Wer seine Flüsse, Meere, die Landschaft und die Menschen verseucht, egal wo auch immer auf dieser Welt, profitiert kurzfristig davon, zahlt den hohen Preis aber später.
Wer Abholzungen, Brandrodung, Verschmutzung usw. betreibt wird sehen und merken, das er sich selbst seine Grundlage für sein Über-Leben zerstört.
Das betrifft alle Ländern und alle Menschen. Egal welchen Alters oder Nationalität oder Einkommen..

Und eine "Schuld" tragen die Industrienationen schon daran, das das Leben in anderen Ländern vom Geld abhängig gemacht werden. Weltmarkt, Börsen und und und. Wir haben kolonisiert und ausgebeutet. Die Grundlagen zerstört. Öl, Diamanten, Rohstoffe wo kommen sie denn her?
Wir sollten es unterstützen, wenn diese Dinge dem Volk zugute kommen (Bolivien?!?)

Danke
neo

ILBUS

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #23 am: 28. Oktober 2006, 12:42:08 »
Ich muss hier auch mein Senf dazu geben.

Ich bin der Meinung, dass es in dem Augenblick nicht wichtig wo man was gegen das Planetentod macht. Es sind so viele Aspekte, die es beeinflussen, dass ich glaube jeder Einsatz auch der richtiger ist. Und wer davon überzeugt ist, bringt es auch motiviert weiter.

Ich meiner seits kann leider nur von mir sprechen: Ich bin ein Student für Physik in Deutschland, habe die besten Voraussetzungen um informiert zu sein, was gu was schlecht ist. Aber sehen wir es mal so. Ich muss mir meine 500€ Unterhalt selbst verdienen, die Helfte geht auf die Wohnheimmiete, 80€ sind Pflichversicherungen von denen mir nicht mal der Zahnarzt bezashlt wird, also kommen pro monat im Schnitt auch 50€ Zahnarztkosten, für mein Studium muss ich jetzt seit dem neuen Gesetzt 1200€ im Jahr zahlen, das sind 100€ im Monat dazu.....Ich will nicht klagen, aber solange es so bleibt, kaufe ich Eier der gequelten Hühner aus den Käffigen, esse Bananen und Äpfel aus Länder wo Bürgerkrieg herscht usw. Wenn ich mit Kumpels nach nem schweren Arbeitstag Basketbal/Fussbal spielen gehe ich mache es mit einem Ball was von Kindern in Indien gemacht wurde, weil ich mir was anderes einfach nicht leisten kann. Und ich werde mein Gewissen solange schweigen lassen, bis ich sehe, dass ich mir den Luksus leisten kann es anderes zu machen. Das tut aber jeder: das heisst Prioritäten setzen. Ich kann wirklich reel, und bedeutsam was ändern, helfen nur wenn ich selber Gesund und Abgesichert bin. Ein Lahmes pferd bring den Wagen nicht vom Fleck!

Aber das bedeutet nicht, dass ich aufgebe!

Ich fahre konsequent überallhin mit dem Fahrad, am Anfang aus finanzieller Notlage, aber später, weil mich es einfach überzeugt hat. Gesunder Körper ist sehr sparsam. Ich trenne den Mühl in der Hoffnung dass dieser verwertet wird, und wenn nicht, bin ich sehr entteuscht. Die Regierung die dafür verantwortlich sind haben das nähste mal bei mir schlechtere Karten. Und sei es nur ein verzichtbar kleiner Beitrag zu der Umweltschutz von mir, aber meine Lage, meine Knappe Zeit lässt mir gar keine andere Möglichkeiten zu. Aber die meisten können nur so wenig machen. Wichtig ist, jeder macht was er kann.

Und wer weis wie es mir später ergeht: soll ich es mir wirklich leisten können so kaufe ich mir ein elektrisches- oder wasserstoffgetriebenes Auto. Bau mir ein Haus mit mindestens 5 Beumen drumherum. Mit Sollarzellendach für mein Auto.

Warum erzähle ich es, ich möchte ihnen zeigen dass ich weiss warum ich was mache und wwas nicht, und ich weis was ich gerne machen würde wenn sich die Möglichkeit eröffnet. Der wunsch ist da. Und jetz kommt der Punkt. Das ist das beste was ich für die Zukunft machen kann, weil ich es vor habe einige Kinder in die Welt zu setzen, und die werden viel von mir lernen, und mein Altag zum großen Teil kopieren. Also auch selber so machen.

Es bin nicht nur ich der es so hat und machen wird. Wir arbeiten nur in dem Augeblick hard daran es uns leisten zu können. Ich bin unserer Zukunft mir zuversichtlich. Schon der Fakt, dass das Elend erkannt wird, und die witzartige Politik und Fehlerhafte Hilfseinsätze immer mehr erkannt werden stimmt mich positiv. Weil es die ersten schritte sind zur Selbsterkentniss. Es wird hard sein den Schaden zu beheben, und nicht alles kehrt wieder zurück. Und dann das Aufrechterhalten wird nicht einfacher sein. Aber bis dahin werden es viel mehr sein, die in dem Sinne als natürliche Denkweise überlegen.

rolli

  • Gast
Re: Warum tut keiner was?
« Antwort #24 am: 28. Oktober 2006, 18:12:43 »
Hi Ilbus

toll Deine Erklärungen, mach weiter so, nur bedenke: Der Mensch ändert sich nur widerwillig. Man muss ihn schon sehr bedrängen, bis er liebgewordene Positionen freigibt. Wir leben hier natürlich sehr konfortabel und es ist schwierig, satte Mitbürger mit einzubeziehen...

Doch, doch, sehr ernsthaft

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« Letzte Änderung: 28. Oktober 2006, 18:30:03 von rolli »