Herzlichen Dank für den Hinweis auf den Artikel von Wladimir Sudakow in "Dwigatjel".
Ich habe ihn überflogen.
Wenn ich alles richtig verstanden haben, wurden die Triebwerke der Zyklon (genauer des Ursprungsmodells,
der Interkontinentalrakete R-36) bei Gluschko (OKB-456, später Energomasch) entworfen, aber bei
Jushnoje (OKB-586) in Dnepropetrowsk in Serie gebaut. Dazu wurden auch Mitarbeiter von Gluschko
nach Dnepropetrowsk geschickt.
Wörtlich habe ich folgenden entscheidenden Satz gefunden:
"Bis zum August 1964 wurde die Ausarbeitung (der Triebwerke) abgeschlossen, es erfolgten 145 Testläufe der
Triebwerke RD-251 und RD-252. Parallel wurde die Serienproduktion in Werk Nr. 586 (Anmerkung: das ist Jushmaschsawod)
in Dnepropetrowsk organisiert."
Die haben dort sogar einen Triebwerksprüfstand, was ich auch noch nicht wusste.
Jushnoje/Jushmaschswavod (oder von mir aus Pivdenne) waren mir als Produzent von Raketen und Satelliten bekannt.
Das dort aber auch große Flüssigkeits-Raketentriebwerke gebaut werden, war mir nicht bekannt.
Das geistige Eigentum für diese Triebwerke scheint aber bei Energomasch zu liegen. Das dürfte auch die Schwierigkeiten
bei der Fertigstellung der Zyklon 4 mitverursacht haben.
Fakt bleibt aber, daß die Dnepropetrowsker die Zyklon offenbar alleine gebaut haben. Sehr interessant.
Letzte Sache:
Energomasch ging nach meinem Wissensstand nicht aus dem OKB-586 hervor.
Energomasch ist eine Traditionsfirma von Walentin Gluschko und war das wichtigste Konstruktionsbüro für
große Flüssigkeits-Raketentriebwerke in der Sowjetunion.
http://www.npoenergomash.ru/eng/encikloped/memory/Dnepropetrowsk als Raketen-Produktionsstandort geht auf den Regierungsbeschluss für Raketenindustrie
vom 15.5.1946 zurück.
http://www.yuzhnoye.com/en/company/history/budnik.html