Schalt den Antigrav ein...

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rolli

  • Gast
Schalt den Antigrav ein...
« am: 21. Februar 2007, 09:29:49 »
Vielleicht gehts eben doch:

Via Antigravitation durchs All:

Zitat
       
Gravitationsfeld erstmals künstlich hergestellt?
  
    Die Gravitation ist eine Eigenschaft von Massen und kann nicht im Labor hergestellt werden, lautet ein Dogma der Physik. Experimente eines österreichischen Physikers weisen nun darauf hin, dass das Fernziel künstlicher Schwerkraft und Schwerelosigkeit dennoch möglich sein könnte - zumindest theoretisch.  
    
  Martin Tajmar, der in den Austrian Research Centers (ARC) das Geschäftsfeld für Weltraum-Antriebe leitet, hat Versuche mit rotierenden Supraleitern durchgeführt und dabei geringfügige Gravitationseffekte gemessen, die der Allgemeinen Relativitätstheorie widersprechen.  
    
 Zwei Arten von Feldern  
  
  Wer jemals mit laufendem Autoradio durch einen Tunnel gefahren ist und dabei den Empfang verloren hat, weiß: Elektromagnetische Felder können relativ leicht abgeschirmt werden. Ganz im Gegensatz zu Gravitationsfeldern: Der Schwerkraft der Erde kann man sich nicht entziehen.

Selbst bei den berühmten Parabelflügen, mit denen Weltraumagenturen den Zustand der Schwerelosigkeit simulieren, wirkt die Gravitation weiterhin. Es scheint nur so, als wäre man in dieser Situation schwerelos, weil die Kraft nicht spürbar ist, die der feste Boden der Erde der Gravitation entgegensetzt.

Was die Herstellung von Feldern betrifft, sieht die Sache ähnlich aus. Technisch hergestellte elektromagnetische Felder sind Teil unseres Alltags, zu ihrer Herstellung bedarf es keiner ausgeklügelten Apparaturen - ein stromdurchflossener Leiter genügt beispielsweise. Schwerefelder können hingegen nicht im Labor produziert werden, sie existieren lediglich in Anwesenheit von massiven Körpern.  
    
Rätseln über zu schwere Elektronen  
  
  Elektromagnetisches und Gravitationsfeld scheinen also getrennt: Bei rotierenden Körpern könnte es dennoch eine Verbindung geben, wie der österreichische Physiker Martin Tajmar vermutet.

Das kam so: Vor einigen Jahren wurden Experimente mit Supraleitern durchgeführt. Lässt man diese rotieren, produzieren sie plötzlich ein Magnetfeld, wobei die Stärke des Magnetfeldes auch von der Masse bestimmter Elektronenpaare des Supraleiters abhängen sollte.

Versuche, in denen dieser Effekt mit möglichst großer Genauigkeit gemessen wurde, förderten jedoch widersprüchliche Daten zutage: Den Messungen zufolge waren die Elektronen schwerer als es die Theorie voraussagte und man hatte letztlich keine Erklärung dafür.  
    
 Gravitationseffekt bei Supraleitern?  
  
  Martin Tajmar entwickelte daher im Jahr 2003 die Hypothese, dass bei rotierenden Supraleitern ein kleiner Gravitationseffekt auftreten könnte, der für die gemessene Diskrepanz verantwortlich ist (Physica C, Bd. 385, S. 551).

Zur Überprüfung dieser Vermutung entwickelte Tajmar in den letzten Jahren ein Experiment, bei dem eine aus dem Metall Niob bestehende Scheibe auf minus 264 Grad Celsius abgekühlt wurde, um Strom widerstandslos zu leiten. Im nächsten Schritt beschleunigte Tajmar die Scheibe auf 6.500 Umdrehungen pro Minute und maß eventuelle Gravitationseffekte in direkter Umgebung des Supraleiters.  
    
 Erste Versuche bestätigen Hypothese  
  
  Er wurde fündig: "Wir konnten es zuerst gar nicht glauben, und wiederholten das Experiment immer wieder", so Tajmar. Mittlerweile wurden 250 Messungen durchgeführt und wiederholt geprüft, ob andere Einflüsse oder Fehler die Resultate verfälscht haben könnten. Mittlerweile ist sich der Physiker aber seiner Sache ziemlich sicher, hat seine Arbeit bereits bei einer Tagung der ESA präsentiert und bei der Fachzeitschrift "Physica C" eingereicht.

Dennoch bleibt er sehr vorsichtig: "Bei dieser geringen Signalgröße ist ein Apparatur-Effekt noch nicht hundertprozentig auszuschließen. Wir warten nun auf die Bestätigung durch andere Wissenschaftler und werden unsere Apparatur weiter verbessern, um die Signalstärke zu verstärken. Natürlich sind wir uns bewusst, dass ein Effekt, der 30 Größenordnungen über der Vorhersage von Einsteins Relativitätstheorie liegt, sehr genau vermessen werden muss, um ihn schlussendlich zu bestätigen."  
    
Vision: Schwerelosigkeit im Labor    
  
  Eine solche Bestätigung könnte den Weg zu einer völlig neuen Technologie ebnen. Das derzeit erzeugte Gravitationsfeld ist zwar äußerst gering, seine Größe hängt aber nur von der Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe ab.

Theoretisch sollte es möglich sein, denkt Tajmar in die Zukunft, eine Anlage zu bauen, die ein Gravitationsfeld mit einer Beschleunigung von einem g (der Erdbeschleunigung) erzeugt. Richtet man diese Kraft so aus, dass sie der Erdanziehung entgegenwirkt, hätte man einen Raum mit Schwerelosigkeit. "Das wäre dann aber nicht mehr ein Experiment in einem Zimmer, wie derzeit, sondern eine riesige Forschungsanlage", so Tajmar.
 

Quelle:

http://science.orf.at/science/news/144342

Hier noch die Website von Dr. Tajmar:

http://www.ilsb.tuwien.ac.at/~tajmar/

 :o

Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #1 am: 21. Februar 2007, 09:45:19 »
Das ist so neu garnicht, schon vor einigen Jahren liefen Berichte über die Experimente eines russischen Forschers in Helsinki, der über einer in einem Magnetfeld schnell rotierenden Supraleiterscheibe eine Gravitationsminderung gemessen haben will. Es gab ziemlich Ärger damals, die Universitätsleitung hat wohl den Abbau des Experiments angeordnet, weil das "unseriöse Forschung" sei, aber der Effekt konnte wohl in ähnlichen Experimenten auch von Anderen nachvollzogen werden. Fragt mich nicht, wie das funktionieren soll, dazu verstehe ich zuwenig von der Materie (und von Physik im allgemeinen). Ich glaube, untergekommen ist mir das aber zum ersten mal so um 1999/2000 rum. Später lief auch immermal wieder ein Bericht in der "Spacenight" dazu.

rolli

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #2 am: 21. Februar 2007, 12:31:09 »
Ja nun,
 wenn
 es  eine Möglichkeit gibt, die Gravitation aufzuheben, wäre das die sensationellste Entdeckung seit dem Rad.
Ein Flugzeug könnte mit einem minimalen "Auftrieb" fast emissionsfrei um die ganze Erde fliegen.
Ein kleines, kompaktes Raumschiff könnte mit elektischem/Ionen-Antrieb fast umbegrenzt beschleunigen und auch das Solare System problemlos verlassen.

Präziese formuliert:

Wenn es gelingt, eine Antigravitationsmaschine kompakt in einen Flugkörper zu bauen....

Siehe oben !

 :o

Ullerich

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #3 am: 21. Februar 2007, 12:49:55 »
Hi Rolli,

Zitat
Ein Flugzeug könnte mit einem minimalen "Auftrieb" fast emissionsfrei um die ganze Erde fliegen.

Wenn, ja wenn da nicht noch der Energieerhaltungssatz wäre. Der spuckt uns im Moment in die Suppe Gravitation.

mfg Ulrich

rolli

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #4 am: 21. Februar 2007, 16:05:39 »
Hi Ullerich

Jo:


 Energieerhaltungssatz der Mechanik:
In einem abgeschlossenen System ist die Summe der potentiellen und kinetischen Energien zeitlich konstant.
Oder:
In einem abgeschlossenen System kann keine Energie entstehen oder verschwinden.
 


Wenn wir die Gravitation aushebeln können, stimmt der Satz nur bedingt:
Wir ersetzen die Gravitationskraft in z.B. Beschleunigungsenergie....

Dann geht die Post ab.

Keine menschliche Theorie ist gefeit, durch eine bessere ersetzt zu werden.

Würdest Du dem zustimmen ?

 8-)

Ullerich

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #5 am: 21. Februar 2007, 16:53:55 »
Hi,

Zitat
Keine menschliche Theorie ist gefeit, durch eine bessere ersetzt zu werden.
Das ist nicht das Problem.

Ein Gedankenexperiment:
Du schaltest mit wenig Energie die Gravitation aus, hebst einen großen Stein in die Höhe und schaltest die Gravitation wieder ein. Der Stein kann nun Arbeit verrichten. Er vermehrt sozusagen die Energie, denn ich habe zum Ausschalten weniger Energie benötigt als der Stein mir geliefert hat.
Die Diskussion um Energiesparlampen wäre erledigt;-)

Wo käme diese Energie her?

mal so angedacht, Ulrich

Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #6 am: 21. Februar 2007, 17:47:33 »
Zitat
... Wo käme diese Energie her?...
Das Ausschalten der Gravitation funktioniert ja nicht ohne Energieaufwand. Oder? Ich meine, da wird ja nicht einfach eine abschirmende Platte zwischen Erde und Stein geschoben sondern eine Apparatur, die zum funktionieren Energie benötigt.
Somit braucht man also auch weiterhin zum verlassen der Erde eine Menge Energie. ABER: Diese Energie muß man nicht in Form von Treibstoffen (und somit von Gewicht) mitschleppen. Man kann sie auf der Erde bereitstellen. DAS ist wäre meiner Meinung nach der entscheidende Vorteil. Aber soweit sind die Forscher leider noch nicht.

Ich stehe dieser Meldung übrigens sehr skeptisch gegenüber. Schon allein deshalb, weil es so aussieht als wenn sich dieser Dr. Tajmar mit fremden Federn schmückt oder alle bisherigen Forscher auf diesem Gebiet Scharlatane sind. Denn irgendwie warten diese Leute alle nur darauf, daß jemand ihre Experimente nachvollzieht/bestätigt. Aber irgendwie kann das bisher niemand...
Warum nur?


Gruß
Peter

rolli

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #7 am: 21. Februar 2007, 17:49:00 »
Hi Ulrich

Zitat
Du schaltest mit wenig Energie die Gravitation aus, hebst einen großen Stein in die Höhe und schaltest die Gravitation wieder ein.

Nö, ich schalte die Gravitation nicht wieder ein, die bleibt durch meine neue Maschine aufgehoben.
Jetzt brauche ich nur noch eine einfache Düsenmaschine, um, zum Beispiel das schwerelose Flugzeug zu bewegen.

Nochmals, praktisch:

Es gibt eine Antigravitations-Maschine.
Die baue ich in ein Flugzeug ein und stelle sie auf go:
Das Flugzeug schwebt.
Jetzt schalte ich die Düse ein und hoppla: Das Flugzeug saust dahin.

Bin ich jetzt im 22-zigsten Jahrhundert ?

 :)

tobi453

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #8 am: 21. Februar 2007, 18:05:27 »
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber soviel ich weiß es wurde keine Gravitation erzeugt, sondern ein gravitomagnetisches Feld. Ein gravitomagnetisches Feld ist dass Gegenstück zum Magnetfeld. Wenn elektrischer Strom fließt, dann gibts ein Magnetfeld. Wenn Masse fließt (sich bewegt), dann gibt's ein gravitomagnetisches Feld.

Mehr dazu hier in einem älteren Thread:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3264.0

PS: War gerade auf der Homepage von dem Typen und da steht auch "Gravitomagnetic Field".

Albert

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #9 am: 21. Februar 2007, 18:42:13 »
Hm, ein bisschen verwirrend das Ganze.
Also, Dr. Tajmar schreibt ja, er sei sehr vorsichtig in der Interpretation des Experiments.

Was haben wir denn:

Eine Scheibe die sich ziemlich schnell dreht und dabei "scheinbar" die Schwerkraft/Gravitation um ein winziges Stücklein aufhebt.

Ho: Das wäre wahrscheinlich ein ziemlich störanfälliges Ding, schlimmer als jedes Gyro....
So was in ein Flugzeug/Raumschiff einzubauen wäre etwas kühn.
Na ja, im 22-zigsten Jahrhundert natürlich nicht.

Hm, Scheibe
das erinnert mich doch an irgendwas: fliegende S.....,
(Da fehlt noch die Zeitmaschine dazu und voila: Besucher aus der Zukunft)

OK. Machen wir uns nicht lustig über unscheinbare Experimente, wer weiss ?

 [smiley=2vrolijk_08.gif]


« Letzte Änderung: 21. Februar 2007, 18:44:47 von Albert »

Ullerich

  • Gast
Re: Schalt den Antigrav ein...
« Antwort #10 am: 23. Februar 2007, 08:30:22 »
Hi,

Zitat
Somit braucht man also auch weiterhin zum verlassen der Erde eine Menge Energie. ABER: Diese Energie muß man nicht in Form von Treibstoffen (und somit von Gewicht) mitschleppen. Man kann sie auf der Erde bereitstellen.
Das müßtest du mir mal näher erklären. Ich fliege zum Mars, aber der Antrieb oder Teile davon bleiben auf der Erde?

Da sind aber immer noch einige Dinge ungeklärt:
- die Schwerkraft wird aufgehoben. Welchen Vorteil hätte ich nun dort, wo keine Gravitation herrscht?
- Wird nun das Gewicht verändert oder auch die Massenträgheit? Denn letztere macht mir ja die größeren Sorgen, wenn ich Raumfahrt betreibe. Es ist ja nicht die potentielle Energie, sondern die kinetische, die viel Treibstoff kostet ( Ekin = 1/2mv^2, aber Epot=mgh (vereinfacht, da g mit zunehmender Höhe abnimmt))

Eine Aufhebung als Transportmöglichkeit im irdischen oder erdnahen Bereich wäre für mich eine klasse Sache, da haben wir kaum Alternativen.

mfg Ulrich