Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur

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Offline alepu

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #50 am: 09. Dezember 2025, 18:19:47 »
Bei dem Zustand kann schon ein Start zu viel und endgültig der letzte sein.

Offline Gecko.

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #51 am: 09. Dezember 2025, 23:10:11 »

Welche Anzahl von Raketen Starts muss denn noch erfolgen bis zum De-Orbit der ISS?

Kurzfristige Notlösung oder Dauerhaft ?

Die "Geplanten" Zubringer für ROS haben die schon Startplätze im Bau?
Dauerhaft ist bei der ISS - leider - gar nichts mehr. Die Russen hatten ohnehin schon die Sojus-Flüge reduziert und die Aufenthalte verlängert, die Amis unfreiwillig, und nun wohl auch geplant aus Kostengründen.

Bei ca. 2 Sojus pro Jahr und 3-4 Progress wären wohl in 4 Jahren noch über 20 Flüge fällig gewesen.

ROS sollte ursprünglich auf einer Polarbahn fliegen, daher hätten dafür die Startanlagen in Plesetzk und auch Wostotschny benutzt werden sollen; Baikonur sollte sowieso aufgegeben werden.
Jetzt ist alles anders, auch ROS, wenn überhaupt noch was draus wird, soll ja jetzt auf einer ISS-ähnlichen Bahn unterwegs sein.
"Vorsicht mit Sarkasmus" lt. Netiquette - Diclaimer: Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten und Teile der Bevölkerung verunsichern

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Offline Duncan Idaho

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #52 am: Heute um 00:55:39 »
Keine weiteren Fragen meinerseits.
Zitat
Bodenpersonal kämpfte darum, die mobile Plattform vor dem fehlgeschlagenen Start der Sojus im letzten Monat zu sichern, fuhr aber dennoch mit dem Start fort, um die Bosse und Touristen nicht zu enttäuschen, laut nicht offiziellen Berichten.
https://x.com/RussianSpaceWeb/status/1999562350098067814
Kein weiterer Kommentar.
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

Offline Gecko.

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #53 am: Heute um 12:31:45 »
Der X-Post bezieht sich auf russianspaceweb, die sich wiederum auf weitere Quellen bezieht. Nix Offizielles, natürlich, aber plausibel genug, um es erstmal glauben zu können.
Hier eine kurze Zusammenfassung:

Ein Veteran des Kosmodroms Baikonur mit guten Kontakten zum Zentrum berichtete im Webforum Novosti Kosmonavtiki, dass die mobile Plattform vor dem Start nicht ordnungsgemäß in ihrem unterirdischen Schutzraum gesichert worden sei. Einem Gerücht aus Baikonur zufolge wurde die mobile Plattform bis zu fünf Mal zurückgefahren und wieder zur Rakete gebracht, da die Spezialisten erfolglos versuchten, sie in ihrer Parkposition innerhalb ihres Schutzraums zu sichern.
Als das Personal schließlich etwa 30 Minuten vor dem Start angewiesen wurde, die Startrampe zu evakuieren, wurde beschlossen, die Plattform in ihrer Parkposition innerhalb ihres Schutzraums zu belassen, ohne sie ordnungsgemäß zu sichern, anstatt den Start zu verschieben.
Die Veteranen des Zentrums spekulierten, dass das Missionsmanagement unter Druck stand, den Start durchzuführen, um hochrangige Beamte und bis zu 3.000 zahlende Touristen nicht zu enttäuschen.

Einige Stunden nach dem Unfall gab Roskosmos eine Erklärung heraus, in der Schäden „an einer Reihe von Elementen der Startrampe“ eingeräumt wurden. In der Pressemitteilung hieß es außerdem, dass alle für die Reparatur der Rampe erforderlichen Ersatzteile verfügbar seien und die Schäden „in kürzester Zeit“ behoben würden.

Laut Beiträgen im Forum „Novosti Kosmonavtiki“ wurden Komponenten einer mobilen Ersatz-Serviceplattform, die bereits 1971 bestellt worden waren, 2013 nach Baikonur geliefert. Allerdings handelte es sich dabei wahrscheinlich um die ältere Version 8U216, und in jedem Fall würde ihre Installation umfangreiche Bauarbeiten an der Startrampe erfordern, einschließlich der Demontage der vorhandenen Ausrüstung. Eine weitere Ersatz-Mobilplattform war im Arsenal der Weltraumstreitkräfte in Znamenka gelagert.

Inoffiziellen Berichten zufolge plante Roskosmos, die Startrampe am Standort 31 bis zum Tag der Kosmonautik am 12. April 2026 wieder instand zu setzen. Die ersten Lieferungen von Ersatzteilen wurden für Ende der ersten Dezemberwoche 2025 angekündigt.


Im Artikel ist noch ein Bild, das bei ausgefahrener Plattform deutlich den an einer Kette hängenden Sicherungsbolzen zeigt, wie er zwischen seinen Führungslöchern gelagert liegt. Von einem Splint, um auch ihn zu sichern, ist nichts zu sehen:
https://russianspaceweb.com/images/centers/baikonur/031/r7_pad_mobile_platform_stop_1.jpg

Übrigens hatte die Plattform weit mehr als 400 Starts über mehr als 60 Jahre hinter sich - das war schon eine erstaunlich massive und dauerhafte Konstruktion, aber irgendwann ist halt Schluss.
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Offline Alex

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #54 am: Heute um 12:53:03 »
Nichts bleibt für die Ewigkeit  :(
Immer mehr werde ich den Verdacht nicht los das wir da knapp einer Katastrophe entgangen sind.
Schliesslich weiß man ja spätestens seit IFT 1 was eine kollabierende Startrampe an einer Rakete anrichten kann.
Wenn es tatsächlich so ist das ein bemannter Start "durchgepeitscht" wurde im Wissen das die Plattform nicht richtig gesichert war dann ist das grob Fahrlässig.
PLT der STS-133 Launchviewing Jägermeistercrew

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Offline alepu

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Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #55 am: Heute um 13:47:41 »
Erinnert ihr euch an die SpaceShuttle-Katastrophen?
Auch damals wußten sie, daß eigentlich nicht hätte gestartet werden dürfen.
Selbe Geschichte, nur mit anderen Vorzeichen., bzw. unter anderer Flagge!
Und damals ist die Katastrophe sogar tatsächlich eingetreten.....

Re: Reparatur des Startplatzes-31/6 in Baikonur
« Antwort #56 am: Heute um 18:29:54 »
Spannungen im kasachisch-russischen Verhältnis nehmen zu.
Vor kurzem gab es eine Pressekonferenz in Russland mit dem kasachischen Präsident Toqajew (offizielles Ende der Amtszeit Anfang 2026). Dort wurde die Vertretung der Interessen ethnischer Russen in Kasachstan angesprochen, worauf er während des weiteren Verlaufs der PK ausschließlich kasachisch sprach.

Man erinnere sich an Vorgänge in Kasachstan im Januar 2022, als Toqajew Russland um Hilfe bei Unruhen in Kasachstan gebeten hatte!

Zu weiteren Punkten wurde heute ein Video des Österreichers Alexander Kortan auf seinem Kanal Geopol gestreamt.
Da es ein politisches Thema ist, setze ich keinen link.
Eine Diskussion dürfte hier auch nicht erwünscht sein.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede