Jetzt bringst Du leider doch wieder ein paar Sachen durcheinander:
Man kann nicht beides haben:
Entweder fliegt man Punkt zu Punkt (PzP), oder in einen Orbit.
Doch, kann man. Prinzipiell schon (s. proton01)
Was man nicht bekommt ist "PzP
und einen
bestimmten Orbit". Aber das wären ja auch verschiedene Aufgaben/Missionen.
Und nicht bei jedem PzP - bei nur 3000 km Abstand fliegt man natürlich nicht orbital, wenn man solche Kurzstrecken überhaupt möchte.
Jeder Orbitalflug macht auch ein PzP, zwangsläufig, denn "runter kommen sie immer"
Aber in beiden Fällen bist du halt eingeschränkt:
Im Ersteren, PzP =
Wunschziel, kannst du nicht jeden, sondern nur wenige Orbits erreichen, wenn überhaupt.
Im Zweiteren,
Wunschorbit, kannst Du nicht jedes, sondern nur die Lande-Ziele erreichen, deren Breite geringer oder gleich der Orbitalinklination sind. Bei maximal einem Umlauf auch nur die, die gerade unter der aktuellen Bahn liegen. (Darauf beziehen sich die, die darauf beharren, es müssten mehrere Umläufe sein. Stimmt, gilt bei Wunschorbit, aber der war ja nicht gefordert.)
Einen Teil seiner Flugbahn wird Starship immer antriebslos=ballistisch zurücklegen.
Muss nicht, kann aber.
Bei sehr kurzen PzP ist die Zeit zwischen "Triebwerk noch an" und "atmosphärischer Bremsung" (beides nicht ballistisch) eventuell Null.
Schon jetzt nach Australien, das ist ja schon so die halbe Erdumrundung, ist die rein ballistische Phase ja nur etwa eine halbe Stunde, also die Hälfte der Flugzeit.
Aus Treibstoff-Spargründen wird man einen Kompromiss zwischen Geschwindigkeit und Dauer wählen und ggf. weniger lang feuern. Wenn man dann aber gar nicht recht über die Hochatmosphäre rauskommt, wird die ballistische Phase auch nicht länger, im Gegenteil!
Ich bin überzeugt davon das PzP auch mit identischem Punkt funktioniert, macht Blue Origin ja auch.
Wie groß die Schleife wird die Starship dabei fliegen kann hängt vom Treibstoff ab.
Blue Origin?
Nun meinst Du mit "Schleife" und "Treibstoff" aber wohl wieder Bahnänderung = Crossrange; das wollen wir doch gerade vermeiden bzw. hier geht es darum, dass es grundsätzlich auch ohne gehen müsste.
Das dabei Höhe und relative Geschwindigkeit erreichbar sind die auch einen Orbit ermöglichen würden halte ich für unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.(z.B. gegen die Erdrotation starten)
Letzteres ist energetisch nie eine gute Idee, es sei denn, das PzP-Ziel ist "relativ" nahe westlich, dabei geht es dann aber garantiert nicht orbital.
Dass orbital auch bei halbem Erdumfang theoretisch geht, haben die Starship-Tests ja schon gezeigt, da fehlten ja nur wenige Prozent Orbitalgeschwindigkeit.
Ob der Orbit, der bei PzP erreicht wird - der ist ja dann eben nicht frei wählbar - auch für irgendeine zwischendurch ausgesetzte Nutzlast sinnvoll ist, ist eher fraglich; entweder man will PzP oder einen
bestimmten Orbit.
Jetzt kommt aber die Crux:
Wie gesagt, "was man nicht bekommt ist "PzP und einen bestimmten Orbit"".
Nun ist aber "Landen auf dem Fangturm" ein PzP, und je nach Mission brauchen wir einen bestimmten Orbit, der dann eben den Landeplatz erschwert bis unmöglich macht - zumindest bei einem Umlauf.
Hier wird dann immer eine Kombi aus mehreren Umkreisungen und/oder Crossrange zum Einsatz kommen.
Soweit ist klar.
Aber in der ursprünglichen Frage war ja eben keine Mission bzw. vorgegebener Orbit gefragt (wenn das auch einige impliziert hatten), sondern nur "
PzP mit maximal einem Umlauf" (oder etwas mehr, um den östlich weggedrehten Startplatz einzuholen).
Und wie gesagt: einmal im Orbit => Bahnmechanik
Suborbital: Auch Bahnmechanik. Wie proton01 schon schrieb.
Das sind die gleichen Formeln, da wird nichts "umgeschaltet", wenn der Orbit erreicht ist. Ein Kreis-Orbit ist nur einfacher zu rechnen...
Ich zitiere mich selbst: "es gibt keinen Punkt, an dem, "oh, Orbit erreicht", plötzlich und unvermittelt ganz andere Bahnmechanik-Regeln gelten".
Es wird suborbital nur komplizierter mit zusätzlichen Parametern. Und wenn noch Antrieb/Bremsung dazu kommen, sowieso.