Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt

  • 32 Antworten
  • 360 Aufrufe

Online Hugo

  • *****
  • 5167
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #25 am: 27. August 2024, 00:32:44 »
Jammern und Meckern ist einfach. Wer gut ist, gibt Vorschläge, zur Verbesserung.

Fakt ist: Gendern wird immer mehr.

Ich würde jeden bitten, Vorschläge zu machen. Wer das Wort "bemenscht" nicht mag, kann ja problemlos Gender-Alternativen vorschlagen.

Je besser ein Vorschlag ist, desto schneller wird er sich verbreiten.

Offline MH-Space

  • ***
  • 139
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #26 am: 27. August 2024, 02:13:00 »
Als eine der wenigen Frauen hier im Forum möchte ich hiermit kund tun, daß mir gendern auf die Nerven geht und ich jedesmal, wenn ich "bemenscht" lese, denke: Was ein unnötiger Krampf.

Aber ich nehme es hin.

Ich schreibe woanders über 5 Tsd. Beiträge pro Jahr und gendere nie. Ich liebe die deutsche Sprache und finde gendern furchtbar - und vor allem sinnlos. Denn die wahren Probleme von Frauen in der Gesellschaft löst dieses Sprachkonstrukt auch nicht.
Danke für diesen Beitrag! Dem ist nichts hinzuzufügen.

Und nur mal zum Nachdenken an alle anderen:
Was ist, wenn demnächst eine Nutzlast ins All geschossen wird, wo bestimmte Tiere an Bord sind? Muss man dann hier auch damit leben, dass rein subjektive Kunstbegriffe wie "behundet", "bekatzt", "bearmeist", "bekäfert", etc. geschrieben werden? Oder gleich "betiert"?
Müsste es dann aber bei einer Hündin, also einem weiblichen Hund dann nicht genauer "behündint" heißen? Thema Sexus und Genus...
Und mit Pflanzen an Bord würde das dann als von einigen künftig "bepflanzt" heißen?
Ach ja: Wenn neuer Proviant hochgeschossen wird, dann wird das wohl mal "beproviantet" heißen, oder?
Ebenso könnte dann auch jemand als Reaktion darauf künftig statt z.B. "Sternreisender" dann "Sternreiser" schreiben, weil er des gender-typischen "...enden" überdrüssig ist. Auch nicht zielführend.

Ihr seht also, wo solche rein selbst erschaffenen Kunstbegriffe zwangsläufig hinführen würden, auch wenn es vielleicht nicht so extrem wie oben sein würde. Wo fängt man da an und wo hört man auf? Was wäre noch erlaubt und was nicht? Und was kommt als Nächstes? Eigene Wortschöpfungen auch für andere Dinge?

Ein Forum und die gute Diskussion darin lebt im hohen Maße davon, dass übliche und für alle verständliche, weil korrekte Fachbegriffe verwendet werden. Schaffen nun einige User hier immer mehr eigene Begriffe zum Spaß, dann führt das dazu, dass manche Dinge ggf. falsch verstanden werden. So ähnlich hatte ich es vor vielen Jahren schon in einem anderen Forum erlebt, wo einige User gemeint haben, sie nutzen zu bestimmten Dingen rein subjektiv geschaffene Formulierungen, teils auch aus Spaß oder auch Abneigungen. Ergebnis war ein immer schlechteres Klima im Forum, weil diese User damit immer eine Art "Statement" abgeben wollten, und immer mehr User stiegen aus dem Forum aus.

Warum also wissentlich in diese Richtung gehen? Bitte bleiben wir hier also bei den normalen Fachbegriffen und schafft keine Provokation durch Dinge wie das Gendern, wo man genau weiß, dass das bei nicht wenigen Leuten nicht gut ankommt. Und diese Leute sind nicht etwa doof oder rückständig, wie es hier in der Diskussion teils zwischen den Zeilen artikuliert wurde, sondern sie wissen wie ganz oben von Mim link korrekt geschrieben, dass das Gendern absolut Null an der Stellung von Frauen und allen "anderen fiktiven Geschlechtern" ändert. Im Gegenteil: Es schafft sogar aus meiner Erfahrung umso mehr Ablehnung, je massiver man das Gendern durchdrücken möchte.

Nur als Beispiel: Ich kenne in meiner Arbeit zwei Homosexuelle - beides wunderbare Menschen. Und BEIDE lehnen das Thema Gendern und LGBTQPIA+ wutschnaubend ab, eben weil es ihrem Ansehen in der Gesellschaft mehr schadet als nützt. Sie wollen einfach nur Menschen sein, eben mit anderer sexueller Ausrichtung, und ihre Lebensweise niemandem Aufdrücken. Denn sie und ihre Gleichen mussten sich ihr Ansehen und ihren Respekt in der Gesellschaft mühsam erbarbeiten und laut deren eigener Worte macht dieses Regenbogen-Getue vieles davon jetzt wieder kaputt, weil es wie gesagt durch seine Absolutität völlig verständlich viel mehr Ablehnung als Zustimmung bzw. Verständnis schafft.

Gendern spaltet also mehr als es zusammenführt bzw. Verständnis schafft, deshalb sollte man hier im Forum diese Spaltung garnicht erst heraufbeschwören und es bitte einfach lassen. Jeder weiß hier, dass mit "bemannt" selbstverständlich männliche UND weibliche Astronauten gemeint sind. Da braucht man nicht mit eigenen Wortkreationen provozieren, wo es überhaupt keinen Grund gibt, zu provozieren. Einfach ganz normal schreiben, so dass es alle sauber verstehen, flüssig lesen können und das erst gar keine Zwietracht entsteht.

Offline ThW

  • **
  • 72
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #27 am: 27. August 2024, 07:37:30 »
Von "anderen fiktiven Geschlechtern" und Regenbogen-Getue zu sprechen, wie MH-Space es tut, sollte hier keinen Platz haben. Es ist abwertend, es ist unnötig.

Ich sehe in dieser Debatte nur eine Seite, ...
Allein schon die Zahl der aufgewendeten Zeichen zeichnet ein anderes Bild.

Gruß    Thomas
Sorry aber was für eine Art von Diskussionskultur ist das denn bitte, einfach den Halbsatz der die eigentliche Aussage enthält nicht zu zitieren um ein Scheinargument zu kreieren?...
Scheinargument?

In jeder Beziehung:  q. e. d... Und Scheinargumente und Nebelkerzen finden sich im Vorpost #2773. Der offenbar auch die Veränderung von Sprache negieren möchte.

Gruß   Thomas

Online startaq

  • ***
  • 160
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #28 am: 27. August 2024, 10:04:06 »
Bitte bleiben wir hier also bei den normalen Fachbegriffen und schafft keine Provokation durch Dinge wie das Gendern, wo man genau weiß, dass das bei nicht wenigen Leuten nicht gut ankommt.

Dazu muss man sich aber auch erst provozieren lassen. Ich erkenne an, wenn jemand sich bemüht hier neutrale Formulierungen zu finden und denke mir vielleicht meinen Teil ("klingt ein bisschen schräg") - aber mehr auch nicht und überlese es im Normalfall einfach.

Zitat
Jeder weiß hier, dass mit "bemannt" selbstverständlich männliche UND weibliche Astronauten gemeint sind. Da braucht man nicht mit eigenen Wortkreationen provozieren, wo es überhaupt keinen Grund gibt, zu provozieren. Einfach ganz normal schreiben, so dass es alle sauber verstehen, flüssig lesen können und das erst gar keine Zwietracht entsteht.

Dazu gibt es eine interessante Studie der Universitäten Würzburg und Kassel: https://www.spektrum.de/news/gendern-mit-sternchen-kehrt-das-problem-um/2000167

Aus dem Artikel: "Wer von »Bürgern« redet, meint damit auch die Bürgerinnen, so lautet ein Argument gegen das Gendern und für die männliche Form, das generische Maskulinum. Doch tatsächlich weckt das Wort »Bürger« eher die Vorstellung von einem Mann. Bei der Formulierung »Bürger*innen« allerdings tauchen vor dem inneren Auge eher Frauen auf. Zu diesem Ergebnis kamen Psychologinnen und Psychologen der Universitäten Kassel und Würzburg anhand von Experimenten. Wie sie im »Journal of Language and Social Psychology« berichten, lässt nur die Formulierung »Bürgerinnen und Bürger« gleichermaßen an Männer und Frauen denken."

Passt zwar nicht ganz (da es ja kein "befraut" gibt), aber verdeutlicht denke ich das Problem mit dem "mitgemeint".


Offline MH-Space

  • ***
  • 139
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #29 am: 27. August 2024, 11:39:00 »
Von "anderen fiktiven Geschlechtern" und Regenbogen-Getue zu sprechen, wie MH-Space es tut, sollte hier keinen Platz haben. Es ist abwertend, es ist unnötig.
Wieso? Nur weil es deiner Meinung nicht entspricht? Man kann hier genau so unterschiedlicher Meinung sein wie z.B. beim Thema, wieviele Starts SpaceX nächstes Jahr schafft oder ob die ESA noch zukunfstfähig ist. Das nennt sich "Diskussion" und "Meinungsaustausch"...

Vielmehr sehe ich deine absolute Forderung etwas zu ächten, nur weil es nicht "woke" ist, und damit sogar indirekt eine Rauswurf-Forderung, als völlig intolerant an. Den Wunsch, auch künftig in verständlicher und allgemeingültiger Sprache zu kommunizieren, als "abwertend" zu betiteln, ist mehr als unangemessen und zeigt einmal mehr auf, wie sehr eine kleine Minderheit der großen Mehrheit ihren Willen aufdrücken möchte und damit keine, aber auch garkeine Toleranz hat. Mit solchen absoluten Forderungen braucht man sich also nicht zu wundern, dass immer mehr Leute aus gutem Grund Wokeness, Regenbogen, Gendern, etc. ablehnen. Denn es spaltet wie gesagt mehr als es zusammenführt und hilft so keinem dabei, mehr Verständnis für andere zu bekommen.

Offline MH-Space

  • ***
  • 139
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #30 am: 27. August 2024, 11:50:34 »
Dazu muss man sich aber auch erst provozieren lassen. Ich erkenne an, wenn jemand sich bemüht hier neutrale Formulierungen zu finden und denke mir vielleicht meinen Teil ("klingt ein bisschen schräg") - aber mehr auch nicht und überlese es im Normalfall einfach.
Wie schon gesagt: Was käme dann als Nächstes? Erfinden dann immer mehr User hier eigene Begriffe für bestimmte Dinge, teils um damit ein "Statement" abgeben oder hintenrum provozieren zu wollen? Wohin soll das führen und wo setzt man dann die Grenzen? Das erschwert die Diskussionen und bringt völlig unnötig Politik und damit Missstimmungen rein. Das braucht es echt nicht.

Zitat
Dazu gibt es eine interessante Studie der Universitäten Würzburg und Kassel:...
Es gibt - bei allem Respekt - praktisch zu jeder Studie eine Gegenstudie, wo jeder wissenschaftlich ausführend genau das herausbekommen möchte, was seiner persönlichen Meinung entspricht. Es ist also alles andere als zielführend, zu solchen gesellschaftlichen Themen eine Studienschlacht zu beginnen, weil jede davon wie gesagt immer einen politischen bzw. ideologischen Hintergrund hat und damit nicht neutral sein kann. Es zählt der gesunde Menschenverstand, der gute Anstand und dass man den Willen der Mehrheit akzeptiert.

Offline ThW

  • **
  • 72
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #31 am: 27. August 2024, 12:02:55 »
Von "anderen fiktiven Geschlechtern" und Regenbogen-Getue zu sprechen, wie MH-Space es tut, sollte hier keinen Platz haben. Es ist abwertend, es ist unnötig.
...Den Wunsch, auch künftig in verständlicher und allgemeingültiger Sprache zu kommunizieren, als "abwertend" zu betiteln,...
Hat das irgendwer irgendwo getan? Hier nicht. Du biegst es Dir halt hin.

Eine Auseinandersetzung auf solcher Ebene macht keinen Sinn.

Gruß   Thomas

 

*

Online Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6764
Re: Geschlechtergerechte Sprache in der Raumfahrt
« Antwort #32 am: 27. August 2024, 12:59:36 »
Von "anderen fiktiven Geschlechtern" und Regenbogen-Getue zu sprechen, wie MH-Space es tut, sollte hier keinen Platz haben. Es ist abwertend, es ist unnötig.
Wieso? Nur weil es deiner Meinung nicht entspricht? Man kann hier genau so unterschiedlicher Meinung sein wie z.B. beim Thema, wieviele Starts SpaceX nächstes Jahr schafft oder ob die ESA noch zukunfstfähig ist. Das nennt sich "Diskussion" und "Meinungsaustausch"...

In diesem Fall ist es beides; eine Meinung und abwertend.

Das Geschlecht von Millionen Menschen weltweit als "fiktiv" zu bezeichnend ist diesen Menschen gegenueber abwertend und spricht ihnen ein Teil ihrer Identitaet ab und das ist diskriminierend und hat in diesem Forum nichts zu suchen.

Und damit haben wir hier einen Punkt erreicht an dem wir diese Diskussion beenden. Nicht nur weil wie hier niemals auf einen gruenen Nenner kommen werden, sondern weil hier bei einer Grundsatzdiskussion angekommen sind, die hier anfaengt sehr toxisch zu werden und weit weg vom eigentlichen Ausloeser der Diskussion und unseren eigentlichen Forenthemen ist.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.