Das sind genau die Gründe warum wir fragen, ob wir X weiter aktiv mit unseren inhaltlichen Beiträgen unterstützen und fördern sollen.
Musk baut X zu einer "App for anything" um, das kann er machen.
Warum das ein Grund sein soll (ist ja hier unter den Gründen aufgeführt) verstehe ich nicht.
Allerdings findet eine Art qualitative Zensur statt.
Unliebsame Meinungen (insbesondere Musk-kritische) werden gelöscht und entsprechende Accounts gesperrt.
Das passiert auf jeder Platform (Facebook etc. und übrigens Raumfahrer.net eingeschlossen!), wenn entsprechende Inhalte über ein erträgliches Toleranz-Maß hinausgehen und das ist auch völlig richtig so.
Spam, Hassrede, Fake-Bots und Verschwörungsmythen werden nicht mehr bekämpft.
Hier kann man jetzt lange über das Für und Wider dieser Herangehensweise diskutieren. Wer legt denn am Ende fest, was "Fake" ist und was nicht? Du, Rücksturz? Raumfahrer.net? Facebook? Elon Musk? Genau betrachtet bleibt bei einem offenen Ansatz ("Es bleibt alles stehen") keine Fake-News irgendwo unwidersprochen, und dann kann sich jeder ein eigenes Bild machen, statt unwissende Menschen zu bevormunden, indem man ihnen eine (die eigene?!) "gesäuberte" Meinung vorgibt. Ich persönlich habe übrigens keine Zunahme solcher Inhalte auf X feststellen können (und ja, ich bin mir bewusst, dass es mittlerweile "Studien" gibt, die belegen wollen, dass es anders sei. Die sind mir aber ziemlich egal bei meiner Wertung, solange meine persönliche Wahrnehmung in der täglichen Realität eine andere ist).
Musk-Beiträge werden im Algorithmus teilweise um das 1000fache gegenüber anderen Beiträgen überbewertet.
Das ist eine weit verbreitete unkorrekte Behauptung (Fake...?!), die sich (stand heute) leicht widerlegen lässt. Klar ist, dass jede Platform bestimmten Tendenzen unterliegt, die immer auch dazu führen, dass bestimmte Inhalte bevorzugt werden. Wenn dem nicht so wäre, wäre es ja auch egal, ob ich die FAZ oder die TAZ kaufe. Das ist übrigens bei Raumfahre.net auch so.
Wer sich Musk-kritisch äußert und nicht gesperrt wird, wird mit einem Shitstorm überzogen.
Eine sehr pauschale Aussage, die so mit der Realität auf X kaum etwas zu tun hat. Womit wir wieder beim Thema: "Wer verbreitet hier eigentlich Fake-News?" wären. Bei allen Emotionen: Man muss schon aufpassen, dass man sich nicht in der emotionalen Ablehnung von etwas in die gleiche Ecke begibt, der man sich eigentlich entgegen stellen möchte.
Musk nutzt seine algorithmusgesteuerte Wahrnehmungsüberlegenheit, um Verschwörungsmythen und Werbung für rechtspopulistische und rechtsextreme Gruppierungen zu verbreiten.
Herr Musk darf seine Meinung nicht mehr sagen, weil er mehr Einfluss hat als andere? Oder darf er es nicht weil Du denkst, er sei "rechts"? Darf Herr Musk es nicht, aber Herr Böhmermann darf es vielleicht, weil er links ist? Sortieren wir jetzt Menschen in solche Kategorien ein und befinden danach, ob sie ihre freie Meinung äußern dürfen oder nicht? Sehr gefährliches Terrain auf das man sich damit begäbe.
Das findet alles in X statt.
Twitter ist tot und wird es auch nicht mehr geben.
Man muss sich von sentimentalen Gefühlen frei machen und den Tatsachen ins Auge sehen.
Genau, und ohne diese sentimentalen Gefühle ist X schlicht eine (große) Platform unter anderen, die bestimmten Tendenzen und Meinungsströmungen unterliegt wie jede andere Platform auch. Raumfahrer.net wird sich vermutlich von ihr lossagen, weil sich Raumfahrer.net im politischen Spektrum offenbar in einer völlig anderen Ecke befindet. Aber eigentlich ist das absurd, weil hier geht es um Raumfahrt und nicht um Politik.
Wie groß der zu erwartende Reichweiten-Verlust für Raumfahrer.net wäre ist schwer zu beurteilen. Ich persönlich sehe überhaupt keinen Grund, auf diese Reichweite zu verzichten. Aber auch ohne X wird Raumfahrer.net ziemlich sicher weiterleben. Am Ende wird es der Verein entscheiden, ich möchte aber an alle Beteiligten appellieren, sich bei der Entscheidung nicht von politischen Tendenzen, irgendwelchen persönlichen Emotionen, oder Sentimentalitäten leiten zu lassen.
Ansonsten, ohne Social Media und Politik: Bleibt wie und wer ihr seid, ich möchte diese Platform nicht missen!