Shenzhou-17 auf CZ-2F/G

Der Start ist am 26. Oktober um 05:14 Uhr MESZ vorgesehen.

https://nextspaceflight.com/launches/details/7091

Das wäre dann der 150. Tag nach dem Start von Shenzhou-16. Damit wird die laufende Mission also etwa 155 Tage dauern. Jing Haipeng käme damit als 2. Chinese nach Chen Dong über 200 Tage im All.

Es wird wahrscheinlich noch keine offiziellen Aussagen geben, ob man danach im 6 Monate Rhythmus bleiben wird und so bei Starts und Landungen extreme Hitze und Kälte vermeiden wird.

Das waren doch nur Spekulationen, wenn auch sinnvollem hier im Forum?

Laut der Chefkonstrukteurin der Trägerrakete wird es in den kommenden zehn Jahren, also bis April 2033, jedes Jahr zwei Flüge mit dem Shenzhou-Raumschiff vom Kosmodrom Jiuquan geben:
https://www.cmse.gov.cn/xwzx/202303/t20230314_53106.html

Ob das nun genau sechs Monate sind, oder mal fünfeinhalb bzw. sechseinhalb, kann man in der Tat nicht sagen. Was man sicher sagen kann, ist, dass diese Flüge jedes Jahr einmal im Frühjahr und einmal im Herbst stattfinden. Wie Du völlig richtig sagst, hängt das mit dem Wetter zusammen. Zum einen zur Vermeidung von extremer Hitze und Kälte, zum anderen wegen der relativen Trockenheit in der Wüste Gobi. Im Sommer besteht zwar eine gewisse Möglichkeit von Niederschlägen (China hat Monsunklima), und im Winter wehen teilweise recht heftige Winde aus Westsibirien, aber man kann dort immer noch an 300 Tagen im Jahr starten. Das heißt, man kann den Rhythmus April/Mai und Oktober/November gut einhalten.

Das von der Tropeninsel Hainan mit notorisch schlechtem Wetter startende Raumschiff der neuen Generation ist zunächst für Mondflüge gedacht. Man arbeitet zwar bereits an Konzepten für die boosterlose Trägerrakete für Flüge zur Raumstation, aber die ernsthafte Entwicklungsarbeit beginnt erst dann, wenn die Mondflüge Routine sind. Insofern dürfte die Aussage von Rong Yi mit 2033 ziemlich genau hinkommen.

Sowohl Yang Liwei als auch Zhou Jianping haben gesagt, dass die Touristenflüge in den 2030er Jahren mit Shenzhou-Raumschiffen durchgeführt werden. Du kannst also davon ausgehen, dass man auch dann noch immer ein Rettungsraumschiff auf dem Kosmodrom Jiuquan bereithalten wird, das ungestört von Taifunen innerhalb von neun Tagen starten kann. Wenn kein Notfall eintritt, wird das halt nach einem halben oder einem Jahr mit Frischobst und Touristen vollgeladen und "verflogen". Und wenn das Wetter in Hainan im Frühjahr oder Herbst schlecht ist (dieses Jahr hat sich zum Beispiel die Taifun-Saison bis in den Oktober hineingezogen), kann man eine Basisbesatzung von drei Personen immer noch von Jiuquan starten. Die sechs Mann im Orbit kommen mit ihrem Anreiseraumschiff immer heim.

Also ja, der sechsmonatige Rhythmus wird auch langfristig beibehalten

Die Besatzung von Szenzhou-17 wurde jetzt bekanntgegeben. Es sind:

CDR: Tang Hongbo       (bereits auf SZ-12 geflogen)
MS1: Tang Shengjie      (Neuling)
MS2: Jiang Xinlin          (Neuling)



Die Vorstellung in bewegten Bildern:

&t=19s
Die Mission zu Tiangong soll am 26.Oktober (also morgen) beginnen, mit dem Start um 5:14 MESZ. Die Rückkehr zur Erde ist für April 2024 geplant.

Gruß
Roger50

Zum erfolgreichen Start von Shenzhou-17 die statistischen Daten
Raumfahrer für die folgenden Statistiken sind Menschen (männlich / weiblich / divers) mit mindestens einer Erdumkreisung.

- 341. bemannter Raumflug mit insgesamt 1.352 Plätzen, davon 12 Starts Chinas mit 32 Plätzen für 20 chinesische Raumfahrer,
                                                                                                       (Shenzhou-1, -2, -3, -4 und -8 starteten ohne Besatzung)
-     2. Flug für Tang, Hongbo,  567. Raumfahrer, 12. chinesischer Raumfahrer, 377. Raumfahrer mit 2 Starts, 9. Chinese mit 2 Starts,
-     1. Flug für Tang, Shengjie, 607. Raumfahrer, 19. chinesischer Raumfahrer,
-     1. Flug für Jiang, Xinlin,      608. Raumfahrer, 20. chinesischer Raumfahrer.
                                               
Einen guten Flug und eine gesunde Landung wünscht
astrolitho

Hier ist ein Stream zum Start:

Der Start um 05:14 Uhr MESZ war erfolgreich.

Gratulation zum erfolgreichen Start, alles Gute für ihren Aufenthalt im All und unbeschadete Rückkehr!
zhù hăo yùn !

1.  Hallo Nitro, ich finde es in Ordnung, dass du unsere OT-Beiträge gelösch hast und ich finde es gut, dass du eine entsprechende Bemerkung hinterlassen hast.

2. Wann/wo kann ich das Docking live sehen?

Fotos vom Docking um 11:46 MESZ findest Du hier:
https://mp.weixin.qq.com/s/rrkJWcMPXKROKbxLFVDz-Q


Bild: CMSA

Videos werden relativ zeitnah auf dieser Fanseite eingestellt:
https://www.youtube.com/@cnsawatcher-archives8556/videos

Um 13:34 MESZ ist die Mannschaft in die Station gewechselt:
http://cn.chinadaily.com.cn/a/202310/26/WS653a6151a310d5acd876c07b.html

Der klassisch von rechts nach links zu lesende Schriftzug 歡迎隊友 bedeutet "Willkommen, Kameraden!"


Bild: CMSA

Hintere Reihe von links nach rechts: Gui Haichao (SZ-16), Zhu Yangzhu (SZ-16), Jiang Xinlin (SZ-17), Tang Shengjie (SZ-17)
Vorne die Kommandanten, links Jing Haipeng (SZ-16), rechts Tang Hongbo (SZ-17)

Nach der Mission SZ-17 werden die beiden Kommandanten 2 der 3 Chinesen mit einer Gesamtflugdauer von über 200 Tagen sein. Der 3. ist Chen Dong ( SZ-11 und -14) mit 214 Tagen.
Danach werden 13 der 20 Chinesen mindestens 180 Tage, und 16 mindestens 100 Tage im All gewesen sein.

Nachtrag: 2 goile Videos vom Start von Szenzhou-17, besonders das zweite. Auch im link: ein tolles drittes Startvideo (scrollen):

https://twitter.com/cnspaceflight/status/1717927891022041473

Gruß
roger50

Schlüssel-Übergabe an SZ-17

Das Video gibt es Hier von der Schlüssel-Übergabe aus den Händen der Shenzhou-16 an die Shenzhou-17 Mannschaft.


Übergabe des Goldene Schlüssel mit dem roten Glücksknoten        Bild: GCTN/ed.HausD

Gruß, HausD

Im ZDF Mittagsmagazin gab es Heute eine kurze Reportage vom Start, dabei auch Ausschnitte von einem Interview mit Yang Liwei. https://www.zdf.de/nachrichten/zdf-mittagsmagazin/weltraumprogramm-china-100.html.
vielleicht gibt es später mehr und ausführlicher (Es ist ja nicht wie bei den Nachrichten: Es darf über alles berichtet werden, aber nicht über 1:30 min )

Als allererstes muss mal gesagt werden, dass hier tatsächlicher Journalismus stattfand, nicht nur die übliche Internet-Recherche. Davon würde man sich mehr wünschen. Bei den Pressekonferenzen der chinesischen Raumfahrtbehörden sind regelmäßig russische Journalisten dabei. Es gibt keine Ausländersperre, keinen Grund, warum Korrespondenten von ARD und ZDF dort nicht auch auftauchen sollten.

Was in dem Mittagsmagazin-Bericht absolut falsch ist, ist die immer wieder vorgebrachte Behauptung, dass die Chinesen ihre Raumstation gebaut haben, weil sie der amerikanische Kongress 2011 von der ISS ausgeschlossen hätte. Der Bau der Chinesischen Raumstation wurde am 21. September 1992 beschlossen, 19 Jahre vor der Verschlechterung der chinesisch-amerikanischen Beziehungen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bemanntes_Raumfahrtprogramm_der_Volksrepublik_China#Vorgeschichte_und_Planung

Zur Erinnerung:
Iridium Inc. hat bis 1999 seine Satelliten mit chinesischen Raketen gestartet:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Langer-Marsch-2-Raketenstarts#1997

Wovor dringend gewarnt werden muss, ist dieser, vor sachlichen Fehlern nur so strotzende Artikel der gleichen Journalistin:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/china-weltraum-station-all-flug-forschung-mond-100.html

1. Es gibt kein Wettrennen im All. Die einzigen, die rennen, sind die Amerikaner. Die Chinesen ziehen nur einfach das durch, was vor Jahrzehnten beschlossen wurde. In China besteht ein explizites Verbot von Weltraumrennen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Raumfahrt_der_Volksrepublik_China#Verbot_von_Weltraumrennen

2. Chinas Raumfahrer werden nicht auf dem Kosmodrom Jiuquan trainiert, sondern im Chinesischen Raumfahrer-Ausbildungszentrum in Peking, Stadtbezirk Haidian, Westliche Yuanmingyuan-Str. 1. In diesem Rekrutierungsvideo kann man sehen, wie es dort innen aussieht (das "ACC" auf dem Treppenaufgang im Hintergrund steht für "Astronaut Center of China"):



3. Natürlich ist Tang Hongbo nicht der erste chinesische Raumfahrer, der zum zweiten Mal ins All fliegt. Der erste chinesische Raumfahrer, der zum zweiten Mal ins All flog, war Jing Haipeng - nach Shenzhou 7 (2008) dann wieder bei Shenzhou 9 (2012).

4. Tang Hongbo kennt die Armut aus persönlicher Erfahrung. Er musste bereits in der Grundschule in der elterlichen Landwirtschaft mithelfen. (Was ihm - wie vielen seiner Kollegen - eine kräftige Konstitution verliehen und zum Raumfahrer prädestiniert hat).

5. Der immer wieder vorgebrachte Gewichtsvergleich mit der ISS ist völlig abwegig. Eben weil die ISS an dem superschweren Querträger hängt und die Module nicht ausgewechselt werden können, ist sie, mit Verlaub, das dümmste Bauwerk seit der Großen Mauer.

6. Die Shenzhou-17-Mission ist nicht "zum Erfolg verpflichtet", sondern CMSA, ACC etc. stellen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nach bestem Wissen und Gewissen sicher, dass die Mission ein Erfolg wird und die Raumfahrer lebendig zurückkommen. So etwas wie Apollo 11, wo man im vollen Bewusstsein, dass die Erfolgsaussicht nur 50 % betrug, zum Mond flog, wäre in China völlig undenkbar.

Ja, es gibt leider noch immer viel zu viele höchst falsche Vorstellungen von den Chinesen und insbesondere von ihrer Raumfahrt.
Sie haben sich doch schon längst total abgenabelt von Russland und gehen ihren ganz eigenen Weg.
China ist inzwischen stark genug und so weit entwickelt, daß sie ihr Ding einfach konsequent durchziehen können, ohne Rücksicht auf amerik. Mimositäten oder russ. Ansprüchen nehmen zu müssen.
Russland haben sie bereits weit hinter sich gelassen und die USA kann heilfroh sein, wenn sie ihren schmelzenden Vorsprung noch einige Jahre halten können.
Die USA und der "gesamte Westen" steht sich mit diesem ewigen Hickhack der verschiedenen Länder und Institutionen selber im Weg. Da hat China den klaren Vorteil von "eine Nation und ein Weg".
Und Tiangong ist bereits jetzt in vieler Hinsicht der ISS überlegen, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so aussehen mag. Das haben sie auch gerade mit Shenzhou-17 wieder einmal bewiesen. Das lief alles so reibungslos wie ein gut geschmiertes Uhrwerk und dabei hatten sie erst vor 20 Jahren den ersten Chinesen im All.

Heute zwischen etwa 07:00 und 14:35 MEZ fand ein siebeneinhalbstündiger Außenbordeinsatz statt. Tang Hongbo, der 2021 schon mal drei Monate auf der Station war und über Außenbord-Erfahrung verfügt, hat zusammen mit Tang Shengjie von der 3. Auswahlgruppe einen durch Weltraumschrott-Partikel beschädigten Solarzellenflügel am Kernmodul Tianhe repariert. Das war ein erster, als erfolgreich eingestufter Probelauf für weitere Reparaturarbeiten:
https://www.cmse.gov.cn/xwzx/202312/t20231221_54840.html


Bild: CMSA

In dem eingebetteten Video hier oben kann man die Raumfahrer bei den Vorbereitungen für den Einsatz sehen (die Website ist sicher):
http://www.news.cn/politics/2023-12/21/c_1130039099.htm

Hier ist ein Video vom Einsatz selbst:



Bei den Aufnahmen aus dem Kontrollraum des Chinesischen Raumfahrer-Ausbildungszentrums, von wo aus der Einsatz koordiniert wurde, sind die Leute in den bläulichen Laborkitteln Soldatinnen und Soldaten von der Abteilung für Waffenentwicklung der Zentralen Militärkommission (in China für die bemannte Raumfahrt zuständig), die in den weißen Kitteln sind Experten von der Herstellerfirma der Raumstation. Bei 1:26 ist die Dame mit den kurzen Haaren und der Brille ganz vorne links Zhang Wanxin, die Chefkonstrukteurin der Feitian-Raumanzüge. Die etwas ältere Dame zwei Plätze weiter ist Chefausbilderin Huang Weifen, technische  Direktorin des Raumfahrersystems beim bemannten Raumfahrtprogramm und für die Gesamtplanung der Einsätze zuständig.

Tang Hongbo ist jetzt der 11. Chinese mit 180 Tagen im All (SZ-12 92d4h11m) und wird in 5 Wochen den chinesischen Rekord von Chen Dong verbessern.
9 der anderen 10 hatten Missionen von mindestens 180 Tagen.
Jing Haipeng hat 201d17h01m mit 4 Flügen erreicht.

Zum erfolgreichen Start von Shenzhou-17 die statistischen Daten
Raumfahrer für die folgenden Statistiken sind Menschen (männlich / weiblich / divers) mit mindestens einer Erdumkreisung.

- 341. bemannter Raumflug mit insgesamt 1.352 Plätzen, davon 12 Starts Chinas mit 32 Plätzen für 20 chinesische Raumfahrer,
                                                                                                       (Shenzhou-1, -2, -3, -4 und -8 starteten ohne Besatzung)
-     2. Flug für Tang, Hongbo,  567. Raumfahrer, 12. chinesischer Raumfahrer, 377. Raumfahrer mit 2 Starts, 9. Chinese mit 2 Starts,
-     1. Flug für Tang, Shengjie, 607. Raumfahrer, 19. chinesischer Raumfahrer,
-     1. Flug für Jiang, Xinlin,      608. Raumfahrer, 20. chinesischer Raumfahrer.
                                               
Einen guten Flug und eine gesunde Landung wünscht
astrolitho

Die 3 Crew-Mitglieder sind jetzt die 13. bis 15. Chinesen, die einen Flug von mindestens 100 Tagen absolviert haben. Tang, Hongbo ist mit insgesamt 192 Tagen im All schon auf Platz 5 der 20 Chinesen im Weltall und in 5 Tagen auf Platz 3 hinter Chen, Dong 214d und Jing, Haipeng 201d.

Morgen, am 25.2. gegen 16 Uhr verbessert Tang, Hongbo den Gesamtflugzeit-Rekord Chinas von Chen , Dong (SZ-11 und -14) von 214d15h54m und hat mit seinen Kameraden ja noch etwa 2 Monaten aus der CSS vor sich. Diese sind immerhin schon auf die Plätze 14 und 15 der 20 Chinesen im All vorgerückt.
Tang, Hongbo wird aber wohl von dem nicht öffentlich benannten Veteran ( z. B. Ye, Guangfu, SZ-13) von SZ-18 schon in einem halben Jahr überholt werden, da dieser schon 180+ Tage Erfahrung beim Start haben wird.

Im Thread zu Shenzhou-18 steht, dass die Rückkehr von SZ-17 Ende April erfolgen soll.

Damit wird man wohl nahe an die Rekord-Flugdauer von SZ-15 von 186d7h25m herankommen und Tang, Hongbo nahe an 280 Tage im All.

Heute morgen um 06:32 MEZ haben Tang Hongbo und Jiang Xinlin den zweiten, etwa achtstündigen Außenbordeinsatz der Mission erfolgreich beendet. Für Tang Hongbo war das der dritte Außenbordeinsatz seiner Laufbahn, für Jiang Xinlin der erste. Die beim letzten Einsatz begonnenen Reparaturarbeiten an dem (oder den) durch Weltraumschrott beschädigten Solarzellenflügeln des Kernmoduls Tianhe wurden abgeschlossen, die Solarzellen liefern nun wieder die volle Leistung von 10 kW bei optimaler Sonneneinstrahlung.


Bild: CMSA