Umfrage

Der Flug von B7/S24 wird...

... mit Booster und Starship ein Erfolg
18 (47.4%)
... einen erfolgreichen Flug von B7 haben
6 (15.8%)
... eine erfolgreichen Flug von Starship haben
3 (7.9%)
... in einem RUD bzw. Mißerfolg enden
11 (28.9%)

Stimmen insgesamt: 36

Umfrage geschlossen: 16. Oktober 2022, 20:49:13

Verlinkte Ereignisse

  • Starship (B7/SN24), Testflug, Starbase, 15:28 MESZ: 20. April 2023

Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)

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Offline Schillrich

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #575 am: 24. April 2023, 09:39:23 »
Keine Ahnung, ob bei der Fülle von posts hier dieser tweet schon verlinkt wurde, aber man sieht hier wirklich sehr gut die in Riesenanzahl aufsteigenden Trümmerteile, auch ganz massive und brennende!
Sehr gut vorstellbar, daß dabei auch die Rakete/Triebwerke getroffen und beschädigt wurde.
Bzw. fast unvorstellbar, daß nicht!
...

Ich denke die sichtbaren Trümmerstücke in dem Video fliegen "vor der Wolke" hoch, deutlich näher an der Kamera. Sie werden auch erst relativ spät sichtbar, also nicht direkt nach der Zündung. Sie zeigen also nicht was "unter der Rakete" passiert, sondern was im Gelände "Richtung Kamera" passiert. Durch die Nähe und den Zoom sehen sie auch "schneller" aus.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #576 am: 24. April 2023, 10:22:38 »
#Erika magst recht haben, deine Argumente klingen durchaus vernünftig. Ist halt auch eine Frage wie dick diese Betonschicht war.
Sieht dann aber eher nicht so gut aus für B9/S26 bzw. einen baldigen erfolgreicheren Start/Flug.  :-\

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #577 am: 24. April 2023, 13:30:12 »
Der Flug ist nun schon ein paar Tage her und nun gebe auch ich meinen Senf dazu.
Da nun der lang ersehnte erste Flug vom kompletten Starship statt gefunden hat zieht man ja automatisch ein Fazit und möchte das auch durchaus mit anderen Teilen. Aber wie ich gesehen habe ist das Thema hier schon wieder hoch emotional geworden. Da weiss ich schon wieder nicht mehr wie ich mich richtig ausdrücken soll.

Ich hab mir das Life in Farbe und Bunt auf einem zweiten Bildschrim während eines Meetings angeschaut. Also ja, auch ich bin begeistert und habe den ersten Flug entgegengefiebert und gespannt verfolgt so gut es meine Arbeit zugelassen hat. Aber mein Fazit nach dem Erstflug ist eher ernüchternt. Sorry, aber soviel gutes gab es da jetzt nicht zu sehen. Aber vielleicht etwas strukturierter, damit man mir auf folgen kann.

Was waren die Erwartungen?
Klar ist, dass hier kein voll funktionsfähiges Starship zu erwarten war. Schon das geringe Interesse von SpaceX die Überbleibsel zu bergen hat klar gemacht wie wenig SpaceX hier selber erwartet hat. Wäre natürlich schön gewesen, wenn man in den Weltraum gekommen wäre und auch einen Wiedereintritt hätte versuchen können. Aber ich fürchte damit hat SpaceX selber nicht gerechnet. Das sieht man zum einen an der Flugtelemetrie (dazu später mehr) und zum anderen will man ein Starship nach dem Wiedereintritt unbedingt bergen um die Konstruktionsfehler zu finden.
Also kurz, es ging nur dazum die Rakete vom Starttisch zu bekommen und fliegen zu lassen. Mehr war das nicht. Aber auch diese geringen Erwartungen demostrieren den aktuellen Entwicklunsgstand. Man ist doch noch weit von der Fertigstellung der Rakete entfernt.
Es ist auch so, dass das "Wegkommen vom Starttisch" nicht nur eine gewünschte Feähigkeit war und es hier nicht einfach um den Nachweis dieser Fähigkeit ging. Vielmehr war das eine must have Forderung. Ein Versagen noch auf oder kurz über dem Starttisch hätte in einer Katastrophe enden können. Dann wäre die gesamte Anlage derart in Mitleidenschaft gezogen worden, dass das Projekt Jahre verlieren kann. Daher haben wir auf diesen Start auch so lange warten müssen. Ein fröliches weiter Testen und Crashen wie mit den Prototypen der Oberstufe ist bei dieser Größenordnung nicht denkbar.

Was ist denn nun geleistet worden?
Die Rakete ist abgehoben und hat sogar respektable Höhen erreicht. Also war es doch ein Erfolg oder? Das Muss-Ziel abzuheben ist erfüllt, das Wunsch-Ziel hoch zu fliegen auch. Nur die Nice to have Ziele in den Weltraum zu kommen und der Wiedereintritt sind nicht erfüllt worden. Ist doch also alles gut oder nicht?

In meinen Augen leider nicht so recht.
Das Positive:
Die Rakete ist soweit, dass sie abheben kann. Diese Fähigkeit hat sie und ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich hier nicht um einen Glücksfall handelte. Das ist aber auch alles was ich positiv sehen kann. Alles andere ist Negativ behaftet. Und nochmal zur Erinnerung, die Fähigkeit abzuheben war eine Muss-Forderung. Das war Grundvoraussetzung. D.h. in dem Moment in dem SpaceX den Start angekündigt hat war theoretisch sicher gestellt, dass die Rakete das kann. Wir können uns also freuen, dass die Rakete das kann und es anerkennend zur Kenntnis nehmen, Grund für euphorische Jubelgesänge ist das aber nicht. Zumindest nicht in meinen Augen ;)

Das Negative:

1. Der Starttisch ist zerstört.
Den genauen Umfang kann ich nicht beurteilen aber es ist offensichtlich, dass hier in kürzerer Zeit keine Rakete starten wird. Das wirft das Testprogramm vermutlich um einige Zeit zurück.
Aber nicht nur das. Es wird mit gutem Grund gefragt ob die Zerstärung des Starttisches auch Beschädigungen an der Rakete zur Folge hatte. Wenn man die Aufnahmen anschaut kann man das zumindest nicht ausschließen. Und ich möchte noch weiter gehen. Angesichts dieser Bilder kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Start auch in einem katastrophalen Veragen hätte enden können. D.h. eine derartige Beschädigung der Rakete, die zur Explosion dieser führt und die gesamte Anlage in großen Teilen zerstört.
Mit anderen Worten, SpaceX hatte das System nicht wirklich im Griff und war zumindest in Teilen dem Glück geschuldet, dass diese Katastrophe nicht eingetreten ist. Das stärkt nicht gerade mein Vertrauen.

2. Die Triebwerke performen nicht.
Wir sehen die Rakete nur mit geringer Geschwindigkeit fliegen. Andere hier im Forum haben das sehr schön aufgezeigt. Ist das nun einem Versagen geschuldet oder hatte SpaceX das so geplant? Ich weiss es nicht. Tatsache ist, dass die Geschwindigkeit nicht reicht und das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Triebwerke noch nicht soweit sind. Angesichts der langen Entwicklunsgzeit der Triebwerke und der Tatsache, dass es sich ja bereits um die 2. Generation handelt ist das entteuschend. Da hatte ich wirklich mehr erwartet.
Natürlich ist es möglich, dass einige Triebwerke durch Beschädigung beim Start ausgefallen sind aber so viele waren das nicht und wir konnten beobacheten, dass anschließen nach und nach weitere ausgefallen sind.
Man kann nun spekulieren, dass SpaceX entschieden hat die Leistung zu drosseln um Asufälle im Flug zu vermeiden. Das würde die geringe Geschwindigkeit erklären. Wenn aber trotz der Drosselung weitere Triebwerke ausfallen ist das eine klare Botschaft. Die Triebwerke sind noch weit von der Einsatzreife entfernt. Geschweige denn von der Wiederverwendbarkeit die man hier spezifiziert hat.
Na klar, die Spezifikationen der Raptor Triebwerke sind extrem ambitioniert. Das geht nicht mal eben so. Aber die Entwickeln daran auch schon sehr lange und es gibt noch immer solche Probleme. Von extrem ambitioniert ist es dann nicht mehr weit zu überambitioniert und überambitioniert endet schnell mal im Scheitern. Die Triebwerke sind technologisch der Kern einer Rakete und ich fürchte sie sind im Moment das größte Problem des Starship.

3. Die Flugsteuerung.
Ich weiss nicht so genau wie ich das beschreiben soll. Für mich war das alles sehr komisch. Ich erwarte, dass eine Rakete fliegt und wenn sie außer Kontrolle gerät wird sie gesprengt. Was war da bei dem Starship Flug los?
Eine Weile sah es ja ganz ok aus. Man konnte sehen, dass es Probleme mit den Triebwerke gab aber die Rakete flog kontrolliert und stabil.
Dann sah man immer deutlicher, dass sie außer Kontrolle geriet. Hier hätte ich nun die Sprengung erwartet. Aber nix da, die flog weiter unkontrolliert und drehte lustig ihre Piouretten. Dann zerbricht sie und wir sehen eine Explosion. Für mich ist bis heute nicht klar ob der freigelegte Treibstoff der berstenden Oberstufe explodiert ist oder ob sie gesprengt worden ist. Der ganze Vorgang wirkte auf mich unseriös. Dazu noch der sinnlose Kommentar von den Moderatoren die den Flugzustand völlig ignoriert haben.
Vielleicht ist es mein Fehler aber mir kam das komisch vor.

Nun das Fazit:
Ich bin eher ernüchtert. Ich habe den Versprechungen ja nie wirklich geglaubt aber von dem Start hatte ich mehr erwartet. Alles in Allem doch immernoch eine Bastelbude und noch lange keine eisatzfähige Rakete. Ist ja an sich auch nicht schlimm, gut Ding will Weile haben. Aber die Stümperei mit dem Starttisch und die anhaltenden Probleme mit den Triebwerken lassen doch Zweifel aufkommen.
Wie ich schon geschriben hatte als die NASA sich für das Starship als Mondlander entschieden hat. Damit ist die US Mondlandung auf lange Zeit verschoben. Dieser erste Stanrt des Starship hat das nochmal stärker unterstrichen als ich es gehofft hatte.

Übrignes zum Starttisch. Ich finde es überhaupt nicht schlimm wenn SpaceX für die Tests einen improvisierten Starttisch baut. Aber eines ist nun klar, dieser Starttisch ist s***.

Gruß, die Weltraumnase
« Letzte Änderung: 24. April 2023, 14:02:42 von Nitro »

Offline trallala

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #578 am: 24. April 2023, 14:30:52 »
[...]Dann sah man immer deutlicher, dass sie außer Kontrolle geriet. Hier hätte ich nun die Sprengung erwartet. Aber nix da, die flog weiter unkontrolliert und drehte lustig ihre Piouretten. Dann zerbricht sie und wir sehen eine Explosion. Für mich ist bis heute nicht klar ob der freigelegte Treibstoff der berstenden Oberstufe explodiert ist oder ob sie gesprengt worden ist. Der ganze Vorgang wirkte auf mich unseriös. [...]

Wenn man in verschiedenen Zeitlupenvideos Bild für Bild die Explosion durchgeht, sieht man, wie nach einer Veränderung des Abgasstrahls (abschalten?) der Booster erst unten seitlich an einer Stelle aufgesprengt wird und eins zwei Bilder später am oberen Ende seitlich. Das ist genau das, was beim sprengen passieren soll. DAS gesprengt wurde, halte ich also für sicher.

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #579 am: 24. April 2023, 14:37:10 »
Der Rakete haben fast 1500 Tonnen Schub gefehlt plus asymmetrischer Schub. Solange nur 3 Triebwerke ausfielen, wurde das offenbar noch kompensiert, wenn man sich Hugos Grafik anschaut. Erst als 6 Triebwerke weg waren und offenbar weitere Triebwerke nicht mehr rund liefen, war klar, dass man keine Orbitalgeschwindigkeit mehr erreichen wird. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Rakete beladen war, oder nicht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass SpaceX die Rakete startet, wohlwissend, dass die Triebwerksleistung nicht reicht. Wo soll da der Sinn sein, ausser dass man Booster und Ship verliert.

Das der Start von diesem Pad riskant ist, wusste man. Man hat riskiert und verloren.

Ich zitiere mal Chris Hadfield:

Früher sind unsere Neuentwicklungen auf dem Pad explodiert. Dieser Flug war ein riesen Erfolg.

Wenn man SpaceX was vorwerfen will, dann das, das man zuviel Risiko einging. Wenn nichts außergewöhnliches passiert, wird die nächste Rakete erfolgreich den Orbit erreichen.

Nochwas zur Sprengung: Die Rakete wurde gesprengt, bevor sie auseinander brach. Das sieht man auf den hochauflösenden Videos. Außerdem wurde die Rakete auf Anweisung der FAA gesprengt. Das wurde bestätigt.

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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #580 am: 24. April 2023, 15:29:56 »
Meine Einschätzung, da kommt alles zusammen.
Schockwellen, Druck usw, da sind Kräfte am Wirken, die sind extrem.
Ohne Flammgraben auf der Erde werden sie da meiner Meinung nach auf Dauer nicht zurechtkommen.

Selbst Hoppy hat richtig Federn lassen müssen.

https://twitter.com/smvllstvrs/status/1650246828405977089
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #581 am: 24. April 2023, 15:50:10 »
...

Nun das Fazit:
Ich bin eher ernüchtert. Ich habe den Versprechungen ja nie wirklich geglaubt aber von dem Start hatte ich mehr erwartet. Alles in Allem doch immernoch eine Bastelbude und noch lange keine eisatzfähige Rakete. Ist ja an sich auch nicht schlimm, gut Ding will Weile haben. Aber die Stümperei mit dem Starttisch und die anhaltenden Probleme mit den Triebwerken lassen doch Zweifel aufkommen.
Wie ich schon geschrieben hatte als die NASA sich für das Starship als Mondlander entschieden hat. Damit ist die US Mondlandung auf lange Zeit verschoben. Dieser erste Start des Starship hat das nochmal stärker unterstrichen als ich es gehofft hatte.

Übrignes zum Starttisch. Ich finde es überhaupt nicht schlimm wenn SpaceX für die Tests einen improvisierten Starttisch baut. Aber eines ist nun klar, dieser Starttisch ist s***.

Gruß, die Weltraumnase

Denke ich auch, auf Mars oder Mond gibts dann später auch keinen Flammschacht, aber wer soll es sonst versuchen?
Nicht falsch verstehen bitte, wir haben jetzt erst mal gesehen was da abgeht!
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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #582 am: 24. April 2023, 18:20:59 »
Mary:

https://twitter.com/BocaChicaGal/status/1650515901085622274

Sie ist ja eine, die lebt da vor Ort, genial wie sie das einfängt.
Lautsprecher LAUT!
#I NEVER WANT TO HOLD/SCRUB AGAIN. \\//_

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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #583 am: 24. April 2023, 18:32:29 »
Ich kann es nur wiederholen:
"Auf Mond und Mars wird wohl nie ein Booster mit 33 Raptoren starten"

Nun zur #Weltraumnase
Ich glaube du hast dich da etwas verrannt.
Wenn du dir "von dem Start mehr erwartet" hast, dann ist das sicher nicht der Fehler von SX/EM. Die haben wiederholt darauf hingewiesen was hier zu erwarten war (eine tolle Show so oder so) und was nicht (ein nahezu perfekter Flug).
Das Problem lag dann wohl doch überwiegend am unterdimensionierten/fehlerhaft konstruiertem OLM bzw. Falscheinschätzung von Seiten des Chefs.
Wie gut die Raptoren schon sind, zeigt sich eher daran, wie relativ unbeschadet die allermeißten diesen unglückseligen Start ausgehalten haben, daß sie so lange gearbeitet haben, obwohl gleich neben ihnen ihre Kollegen den Geist aufgaben, und daß die Rakete trotz dann insgesamt 8 ausgefallenen Triebwerken relativ lange recht stabil flog und diese respektable Höhe erreicht hat.
Die geringe Geschwindigkeit war sicher nicht so geplant sondern ist den widrigen Umständen geschuldet.
An den Raptoren wird tatsächlich noch fleißig entwickelt und gebaut, aber auch die hier verwendeten haben mMn ganz toll gearbeitet, von "weit von der Einsatzreife entfernt" kann in Bezug auf die Triebwerke sicher nicht die Rede sein. Möglicherweise sollten sie sich aber die Treibstoffversorgung und die Ventile nochmal genauer anschauen.

Fazit:
Aufpeppen des OLM und nächster Versuch mit bereits weiterentwickelter Rakete/Raptoren.

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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #584 am: 24. April 2023, 18:51:09 »
Ich kann es nur wiederholen:
"Auf Mond und Mars wird wohl nie ein Booster mit 33 Raptoren starten"

Nun zur #Weltraumnase
Ich glaube du hast dich da etwas verrannt.
Wenn du dir "von dem Start mehr erwartet" hast, dann ist das sicher nicht der Fehler von SX/EM. Die haben wiederholt darauf hingewiesen was hier zu erwarten war (eine tolle Show so oder so) und was nicht (ein nahezu perfekter Flug).
Das Problem lag dann wohl doch überwiegend am unterdimensionierten/fehlerhaft konstruiertem OLM bzw. Falscheinschätzung von Seiten des Chefs.
Wie gut die Raptoren schon sind, zeigt sich eher daran, wie relativ unbeschadet die allermeißten diesen unglückseligen Start ausgehalten haben, daß sie so lange gearbeitet haben, obwohl gleich neben ihnen ihre Kollegen den Geist aufgaben, und daß die Rakete trotz dann insgesamt 8 ausgefallenen Triebwerken relativ lange recht stabil flog und diese respektable Höhe erreicht hat.
Die geringe Geschwindigkeit war sicher nicht so geplant sondern ist den widrigen Umständen geschuldet.
An den Raptoren wird tatsächlich noch fleißig entwickelt und gebaut, aber auch die hier verwendeten haben mMn ganz toll gearbeitet, von "weit von der Einsatzreife entfernt" kann in Bezug auf die Triebwerke sicher nicht die Rede sein. Möglicherweise sollten sie sich aber die Treibstoffversorgung und die Ventile nochmal genauer anschauen.

Fazit:
Aufpeppen des OLM und nächster Versuch mit bereits weiterentwickelter Rakete/Raptoren.

Vom Mars oder Mond gehts dann nach oben mit 3 Motoren.
Sollte eigentlich reichen.
Nur von der Erde aus ist es echt doof.

PS, ich kann Kerbal (die alte Version) echt empfehlen, um das selber mal zu testen.
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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #585 am: 25. April 2023, 00:27:48 »


Gute Nahaufnahmen des Ausmasses der Zerstörung ab circa 1:50 min.

Falls das Video schon gepostet wurde bitte den Beitrag löschen.
No bucks - no Buck Rogers (Gus Grissom)

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #586 am: 25. April 2023, 08:08:11 »
Beeindruckende Aufnahmen Danke @AliveAgain

Glaubt jemand das der Turm "Mechzilla" noch die Zurückkehrende Einheit einfangen könnte so wie das in den Animationen zu sehen ist?

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #587 am: 25. April 2023, 14:10:29 »
Beeindruckende Aufnahmen Danke @AliveAgain

Glaubt jemand das der Turm "Mechzilla" noch die Zurückkehrende Einheit einfangen könnte so wie das in den Animationen zu sehen ist?

Du meinst, wegen etwaiger Schäden durch den Launch? Keine Ahnung, aber ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass es in Boca Chica viele Fangversuche geben wird.

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #588 am: 25. April 2023, 19:52:21 »
Denkt Ihr wirklich, dass es überhaupt jemals geschehen wird das der Booster tatsächlich gefangen wird. Meine vermutung ist eher, dass der Booster Landebeine bekommt und wie bei SpaceX üblich ( und auch überaus erfolgreich ) neben dem Tower landen wird und dann wieder von "Mechzilla" aufs Pad gehoben wird. Es wäre schon ein extremes Risiko für einen "erfolgreichen Fehlschlag" bei einem Fangversuch den kompletten Startturm zu Opfern. Ich will gar nicht daran denken wenn Sekunden vor dem Einfangen der Booster das taumeln beginnen sollte und alles am Pad abräumt.
Grüße,
Chris

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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #589 am: 25. April 2023, 21:44:31 »
Versuchen werden sie es denke ich.

Das als Nachtrag, Audio HF.



Ab 1:06, die Schockwellen.  8-O
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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #590 am: 25. April 2023, 23:17:54 »
Denke ich auch.
Spätestens wenn sie eine zweite Startanlage als Reserve haben, werden sie auch mal das Einfangen probieren. Eine am Booster angebrachte Landevorrichtung wäre für so ein Teil u.a. einfach zu schwer, um nicht wenigstens zu versuchen ohne sie auszukommen. Ausserdem hat sich EM nun mal dafür begeistert und die Konstrukteure wollen bestimmt auch mal sehen ob es nun tatsächlich funktioniert.
Aber noch ist es lange nicht soweit. So wie es jetzt ausschaut wird das frühestens 2024 was werden. Erst muß der OLM wieder hergestellt werden, dann kommen Booster-Tests mit WDR und SF und dann haben sie eh geplant mindestens die nächsten beiden Starships im Meer zu landen. Und wie der Starttisch dann den zweiten Startversuch aushält, bleibt auch noch abzuwarten.

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Offline Duncan Idaho

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #591 am: 26. April 2023, 00:11:27 »
Wenn ich mir so mal den Flammenstrahl ansehe, wundert mich eigentlich nix mehr.


SpaceX

3 Mach-Diamanten erkenne ich.
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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #592 am: 26. April 2023, 01:04:47 »
Ist 3Machdiamanten ein Fachbegriff?

Offline BadCop

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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #594 am: 26. April 2023, 10:42:23 »
Chris Hadfield der sehr erfahrene kanadische Astronaut spricht nach dem Start ganz begeistert vom 1. Starship-Flug.
(Da wußte er aber wohl noch nix vom Starttischdesaster. Es geht ihm aber auch nur um die Rakete selber!)


Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #595 am: 26. April 2023, 14:36:40 »
Denke ich auch.
Spätestens wenn sie eine zweite Startanlage als Reserve haben, werden sie auch mal das Einfangen probieren. Eine am Booster angebrachte Landevorrichtung wäre für so ein Teil u.a. einfach zu schwer, um nicht wenigstens zu versuchen ohne sie auszukommen. Ausserdem hat sich EM nun mal dafür begeistert und die Konstrukteure wollen bestimmt auch mal sehen ob es nun tatsächlich funktioniert.
Aber noch ist es lange nicht soweit. So wie es jetzt ausschaut wird das frühestens 2024 was werden. Erst muß der OLM wieder hergestellt werden, dann kommen Booster-Tests mit WDR und SF und dann haben sie eh geplant mindestens die nächsten beiden Starships im Meer zu landen. Und wie der Starttisch dann den zweiten Startversuch aushält, bleibt auch noch abzuwarten.

Von möglichen rechtlichen Fragen mal abgesehen (FAA-Freigabe etc.), würde ich jetzt Folgendes testen:
- den Boden unter dem OLM notdürftig flicken (sowie den OLM selber), sodass er ein Static Fire überstehen würde
- einen Booster ohne Starship soweit betanken, dass er ein paar hundert Meter hochkommt (dadurch wird deutlich weniger Schub benötigt)
- den Booster starten lassen und das Einfangen testen

Warum?

1.) Geht beim Einfangen etwas schief (womit ich stark rechne), ist nur bereits beschädigte Hardware betroffen.
Der OLM ist eh hinüber (?), der Rest der Startanlage wurde auch arg in Mitleidenschaft gezogen.
Ein Rückschlag beim Einfangen würde SpaceX dadurch wenig stark im Zeitplan zurückwerfen.

2.) Für die Booster-Landung ist es unerheblich, ob zuvor mit Starship gestartet wurde oder ohne. Ebenso ist die erreichte Flughöhe etc. egal, weil die Position und Geschwindigkeit im Endanflug vor dem Turm sowieso identisch sein muss.

Ich sehe die gplante "Landung" per Einfangen als absolut kritisch und fehleranfällig an und hätte das sofort nach Fertigstellung des 1. flugbereiten Boosters separat getestet. Warum? Wenn der komplette Stack bisher ohne Booster-Einfangen erfolgreich getestet worden wäre und sich dann herausstellt, dass das Einfangen nicht klappt, müsste man den Booster umkonstruieren und ein Großteil der Tests müsste u.U. wiederholt werden.

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Offline Klakow

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #596 am: 26. April 2023, 18:49:27 »
Ich denke das einfangen klappen wird, vor allem dann wenn sie in der Lage sind die inneren Triebwerke präzise zu steuern, wo von ich aber aus gehe.
Den Booster alleine zu starten, halte ich für eine sehr gute Idee, da sollten drei oder vier Triebwerke reichen damit der Turm beim einfangen nur die Arme hinhalten muss.
Falls man den Booster von einem Suborbital PAD starten kann, bringt das zumindest diesen Entwicklungspunkt nach vorne,
außerdem bekommt man vielleicht auch mehr und mehr Gefühl dafür ob es sonst noch Dinge gibt die man verbessern kann, z.B. Pongo Schwingungen in den Tanks.
Anstatt alles auf einmal zu testen und dabei wie gehabt vielleicht zu scheitern, tastet man sich mehr und mehr vorran.
Immerhin können 13 Triebwerke ja auch im Flug gezündet werden, damit könnte man z.B. 10km hoch fliegen und dabei im Flug bis 13 Triebwerke, zumindest kurze Zeit, zuzuschalten.

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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #597 am: 26. April 2023, 20:01:54 »
Hab das mit dem "Booster alleine starten" bisher immer für eine Schnapsidee gehalten, aber unter diesen jetzigen Umständen und wie ihr das schildert, könnte es durchaus Sinn machen.
Möglicherweise könnten sie dafür ja sogar den eigentlich schon ausgemusterten B8 nehmen.
Nur dumm, daß sie jetzt so überhaupt keine Startgenehmigung mehr haben.
Aber evtl. wäre es ja auch leichter für so einen kurzen Flug mit so wenigen Triebwerken eine zu bekommen.

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Offline alepu

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Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #598 am: 27. April 2023, 12:56:23 »
Wie weit auch immer Trümmer und Staub geflogen sein mögen und wie groß auch immer die Schäden durch den Start gewesen sein mögen, tote Tiere wurden keine gefunden.

https://spacenews.com/fish-and-wildlife-service-documents-damage-from-starship-launch

Re: Testflug Starship (Booster B7, Starship S24)
« Antwort #599 am: 27. April 2023, 23:00:09 »

Nun zur #Weltraumnase
Ich glaube du hast dich da etwas verrannt.
Wenn du dir "von dem Start mehr erwartet" hast, dann ist das sicher nicht der Fehler von SX/EM. Die haben wiederholt darauf hingewiesen was hier zu erwarten war (eine tolle Show so oder so) und was nicht (ein nahezu perfekter Flug).
Das Problem lag dann wohl doch überwiegend am unterdimensionierten/fehlerhaft konstruiertem OLM bzw. Falscheinschätzung von Seiten des Chefs.
Wie gut die Raptoren schon sind, zeigt sich eher daran, wie relativ unbeschadet die allermeißten diesen unglückseligen Start ausgehalten haben, daß sie so lange gearbeitet haben, obwohl gleich neben ihnen ihre Kollegen den Geist aufgaben, und daß die Rakete trotz dann insgesamt 8 ausgefallenen Triebwerken relativ lange recht stabil flog und diese respektable Höhe erreicht hat.
Die geringe Geschwindigkeit war sicher nicht so geplant sondern ist den widrigen Umständen geschuldet.
An den Raptoren wird tatsächlich noch fleißig entwickelt und gebaut, aber auch die hier verwendeten haben mMn ganz toll gearbeitet, von "weit von der Einsatzreife entfernt" kann in Bezug auf die Triebwerke sicher nicht die Rede sein. Möglicherweise sollten sie sich aber die Treibstoffversorgung und die Ventile nochmal genauer anschauen.

Meine Erwartungen hatte ich eigentlich genau beschrieben. Von "nahezu perfektem Flug" steht da nichts. Mehr als eine tolle Show sollte es acuh sein. Wenn ich bedenke, dass hier einige im Forum über die Wasserung spekuliert haben scheinen zumindest deren Erwartungen die meinen übertroffen zu haben.
Wenn es tatsächlich nur ein Show Event gewesen sein soll dann hab ich da was missverstanden. Würde an meiner Einschätzung aber nichts ändern. Das was vom Flug bleibt ist das gleiche egal was man nun erwartet hat.

Was die Triebwerke betrifft erlaube ich mir nicht das so rosarot zu betrachten. Ja, da waren Triebwerke von Beginn an ausgefallen. Aber nicht 8 Stück. Das waren drei. Erst nach ca. 30 sec. ist das vierte ausgefallen. Das unbeladene Starship sollte bei zwei bis drei ausgefallenen Triebwerken noch seine minimum Flubahn fliegen können. In diesem Fall hat das Starship aber nach meiner Einschätzung vom ersten Moment an deutlich "underperformt". Das zeigt auch die Auswertung von Hugo ganz gut. Da kann man sogar den Ausfall des 4. Triebwerks erkennen und sehen, dass die anderen Triebwerke anschließend die Leistung zur Kompensation erhöhen. Vielleicht interpretiere ich da aber auch zuviel hinein.
Die Geschwindigkeit hatte zu keinem Zeitpunkt gepasst. Die später zusätzlich ausgefallenen Triebwerke haben die Situation noch verschlimmert.

Wenn also die Geschwindigkeit schon bei 3 ausgefallenen Triebwerken nicht gestimmt hat könnte das daran liegen, dass sie nur bei gedrosselter Leistung gefolgen worden sind. Eine Maßnahme die Sinn machen würde wenn man den Triebwerken noch nicht voll vertraut und die Rakete keine Nutzlast transportiert.
Das ist natürlich nur Spekulation. Es kann auch ein anderer Grund gewesen sein.

Wir wissen auch nicht sicher warum diese Triebwerke ausgefallen sind. Dass Trümmer die Ursache sind ist auch nur eine Spekulation die stimmen kann oder nicht. Es ist auch möglich, dass kein einziges Trümmerteil die Triebwerke oder die Rakete auch nur berührt hat. Wir wissen es nicht.
Alles was wir wissen, die Rakete hat mit wenigen Ausfällen deutlich unter den Sollgeschwindigkeiten gelegen und hat dabei im Flug weitere Triebwerke verloren. Und das ist nach der langen Entwicklungszeit ernüchternt. Mehr wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen.