Zeit zur Datenübertragung bleibt am Mars gewöhnlich genug.
Scheinbar nicht, in dem Artikel wird zumindest behauptet, daß aufgrund der begrenzten Bandbreite Dinge auf der Strecke bleiben müssen (im wahrsten Sinne des Wortes). Ich selber kann das leider nicht beurteilen.
Nur ein Beispiel: Allein die HiRise Kamera von MRO erzeugt in ungefähr 40 Minuten so viele Daten wie MRO in 2 Jahren zur Erde senden kann. Extreme Auswahl von Daten ist bei Raumsonden einfach völlig normal.
Der Autor erwähnt ja Beagle als Beispiel für geringere Kosten. Aber Beagle hat halt auch nicht funktioniert.
Immerhin ist Beagle sanft gelandet und war dabei sich zu entfalten, das mit dem verklemmten Solarpanel war richtig übles Pech
Vor allem ist der kleine Hubschrauber viel weniger komplex als Beagle 2 oder etwa die Electron Rakete von Rocketlabs (Entwicklungskosten ~100mio US-Dollar bis zum Erstflug) kostet aber genauso viel. Oder die Marssonde Al-Amal. (Gesamtkosten 200mio US-Dollar, aber davon 90mio für den Start.)
Ja klar. Der Helikopter muss bei winterlichen bis arktischen Temperaturen funktionieren, die Rotoren brauchen eine andere Form, müssen aus ein paar Gramm Kohlefaser bestehen und rotieren mit ungewöhnlich hohen Drehzahlen, was zusammen mit den Temperaturen eine große Belastung für die Lager und sicherlich auch für die Taumelscheiben darstellt. Aber irgendwo ist halt auch mal Schluss mit der Komplexität und den Kosten - und zwar schon lange vor dem Punkt, den man für die vollständige Neuentwicklung einer dreistufigen Rakete oder eines Marslanders mit allen Systemen von Wiedereintritt über Landung bis hin zu den Instrumenten oder eines Marsorbiters wie Al-Amal braucht. Wenn solche System nach 80-100mio US-Dollar beim ersten Einsatz noch Schwächen haben, ist das verständlich. Aber hier wird eingefordert, dass ein 1,8kg schwerer kleiner Hubschrauber mit den gleichen Entwicklungskosten genauso behandelt wird, obwohl er in fast allen Aspekten erschöpfend auf der Erde getestet werden kann.
Wäre es ein Projekt einer Studentengruppe, die das Ding für 2-3 Millionen Dollar getestet und entwickelt hat - ja von mir aus. Dann darf es auch mal schief gehen. Aber irgendwo muss mal Schluss sein mit der Anbetung der Nasa. Es ist ein Spielzeug ohne wissenschaftlichen Nutzen und kein Marsorbiter, kein Marslander und keine Trägerrakete, kostet aber genauso viel.
Ich habe jetzt so viele Missionen gesehen, in denen wirklich sehr sinnlos Geld verbraten wird. Ob Millionen oder Milliarden, niemanden stört es. "Hauptsache es funktioniert!" Alle Ausgaben werden verteidigt egal wie viele Milliarden es sind und hinterher heißt es: Für Raumfahrt müsste viel mehr Geld bereitgestellt werden!
Wir haben gesehen, dass Trägerraketen nicht teuer sein müssen. Wir haben gesehen, dass Raumfrachter nicht teuer sein müssen. Wir haben gesehen, dass Raumschiffe komplett für 3 Milliarden US-Dollar entwickelt, getestet und mehrfach geflogen werden können - während andere 4,5 Milliarden Dollar bekommen und dann nicht mal eine vollständige Softwaresimulation des ersten Fluges machen. Jeder kennt noch mehr Beispiele und di noch größeren Klopse hab ich gar nicht erst erwähnt JWST, Artemis (Orion, SLS), Ariane 6 ... sucht es euch aus. Keiner kann sich raus reden. Die Geldverschwendung ist enorm. 50% Verschwendung ist als Schätzung viel zu niedrig angesetzt.
Ich bin ein großer Fan der Raumfahrt und es frustriert mich enorm, dass so wenig Raumfahrt für so viel Geld gemacht wird. Wer mehr Raumfahrt will, der muss sich zuerst gegen die Verschwendung einsetzen. Dann kann man auch seriös nach mehr Geld fragen. Aktuell ist die Forderung nach mehr Geld einfach nur peinlich.