Interview zu BION-M Nr.2Der Prof. I.O.Orlow, Dir. des IMBP der Russ. Ak. d Wissenschaften hat zu der Mission des BION-M Nr.2 Satelliten ein umfangreiches Interview gegeben.
Daraus einige Aspekte:- Der Biosatellit wird in einer Umlaufbahn in
370 km Höhe und mit einer Neigung von etwa
97 Grad fliegen. Dies ist die sogenannte
polare, sonnensynchrone Umlaufbahn. Die russische Orbitalstation ROS soll auf die gleiche Weise fliegen. In ihren Polarregionen wird ein direktes Eindringen galaktischer und solarer kosmischer Strahlung in Form eines Stroms geladener Teilchen beobachtet. Das bringt die Flugbedingungen näher an interplanetare Bedingungen heran.
- Das Hauptziel des Fluges ist es, die
Sicherheit einer Umlaufbahn in hohen Breiten
für die ROS-Crew zu bewerten. Insbesondere wurden erstmals in der Geschichte der "Bions"
passive Detektoren entlang der gesamten
Innenfläche des Satelliten angebracht.
Aktive dosimetrische Geräte befinden sich auf der
Außenfläche des Geräts.
- Die Gründe für
Mäuse, sie sind
dem Menschen genetisch und physiologisch sehr ähnlich. Überraschenderweise sind 95 Prozent der Gene, die Proteine kodieren, identisch und ihr Genom ist vollständig entschlüsselt.
- Eine kleine
Gruppe von Mäusen mit dem
Knockout-Gen Nrf2 fliegt mit dem Bion zu einem ähnlichen Zweck. Das heißt, sie besitzen dieses Gen nicht. Nrf2 ist der Hauptregulator des antioxidativen Systems. Einer der Hauptmechanismen der Strahlenschädigung biologischen Gewebes, nämlich der Strahlungsfaktor im ROS-Orbit, ist besonders besorgniserregend.
- Die
Fruchtfliegen werden zur
menschlichen Fortpflanzung im Weltraum erforscht. Während die Wirkung ionisierender Strahlung auf dieses Stadien gut, wenn auch nicht umfassend, erforscht ist, ist die Wirkung der Schwerelosigkeit praktisch unbekannt.
- Es gibt eine
mikrobielle Brennstoffzelle. Jede besteht aus zwei durch eine Membran getrennten Kammern. Die Anode enthält eine wachsende mikrobielle Kultur. Oder eine mikrobielle Assoziation oder ein Enzym. Die Kathode enthält destilliertes Wasser. Durch die Aktivität der Mikroorganismen bildet sich auf der Anode ein Biofilm, in dem Elektronen zur Anode transportiert werden. Dadurch entsteht eine
Potentialdifferenz von 0,5–0,7 Volt pro Zelle.
- Das Problem der
Entsorgung von Körperpflegeprodukten wird besonders akut sein, insbesondere bei interplanetaren Expeditionen. Die Methode beinhaltet eine
zweistufige Zersetzung von Gazeprodukten:
In der ersten Phase wird die feste Masse mithilfe thermophiler Clostridien zu einer Flüssigkeit verarbeitet.
In der zweiten Phase werden die flüssigen Abbauprodukte zu sogenanntem Grauwasser gereinigt. Das kann für Gewächshäuser verwendet werden.
- Die Frage, ist
Leben aus dem Weltraum auf die Erde gelangt, wird mit einer Mineralmasse eines Meteoriten simuliert und untersucht.
- Als
Schutzmaßnahmen außerhalb der Magnetosphäre ziehen wir in Betracht:
physischer allgemeiner und lokaler Schutz,
Prävention vor allem
pharmakologisch und natürlich
Dosimetrie um Strahlungsereignisses in Echtzeit zu beurteilen.
Quelle:
NovKos/Salo Gruß, HausD