Braucht Dragonfly überhaupt eine hohe Datenübertragungsrate?
Gegenfrage: Wollen wir Bilder von der Titan-Oberfläche sehen?
Allerdings steht Dragonfly ja auch längere Phasen relativ still. Die Entnahme von Proben und die chemische Analyse dauert laut PDF ja nur wenige Stunden. Das wird ja auch nicht jeden Tag passieren, man ist wie im Text beschrieben flexibel. Insofern sollte doch genug Zeit für Datenübertragung bleiben?
Ich habe inzwischen auch ein wenig in dem PDF geschmökert:
- Die Backshell, mit der Dragonfly in die Titan-Atmosphäre eintreten soll, hat 3,7 Meter Durchmesser. So lang wird also auch Dragonfly selbst mindestens sein (wenn sie sich nicht noch weiter entfaltet).
- Den Durchmesser der Kommunikationsantenne (HGA) schätze ich anhand der Abbildungen auf ca. 1/3 der Sondenlänge.
- Dann wird die HGA also wohl einen Durchmesser von 1-2 Meter haben. Das ist zwar im Verhältnis wesentlich größer als z.B. die Antennen der Marsrover, aber andererseits deutlich kleiner als die Antenne von Cassini (4 Meter).
- Also wird Dragonfly wohl mit hoher Sendeleistung operieren. Das ist in dem PDF ja auch überschlagsweise durchkalkuliert und resultiert darin, dass allein die erforderliche Sendeleistung nur mit "radioisotope power" erbracht werden kann.
- Noch mehr Energie braucht der Flugbetrieb.
- Um das alles während des Titan-Tages hinzubekommen, soll Dragonfly während der Titan-Nacht (192 h) mit dem RTG-Output eine Batterie laden, die idealerweise "groß" genug ist, den kompletten Output aufzunehmen. Das wäre dann eine Batterie mit einer Masse von 140 kg. Kann allerdings sein, dass man von diesem Ideal noch abgehen und mit weniger auskommen muss.
- Angedacht war mal, Dragonfly mit einem Schwimmkörper auszustatten, um auf Seen landen zu können. Davon ist man aber wieder abgekommen.
Praktischerweise ist Titans Atmosphäre ja dichter als die der Erde, während die Gravitation niedriger ist. Titan "schreit" sozusagen danach, mit einer Flugsonde erkundet zu werden.