Leute, Leute , ich habe das Gefühl ihr bringt da einiges durcheinander.
Es stimmt fast alles was ihr schreibt, aber dann zieht ihr irgendwie zum Teil die falschen Schlüsse.
Wen meinst Du ?
Welche falsche Schlüsse meinst Du ?
1) Man versucht so schnell wie möglich und mit dem geringsten Treibstoffverbrauch zur ISS zu kommen.
Da sich diese beiden Ziele widersprechen versucht man den besten Kompromiss zu finden. Mit viel Zeit wird weniger Treibstoff gebraucht. Mit unendlich Treibstoff geht es viel schneller.
2) Die ISS fliegt immer mit einer Inklination von 51,6 Grad
So ist es, da die ersten Elemente, und in den letzten Jahren alle crews, von Baikonur aus gestartet wurden, und von dort ergibt sich bei 51,6° Inklination der energisparendste Start (siehe Punkt 3 )
3) Die energiesparenste Startweise von Cape Canaveral aus erfolgt mit einer Inklination von 28 Grad (entspricht dem Breitengrad auf dem Cape C. liegt)
LC39 liegt auf ziemlich genau 28.6° nördlicher Breite. Beim Start genau nach Osten bekommt man den größten Beitrag an Orbitgeschwindigkeit aus der Erddrehung, da sich die Erde bekanntlich nach Osten dreht.
4) Um erfolgreich an ISS anzukuppeln, muss das Raumschiff auch mit 51,6 Grad fliegen.
Stimmt, ganz zum Schluss bei Annäherung an die ISS. Ansonsten wäre der Geschwindigkeitsunterschied zwischen ISS und Dragon inseitlicher Richtung zu groß.
5) Es gibt unendlich viele 51,6 Grad Bahnen um die Erde
trivial
6) Um erfolgreich an ISS anzukoppeln muss das Raumschiff in der selben Bahn wie die ISS fliegen.
Nein, nur in einer sehr ählichen, bzw. quasi gleichen Bahn (in der
selben Bahn bedeutet beide Schwerpunkte stimmen überein, dann fliegt Dragon innerhalb der ISS)
7) Die energiesparenste Methode ist mit einer Inklination von 51,6 Grad (deshalb * an der Ostküste der USA entlang hoch*! ) zu starten wenn die Bahn der ISS gerade exakt über dem Startplatz verläuft ( bzw. *5* min vorher, da der Aufstieg der Rakete anfangs senkrecht hoch führt und erst etwas nach dem Start einschwenkt)
Genaugenommen soll die Bahnebene der Dragon bei Eintritt in den Orbit in der gleiche Ebene liegen wie die der ISS (im Prinzip, wenn man weitere Störungen vernachlässigt)
8 ) Die schnellste und energiesparenste Methode ist nach Punkt 7 zu starten, und zwar genau dann wenn die ISS gerade den Startplatz überflogen hat.
Start nach Punkt 7 ist die energisparendste Methode , da Abweichungen der Bahnebene mit zusätzlichem Treibstoff ausgeglichen werden müssen, was Zeit braucht. Aber wann die ISS den Startplatz überfleigt hängt davon ab wie schnell die Bahnhöhe der ISS nach dem Start erreicht wird. Denn zu dem Zeitpunkt muss die ISS dort sein wo Dragon die Bahn erreicht. Da bis dahin die Umlaufgeschwindigkeiten von ISS und Dragon unterschiedlich sind muss man das entsprechend für den Startzeitpunkt berücksichtigen. Daraus ergibt sich nicht automatisch daß die ISS zum Startzeitpunkt den Startort überfliiegt.
9) Eine weitere energiesparende Startweise wäre für Cape C. noch, mit einer Inklination von 28 Grad zu starten und später zu gegebener Zeit auf 51,6 Grad zu korrigieren.
Das wäre aber weniger energiesparender als Punkt 7. Die Anpassung der Inklination erfolgt dann in größerer Höhe als bei direktem Start in die richtige Inklination, das braucht mehr Energie als durch den Start nicht direkt nach Osten verloren wird.
Durch zweimaligen Hohmann-Transfer wird aus Kreisorbit erst Ellipse dann wieder Kreisbahn und gleichzeitig werden Bahnhöhe und Fluggeschwindigkeit des Raumschiffes schrittweise an die der ISS angeglichen.
Das wäre
ein Hohmann-Transfer (zwei Impulse). Da Orbit und Geschwindigkeit gekoppelt sind ergibt sich die Geschwindigkeit aus der erreichten Bahn und kann nicht separat angepasst werden, sondern das ergibt sich dann automatisch. Der Hohmann-Transfer funktioniert ja dadurch daß die Geschwindigkeit erst im Perigäum uand dann im Apogäum erhöht wird um die Bahn anzuheben.