Verlinkte Ereignisse

  • Atlas V, Lucy, CC SLC-41, 11:34 MESZ: 16. Oktober 2021

Lucy auf Atlas V von CC SLC-41

  • 154 Antworten
  • 45022 Aufrufe

Offline rok

  • *****
  • 3295
Re: Lucy auf Atlas V von CC SLC-41
« Antwort #150 am: 23. April 2025, 20:14:57 »


Ich hatte das Bild spontan anders interpretiert:

Der linke Partner ist mit ziemlicher Wucht in den größeren Körper eingeschlagen. Dabei entstand zunächst der "Kragen", der noch teilweise erkennbar ist, und aus dem Ringraum dieses Einschlagkraters heraus wurde dabei Material mit hoher Geschwindigkeit konisch herausgeschleudert und hat die Oberfläche des kleineren Körpers "sandgestrahlt", daher die abgeschliffene, kraterarme Oberfläche in diesem Bereich. Aber das ist halt alles reine Spekulation.

Die Frage ist, warum der Einschlag genau in Richtung der Längsachse erfolgte, was eigentlich relativ unwahrscheinlich ist.

Offline failsafe

  • *****
  • 1317
Re: Lucy auf Atlas V von CC SLC-41
« Antwort #151 am: 23. April 2025, 20:53:58 »
@rok:

es scheint Konsens zu sein, dass "contact binaries" nur bei sehr langsamen Kollisionsgeschwindigkeiten entstehen können (sie bleiben sozusagen aneinander kleben)
siehe zB https://en.wikipedia.org/wiki/Contact_binary_(small_Solar_System_body).
Bei den winzigen Gravitationskräften würde es sonst einen Partner (oder beide) zerrupfen ("fliegende Schutthaufen"/rubble piles).
Ich dachte eher an Umlagerungsprozesse, die ähnlich wie bei Ryugu oder Bennu diese charakteristische "diamond"-Form entstehen lassen.
Vielleicht könnte man, wie bei Itokawa, die beiden Bestandteile mittels der Beobachtung des YORP-Effekts charakterisieren:


  Bild: ESO/JAXA

https://www.sci.news/space/science-itokawa-strange-asteroid-01745.html

Offline rok

  • *****
  • 3295
Re: Lucy auf Atlas V von CC SLC-41
« Antwort #152 am: 23. April 2025, 23:36:23 »
Ja klar, die Differenzgeschwindigkeit betrug evtl. nur cm/sec, aber es reichte aus, dass sich die beiden Teile miteinander intensiv verbinden und nicht nur aneinander kleben.
Ob man aus den Bildern den YORP-Effekt (die Änderung des Dremoments von Asteroiden durch die Sonneneinstrahlung) zur Differenzierung des inneren Aufbaus von "Donaldjohanson" verwenden kann (durch Bestimmung des Schwerpunktes?) ?
Was mich halt irritiert, ist die Tatsache, dass der kleinere Körper sich eigentlich in einem Bereich mit einer höheren Gravitation, also in der Mitte, d.h. näher zum Zentrum, anlagern und nicht frontal gegen die Längsachse des größeren Körpers kollidieren sollte.

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5127
Re: Lucy auf Atlas V von CC SLC-41
« Antwort #153 am: 27. April 2025, 12:36:16 »
Die Kontaktzone (der "Hals") fällt dadurch auf, dass sie deutlich weniger verkratert ist und insgesamt eine "glattere" Oberfläche zeigt; möglicherweise durch feinkörnigeres Material in dieser Zone. Es wäre interessant zu erfahren, welche Transportprozesse diese Zone aufgefüllt haben könnten, um die jetzige Form zu produzieren - Vorschläge ?

Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden "Lobes" beim Passieren anderer Körper (v.a. Sonne) sich leicht gegeneinander verschieben, durch das permanent wechselnde Gravitationsgefälle während der Rotation des Asteroiden um sich selbst. Sie "rumpeln" dann also sozusagen leicht gegeneinander, und diese kleinen Beben halten das lose Material um den "Neck" herum in Bewegung, so dass etwaige Krater wieder eingeebnet werden.

Offline failsafe

  • *****
  • 1317
Re: Lucy auf Atlas V von CC SLC-41
« Antwort #154 am: 17. September 2025, 10:10:54 »
Die markanten Oberflächenmerkmale des Asteroiden Donaldjohanson haben jetzt ihre offiziellen Namen erhalten:


   Bild:  NASA Goddard/SwRI/Johns Hopkins APL

Die Einteilung der Oberfläche nach Polarkoordinaten (geogr. Länge bzw Breite) stösst bei so unregelmässig geformten Körpern offensichtlich an ihre Grenzen..

https://science.nasa.gov/solar-system/regions-on-asteroid-explored-by-nasas-lucy-mission-get-official-names/