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  • Atlas5-N22, CST-100 "Starliner", CC LC-41, 12:36 MEZ: 20. Dezember 2019

Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41

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Offline Schillrich

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #25 am: 02. August 2018, 12:28:20 »
Der Tausch der beiden Flüge dürfte aber unkritisch sein. Das Abortsystem ist für den unbemannten Flug funktional nicht relevant, dafür kann man aber schon andere wichtige Meilensteine testen anstatt sich weiteren Verzug einzukaufen. Ich denke die NASA wird dem zustimmen.
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Offline MarsMCT

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #26 am: 02. August 2018, 13:33:40 »
Ich glaube das auch. Ich wollte aber mal auf diesen Punkt hinweisen.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #27 am: 02. August 2018, 16:17:34 »
Dem stimme ich zu, andererseits, wenn man jetzt sowieso 6 Monate “gewonnen” hat, ist es fast schon wieder egal ob man das tauscht.

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Offline RonB

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #28 am: 02. August 2018, 17:35:13 »
Wird es wirklich nur ein Testflug? Oder startet Starliner gleich mit einer abgespeckten ISS Mission? Wahrscheinlich macht man sich langsam doch Gedanken bei der NASA wie es mit der amerikanischen bemannten Versorgung der ISS weitergehen soll.

https://eu.floridatoday.com/story/tech/science/space/2018/04/05/nasa-may-add-astronaut-boeing-starliner-test-flight/491656002/
Es recht zu machen Jedermann ist eine Kunst die keiner kann.

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Offline Schillrich

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #29 am: 02. August 2018, 18:22:38 »
Dem kann ich wenig abgewinnen. Der "Testflug" würde damit weiter überfrachtet. Die Mischung von operationellen Zielen (ISS) und technischen Zielen (Testflug) ergibt ein Prioritätenchaos, das gefährlich werden kann. Bei WFIRST gab es auch eine Mischung von operationellen Wissenschaftszielen und technologischen Testzielen. NASA wurde dafür gerügt, da damit kein ordentlichen Zeitplan- und Entwicklungsmanagement machbar ist.

Aber, viel grundlegender, mit so einer "Hauruckaktion" löst man doch das strategische Problem der ISS-Logistik nicht. Mit einem "Einmalschuss" ist das "Prinzip Hoffnung", nicht "Prinzip Lösung". Darauf kann man nicht bauen und danach ist auch nichts "gesichert".
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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #30 am: 02. August 2018, 18:31:30 »
Meine Güte, ist das jetzt tatsächlich so ein gravierender Designfehler dass man da gleich ein halbes Jahr Verzögerung ansetzen muss?
Da geht es um Ventile, bzw. die Ansteuerung der Ventile, oder?
Boeing ist scheinbar auch nicht besser als NG.

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Offline MR

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #31 am: 02. August 2018, 23:45:42 »
Meine Güte, ist das jetzt tatsächlich so ein gravierender Designfehler dass man da gleich ein halbes Jahr Verzögerung ansetzen muss?
Da geht es um Ventile, bzw. die Ansteuerung der Ventile, oder?
Boeing ist scheinbar auch nicht besser als NG.

Besser so, als das man irgendwann mal eine Crew verliert. Davon abgesehen, ist SpaceX keinen Deut besser. Den unbemannten Start hat man jetzt ebenfalls auf November verschoben. Bisher weiß aber keiner, warum!

So wie es aktuell aussieht, glaube ich nicht, das es dieses Jahr überhaupt noch einen Start gibt!

Offline Axel_F

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #32 am: 03. August 2018, 00:10:11 »
Auf dem LC41 hat man zumindest im Juni eine Rettungsübung in Boeing-Raumanzügen durchgeführt:


Suni Williams und Bob Behnken beim Raumanzug anlegen


Seilbahn-Fahrt am LC41


Landung erfolgt


Sprung in den Radpanzer

Quelle: NASA Kennedy, on Flickr
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #33 am: 03. August 2018, 10:40:28 »
Meine Güte, ist das jetzt tatsächlich so ein gravierender Designfehler dass man da gleich ein halbes Jahr Verzögerung ansetzen muss?
Da geht es um Ventile, bzw. die Ansteuerung der Ventile, oder?
Boeing ist scheinbar auch nicht besser als NG.

Besser so, als das man irgendwann mal eine Crew verliert. Davon abgesehen, ist SpaceX keinen Deut besser. Den unbemannten Start hat man jetzt ebenfalls auf November verschoben. Bisher weiß aber keiner, warum!
Das ist schon klar das Sicherheit vorgeht.
Aber Leute, wir sind jetzt im 7. Jahr nach dem Shuttle und die USA schaffen es einfach nicht eine dämliche Kapsel ins All zu bringen.
Und wenn es so weiterläuft könnten es auch noch 10 Jahre werden.

Offline Steffen

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #34 am: 03. August 2018, 11:08:11 »
...
Da geht es um Ventile, bzw. die Ansteuerung der Ventile, oder?
...

Hallo

Ich glaube nicht, dass es nur um den konkreten Fehler geht, sondern auch darum, wieso überhaupt ein Fehler auftreten konnte. Bei diesen neuen Kapseln geht es nicht ums Ausweiten des technisch Machbaren. Es soll mit x-Milliarden Aufwand ein "Null Fehler Design" geschaffen werden. Simple technische Fehler, wie "Ventil schließt nicht richtig" oder ähnliches, sollten da schon aus Prinzip gar nicht möglich sein. Es gibt ja genug Dinge, die bei einer Raumfahrtmission schief gehen können, aber die Kapsel selbst sollte schon eine Sache sein, auf die man sich verlassen kann.

viele Grüße
Steffen

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Offline Roland

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #35 am: 03. August 2018, 12:46:10 »
Zitat
und die USA schaffen es einfach nicht eine dämliche Kapsel ins All zu bringen.
genau meine Ansicht.Das ham se verlernt.

tobi

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #36 am: 03. August 2018, 13:18:29 »

Sprung in den Radpanzer

Quelle: NASA Kennedy, on Flickr

Bildbeschreibung:
Zitat
An astronaut heads into a mine-resistant ambush protected vehicle, or MRAP, during a Boeing/United Launch Alliance emergency egress system demonstration at Cape Canaveral Air Force Station’s Launch Complex 41 in Florida on June 19, 2018.

Falls es einen Terrorangriff gibt. Oder jemand Minen im Gelände legt. Die Gefahr kommt von unten!

---

Mal ganz im ernst: das einzig sichere ist das LAS, was einen in wenigen Sekunden aus der Gefahrenzone bringt. Erst die Kapsel verlassen und dann schnell vom Turm runter um in ein gepanzertes Militärfahrzeug zu springen und dann weg zu fahren, das ist doch Unsinn. Soviele verschiedene Schritte, wo was schiefgehen kann... :-X Und dabei noch andere Menschen außer der Crew in Gefahr bringen. SpaceXs Betankungskonzept ist viel besser.

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Offline Schillrich

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #37 am: 03. August 2018, 13:29:46 »
Gegen welches Gefahrenszenario will man sich hier schützen? Und wie wirkungsvoll wäre ein LAS-Start in dem Szenario?

Wenn man ein Fluchtsystem hat, scheint mir das auch das einzig sinnvolle Rettungssystem für alle schweren Havarien mit gefahr für Leib und Leben am Startplatz. Ein "fußläufiger Evakuierungsweg, das ist so STS" ... dort ging es damals halt nicht anders. Aber ob man das wirklich ernst nehmen kann?

Gab es bei Gemini, Apollo ... oder gibt es bei Sojus ... solche Fußwege im Falle schwerer Havarien?
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Offline spacecat

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #38 am: 03. August 2018, 13:37:06 »
Nu klar, deshalb spricht man ja auch von dem terroristischen Untergrund!
Außerdem finden eventuelle Explosionen nur statt, nachdem die Türen des Fahrzeugs geschlossen wurden. Somit ist nur noch die Frage zu klaren, wann das Fahrzeug betankt wird.
Vor oder nachdem die Astronauten Platz genommen haben....

IRONIE OFF ::)

Nein, wahrscheinlich ist es einfach nur günstiger ein gepanzertes Armeefahrzeug zu nehmen. Immerhin ist es entwickelt und wird kostengünstig in Serie gebaut. Warum man die Astronauten allerdings unbedingt mit der Kombination rennen, Seilbahnfahrt, rennen, Autofahrt retten möchte, kann ich nicht beantworten. Da schaute mir die russische Rutschbahn in der Röhre sympathischer aus. :-\

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Offline Sensei

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #39 am: 03. August 2018, 13:56:13 »
So ein Fahrzeug ist grundsätzlich auch geschützt gegen 'Ansprengen' (entkoppelte Sitze etc).

Soo weit werden die Laufwege auch nicht sein.
Aber ideal ist tatsächlich anders und dem SpX LAS würde ich eindeutig mehr vertrauen

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #40 am: 03. August 2018, 14:04:28 »
Aber ideal ist tatsächlich anders und dem SpX LAS würde ich eindeutig mehr vertrauen
Ich dachte bei der CST-100 gibt es ein ähnliches LAS wie bei SpaceX, nur das es hier im Trunk verbaut ist und nicht in der Kapsel.
Oder liege ich da falsch?
-
Ich sehe auch 2 Fahrzeuge, also ein Ersatzfahrzeug falls eines nicht anspringt oder kaputt ist.
Also auch hier eine Redundanz, finde ich gut.  :)

tobi

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #41 am: 03. August 2018, 14:23:23 »
Aber ideal ist tatsächlich anders und dem SpX LAS würde ich eindeutig mehr vertrauen
Ich dachte bei der CST-100 gibt es ein ähnliches LAS wie bei SpaceX, nur das es hier im Trunk verbaut ist und nicht in der Kapsel.
Oder liege ich da falsch?
-
Ich sehe auch 2 Fahrzeuge, also ein Ersatzfahrzeug falls eines nicht anspringt oder kaputt ist.
Also auch hier eine Redundanz, finde ich gut.  :)

Der Unterschied ist, das bei Boeing [oder Sojus] erst betankt wird und dann eingestiegen. Solange man bei der betankten Rakete ist und die Kapsel nicht verschlossen, ist man in akuter Gefahr zu sterben, weil das LAS ist dann noch nicht einsetzbar ist. Wenn die Rakete dann explodiert, sterben alle aufgrund der Druckwelle, auch die Autos sind noch zu nahe an der Startrampe. Wenn man nicht im Wagen ist, stirbt man.

Die Atlas fliegt auch mit Feststoffboostern, wenn die exploderen, dann wird es noch viel gefährlicher. Dann fliegen nicht-löschbare Feststoffklumpen durch die Luft.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #42 am: 03. August 2018, 15:59:41 »
Ich dachte immer Feststoffbooster können gar nicht explodieren, weil die Verbrennung abstirbt sobald der Druck
sinkt.

Ulli

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Offline -eumel-

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #43 am: 03. August 2018, 16:36:04 »
Oh doch, die können explodieren!
Dann willst Du nicht in der Nähe sein.

Am 17. Januar 1997 platzte einer der Feststoff-Booster einer Delta II Rakete kurz nach dem Liftoff:


ASDS

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #44 am: 03. August 2018, 17:09:56 »
Die Verbrennung in einer Feststoffrakete nennt man Deflagration, der Treibstoff brennt auf einer definierten Fläche und der Druck baut sich durch die Düse ab.
Sollte im Festtreibstoff zb. ein Riss sein, dann brennt es dort hinein und die Brandfläche vergrößert sich.
Dadurch entsteht mehr Druck als sich durch die Düse abbauen kann und dadurch erhöhen sich Druck und Temperatur der Verbrennung.
Sobald das kritische Verhältnis von Druck und Temperatur überschritten ist geht eine Deflagration in eine Detonation über und der gesamte Treibstoff setzt schlagartig um.

Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #45 am: 19. Oktober 2018, 23:14:43 »

Das Schiff Mariner hat die Centaur-Oberstufe für den ersten Flug des Starliner nach Cape Canaveral gebracht.

https://twitter.com/torybruno/status/1053366447424958466

jakda

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #46 am: 20. Oktober 2018, 09:54:05 »
Gab es bei Gemini, Apollo ... oder gibt es bei Sojus ... solche Fußwege im Falle schwerer Havarien?

Bei SOJUS: Für die Raumfahrer das LAS.
Für die Bodenmannschaft gibt es überdachte / geschlossene Rettungsweg, die in Bunker führen. Das ist aber mehr bei der Vorbereitung / Betankung der SOJUS.
Bei BURAN hätte es für den bemannten Testflug 2 Schleudersitze gegeben. Ansonsten gab es am Startturm eine Tunnelrutsche, direkt an der Luke.
Kurz vor Abheben schwenkte dies dann zurück. Der Erstflug wurde wegen einer Zeitüberschreitung dieses Wegschwenkens automatisch abgebrochen und fand erst ein paar Tage später statt.

Offline Axel_F

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #47 am: 15. November 2018, 23:50:03 »
Das CST-100 musste sich Belastungstests unterwerfen und die 1. Boeing-Crew war dabei vor Ort:

Quelle: KSC-20180924-PH_BOE01_0001 on Flickr

Mich überrascht, dass man die ganze Zeit am Cape im Reinraum arbeitet und hier ohne Verkleidung in einer abgeranzten Halle in El Segundo die Environmental Tests durchführt.
"Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen." (Antoine de Saint-Exupéry)

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Offline Schillrich

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #48 am: 16. November 2018, 06:07:39 »
Das wird ein Struktur-Thermalmodell oder ein anderes Entwicklungsmodell extra für die Tests sein, das man rüttelt und schockt  ... kein Flugmodell.
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ZilCarSpace

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Re: Starliner CST-100 Orbital Flight Test auf Atlas V N22 in CC-LC41
« Antwort #49 am: 16. November 2018, 13:50:08 »
Es werden auch keine extraterrestrischen Himmelskörper besucht, die man infizieren könnte.

LG
ZilCarSpace