Kommt hierzu noch was? In diesem Fachforum wird ja immer wieder mal gerne über die Falschinformationen in diversen anderen Medien geschimpft und gelacht. Es wäre schön, wenn solche - manchmal persönlich gefärbten - Falschinformationen auch im Sinne der Qualität in diesem Fachforum nicht einfach so unkommentiert oder unbeantwortet stehen blieben...
- Beim ersten Flug der F9 begann die Oberstufe zu rotieren. Da das Hauptziel des Fluges das Erreichen des Orbits war und als Nutzlast lediglich ein Dragon-Qualifikationsmodell an Bord war, hatte das keine Auswirkungen.
- beim 4. Flug kam es zu einem Triebwerksausfall bei der ersten Stufe. Die Dragon-Kapsel erreichte ihren Orbit, der zusätzliche Satellit dagegen ging verloren.
- beim 6. Flug scheiterte die Wiederzündung der Oberstufe
Das sind drei Beispiele, die ich als nur teilweise erfolgreiche Flüge ansehe. Formal war jeder dieser Flüge erfolgreich, weil die Hauptziele erreicht worden. Doch das war nur der Fall, weil die Nutzlasten in allen Fällen in den LEO gehen sollten. Beim 4. Flug erreichte die Dragon womöglich nur deshalb die geplante Bahn, weil sie mit nur 900 kg Nutzlast sehr leicht war. Wären bei diesen 3 Starts GTO-Nutzlasten transportiert worden, dann wären diese ein Fall für die Versicherung gewesen. Natürlich kann man sagen, das der erste Flug ein Testflug war und auch beim 6. Flug scheiterte die Wiederzündung bei einem Test. Doch andere Anbieter wie ULA, mit denen SpaceX konkurieren will, starten schon beim ersten Flug eines neuen Trägers (Atlas 5, Delta 4) mit einer kommerziellen GTO-Nutzlast. Dort ist die Wiederzündung der Oberstufe routinemäßig ab dem ersten Start.