Interessant, wenn das stimmt, dann ist die Vorstellung von der Marsatmosphäre, die ich bisher im Kopf hatte, ja vollkommen verkehrt. Bisher dachte ich, man könnte diese für kurze Zeiträume mehr oder weniger als geschlossenes System betrachten, bei dem im Sommer CO2 und Wasser sublimiert in die Atmosphäre sublimiert (fest->gas) und im Winter wieder resublimiert (gas->fest). Nur in langen Zeiräumen (Millionen von Jahren) würde der Atmosphärenverlust eine Rolle spielen.
Nach diesen Zahlen (500 mbar in wenigen Jahren) würde das ja bedeuten, dass ein nennenswerter Bruchteil des sublimierten CO2 Jahr für Jahr vom Sonnenwind weggeweht wird und nicht wieder im Winter resublimiert, man die Atmosphäre also schon im jährliche Zyklus als offenes System betrachten muss. Da stellt sich mir natürlich unweigerlich die Frage, wieso überhaupt noch so viel Wasser- und Trockeneis vorhanden ist und nicht im Laufe der Jahrmillionen bereits alles in den Weltraum entwichen ist.
Davon abgesehen existiert die Technologie für die künstliche Erzeugung eines Magnetfeldes, dass in der Größenordnung so groß und stark ist wie das er Erde nicht und sie ist auch nicht absehbar. (Ansonsten bräuchte man sich über die Strahlenbelastung auf Langzeitflügen überhaupt keine Gedanken mehr machen - einfach ein Magnetschild mitnehmen, fertig). Aber ein interessantes Gedankenexperiment ist das schon, für Terraforming einfach den Sonnenwind abzuschirmen, statt in großer Menge Treibhausgase freizusetzen.